Was würde Henry Ford machen? Velomobilproduktion

Wenig, soweit ich das verstehe. Große gleichmäßige Flächen bekommen sie bei Airbus jetzt wohl ganz gut automatisch hin, aber ein VM ist für mich schwer vorstellbar. Vielleicht ausgewählte Einzelteile (Motorhaube, Seiten hinten) die man dann zusammenfügt. Wenn man das weiterdenkt ist man aber schnell weg von der selbsttragenden Karosse und eher bei einem Alurahmen mit gemischter CFK / Spritzguss-Verkleidung
Also, es gab mit der Chevy Corvette und dem europäischen kleinen Bruder Opel GT 2 massengefertigte PKW mit Gfk-Karosserie, bei denen auch auf einen massenkompatiblen Preis geschaut wurde. Mein alter Citroen BX hat aus Gewichtsgründen diverse Anbauteile aus Kunststoff wie Motor- und Kofferraumhaube. Der Trabbi war aus Low-Tech Faserverbundmaterial. Dergleichen Massenfertigung ist also möglich.
Die Leitra als ein Ur-VM hat eine superleichte Gfk-Karosserie auf Stahlgitterrahmen, meine Leiba X-Stream hat als "Rückgrat" einen Alu-Kastenholm, an dem vorne das Tretlagerrohr aus Alu angeschweißt ist und der das Lager der Hinterradschwinge aufnimmt. Das ist zwar alles noch keine massenkompatible Einfachstkonstruktion, könnte aber den Weg weisen.
Vielleicht könnte man einen Studenten anfixen, der die Rationalisierung der Produktionspozesse für VM als Thema seiner Abschlussarbeit nimmt?

Zur Alubauweise: Soweit ich aus der Luftfahrtgeschichte weiß, hatte die Supermarine Spitfire durch ihre diversen sphärischen Krümmungen eine unverschämt hohe Anzahl an Baustunden, während die deutlich einfacher geformte P-51 Mustang mit einer viel niedrigeren Bauzeit auskam
 
Alles klar. Es wird ein kostengünstiger Lobbyist benötigt um die notwendigen Änderungen auf den Weg zu bringen!
...
Bzw. wird in nächster Zeit nichts mit dem kostengünstigen VM für alle :unsure:
 
Es brauchen sich eigentlich nur diejenigen Leute, die hier die "Massenproduktion", Radfahren ohne Schwitzen etc. propangieren, eine Firma gründen und "einfach" loslegen ... Eigentlich müssten dann die Millionen schon winken ... Oder ist das zu einfach?
 
:) Das ist zu einfach fürchte ich, zu einfach gedacht.
Der Initialinvest, der benötigt würde
... die positiven Bewertungen, die man sich erst erarbeiten muss
... und dann noch massentauglich und unter 25 Kg Leergewicht,
naja, das muss man erstmal hinkriegen.
Ansonsten rechne ich mit ca 12 Jahren gebundenem Kapital und wohl eher stockendem Reflow.
 
Ich halte es für übertrieben, von jemandem, der etwas Anderes denkt als ich, zu fordern er solle doch eine Firma aufmachen um seinen Punkt zu belegen. Wenn jemand denkt, dass er wüsste wie man ein massentaugliches Velomobil bauen müsste um es gewinnbringend an die Massen zu bringen, ich bin sehr neugierig auf dessen Ideen. Wie gesagt, ich bin da aus angegebenen Gründen pessimistisch. Aber ich bin gespannt auf andere Ideen als meine, sonst müsste ich mich nicht in Foren rumtreiben.
 
Moin!

Es brauchen sich eigentlich nur diejenigen Leute, die hier die "Massenproduktion", Radfahren ohne Schwitzen etc. propangieren, eine Firma gründen und "einfach" loslegen ... Eigentlich müssten dann die Millionen schon winken ... Oder ist das zu einfach?

Naja ... Michael Beyss hat ja nun schon mal ein bißchen losgelegt in Deinem Sinne, und hat dann neulich hier im Forum angefragt, was wir denn so denken :)

Meinem Eindruck nach steht dahinter, daß er das dreirädrige Velomobil in seiner jetzigen Form grundsätzlich für ausgereift hält, auch wenn die produzierte Stückzahl gering ist. Das ist aber nicht so unähnlich der Situation, in der sich Ford in der Frühzeit der Model-T-Fertigung befand.

Das wichtige am Beispiel Ford ist ja nicht, daß am Ende der Entwicklung beim Model T die Massenproduktion stand, sondern daß er durch fortlaufende Verbesserung seiner Produktivität ein günstigeres Produkt herstellen konnte, das dann aufgrund des günstigeren Preises auch stärker nachgefragt wurde.

Tschüs!

Hein
 
Also, es gab mit der Chevy Corvette und dem europäischen kleinen Bruder Opel GT 2 massengefertigte PKW mit Gfk-Karosserie, bei denen auch auf einen massenkompatiblen Preis geschaut wurde. Mein alter Citroen BX hat aus Gewichtsgründen diverse Anbauteile aus Kunststoff wie Motor- und Kofferraumhaube. Der Trabbi war aus Low-Tech Faserverbundmaterial. Dergleichen Massenfertigung ist also möglich.
Ja, in schwer und weich weil man die Fasern zerschnippelt und/oder das Harz sehr grob aufbringt.

Die Leitra als ein Ur-VM hat eine superleichte Gfk-Karosserie auf Stahlgitterrahmen, meine Leiba X-Stream hat als "Rückgrat" einen Alu-Kastenholm, an dem vorne das Tretlagerrohr aus Alu angeschweißt ist und der das Lager der Hinterradschwinge aufnimmt. Das ist zwar alles noch keine massenkompatible Einfachstkonstruktion, könnte aber den Weg weisen.
Zurück in die Zeit wo Velomobile noch schwer und langsam waren.

Wenn jemand denkt, dass er wüsste wie man ein massentaugliches Velomobil bauen müsste um es gewinnbringend an die Massen zu bringen, ich bin sehr neugierig auf dessen Ideen.
Wenn an den Ideen was dran wäre würde man sie nicht im Forum diskutieren sondern sein Hobby zum Beruf machen und nach ein paar Jahren hätte man genug Geld um nie mehr arbeiten zu müssen und das sogar zugunsten von Umwelt, Klima, Ressourcen, Verkehrssicherheit usw...
Henry Ford war einer der reichsten Menschen aller Zeiten!
 
Ich denke, im 3D-Druck steckt da mehr potenzial. Wenn man da einen Faserverstärktes Druckmaterial hat und dazu einen Drucker, der
  1. nicht nur flache schichten sondern auch gewölbte herstellen und
  2. Die "würste" über Kreuz verlegen kann,
Dann wird eine automatisierte Fertigung der meisten Teile möglich.
 
....Wenn an den Ideen was dran wäre würde man sie nicht im Forum diskutieren sondern sein Hobby zum Beruf machen und nach ein paar Jahren hätte man genug Geld....
Ich bin nicht hier um den heiligen Gral der VM-Produktion zu finden. Ich bin hier um zu lesen was andere so denken.
 
*Falls jemand ein Rechenbeispiel hat wo die Akkuverschleisskosten pro km unter 10ct** liegen - ich würde mich freuen.
10Ah / 36V China- oder SelbstbauAkku: 250€
Reicht für 25km (wenn man nicht MoFa fährt sondern auch strampelt)
Sollte 500Zyklen über 2Jahre aushalten.
250€ / (25km*500) = 2¢/km

Die Crux ist, daß Bosch/goswiss/bionx &Co für den Akku eher 600€ verlangen und es nach dem Modellwechsel in zwei Jahren keine Ersatzteile mehr gibt. Oder das Originalersatzteil dann 800€ kostet.
 
Wenn ich das Geld hätte, eine Serienfertigung zu entwickeln würde ich ein alltagstaugliches + schönes 45 km/h Elektro-Velomobil bauen.
Dazu würde ich versuchen einen etablierten Hersteller mit in das Boot zu nehmen.
Am ehesten wohl velomobile.nl, die wirken auf mich am ruhigsten in ihrem Metier, bauen solide, alltagstaugliche Fahrzeuge und wagen auch Experimente (quattrovelo).
Das Quattrovelo würde ich auch als Ideen-Basis nehmen.
 
Für mich ist das Podride das derzeit Einzige schon existierende Velomobil, was das Zeug zu Massentauglichkeit und Massenfertigung hat. Mir ist es ein Rätsel warum der Erbauer sich noch so viel Zeit lässt, bis er die Produktion startet. Wenn man eins bauen kann, wird man ja auch wohl noch ein zweites auf die Räder gestellt bekommen, was man ja dann einfach mal verkaufen könnte. Dann hätte er nächstes Jahr schon das Podride II nach schieben können. Denn es hat noch jede Menge Entwicklungspotential, wo man Kosten und Material sparen könnte. Trotzdem hätte ich das Nr. 1 wie im Video, sofort schon mal gekauft wie es ist und damit wäre ich glaub ich nicht ganz alleine gewesen.

Was den Erfolg von H.Ford und das T vereinfacht hat ist,

- das er nicht über die Anzahl der Räder jahrelang nachdenken musste
- Motor nach vorn
- 4 Sitze
- Dach oben drauf
- Türen an der Seite

Wie sagte der große deutsche Philosoph E. Honecker so trefflich :

"von Kutschen lernen heißt, siegen lernen !!"

(y)
 
Ein Moped allerdings hat aus verschiedenen Gründen (mangelnde Windschnittigkeit, fehlende Tretkurbeln) ...
Du sprichst vom Mokick (vielleicht nennt man das heute nicht mehr so), mein Bruder hatte in MoPed = motorisiertes Pedal: Zweisitzer, 45 km/h, Versicherungskennzeichen, PEDALE. :)

Minikettwiesel
 
Unser Akku ist 10s15p und aus Konion V3 Materialpreis 230€ und 5Std löten. Weil er so viel Kapazität hat und deshalb weder ganz voll noch ganz leer geladen wird sollte er über 1000 Zyklen mitmachen und ohne mit zu treten an die 50000km mitmachen. Selbst wenn ich den Materialpreis verdoppele da ich selbst gelötet habe liegt er bei 1ct/km
Wenn 50000km rumm sind wird er aber trotzdem weiter funktionieren. Soweit plane ich aber nicht.
 
Mein alter Citroen BX hat aus Gewichtsgründen diverse Anbauteile aus Kunststoff wie Motor- und Kofferraumhaube.
<snip>
Die Leitra als ein Ur-VM hat eine superleichte Gfk-Karosserie auf Stahlgitterrahmen
Ich vermute, das Material für die Kofferraumhaube eines Citroën BX hätte für mehr als eine Leitra gereicht. Was die Velomobilproduktion angeht, befürchte ich, dass es weiterhin bei den zeitaufwändigen Methoden bleibt.
Ups: Der von mir übersehene Beitrag von Felix hat es ja schon besser auf den Punkt gebracht.
Mir hat ein Schönreden der Kosten auf die Jahre bei der Anschaffung zuerst der Leitra, dann des Orca geholfen.
 
Immer schön an den Strom hängen...nie leersaugen...dann halten die (mach ich bei meinen Oldtimer winters auch so) 10 Jahre und mehr und vor allem sind die Autobatts aus meiner Erfahrung her nicht anfällig für viele viele Ladezyklen..
Hast du schon mal mit "Autobatts" ein Pedelec betrieben? Wohl kaum.
Habe 2010 für meinen Li Akkupack im Tripendo 580 € bezahlt, der wird immer noch genutzt. Gefahren habe ich damit
ca.8000 km.
Reicht heute noch für eine 50 bis 60 km Tour.
*Falls jemand ein Rechenbeispiel hat wo die Akkuverschleisskosten pro km unter 10ct** liegen - ich würde mich freuen.

Das sind kosten von 0,0725 € bis jetzt für Akku plus ca. 0,002€ für Strom pro km.

Wenn ich mir das vorstelle mit Bleiakku - Unmöglich.
3 - 4 "Autobatts" geht nur mit Anhänger, für das bewegen des zusätzlichen Gewichtes braucht's dann noch eine "Autobatts" mehr(n)
Das wären dann 40 bis 50 kg nur für die Akkus:whistle:
Hoher Preis für die Faulheit!

Wer hier 45km/h-S-Pedelec-VM fordert oder über
darf ein S-Pedelec eigentlich auch einen Verbrennungsmotor haben?

redet, der sollte erst mal ein "schnelles und leichtes" richtig eingestelltes VM auf seiner Strecke eine Woche Probefahren.

Bei den meisten hätten sich dann die komischen Vorschläge über Verbesserungen, Änderungen und über Preise erledigt. Wem es trotzdem zu Teuer vorkommt, könnte zum Vergleich und Erlangung von Weisheit die gleiche Strecke mit einem Alleweder, GO One 3 oder ähnlichem und mit Marathon Plus fahren

Wenn ich mir vorstelle, ein Verbrennungsmotor im VM mit Öl, Benzin, Lärm und Gestank dreht sich mein
Magen um(n):mad::(

Unterstützung bis 25 km/h;) zum beschleunigen oder bergauf reicht aus, alles andere ist Übermotorisiert.

@Opti, geht nicht gegen dich, es war gut zum Zitieren
 
Zuletzt bearbeitet:
Velomobilbau a la Henry Ford angehen?
Okay, spielen wir ein bißchen. Ich erhebe mal wieder meine mißtönende Unkenstimme (man kann mir ggf. gleich wieder Sozialneid unterstellen und dahingehende Subdiskussionen in den Abschweifthread umparken.)

Erst mal müßte es einen ausreichend großen Markt geben, um die Strampelseifenkisten pro Monat im oberen zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Stückzahlbereich absetzen zu können. Zu einem Preis von, sagenwirmal, 2500 bis 3000 Euro? Das sehe ich, analog zur Tin Lizzy, nur mit einer einzigen Ausstattungslinie, einer Farbe, solange sie schwarz ist, und einer sehr übersichtliche Optionsliste, um auch die Logistik herstellerseits kostenarm und gleichzeitig kundendienstfreundlich zu halten.

Obendrein müßte das Mobil aber genug bieten, um am VM- Stammtisch mit den großen Jungs und ihren 15 000- Euro- Pedalporsches für voll genommen zu werden. Und da beißt sich die Katze schon in den Schwanz, denn neben aller Wolkenschieberei, VMs sind die preisliche Spitze des Individualfahrradmarktes mit entsprechend individuell aufgelegter Kundschaft, die was geboten kriegen will für ihr Geld. Und jedes Jahr ein neues DF sehen will, von dem ein weiteres Kilo runtergehobelt wurde, um über die Bleienten vom vorletzten Jahr lästern zu können, für die sich noch ein Idiot gefunden hat, der dafür noch Geld ausgegeben hat. Eine einzige Ausstattungslinie für alle für diese Sorte Individualkundschaft?!

Euer Tagtraum vom Dienst wäre vermutlich ein DF SL, das dank einem Finanzier mit richtig tiefen Taschen und richtig großer Auflage zu einem Drittel seines heutigen Preises angeboten wird und den Mobilitätsmarkt von hinten aufrollt. Kann ich mir nicht vorstellen, dafür ist der Markt zu klein.

Das T- Modell- Volksvelomobil, wie schon in diversen Threads durchgespielt, würde realistischerweise auch mit einem tieftaschigen Finanzier im Hintergrund so etwas wie ein Rotovelo werden, technisch und ausstattungsmäßig abgespeckt, an keiner Rekordfront (Tempo, Aerodynamik, Gewicht, Fahrwerkstechnik...) wirklich prestigeträchtig oder siegverdächtig, und in jedem Forumsthread würde die Frage "Und was haltet Ihr von dem Teil?" vermutlich mit "Ja, aber..."- Antworten, "Kauf Dir n gebrauchtes Mango", "Qualität hat halt ihren Preis" oder blankem Hohn abgebügelt.

Es gibt halt keinen derartigen Massenmarkt für VMs, der eine Massenfertigung rechtfertigen würde, und es wird ihn in absehbarer Zeit nicht geben.

Wenn ich mir blauäugig (und einige meiner o.g. Einwände igniorierend) ne Seifenblase in der Richtung aufpuste, immer mit einem Auge auf dem aktuellen Markt, dann wird das tendenziell eine Alleweder- ähnliche Bausatzlösung. Also, hätte ich einen tieftaschigen Finanzier im Boot, wäre in so einem Bausatz
  • Eine robuste rotogemoldete Karosse a la Rotovelo (da geht sicher noch was in Sachen Oberfläche, Aerodynamik, Wandstärken, Gewicht...),
  • Ein simplifizierter Hauptrahmen (Irgendwas zwischen Alleweder und KMX)
  • Tretlagerausleger ausziehbar a la Trike (Hintergedanke: Pinionausleger von Drittanbieter problemlos und günstig nachrüstbar)
  • Elastomer- Frontfederungen a la ICE (und ihren Nachahmern von Catrike und Trident) zwecks Vermeidung der ganzen McPherson- Radkastenstatikzauberei,
  • Alternativ eine Blattfederlösung a la Velomo?
  • Eine Elastomer- Heckfederung a la Alleweder oder meinetwegen Patricks WAW- Rosta- Federungsvariante,
  • Schwinge mit Rohlofftauglichen Ausfallenden
  • Eingearbeitete Sitzschale a la Rotovelo, oder was Spritzgegossenes a la Alligt (die könnten in ner Großauflage sicher auch günstiger werden),
  • Ein Satz Vorderräder mit Trommelbremsen,
  • Vorkonfektionierte Bremszüge
  • Alles Spezifische für die Lenkung
  • Umlenkrollen
Die restliche unspezifische Fahrradtechnik bliebe dann dem Kunden zwecks Selbstmontage und Wunscherfüllung überlassen, oder eben einem Händler.
Damit wäre herstellerseitig unnötige Lagerhaltung und Kleinteilelogistik vermieden, es wären die üblichen "Jaja, schwäääre Budgetkomponenten (Du arme Sau)"- Diskussionen umschifft, der Kunde hat genug Optionen, sich für kleine(re)s Geld individuell zu fühlen.

Lass den Bock dann mit Allerweltskomponeten fahrfertig um die 15 Kilo wiegen, das ist nicht allzu schäbig und bietet Luft nach unten.

Was kostet der aktuelle Alleweder- Bausatz? Knapp 3 Mille? Wenn der VM- Markt spontan explodieren sollte und ich spontan jeden Monat 50 Bausätze verkümmeln könnte, dürfte der Bausatz noch knappe 1000 bis 1200 Öre kosten und für unter 2000 in Eigenleistung zumindest fahr- und bremsbereit gemacht werden können.
 
Zurück
Oben Unten