Felgenriss am Toxy-Zr..Ursache?

Hi Harald,

Gut gefallen hat mir dort auch die Argumentation, warum Scheibenbremsen an allen Komponenten (Bremse, Nabe, Speichen, Gabel/Rahmen) Gewicht erhöhen.... aber das wäre dann wohl einen neuen Thread wert?

ja, das wäre einen neuen Thread wert. Mir hat SEHR gut gefallen, wie ausgewogen dort argumentiert wird (eine Eigenschaft, die sofort verlorengeht, wenn man nur einen einzelnen Argumentationsfaden dort herausgreift... ;-)).

Ich habe ja z.B. 'ne mechanische Scheibenbremse, weil meine Prio auf Reisetauglichkeit setzt. Damit wurden diverse der dort angeführten Argumente halt mit großen oder kleinen Gewichtungen versehen (z.B. keine Felgenbrüche bei langen Abfahrten und fernab der Zivilisation, oder auch: Reparierbarkeit in der Wildnis -> nicht hydraulisch). Nur wer alle Argumente kennt, kann gut abwägen. Und dann gehört dazu, dass man sich seiner persönlichen Bedürfnisse bewusst sein sollte (z.B. auch: Will ich wirklich die neueste, fette, hydraulische Disc, weil ich die brauche oder doch eher, weil sie martialisch geil aussieht... :))

Persönliche Erfahrungen gehören auch dazu (bei mir waren reissende Felgenwände immer zu extrem unpassenden Zeitpunkten (z.B. mitten irgendwo in Australien, ich habe auch schon einen Norwegenradler getroffen, der die Tour des letzten Jahres wiederholte, weil ihn sein Felgenriss beim ersten mal ins Krankenhaus versetzt hatte), da bewertet man das dann in Zukunft doch anders. Nicht zuletzt deshalb hat die Disc-oder-nicht-Disc-Diskussion das Zeug zum Glaubenskrieg... (wie Helm etc) ;-)

Da es einen Flevo-Rahmen ja nur in völlig überdimensioniertem, dickem Vierkant gibt, waren die aufgeführten Rahmen-Mehrgewichte für die Disc bei mir schon verbaut... Wenn ich 'nen Flevo-Rahmen in einer 3kg-Carbon-Variante kaufen könnte, müsste ich die ganze Argumentationskette neu durchlaufen.

Wünsche allen hier unfallfreie Fahrt (egal ob Felgenriss oder Disc-Brake-Fading als Ursache in Frage kommt).

Zum Ursprungsthema: Warum man >40er Reifen auf 'ne schmale Felge zieht, erschließt sich mir nicht. Wer so dicke Reifen fährt hat doch ein ganz anderes Konzept im Kopf, bei dem minimale Gewichts- und Aerodynamikvorteile kaum eine Rolle spielen dürften. Da macht es m.M.n. für Hersteller, Schrauber und Händler keinen Sinn, bei der Freigabe bis ans theoretische Maximum zu gehen...

arasca
 
Hallo,

Auch das habe ich schon in die Wege geleitet nur mit Austauschen alleine ist es ja nicht getan, denn die Speedhub muss ja frisch eingespeicht werden.

Bestell die Speichen gleich mit (ich würde keine gebrauchten Speichen verwenden, zumal die sich durch den Felgenriss vermutlich teilweise gelockert haben und somit vorgeschädigt sein können) und setz die mit dem Spedhubhandbuch an den Küchentisch. Das Einspeichen der Nabe in eine 406er Felge geht mit der Anleitung darin so einfach, dass ich es auf Anhieb geschafft habe, ohne Zentrierständer als allererstes Rad. Ich habe dann mit einer Zentrierhilfe (so ein Finger, der am Fahrradrahmen befestigt werden kann) festgestellt, dass das Ergebnis nahezu perfekt war. Diese Hinterradfelge ist dann bis zum Rahmentod ca. 20000 km gelaufen, und ich habe vor, sie demnächst weiter zu verwenden.

Gruß, Klaus
 
Bestell die Speichen gleich mit (ich würde keine gebrauchten Speichen verwenden, zumal die sich durch den Felgenriss vermutlich teilweise gelockert haben und somit vorgeschädigt sein können) und setz die mit dem Spedhubhandbuch an den Küchentisch
Hallo Danke für den Hinweis, da ich so etwas noch nie gemacht habe werde ich diese Arbeit einem Profi überlassen. Bei einem 0815 Rad könnte man so etwas mal üben aber bei einem solch hochwertigen Rad vor allem auch mit der dazugehörigen Schaltung möchte ich keine Risiken eingehen. Habe schon einen Laden gefunden der gut sortiert ist, mit moderaten Preisen und diese dann auch gleich selbst einspeicht. Somit habe ich alles aus einer Hand.
 
Eine Überbeanspruchung ist ja gerade beim Vorderrad eher weniger im Vergleich zum Hinterrad.
Das ist gerade bei einem Fronttriebler eine unüberlegte Aussage, denn da wird das Hinterrad ja nahezu überhaupt nicht beansprucht - ganz im Gegensatz zum Vorderrad, auf dem der Antrieb und die volle Bremslast und damit auch viele Lastwechsel liegen.

Grüße,
André
 
Ich habe ja z.B. 'ne mechanische Scheibenbremse, weil meine Prio auf Reisetauglichkeit setzt. Damit wurden diverse der dort angeführten Argumente halt mit großen oder kleinen Gewichtungen versehen (z.B. keine Felgenbrüche bei langen Abfahrten und fernab der Zivilisation, oder auch: Reparierbarkeit in der Wildnis -> nicht hydraulisch). Nur wer alle Argumente kennt, kann gut abwägen.
und genau bei der Reisetauglichkeit fehlt mir hier ein Argument:
Mit Scheiben- oder Trommelbremse bleibe ich auch nach einem Reifenplatzer nicht liegen, weil ich den Mantel mit Schnur umwickelt weiter fahren kann. (geklaut bei: "Einfälle statt Abfälle", inkl. Verschleißschutz für die Schnur.) Bei Felgenbremsen geht dies meist nur, wenn man die Bremse abbaut.
 
Das ist gerade bei einem Fronttriebler eine unüberlegte Aussage
Habe mich eher auf das Gewicht bezogen welches auf dem Rad lastet und trotz Fronttriebler lastet mehr Gewicht auf dem Hinterrad.
Mit der Bremslast hast du natürlich recht wobei mir da die Erfahrung fehlt inwiefern sich die Kräfte von der Bremsscheibe auf die Felge auswirken.
Ist mein erstes Rad mit Scheibenbremsen.

Mit Scheiben- oder Trommelbremse bleibe ich auch nach einem Reifenplatzer nicht liegen, weil ich den Mantel mit Schnur umwickelt weiter fahren kann
Hatte auch mit V brakes ähnliches gemacht und dafür Baustellenband genommen. da reichte es den Bremszug auszuhängen und konnte so noch langsam nach Hause fahren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei meinem ZR sah die eine Felge nach 12T km so ähnlich aus, die andere nach 16T genau so.
Ich denke diese wirklich sehr leichten Kinlin Felgen halten einfach nicht sonderlich viel aus.
Zudem sind die eigentlich eher für 28-406 gedacht, fahre ich auch.
Und eine Scheibenbremse belastet die Felge bekanntlich auch.

Beim putzen sehe ich mir z.B. die Speichenlöcher immer genau an,
meist kündigt sich da eine Felge an, mit kleinen Rissen. Dann gleich weg mit dem Ding.

Ist also meiner Einschätzung nach kein ZR-Problem, sondern liegt am leichten Material.
 
... wobei mir da die Erfahrung fehlt inwiefern sich die Kräfte von der Bremsscheibe auf die Felge auswirken.
Bei Bremsscheiben- bzw. Trommelbremsenbetrieb werden die VR-Felgen an den Felgenlöchern weithaus höher belastet als bei Felgenbremsen. Wenn das VR auch noch das Antriebsrad ist, steigt wie schon erwähnt die Belastung stark an. Beides auch in Verbindung mit Unebenheiten des Fahrweges wirkt auf die Felge schädigender als die reine Auflast (Eigengewicht des Fahrrades + Fahrer + Gepäck). Ist die Felge auch noch unterdimensioniert bezüglich des verwendeten Reifens als auch von minderer Qualität bzw. schlecht eingespeicht, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann sie vorzeitig Risse bekommt. Felgengebremste Felgen halten da durchaus länger und sind auch billiger vom Gesamtsystem her, weil Scheiben- und Trommelbremssysteme nun mal qualitativ hochwertigere Felgen benötigen, um ausreichende Sicherheit zu gewährleisten. Und wenn man an einem konventionellen Felgenbremssystem nicht spart, hat man wahrscheinlich das zuverlässigste System von allen.
 
Es ist bestimmt richtig, dass Scheibenbremsen höhere Last auf die Speichen bringen als Felgenbremsen und dass speziell beim Toxy ZR durch Antrieb und Starrgabel einige Belastungen auf dem Vorderrad zusammenkommen. Die Felge dort hat kein leichtes Leben.
Nur hat das mit dem hier aufgetretenen Schaden meiner Meinung nach nichts zu tun. Gerissen ist die "obere Ebene", die vor allem seitliche Zugbelastung durch den Reifen abbekommt und durch den Luftdruck selber ein bisschen gebogen wird, und nicht die "untere Ebene", in der die Speichen angreifen. Wenn eine Bremse einen Beitrag zu so einem Schaden leisten kann, dann schon eher eine Felgenbremse, weil die beim Bremsen die Felge zusammendrückt und damit pro Radumdrehung einen zusätzlichen Lastwechsel aufbringt. Die Bremskraft einer Scheibenbremse wird genauso wie die Antriebskraft durch Speichen, Felgenboden und -seitenwand zum Reifen übertragen und geht damit an der gerissenen Stelle vorbei.

Viele Grüße,
Stefan
 
Na, wie immer, wenn man nur einige Teilaspekte berücksichtigt, kommt man zu dem Ergebnis, das man haben will:

weil Scheiben- und Trommelbremssysteme nun mal qualitativ hochwertigere Felgen benötigen, um ausreichende Sicherheit zu gewährleisten.

m.M.n. sind die spanabhebende Bearbeitung und das Zusammendrücken (Felgenkneifer) auch nicht ohne, d.h. bei Felgenbremsen braucht die Felgenflanke die Sicherheitsreserven, bei der Scheibe geht's um die Löcher. Der Aufwand, der an den Felgenflanken betrieben wird (glatter Felgenstoß, Abdrehen, Keramikbeschichtung, Wear-Indikator) ist auch nicht ohne, preislich gibt sich das eher nix, egal ob Disc-Felge oder Felgenbrems-Felge.

konventionellen Felgenbremssystem [...] wahrscheinlich das zuverlässigste System von allen.

Je nach Anwendung ist der Abrieb an der Felge extrem hoch (Winterfahrten, Matsch und Modder), es hat schon seinen Grund, warum MTBs und Crosser i.d.R. Scheibenbremsen haben. Wenn man sich umguckt, sieht man das auch: Rennfahrer fahren Felgenkneifer (spart Gewicht, kein Matschproblem), auf dem Single-Trail gibt's 'ne Disc, und je nachdem, wo mein Alltag stattfindet, suche ich den am besten passenden Kompromiss.

Merke: Wer generalisiert, verliert... ;-)

arasca
 
Hallo Stefan,

Nur hat das mit dem hier aufgetretenen Schaden meiner Meinung nach nichts zu tun.

der Meinung bin ich auch. Ursächlich für dieses Schadensbild war wohl die Reifen/Felgen Kombination und ggf. die Qualität der Felge (was ich aber nicht beurteilen kann). Das wurde in diesem Thema ja auch schon hinlänglich so bemerkt.

Grüße,
André
 
Nach dem Durchlesen aller Antworten komme ich auch zu diesem Schluss. Also wäre es angebracht auch das Hinterrad gleich mit neu einspeichen zu lassen. Gängige Maulbreite wäre da 19 mm. Ich möchte die "dicken Surpreme" noch fertig fahren aber als nächstes möchte ich dann schmälere draufmachen und das geht bei 19 mm ebenso. Was denkt ihr ist man mit 19 mm gegenüber den originalen 15 mm dann auf der sicheren Seite?
 
Im Übrigen habe ich mir die Speichenlöcher von aussen angesehen. An keinem Loch sind irgendwelche Ausrisse zu sehen. ich habe einen sehr verschleissarmen Fahrstil und versuche durch vorausschauende Fahrweise, harte Bremsmanöver zu vermeiden. Ausserdem bremst man mit beiden Bremsen gleichzeitig, so geht ja nicht die gesamte Bremsleistung ins Vorderrad. Der Grund warum MTB eher Scheibenbremsen haben, sehe ich einfach in der höheren Verzögerung gegenüber Felgenbremsen welche bei Feuchtigkeit sogar noch deutlich höher wäre.
 
Was denkt ihr ist man mit 19 mm gegenüber den originalen 15 mm dann auf der sicheren Seite?
Je nach Felge sicherlich. Ich fahre an meinem Racertje ebenfalls Rohloff, Scheibenbremse, Vorderradantrieb, vorne ungefedert, Marathon Supreme oder Racer, immer in der Nähe des Maximaldrucks. Inzwischen stehen ca. 45.000km auf dem Zähler. Harte Bremsungen, starke Antritte, Radreisen mit Gepäck auch unterm Sitz (und damit mehr Masse auf dem VR), Anhängerbetrieb, auch mal ein tieferes Schlagloch, weil man nicht immer schnell genug drumrum kommt, das muss die Felge alles mitmachen und das tut sie auch bislang klaglos. Ich schone sie höchstens mit meinem Körpergewicht. Aber natürlich ist die Xplorer kein ausgesprochenes Leichtgewicht...

Gruß,
Martin
 
Ich fahre an meinem Racertje ebenfalls Rohloff, Scheibenbremse, Vorderradantrieb, vorne ungefedert, Marathon Supreme oder Racer, immer in der Nähe des Maximaldrucks
Nach Rücksprache und vor allem durch die pos. Erfahrungen eines Vorredners habe ich mich doch für die HP AM1 entschieden zumal der preisliche Unterschied gerade mal 8 e ausmacht. Welche Maulbreite hat die von dir gewählte Felge?
 
Hi Karlsruhe,

bei mir hat sich die gleiche Felge mit identischem Schadensbild nach ca. 18.500km verabschiedet, als Vorderrad mit Scheibenbremse. Gefahren bin ich meist 28er Conti GP, am Anfang auch die 35er Panaracer und eine Weile auch 35er Kojak.

Ich persönlich würde den Felgentyp wieder verwenden, in Zukunft allerdings maximal mit 28er Reifen. Die Felge ist halt Leichtbau, da muß man öfter kontrollieren. Natürlich kann man auch schwerere, i.d.R. stabilere, Felgen verwenden. Einfach eine Frage der Gewichtung;-) Wenn ich die Lebensdauer der Felge mit den felgengebremsten Birdyfelgen vergleiche ist die Toxyfelge gar nicht schlecht. Nur das Schadensbild ist anders;-)

Bis später,
Frank
 
Hi F
Nur hat das mit dem hier aufgetretenen Schaden meiner Meinung nach nichts zu tun. Gerissen ist die "obere Ebene", die vor allem seitliche Zugbelastung durch den Reifen abbekommt und durch den Luftdruck selber ein bisschen gebogen wird, und nicht die "untere Ebene", in der die Speichen angreifen.
Volle Zustimmung...
dann schon eher eine Felgenbremse, weil die beim Bremsen die Felge zusammendrückt und damit pro Radumdrehung einen zusätzlichen Lastwechsel aufbringt.
...aber hier beim Argument "Lastwechsel" nicht.
Ich fahre ja nicht wie auf einem Hometrainer gegen eine Dauerbremse und mit den wenigen Bremsungen beim realen Fahren kommen nicht viele Lastwechsel zusammen.
 
bei mir hat sich die gleiche Felge mit identischem Schadensbild nach ca. 18.500km verabschiedet
Nach meiner Auffassung muss eine Felge länger leben als die beschriebenen 18.500 schlieslich fahre ich damit keine Rennen wo es auf jedes Gramm ankommt. Bei mir haben Stabilität & Laufzeit einen höheren Stellenwert als das Gewicht. Wenn die Felge dafür zb. 50.000 Km Hält, nehme ich gerne 100g Mehrgewicht in kauf.
P.S. An meinem felgengebremsten Trekkingrad, welches ich das ganze Jahr bewege hat die Hinterfelge ca 57.000 Km gehalten. Die Vorderfelge ist noch die Originale und hat fast 97.000 Km auf dem Buckel.
 
Welche Maulbreite hat die von dir gewählte Felge?
Erinnerung und Google sind deckungsgleich bei 19mm rausgekommen. Und laut Pedalkraft ist die Xplorer auch nur wenig schwerer als die HP AM-1.
Dass die großen Felgen am Trekkingrad länger halten, überrascht nicht: Kein Leichtbau (bricht also nicht), mehr Fläche (selbst die Felgenbremsen haben da also viel Futter, bis was durchgeschliffen ist) und geringere benötigte Bremsleistung - schließlich bremst ein Trekkingrad im Wind ja von selbst schon viel besser als ein Tieflieger.

Gruß,
Martin
 
schließlich bremst ein Trekkingrad im Wind ja von selbst schon viel besser als ein Tieflieger
Das mag zwar sein, aber entscheidender ist der Einsatz des Rades. Im Stadtverkehr hast du erheblich mehr Bremsvorgänge (Trekkingrad) als bei längeren Überlandfahrten mit dem Tieflieger.
Leichtbau hin oder her aber eine Haltbarkeit von 18.500 Km wäre in meinen Augen inakzeptabel.
 
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