Blutzucker, Essen und andere Spaßbremsen

In der Küche kann man vorsichtig Fett und Zucker reduzieren, und evtl. kannst du dein Frauchen ja zu anderen Gerichten oder Zutaten motivieren... Dazu wurde hier aber schon genug geschrieben.
 
Fett,

ist ja nicht so schlimm, davon hat sich der Mensch immer schon ernährt. Nur der Zucker mit dem wir über Fertignahrung vollgepumpt werden, den gab es so, und in den Mengen in der Steinzeit nicht. Wenn dann nur als seltenen Honig. Massig Kohlenhydrate, ja auch erst, seit dem die Menschen vor ca. 7000 Jahren angefangen haben Getreide anzubauen und deswegen in die Sesshaft genommen werden konnten. Und jetzt sitzen wir hier mit den ganzen Kohlenhydraten und Zucker auf dem Tisch.

Und zur täglichen Hetzjagd benutzen wir spezielle Energie sparende Fahrräder, statt Barfüße.

Auf Zucker und Kohlenhydrate kann ich verzichten, aber nicht auf Fahrräder.:whistle:
 
Zum Thema Fett, Kohlenhydrate und Pflanzennahrung in der Steinzeit hab ich gestern was nettes gesehen.
Kleine Zusammenfassung: Es gab nicht "die" Paleodiät, die Stickstoffisotopenuntersuchungen zur Einordnung der Spezies in der Nahrungskette ist ohne genaue Kenntnis des Standorts unbrauchbar, Hinweise auf Pflanzenverarbeitung gabs schon vor über 30000 Jahren, auch bei Neanderthalern, der Mensch hat bis auf Milchverdauung keine körperliche Anpassung an tierische Nahrung und braucht Vitamine, die nur in Pflanzen vorkommen, die heutigen Nahrungsmittel sind nicht mehr vergleichbar mit früheren Pflanzen, es gibt keine Hinweise für Ölproduktion in der Steinzeit, das vorhandene Fleisch war extrem fettarm und wenn, dann wurde alles gegessen, inkl. Knochenmark.
Sie gibt 3 Hinweise aus den Erkenntnissen: Möglichst vielseitige Nahrung und nicht nur Mais, Soja und Weizen wie in Junk food, möglichst frische, saisonale Produkte, und möglichst die vollständigen Nahrungsmittel essen und nicht die extrahierten Nährstoffe wie Weißmehl und Zucker, und zuletzt als Beispiel: Um den Zucker in 1 l Limo durch Zuckerrohr zu sich zu nehmen, muß man 2,5 m davon essen.

Gruß,

Tim
 
Die Rechnung geht auch gut mit Datteln: 23 Stück (für den Zucker in 1l Cola)... schon machbarer, aber immer noch schwieriger als die ganze Cola runterzukippen.
 
Die Rechnung geht auch gut mit Datteln: 23 Stück (für den Zucker in 1l Cola)...
Ja, die sind echte Zuckerbomben.
Aber auch hier: Das sind Kulturpflanzen. Hier und hier. Steinzeitmenschen bekamen die nur kurzfristig und bestimmt maximal in einer Qualität der Früchte, die heute als Viehfutter verwertet werden.
Gau dates can originate from self-sown trees or date varieties that have reverted to kind either through uncongenial surroundings, improper cultures, insufficient water or other reasons.[2] Gau dates are fed to the livestock and sold on the market for a low price.
The sample fruits are very small (about 1.5 centimeters long and 1 centimeter wide) and light.

Richtig nutzen konnten sie Datteln erst, als sie sesshaft wurden. Dann aber halfen sie, die frühen Hochkulturen zu befeuern. Was nicht so gesund für den einzelnen menschen ist, wirkt halt Wunder für die Ernährung dichter Populationen. Jäger- und Sammlerkulturen konnten einfach keine Hochkultur bilden wie Agrarkulturen.

Gruß,

Tim
 
Mittlerweile sind wir aber so weit entwickelt das man sich wieder etwas mehr um die Ernährungsqualität des Einzelnen kümmern kann.
Weltfrieden wäre auch schon, aber bei so vielen kranken Psychophaten die drausen rumlaufen ist das so unwahrscheinlich als würde Trump plötzlich selbstlos handeln.
 
Jäger- und Sammlerkulturen konnten einfach keine Hochkultur bilden wie Agrarkulturen.

Wobei man bedenken muss das "Hochkulturen" dann auch dick und fett geworden sind, bis zum Platzen, wärend die Jäger und Sammler alle Kulturen überlebt haben und wohl eher dem körperlichen Ideal entsprechen, dem viele hier mit dem Rad nach jagen.

Allerdings sind die germanischen Jäger und Ordensammler heute in Schützenvereinen und ihren Reservaten organisiert aber teilweise doch vom aussterben bedroht, weil der Nachwuchs lieber Ballerspielen hinterher rennt und sich dabei im Internetz verhäddert. Nur ganz wenige können davon noch eine Familie ernähren.

:whistle:
 
Fett,
Nur der Zucker mit dem wir über Fertignahrung vollgepumpt werden, den gab es so, und in den Mengen in der Steinzeit nicht. Wenn dann nur als seltenen Honig. Massig Kohlenhydrate, ja auch erst, seit dem die Menschen vor ca. 7000 Jahren angefangen haben Getreide anzubauen und deswegen in die Sesshaft genommen werden konnten. Und jetzt sitzen wir hier mit den ganzen Kohlenhydraten und Zucker auf dem Tisch.

Ich habe allerdings noch nie jemanden gesehen, der mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen wurde, eine Tiefkühlpizza zu kaufen oder Zucker zu essen.
Es ist die Entscheidung eines jeden einzelnen, sich schlecht zu ernähren, daher finde Ich es etwas sehr einfach, die Verantwortung auf vorgebliche dunkle Machenschaften abzuwälzen.
Deine Begeisterung für Jager- und Sammlerkulturen halte ich auch für eher romantisch befeuert als rational begründet.

Und an Captain Thüringen: Wer bitte ist "man"? Wie wäre es denn mit Ich-Botschaften, anstatt nebulös im ungefähren und allgemeinen zu schwadronieren?
 
der mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen wurde

Die Werbestrategie von Mc.D. die aufs Kleinkind gezielt ist, und mit seinem Bedürfnis nach familiärer Geborgenheit arbeitet, zeigt eine der modernen Waffen. Wenn du dich mal mit der Macht von Konditionierungen und Determinierungen beschäftigt hast, wirst du festellen, das der sogenannte "freie Wille" oder die "Freie Entscheidung" eher ein Mythos ist. Was nicht in Frage stellt, das wir die Konsequenzen unserer Entscheidungen und Handlungen zu tragen haben und die Verantwortung bleibt.

romantisch befeuert

Ein besonders romantisches Feuer sehe ich da nicht aufgeklappt, wenn ich darauf schaue welche Beute der moderne Jäger im digitalen Sammlerzeitalter im Sitzen verfolgt.
 
wärend die Jäger und Sammler alle Kulturen überlebt haben
Du machst Dir was vor. Es gibt einige Restvölker mit nomadischer Lebensweise mit erbärmlicher Lebenserwartung. Die Nomaden wurden ja eben zu Bauern und konnten sich so einen deutlichen Vorteil gegenüber der früheren Lebensweise erarbeiten.
Die einzelnen Kulturen verloren oft ihr Alleinstellungsmerkmal und wurden von einer neuen verdrängt. Sumerer/Mesopotamien -> Ägypten -> Griechenland -> römisches Reich.
Als Beispiel einer verschwindenden Hochkultur kenne ich die Maya, die durch eine Klimaänderung (feuchteres Klima, Agrarwirtschaft möglich) überhaupt erst entstanden war und nach Klimarückänderung prompt wieder verschwand.

Gruß,

Tim
 
Wenn du dich mal mit der Macht von Konditionierungen und Determinierungen beschäftigt hast, wirst du festellen, das der sogenannte "freie Wille" oder die "Freie Entscheidung" eher ein Mytos ist
Es braucht natürlich eine Gewisse Bereitschaft überhaupt selber zu Denken um die Konditionierung zu erkennen und zu überwinden. Aber im Gegensatz zu vielen Körperfunktionen, die man willendlich nur sehr eingeschränkt oder gar nicht steuern kann ist es ein leichtes statt der Schokolade mal einen Apfel zu nehmen.
 

Ich hab ja nix gegen Hochkulturen. Nur innerhalb dieser Kultur bleibt man trotzdem Jäger und Sammler.

Die erfogreichen Jäger sind eher die Schlanken und die erfolgreichen Sammler eher die Übergewichtigen.

Also sehr leicht zu erkennen.;)

Und jeder möchte ein passendes Pferd dazu, oder wie man heute sagt spezial Pfahrrad (y)
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eine Gewisse Bereitschaft überhaupt selber zu Denken um die Konditionierung

Die Konditionierung z.B., das man eine angebrochene Schokolade immer ganz essen muss, ereilt einen ja nicht als Erwachsener, sondern in der Kindheit wird die angelegt. Da, wo einem noch kaum Lebenserfahrung für eine Erkenntnis zu Verfügung steht. Die könnte von den Eltern oder Ureltern kommen. Wenn die aber selbst keine Ahnung haben, ist das Kind der Konditionierung schutzlos ausgeliefert.

Als Erwachsener kann ich mich durch bloße Erkenntnis von Konditionierungen befreien sobald ich sie durchschaut und verstanden habe. Folglich habe ich für mich selbst jetzt die freie Wahl zwischen Apfel und Schokolade. Zu Kirmeszeiten kommt dann noch die 3. Variante dazu: Äpfel mit Schokoladenüberzug oder sogar mit Zuckerguß.

Der Apfel der Erkenntnis lauert also immer noch überall. :sneaky:
 
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Die Konditionierung z.B., das man eine angebrochene Schokolade immer ganz essen muss, ereilt einen ja nicht als Erwachsener, sondern in der Kindheit wird die angelegt. Da, wo einem noch kaum Lebenserfahrung für eine Erkenntnis zu Verfügung steht. Die könnte von den Eltern oder Ureltern kommen. Wenn die aber selbst keine Ahnung haben, ist das Kind der Konditionierung schutzlos ausgeliefert.

Mit Verlaub, das ist definitiv falsch. Jede Konditionierung ist überwindbar (das nennt man dann Ausbildung der eigenen Persönlichkeit) , man muss es allerdings wollen und bereit sein, für sein Handeln die Verantwortung zu übernehmen. Die kuschelige Sackgasse Determination ist da eher keine nachhaltige Lösung.
 
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Jede Determination ist überwindbar und jedes Körpergefühl ist überwindbar (allerdings nicht so einfach, wie es eine Prägung/Abhängigkeit oder Vorliebe ist - und partiell mit großen Nebenwirkungen verbunden).

Komplett unbeeinflusst ist keiner, doch stellt es den Meisten schon eine unliebsame Entscheidung dar, sich gegen die eigene Bequemlichkeit und Vorliebe zu entscheiden. Und wird deshalb selten getan.

Das ist in allen Bereichen einer der Hauptproblemerzeuger: Bequemlichkeit und Angenehmheit. Wobei jeder die freie Entscheidung hat (und ja, natürlich ist die Entscheidungsgewalt beim Einzelnen, selbst bei körperlicher Abhängigkeit lässt sich etwas dagegen unternehmen - einzig der Wille fehlt oft..), allerdings die Wenigsten sich für den unbequemen Weg entscheiden.

Allerdings ist gerade diese mögliche Bequemlichkeit und Angenehmheit heutzutage etwas, welches die lange Lebensdauer des Menschen in Industrieländern bewirkt. Jene Völker, welche diese Wahl nicht haben (resp. mit dem Leben bezahlen würden), sind deutlich früher ausgelaugt und am Ende. Wieder etwas anderes ist zuviel Untätigkeit - diese kann das Leben verkürzen. Doch Bequemlichkeit und Untätigkeit müssen nicht korrelieren.

Viele Grüße
Wolf
 
Um sich für den scheinbar unbequemen Weg zu entscheiden, hilft es, wenn man sich die Konsequenzen beider Wege noch mal klar vor Augen führt. Alles was wir erreicht haben, oder erreichen wollen, hat seinen Preis. Wir müssen also in jedem Fall auch auf etwas verzichten. Je klarer unsere Erkenntnisse über den zu zahlenden Preis ist, um so leichter fällt es uns, das aus unserer Sicht Vernüftigere und Sinnvollere zu tun.
 
...wo wir schon mal beim Thema Süßkram sind......ratet mal welches Versuchskaninchen sich gerade selbst eine Bio-Süßkartoffel in seinem Supermarkt erkauft hat und sie dann zu Hause samt Schale halb weggemümmelt hat ?:eek:
 
Ist es bequem, sich permanent in Selbstzweifeln an den Kühlschrank zu robben, sich danach ins JoJo zu stürzen, indem für Stunden zwar aufs Essen verzichtet wird, um danach weit schlimmer zuzuschlagen, als es ohne Verzicht gewesen wäre?
Ist es bequem, ständig in der Vorhaben- und Vorsätzefalle selbstquälerische Versagensziele aufzutürmen als Spiegel eines scheinbar wertlosen Seins?
Ist es bequem, jeden Tag neue Ausreden zu erfinden, die aus dämlichem Verhalten logisch und unausweichlich der Umwelt und Vergangenheit geschuldete Zwänge zu kreieren?

Nicht das "Gestern" ist für die konkrete eigene Handlung wichtig, sondern nur das "Hier" und "Jetzt" als grundlegende Basis eines potentiell guten "Morgens". Für jeden einzelnen Moment gibt es keine Entschuldigung, sondern nur eine Entscheidung. In meiner Konsequenz sind es also nicht Faulheit oder Bequemlichkeit, sondern die Intensität in der Wahrnehmung jeden einzelnen Augenblicks. Deshalb sind Menschen mit einem intensiven Leben - egal, ob aus persönlichem Antrieb oder den äußeren Zwängen geschuldet - in aller Regel fröhlicher, selbstbewusster und zufriedener als verwöhnte Pflichtjammerer mit ihrer tief verwurzelten Egozentrik.

Woraus ein Wille entsteht, wenn äußere Zwänge fehlen, ist mir noch nicht klar. Wobei ich auch hier den Grund in einer neugierig-offenen Außenwahrnehmung vermuten möchte, weil die ununterbrochene Selbstschau Willenloser letztlich die Freude am Erleben verhindert, da ihnen nicht das Außen, sondern nur das Innen wichtig ist. Dieses würde auch mir spätestens am zweiten Tag langweiliger sein als eine Tüte oder Tüte Haribo. So stopft man, raucht und trinkt in sein Innen hinein, um es dadurch für wenige Sekunden spannend erlebbar zu machen. Am Schluss ist es dann doch wieder nur die leere Hülle, die nichts anderes macht als zu verdauen.

Wille an sich scheint somit nicht die Triebfeder zu sein, sondern Neugier und Fühlen für Andere und Anderes. Oder: wird das Ich unwichtig, dann hat das Ich eine Chance, sich selbst zu verwirklichen. Paradox?
 
Deshalb sind Menschen mit einem intensiven Leben - egal, ob aus persönlichem Antrieb oder den äußeren Zwängen geschuldet - in aller Regel fröhlicher, selbstbewusster und zufriedener als verwöhnte Pflichtjammerer mit ihrer tief verwurzelten Egozentrik.
Da ist was dran :whistle:
 
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