Radfahren ist ein toller Sport und auch mein Lieblingssport.
Es hat nur leider den Nachteil, sehr einseitig zu sein.
Der Kreislauf wird super trainiert! Die Beine schon nicht mehr wirklich auf natürliche Weise, denn wir haben es mit einer geführten Bewegung zu tun.
Physiologischer wäre Laufen als Training der Beine, weil dort die Beine auch in seitlicher Richtung belastet werden, während auf dem Rad die Beine durch die Pedale bedingt nicht nach rechts oder links weg können.
Weiß nicht, ob ich das jetzt klar genug ausgedrückt habe.
Auch fehlen beim Radfahren die Stoßbelastungen, wie sie beim Laufen auftreten. Diese sind z.B. für das Knochenwachstum wichtig!
Die beiden obigen Punkte sind aber andererseits auch genau der Grund, warum Menschen mit Knieproblemen mit dem Radfahren oft dennoch recht gut zurechtkommen, denn es schon die Knie.
Was beim Radfahren leider viel zu kurz kommt, ist der Oberkörper! Vor allem auf dem Liegerad!
Wenn man seinen Körper mit möglichst wenigen Sportarten gut und physiologisch trainieren möchte, ist man mit Dauerlauf und Klettern am besten bedient, denn das sind die zwei Sportarten, für die unser Körper perfekt gebaut ist.
Wenn ich aber sehe was seine Mutter mit 90 noch drauf hat und ich beim Nachmachversuch merke das ich nicht mal mit dem Hintern auf die Fersen komme, geschweige denn, dann noch den Oberkörper und das Becken nach hinten kippen soll, dann wird klar wo es bei mir hapert.
Klingt so, als ob Du alles mögliche mal gründlich dehnen solltest!
Der Quadrizeps leitet seine gesammte Kraft über die Kniescheibe, um das Knie zu strecken. Ist dieser Muskel zu kurz oder die Faszien nicht geschmeidig genug, kann es dazu kommen, das die Kniescheibe nicht mittil geführt wird, was zu Überbelastungen am Knorpel führen kann. Zum Glück wird in der Liegeradposition der Quadrizeps entlastet, weil ein Teil der Arbeit aus der ischiocruralen Muskulatur kommt. Das ist die Muskulatur der Oberschenkelrückseite.
Die Muskeln des Ober- und Unterschenkels haben mehrheitlich Faseranteile, die in die Kniegelenkskapsel mit eingreifen. Sind diese Muskeln zu kurz oder ihr Faszien nicht geschmeidig genug, kann es dazu kommen, daß die Menisken nicht mehr so im Knie vor und zurück gleiten können, wie das eigentlich sollten, was dann zu Schmerzen im Bereich der Menisken führen kann. Ganz stark sind da die Ischios beteiligt.
Dehnen und Mobilisieren der Faszien ist also immer ganz wichtig und wird beim Alltagsradeln oft übersehen.
Faszienmobilsation kann man unter Anderem ähnlich durchführen, wie Dehnen.
Man geht in die jeweilige Dehnstellung, aber eben nicht so extrem, sondern nur, bis der Muskel minimal an die Dehnung herangeführt wird. Dann fügt man leichte Bewegung hinzu, die aber nicht unbedingt in Dehnrichtung erfolgen muß.
Also einfach gesagt: Weicheierdehnung mit Rumgehampel.
Am besten lässt man sich so was einmal von einem Physiotherapeuten zeigen, der sich mit Faszienmobilisation auskennt.
Prinziell ist das Problem heutzutage, wie schon vorn Vorrednern erwähnt, der Bewegungsmangel, denn die Faszien werden zum Beispiel auch gepflegt durch jegliche Bewegung ohne große Belastung.
Leider werden wir heute dazu erzogen, Bewegung nur noch als gesund einzuschätzen, wenn sie mit Belastung verbunden ist. Je mehr Belastung, desto gesünder!
Leute fahren mit dem Auto in die Muckibude, trainieren dort vielleicht auch noch auf Maximalkraft, statt auf Ausdauer und meinen dann, sie hätten ihrem Körper was Gutes getan!
Oft ist aber weniger mehr!
Auch die Verspannungen und damit verbundenen Verkürzungen der Muskulatur sind oft auch auf Streß zurückzuführen.
Streß, den wir uns mit unserem Schneller-Höher-Weiter-Denken selber auferlegen!
Andererseits ist es in unserer Gesellschaft inzwischen so, daß nicht nur verliert, bremst, sondern schon der, der nur mal kurz den Fuß vom Gas nehmen will.
Aber jetzt werde ich zu philosophisch und damit zu OT.
Eine wichtige Rolle spielt sicher auch schlechte Ernährung, denn Schlacken lagern sich gerne in den schlecht durchbluteten Faszien ab und verkleben diese.