Professur für Radverkehrsmanagment

Jo. Und die vielen Radfahrerinnen, die regelmäßig von solchen sicheren Radwegen von rechtsabbiegenden Kraftfahrzeugen unter die Erde gebracht werden zählen freilich überhaupt gar nicht...
Niemand hat behauptet, dass "solche Radwege" (welche denn überhaupt?) sicher sind. Niemand hat gefordert, Menchen zwangsweise auf "solche Radwege" zu verklappen. Niemand, ausser den Mischverkehrsapologeten hat überhaupt von Hochbordradwegen gesprochen. Die Rede war von der Sinnhaftigkeit einer bedarfsgerechten Trennung von Verkehrsströmen in bestimmten Situationen. Für die Fraktion der Mischverkehrsapologeten heisst "Radinfrastruktur" offenbar automatisch "Hochbordradweg", dass es längst 1001 andere Möglichkeiten in der Praxis gibt und noch viel mehr als Konzept. Da kann man nur konstatieren: Geistig in den 80er Jahren hängengeblieben, engstirniger als jeder fanatische Autofahrer - wie schon vor vielen Postings geschrieben: Genau aufgrund dieser Haltung ist es schlechterdings unmöglich mit MItgliedern dieser Fraktion eine sinnvolle Diskussion zu führen.

Was gibt Dir eigentlich das Recht, darüber bestimmen zu dürfen, was andere Leute wollen dürfen? Wie kommst Du auf die Idee, dass Du so viel schlauer bist als alle anderen?

Ist das Deiner Meinung nach ein Hochbordradweg?

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Oder das?

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Oder das?

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Wenn ja: Brille kaufen. Wenn nein: Wovon zur Hölle redest Du eigentlich? Wie kommst Du auf Hochbordradwege?

Im übrigen geht es in diesem Thread um die Professur für Radverkehrsmanagement und nicht um die üblichen ideologischen Pöbelein. Um die ausleben zu können gibt es das Filterblasenspielzimmer, das nicht umsonst im Konfliktbereich des Forums verortet ist. Wenn Du nichts zum hiesigen Threadthema schreiben möchtest geh doch bitte dorthin.
 
Die wollen doch hoffentlich nicht ein Feigenblatt Radverkehr entwickeln um die ÖPNV-Anbindung des ländlichen Raumes vernachlässigen zu können.
Mal schauen was es wird. Würde mich doch sehr wundern, wenn ausgerechnet Andreas Scheuer der Traumprinz ist, der in Deutschland die Verkehrswende vorantreibt. ;) Aber ich würde mich wirklich gerne irren.

Mal ernsthaft: Da kann viel Gutes bei raus kommen:
1. Kostenlose Fahrradmitnahme in allen deutschen Zügen
2. Mit dem Auto zum Bahnhof und dann mit dem Zug in die nächste Großstadt vs. Mit dem Fahrrad zum Bahnhof, mit dem Zug weiter und dann mit dem Fahrrad zum Ziel
3. Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen
4. Bessere Infrastruktur auf dem km zwischen meinem Haus und der nächsten Bushaltestelle
Usw.
......
 
Mit Verlaub: hab ich das Wort Hochbordradweg irgendwo in meinem letzten Beitrag benutzt?
Ich spreche generell von Radwegen, die gerade aus führend, rechts von nach rechts abbiegenden Kraftverkehrsspuren angelegt sind. Und das ist meines Wissens immer noch der 'Stand der Technik' in diesem Land. Und solange das so ist bleiben diese Todesfallen für Radfahrende.
 
Mal ernsthaft: Da kann viel Gutes bei raus kommen:
1. Kostenlose Fahrradmitnahme in allen deutschen Zügen
2. Mit dem Auto zum Bahnhof und dann mit dem Zug in die nächste Großstadt vs. Mit dem Fahrrad zum Bahnhof, mit dem Zug weiter und dann mit dem Fahrrad zum Ziel
3. Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen
4. Bessere Infrastruktur auf dem km zwischen meinem Haus und der nächsten Bushaltestelle

Aber dafür werden doch keine Fahrrad-Professuren gebraucht. Dafür braucht es nur den Willen und Geld.
 
Zum Beispiel könnten solche Proessuren bei zukünftigen Überarbeitungen der ERA mitwirken, basieren auf Daten.Das dürfte mehr Erfolg versprechen, als sich hier OT die Köpfe einzureden.

und die hier schon verlinkte Metastudie 4.2.2 und 4.2.3 erscheinen mir z. Bsp. nicht so eindeutig, als das man nur Willen und Geld braucht, Man sollte schon wissen, wo man es anlegt.
 
Ist nicht ganz ontopic, aber da der SWR ein staatlicher Sender ist zumindest auch irgendwie staatliche Radfahrförderung bzw. ich wollte kein eigenes Thema aufmachen:
 
Da ist was dran, richtig effektiv sind sachliche Argumente aber nicht. Der Blick auf die Geschichte in den Niederlanden zeigt was vermutlich erfolgreicher ist, dort erfüllt Radfahren eine Vorstellung niederländischer Bürgerlichkeit und Identität. Der Grundstein dafür wurde so um 1900 gelegt. In Deutschland war das Fahrrad eher Sinnbild der Arbeiterklasse.
Ganz so einfach ist es nicht. Das Fahrrad war anfänglich ein Luxusgut und ein Spielzeug junger reicher Männer. Das änderte sich irgendwann mit der Massenproduktion nach dem Wechsel vom Hochrad auf den Diamantrahmen. Irgendwann dann wurde das Fahrrad auch zum proletarischen Verkehrsmittel (ich würde vermuten so ungefähr grob nach dem ersten Weltkrieg). Damit einher ging das entstehen einer gigantischen Fahrradindustrie in Deutschland - den ganzen Prozess sieht man sehr schön in einem Film, den der WDR letzten Freitag gesendet hat:

Wie das Fahrrad nach NRW kam​

19.03.2021 ∙ WDR ∙ WDR Fernsehen
FSK 0
Das Fahrrad hat Konjunktur. Immer mehr Menschen steigen um. Die Wartezeiten bei den Händlern werden immer länger. Schon vor hundert Jahren schlug das Herz der deutschen Fahrradindustrie in NRW. Zahlreiche Firmen produzierten vor allem in Bielefeld und Umgebung Räder und das entsprechende Zubehör. Die Dokumentation von Jörg Laaks erzählt die Geschichte vom Pioniergefühl der Bielefelder Fahrrad-Gründerzeit bis zur Gegenwart und zeigt die historisch wichtigen Orte, Menschen, die heute noch Hochrad fahren, eine Fahrradmanufaktur, die Faszination der Mountainbikes und das leichteste E-Bike der Welt.

https://www.ardmediathek.de/wdr/vid...dkYmFmLTJjODktNGJkYi05YmY5LWM0YzQyODZkMjljYw/

Auch in den Niederlanden war Fahrradfreundlichkeit nicht naturgegeben und die autofreundliche Stadt genau so üblich wie hier. Man hat nur früher angefangen das zu ändern. Siehe z.B. diesen Film über Amsterdam von 1972:

 
Seit Jahrzehnten: Ölunternehmen kennen die Gesundheitsrisiken durch Feinstaub, haben jedoch fleißig daran gearbeitet, dieses Wissen geheim zu halten:
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Dank eines Berichts von The Guardian in der vergangenen Woche wissen wir jetzt, dass die großen Ölunternehmen jahrzehntelang alles über Feinstaub und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken wussten, aber anstatt etwas gegen das Problem zu unternehmen, haben sie Geld in Desinformationskampagnen gesteckt, die von orchestriert wurden wie Charles Kochs Heartland Institute und das American Petroleum Institute. Eine Übersicht über die Maßnahmen der Ölindustrie zur Vertuschung ihres Wissens über Luftverschmutzung und Gesundheitsrisiken finden Sie im Quellartikel des Guardian.
"Die Industrie für fossile Brennstoffe war unsicher, um das Geschäft wie gewohnt aufrechtzuerhalten, und höchstwahrscheinlich arbeiteten sie mit anderen Gruppen wie der Tabakindustrie zusammen", sagte Carroll Muffett, Leiter des Zentrums für internationales Umweltrecht. „Wenn man diese historischen Dokumente im Kontext betrachtet, wird klar, dass die Öl- und Gasindustrie ein Spielbuch hat, das sie immer wieder für eine Reihe von Schadstoffen verwendet haben. Sie haben es um den Klimawandel herum benutzt, aber absolut sehen wir es auch um PM2.5. Es ist das gleiche Muster. "
Ja, es ist eine Erinnerung an genau die Taktik, die die Zigarettenfirmen vor Jahren angewendet haben. Und leider werden die Regierungen in den meisten Fällen nicht dabei helfen, dies aufzudecken, da sie Lobbyarbeit geleistet haben, viel Geld erhalten oder versuchen, ihre Verlegenheit zu decken. Erneut liegt es an den Medienunternehmen, diese Probleme zu untersuchen und aufzudecken. Wie ich letzte Woche kommentierte, besteht ein interessanter Zusammenhang zwischen der Pressefreiheit in Ländern, der sich auch auf das Demokratieniveau dieses Landes bezieht.

Über GANZ Europa liegt eine stinkende Glocke, man fliege einfach mal in Kanada los ........schon beim Anflug auf Europa fängt's an zu STINKEN. NICHTS ist klar, auch nich auf'm Deich! Frankfurt/M. ist die Hölle, ....

Autos: RAUS!

Einzelhandel: Auf die grüne Wiese! Dann sind diese LKWs auch nicht mehr täglich in den Gassen unterwegs. Städte wurden ja niemals für Autos konstruiert. NIEMALS!

-> Big Oil’s Lies About Pollution Health Risks Contributed To Millions Of Deaths ...
 
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... sich hier OT die Köpfe einzureden.
Eine endgültige Definition was hier alles OnTopic wäre stünde btw noch aus .........:sneaky:. Meine Meinung: Es wäre schade um die schöne Projektionsfläche. Ich bin eigentlich ganz zufrieden daß sich da jeder etwas anderes drunter vorstellt. Ich bin ja immer für ganzheitliche Betrachtungsweise ....

Wenn es allerdings zu Disharmonie und emotionalen Gewitterwolken führt, dann analysiere man die stattgefunden habende Kommunikation. Vieles was vordergründig disharmonisch wirkt ...........ist tiefste Harmonie :love:! Allerdings, Textgebirge, mäandernde Geröll-Lawinen .....:LOL:. Jemanden zitieren erlegt die Pflicht ganzheitlich auf den Gesamtkomplex des Zitierten, also auf desen GESAMTE Perspektive, d.h. vieles ...... einzugehen. Ansonsten gibt's immer wieder Streit, eigentlich grundlos. Muß ich nochmal drüber nachdenken. Nachhaltige Verstimmung ist jedenfalls Häschenschule ...

Herr Eckermann ist schon lange tot. Goethe's Sekretär stieg früh in's Grab ...
 
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Ich würde halt Radwege gerne in den Kontroversen Themen diskutieren, und beim Thema Professuren für Radverkehr was über dieses Thema lesen.
 
Ich würde halt Radwege gerne in den Kontroversen Themen diskutieren, und beim Thema Professuren für Radverkehr was über dieses Thema lesen.
... finde ich ....... auf Anhieb jedenfalls symphatisch. Allerdings: Was weiss ich ... eins: DAS meinte ich vorhin mit Perspektive. Thx ....
 
Ganz so einfach ist es nicht.
Das Fahrrad war anfänglich ein Luxusgut und ein Spielzeug junger reicher Männer. Das änderte sich irgendwann mit der Massenproduktion nach dem Wechsel vom Hochrad auf den Diamantrahmen. Irgendwann dann wurde das Fahrrad auch zum proletarischen Verkehrsmittel (ich würde vermuten so ungefähr grob nach dem ersten Weltkrieg).

Es entwickelte sich aber unterschiedlich in den Niederlanden und Deutschland:
[...] Das zunehmende Auseinanderdriften der Radfahrpraxis in Deutschland und den Niederlanden nach der Jahrhundertwende ist in den vorangegangenen Kapiteln bereits aufgezeigt worden. In beiden Ländern war aus dem Luxusgut Fahrrad ein Massenkonsumgut geworden. In Deutschland entwickelte sich im Zuge dieser Diffusion eine eigensinnige Arbeiter-Radfahrerkultur. Der größte Radfahrerverband des Landes war der Arbeiterradfahrerbund »Solidarität«. In den Niederlanden hingegen entwickelte sich aus der Diffusion des Fahrrads keine vergleichbare, separate Arbeiterradfahrerkultur. Stattdessen häuften sich vielmehr diejenigen Stimmen, die das Radfahren als typisch niederländisch ansahen und als Kennzeichen für die niederländische Nation interpretierten.[...]
Quelle:
Radelnde Nationen - Die Geschichte des Fahrrads in Deutschland und den Niederlanden bis 1940

Von der Autorin Auszüge aus dem genannten Buch:
Das Fahrrad und die Niederlande


Auch in den Niederlanden war Fahrradfreundlichkeit nicht naturgegeben und die autofreundliche Stadt genau so üblich wie hier. Man hat nur früher angefangen das zu ändern. Siehe z.B. diesen Film über Amsterdam von 1972:

Frühe Anfänge was zu ändern gab es damals zumindest auch in England. Der Erfolg in den Niederlanden verdankt sich eher der speziellen Vorgeschichte dort. Siehe das 30-seitige Kapitel "How the Dutch Really Got Their Cycleways" in Carlton Reid "Bike Boom".
 
Du hast Recht. Mein Hintergedanke war, dass Dinge die im Grunde schon seit Jahren bekannt sind, dennoch erst umgesetzt werden, nachdem sie jemand zum 10. Mal herausgefunden hat:)

Also liegt es nicht am herausfinden von Dingen, sondern an der Bereitschaft die Dinge ändern zu wollen. Dann können die Stiftungsprofessuren auch als ein verzögern der Verkehrswende interpretiert werden.

Angelehnt an diesen Satz von Antoine de Saint-Exupery:

"Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer."

sag ich mal:

Wenn Radverkehr gefördert werden soll, trommle nicht Menschen zusammen um Radwege zu bauen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach Radfahren.
 
Wenn Radverkehr gefördert werden soll, trommle nicht Menschen zusammen um Radwege zu bauen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach Radfahren.
Wird ja seit Dekaden in der Hierarchie von Unternehmen eingeübt: Nach oben buckeln, nach unten treten. Können die Leute also routinemässig. Ob die Leute auch Sehnsucht danach haben ist die Frage. Erklärt aber auf jeden Fall, warum Liegeräder eine Randerscheinung sind - Haltung und Bewegung sind ungewohnt. :p
 
Was gibt Dir eigentlich das Recht, darüber bestimmen zu dürfen, was andere Leute wollen dürfen? Wie kommst Du auf die Idee, dass Du so viel schlauer bist als alle anderen?
Wenn ich mal stellvertretend, und nur für mich replizieren darf: 1. Der Besitz eines Fahrrads + die Mitgliedschaft in diesen Forum, und die auf 100+ Beiträgen basierende, selbstverständliche Auto-rität. 2. Von wegen Idee. In meinem Fall Überzeugung, wenn nicht Sicherheit. Nun beweis' mal einem Idioten das Gegenteil!
 
Zum Beispiel könnten solche Proessuren bei zukünftigen Überarbeitungen der ERA mitwirken, basieren auf Daten.Das dürfte mehr Erfolg versprechen, als sich hier OT die Köpfe einzureden.

und die hier schon verlinkte Metastudie 4.2.2 und 4.2.3 erscheinen mir z. Bsp. nicht so eindeutig, als das man nur Willen und Geld braucht, Man sollte schon wissen, wo man es anlegt.

Abgesehen vom Infrastrukturgedöns gibt es noch: Rezept für Bewegung

Interessierte Ärztinnen und Ärzte können Ihre Patientinnen und Patienten auf ihrem Weg zu mehr Bewegung und aktiver Lebensführung unterstützen und ihnen mit dem "Rezept für Bewegung" eine schriftliche Empfehlung für körperliche Aktivität geben. Vorwiegend werden die mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT zertifizierten Bewegungsangebote in den Sportvereinen empfohlen. Auf dem Rezeptformular kann ein zu dem Profil des Patienten passender Schwerpunkt gewählt und außerdem notwendige Hinweise an die Übungsleitung eingefügt werden.
Quelle:

Eines der ausgewählten Best Practice Beispiele ist das Schwedische Modell Rezept für Bewegung (FaR oder PAP). Das Modell entwickelte sich aus kardiovaskulären Präventionsansätzen im hausärztlichen Bereich in den 1980 Jahren. Die hier gesammelten Erfahrungen gestärkt durch die internationale wissenschaftliche Evidenz führten schließlich in den darauffolgenden Jahren zu der Entwicklung des Modells
Quelle:


 
Abgesehen vom Infrastrukturgedöns gibt es noch: Rezept für Bewegung

Im englischen Radförderprogramm enthalten:

We will choose several pilot places with poor health and low physical activity rates to deliver personalised care by working through social prescribing in primary care networks to incentivise GPs to prescribe cycling wherever appropriate. A stock of cycles would be available to lend, with training, access to cycling groups and peer support; in some cases, if they used them enough, patients would be allowed to keep them. Patients will not cycle unless they feel safe, so these places will also be major locations for our infrastructure interventions such as segregated lanes, low-traffic neighbourhoods and secure cycle parking. Access to good quality green space and green routes, away from traffic, can both increase attractiveness of cycling and bring mental health benefits. Such interventions could be connected to NHS campaigns in the pilot areas.

Quelle, Seite 36:
Department for Transport
Gear Change - A bold vision for cycling and walking
 
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