Muss man immer ne Botschaft transportieren, oder reicht einfach der eigene Spaß als Antriebsfeder?

Kann man sicher auch Zweckgebunden spenden, z. Bsp für ein Rekordwochenende.
Für Rekordjagt würde ich wiederum nichts geben. Ich sehe da keinen Nutzen. Nützlicher(!) Technischer Fortschritt und Effekt auf die Öffentlichkeit halte ich für minimal.

Läuft ja gerade BattleMountain. Die Autoindustrie würd daraus ein RiesenMedienspektakel machen ... und wir? Wer von den hier Lesenden kann auf Anhieb vier Teilnehmer dort mit Namen und Fahrzeug nennen ... oder den langjährigen Veranstalter? Wer kennt den aktuellen Weltmeister im Liegeradsport?
Und wer kennt irgendwelche Auto-Rekorde? Okay, viele Leute kennen ein paar Team-Namen und ein paar Fahrer-Namen aus der Formel 1, aber dann ist auch Schluss. Ob das wirklich einen großen Effekt auf die Gesellschaft hat? - Ich denke, der Effekt ist größer für die dort werbenden. (Wasweißich, Redbull oder Krombacher oder Telekom?)
Ist bei der Tour de France aber nicht schlechter. Wollten wir jetzt Radfahrer aufs Liegerad bringen, könnten wir uns uberlegen, ob wir hier ansetzen wollen. Könnte man die UCI überzeugen, einzelne Events/Etappen/kennemichnichtaus für Liegerädern freizugeben? Wurden ja angeblich untersagt, weil sie im Peloton zu gefährlich waren. Und es gibt gleichzeitig Stimmen, die wünschen, dass zumindest in manchen mit komplett standardisiertem Equipment gefahren wird. Man könnte also aufmischen, dass mal standardisiert und klassisch gefahren wird (ähnlich Keirin in Japan, wo alle das gleiche fahren) und manche mit Regeln wie jetzt und manche mit dem Maximum an atemberaubender Geschwindigkeit. Würde auch viel zusätzliche Dynamik reinbringen, wenn die Teams ihre Fahrer*innen sehr viel gezielter trainieren müssten und es eben Liegerad-Spezielisten gäbe, wie es jetzt Bergsprinter und sonstwas gibt.
Aber bringt das was? Wir brauchen Fahrräder im Alltag, nicht im Sport. Wenn die Leute jetzt nicht mehr Aufrecht-Rennräder, sondern Liegeräder auf den Dachgepäckträger vom Auto schnallen, um irgendwo hin zu fahren, wo sie dann zum Spaß Fahrrad fahren, dann ist damit nicht geholfen. Die Tour de France beweist auch eindeutig, dass man mit Equipment, Training und gehörigem Einsatz jede Pendelstrecke mit dem Fahrrad schaffen würde. Dass jemand mit dem Velomobil in 30h durch Deutschland fährt, wird aber nicht wirklich jemanden darauf bringen, im Alltag 30km damit zu fahren. Rekord und Rennsport haben mit Alltag wenig zu tun.
Dass bei Liegerad- und Velomobil-Rennen einigermaßen viele Teilnehmer direkt auf dem Fahrrad anreisen, liegt meiner Meinung nach weniger an den Fahrrädern, sondern an der Überzeugung und Durchgeknalltheit der Liegeradler.

Was für die Verkehrswende wichtig ist, sind (bequeme) Pedelecs und Lastenräder. Hier tut sich in der Öffentlichkeit auch was.
Vielleicht sind auch S-Pedelecs ein Baustein und besserer Öffentlicher Personen Nah- und Fernverkehr (mit besserer Fahrradmitnahme) wäre wichtig.
Fahrräder mit Wetterschutz wären auch wertvoll, weil die Leute nicht gewohnt sind, sich einfach passent anzuziehen, aber nicht, wenn das Fahrrad dann 10.000€ kostet, kaum wo gekauft und repariert werden kann, Monate Lieferzeit hat und man sich doch wieder passend anziehen muss, weil man am Ende trotzdem nass wird, aber nicht nur wenn's regnet. (Und dann ist das nass mit stinken, das ist sogar schlimmer!)
 
Tja, und meine Eltern und Großeltern kompensieren das, indem sie 3-6x im Jahr Fernreisen mit dem Flugzeug unternehmen... Da bringts auch nix, das ich nicht fliege.
 
Also ich, in meinem bescheidenen Rahmen Versuche eine Nachricht zu transportieren: ich fahre auch im die innenstadt mit Dave und beantworte freundlich alle Fragen. Ich versuche nächstes jahr im Stadtradeln zu gewinnen, damit ich der Zeitung was erzählen darf und dort Dave mal zeigen kann. Und es geht dann genau um das Aufzeigen der Alternativen, denn inzwischen halten zu viele Leute das Auto für alternativlos.

Ich glaube, man kann mit dem was einem Spaß macht ziemlich einfach eine Message verbreiten. das problem ist nur, dass meist erstmal nur leute dir glauben, die dich kennen... die anderen ärgern sich eventuell erstmal nur über dich.

Übrigens denke ich auch, dass wir als Menschheit es bereits verk***t haben, aber ich sehe da keinen Grund drin, deshalb nicht mit möglichst gutem Gewissen unter zu gehen. ;-)
 
Spaß bei einer (sportlichen) Betätigung ist schon in der Erziehung ein besserer Trigger als ein "Du mußt..."
 
Tja, und meine Eltern und Großeltern kompensieren das, indem sie 3-6x im Jahr Fernreisen mit dem Flugzeug unternehmen... Da bringts auch nix, das ich nicht fliege.
Klar bringt das was! Wir sind hier ja schon min. zu dritt! Drei die „nicht ins Becken pissen, in dem sie selber schwimmen“.

Nur wie „vermarktet“ man auch das, ohne missionarisch zu nerven.

Die Idioten prahlen ja sogar noch mit ihrem Unsinn (Fernreisen/ Kreuzfahrt) und wir halten uns vornehm zurück.

Darum geht es mir eigentlich. Wie machen wir positiv auf das aufmerksam wofür wir stehen?
Sind wir zu konfliktscheue?
Nutzen wir die falschen Strategien/ Werkzeuge?

Immer noch kriegen „die Bösen“ die uns in die beschissene Lage manöveriert haben mehr Aufmerksamkeit.
Das liegt ja nichtmal mehr daran, dass wir zahlenmäßig unterlegen wären.

Obwohl sich in Münster 65% für das Rad als Mittel der Wahl für den Weg in die Innenstadt entscheiden, wird weiter mehr für die 20% Autofahrer ausgegeben und ständig stehen Hetzartikel gegen Radfahrer in der Zeitung (auch in dieser Ausgabe)

Ich sehe es nicht nur auf unseren Sport bezogen.
Nur an der Stelle könnten wir ja was machen/ ändern.
Müssen wir selbstbewusster auftreten?

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Tja, und meine Eltern und Großeltern kompensieren das, indem sie 3-6x im Jahr Fernreisen mit dem Flugzeug unternehmen... Da bringts auch nix, das ich nicht fliege.

Doch. Wenn Du als Nichtflieger ein sichtbares Vorbild für deine und die nächste Generation bist werden über die Zeit die Vielflieger weniger und die Wenigflieger mehr.
 
Wir brauchen vorab angekündigte kleine Events, bei denen Otto-Normal-Radler auch mitmachen darf. Nur um zu sehen, daß es schneller geht mit gleichem Aufwand.
Wie die ADFC-Fahrten bei uns. Nur eben auch auf VM-Tauglichkeit optimiert und auf Normal-Radler-Streckenlänge ausgelegt.
Und die selbst erwählte Abgrenzung ("Wir sind ja was Besseres, denn wir fahren Super-Rad..") und das teilweise selbst erlebte Moralapostel-Gedöne muss aufhören.
 
Gibt es eine Kurzzusammenfassung darüber, um was es hier eigentlich geht?
Liegeradeln als Hochleistungssport? RAAM wurde als Beispiel genannt - warum nicht der Rekord von HoSe? Auch hier war ein (wenn auch kleinerer) Tross an KFZ unterwegs, um das sportliche Event überhaupt zu ermöglichen. Auch in Aldenhoven und den anderen Events stehen XXXXXX KFZ hinter dem Start, mit dem die Rennfahrzeuge transportiert wurden. Da darf man sich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, was den "grünen" Sport betrifft, finde ich.
Battle Mountain war ja ebenfalls angesprochen, da fahren aber auch nicht nur Amerikaner auf eigener (Fahrrad)Achse hin sondern aus aller Herren Länder kommen Mensch und Maschine mit Flugzeugen und großen Fahrzeugen hin.
Die erfahrenen Rekorde sind für Aussenstehende vermutlich so spannend wie irgend eine Besteigung des Mount Everest in Rekordzeit. "Ui, das ist ja spannend! Ist noch Marmelade da?" :D
Oder ging es eher darum, andere von der Sinnhaftigkeit des liegenden Radelns zu überzeugen? Die Verkehrswende einläuten/unterstützen?
 
vielleicht Fahrrad insgesamt betrachten, denn Liegeräder gibt es in der gesellschaftlichen Wahrnehmung nicht, allenfalls noch als gemütliche dreirädrige Vehikel für Senioren... Das Liegerad (VM) wurde überholt von E.- Lastenrädern, Carbon schnickschnak aufrecht RR, der ganze Liegeradbereich ist unsichtbar. Mir persönlich gereicht das LR-fahren als Verhütungsmittel um nicht in den völligen Wahnsinn zu verfallen, und das ist doch schon mehr als genug : ) Besser so als kiloweise Psychopharmaka zu schlucken und in tiefer Depression zu verharren...
 
den komischerweise sich immer noch so viele zwischen die Eier klemmen, derweil ist doch LR fahren so viel bequemer...
 
Gibt es eine Kurzzusammenfassung darüber, um was es

vermutlich so spannend wie irgend eine Besteigung des Mount Everest in Rekordzeit. "Ui, das ist ja spannend! Ist noch Marmelade da?" :D
Und doch hat vermutlich jeder schon mal von Reinhold Messner gehört und vom Everest und er kann „seine Botschaft“ an den Mann bringen in Talkshows und gut besuchten Vorträgen.

Ziemlich gutes Marketing… wobei wir wieder beim Punkt wären
 
C. Strasser gibt 50.000 Euro aus.
Ja das ist viel Geld aber rechne mal nach.
Wieviel Menschen arbeiten vor ihm bei der Vorbereitung, während der Fahrt. Ist ja nicht in einem Tag gefahren die Strecke.
Die müssen alle essen, trinken schlafen und leben.
Dann noch das Material.
Also für 50.000 mit Flug und allem..

Ich denke das wenn Holger nicht so viele kostenlosen hilfe hatte bei sein Rekord durch Deutschland hätte ihm das auch einiges mehr gekostet wie das er jetzt dafür ausgegeben hat. Und das war nur 30 Stunden fahrt, will nicht wissen was das pro km gekostet hat.
 
Also für 50.000 mit Flug und allem.
Die Kohle ist mir egal,aber ich habe ja auch von Ressourcen geschrieben,die verbraten werden. Da fällt es natürlich schwer eine Botschaft zu transportieren,wie sie @eisenherz vorschwebt.
Oder auch @HoSe formuliert hat.
Als ich in Aldenhoven war,war ich auch etwas irritiert über die vielen KFZ als Backup.
Aber gut,bei anderen Sportarten sieht's keinen deut besser aus
 
Mal ganz im Sinne der Threadüberschrift, meine ganz persönliche Meinung, basierend auf ein paar Gesprächen.
Die Botschaft "fahrt Rad, es geht - sogar, wenn es regnet, sogar im Herbst, sogar bergauf und sogar über mehr als 5 Km")
mag schon am Mainstream kratzen oder zumindest in Städten Mainstream sein.

Wenn wir diese aber über unsere lustigen Rüttelzäpfchen oder Reha-Mobile transportieren,
dann ist die Aufmerksamkeit zwar viel höher, die o.G. Botschaft jedoch tritt fast in den Hintergrund.

Oder soll es die Botschaft sein, dass "alle Liegerad oder noch besser, VM fahren sollen"?
Kann ich mir nicht vorstellen. Besser 10 Leute für die Kurzstrecke aufs Baumarktrad
als einen Freak, der eh schon Rennrad fährt, ins VM.

Und zum Entweder/oder:
Da fährt man eventuell besser mit ehrlicher Begeisterung, defensiv und wenn man mal was gefragt wird,
auskunftsfreudig, aber nicht herablassend oder zu sendungsbewusst. Das bleibt hängen.
Wenn ich jedoch jedes Mal, wenn einer fragt, wo der Motor wäre, "linksgrünversiffte" Flyer verteile,
dann wage ich die These, geht der Schuss in den Ofen. :)
 
Die Kohle ist mir egal,aber ich habe ja auch von Ressourcen geschrieben,die verbraten werden. Da fällt es natürlich schwer eine Botschaft zu transportieren,wie sie @eisenherz vorschwebt.
Oder auch @HoSe formuliert hat.
Als ich in Aldenhoven war,war ich auch etwas irritiert über die vielen KFZ als Backup.
Aber gut,bei anderen Sportarten sieht's keinen deut besser aus
Das verstehe ich schon und finde ich überhaupt nicht gut, auch bei Nici auf der Dekra mussten wir immer hinterher fahren für 24 Stunden, ist ein schwachsinn aber so sind leider die Regeln wer auch immer die so gemacht hat, ja gute Botschaft ist das alles nicht, auch um zu ein Rennen zum fahren mit ein Auto finde ich nicht gut aber was will man mache. Wenn man leben end erleben will? Unsere Welt ist derzeit leider so
 
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