Servus,
mal mein Senf dazu:
Alles was ich hier gelesen habe kann ich nur voll und ganz unterstreichen!
Allerdings frage ich mich bei der Anzahl der "negativen Punkte" welche hier aufgeführt werden, warum man überhaupt so ein Radl fährt
Unterm Strich bleiben dann eigentlich als positive Argumente (zumindest für mich) nur noch zwei Punkte: Bequemer und schneller bei gleicher Leistung (aber nur in der Ebene).
Wenn ich in meiner Gegend die Leistungen der RRadler betrachte, dann kommen hier sehr viele in den Leistungsbereich von Profis - ganz zu schweigen von diesen Profis (Leif Lampater, Marcus Burghardt, etc.) welche hier in meiner Gegen zuhauf herumkurven.
Wenn ich diesen diesen Thread zeigen würde, würden die mich glatt fragen, warum ich so ein Radl fahre, nur damit ich vielleicht zwei "vermeindliche Vorteile" habe, dafür aber 20 Nachteile mir einhandle, wie keine Teilnahme an Rennen (UCI), etc.etc. - wurde ja schon etliche male durchgekaut).
Und trotzdem habe ich zumindest für mich folgendes festgestellt:
Gerade seit ich bei Strava aktiv bin und einen Leistungsmesser am TTR habe, sehe ich erst dadurch - sozusagen schwarz auf weiß wie "gut" mein LR wirklich gegenüber RR abschneidet.
In der Ebene fahre ich hier im Voralpenland (bis 10hm/km) bis zu 20% schneller bei gleicher Leistung als die RRadler.
Am Berg (und davon gibt es hier jede Menge da ich am unmittelbaren Alpenrand wohne - ca. 20km Luftlinie) dachte ich bevor ich einen Leistungsmesser hatte auch, dass die Effizienz meines LR deutlich schlechter als die eines RR ist. Klar, kurze Kette, deutlich steiferer Antrieb + die Möglichkeit über kurze steile Rampen den Wiegetritt einsetzen zu können haben schon ihre Vorteile.
Aber: Bei Strava habe ich eben wie gesagt folgendes beobachten können:
RRadler, welche an Steigungen bis 10% den gleichen Speed wie ich am Berg mit der gleichen Leistung fuhren, benötigten trotzdem noch bis zu 20% mehr an Leistung als ich. Gerade, weil hier immer mehr von denen auch mit Leistungsmesser unterwegs sind. Unter 10% kommt man schon oftmals in den Bereich bei kürzeren Steigungen von 20-30km/h wo - so vermute ich man schon wieder in den Vorteil des geringeren Luftwiderstandes kommt.
Bei längeren Steigungen (Sudelfeld - 600hm) habe ich z.T. auf unter 10 Watt Abweichung die gleiche Leistung für die gleiche Geschwindigkeit benötigt wie die RRadler die dort mit Leistungsmesser hochfuhren.
Was will ich damit sagen?
Nun ja, LR hat längere Kette, weicherer Antrieb, aber vom Wirkungsgrad kann mein LR (für mich und mein Radl jetzt gesprochen) gar nicht so viel schlechter sein als ein RR.
Vorgestern den Irschenberg mit 360 Watt über 10Minuten hochgekurbelt, keinerlei Anzeichen von Krämpfen, etc. RRadler brauchen für die gleiche Geschwindigkeit mind. die gleiche Leistung.
Bleibt also "nur" der fehlende Wiegetritt.
Klar in der Stadt ist ein Up im Vorteil - generell, aber dafür habe ich mir mein TTR nicht angeschafft.
Wie dem auch sei:
Es geht hat wie immer um nur ein Thema: Was ist besser UP vs. LR (egal ob jetzt am Berg... oder generell)
Was das muss jeder für sich selber herausfinden was man will und was man als das vermeindlich bessere Konzept ansieht.
Warum ich LR fahre:
Zwei Punkte sind es bei mir:
1. Der deutlich höhere Speed bei (meinem!) LR gegenüber dem RR. Am Berg bei gleicher Leistung gleich schnell.
2. Das schnelle gleiten was ich liebe
3. und noch der dritte Punkt: Schinden kann ich mich auch am Lieger - dazu brauche ich nicht extra ein RR, auch wenn ich schon ein paar mal nahe dran war mir eines zu holen. Aus Zeitmangel muss
ich mich aber entscheiden was ich fahre - gerade wenn man "einigermaßen gut" werden/sein will (unterschiedliche Muskelgruppen)
Viele Grüße
C