Professur für Radverkehrsmanagment

thx(y) ...
Donnerstag, 19.03.2015, 16:03

Wie transportiert man 72 Menschen - und wieviel Platz braucht man dazu? Eine eindrucksvolle Luftaufname zeigt die Kosten des Individualverkehrs.

Megastaus, Parkplatznot, dicke Luft - die Kosten des Individualverkehrs sind immens. Dennoch stopfen sich täglich Millionen Pendler in ihren fahrbaren Untersatz, nicht selten ohne Mitfahrer. Was dadurch an Verkehrsraum belegt wird, zeigt eine Foto-Serie, die in den 90er Jahren in Münster aufgenommen und jetzt von der Fahrrad-Stadt wieder veröffentlicht wurde.
72 Menschen - und ganz viel Platz
Bei der Aktion "Nur mal nachdenken" stellte man sich in der berühmten Studentenstadt die Frage: Wieviel Fläche benötigen die verschiedenen Verkehrsmittel, wenn 72 Personen in die Stadt wollen? Das Ergebnis zeigen drei beeindruckende Bilder:
  • 60 Autos (Taxis) brauchen 1000 Quadratmeter
  • 72 Fahrräder brauchen 90 Quadratmeter
  • Ein Bus braucht nur 30 Quadratmeter
#Marketing #Textbausteine #Individualverkehr #Alternativkosten #Alternativnutzen
#187-193
Thx @
Focus
 
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-> ZEIT: Radwegebau durch den Bund ...
Ein Förderprogramm des Bundes könnte die Bedingungen für Radfahrer wesentlich verbessern. Doch die Zeit ist knapp – und den Kommunen fehlen Planer.

Die Summe klingt verheißungsvoll: 660 Millionen Euro spendiert das Bundesverkehrsministerium über das Sonderprogramm Stadt und Land in den kommenden drei Jahren Städten und Kommunen. Damit sollen sie breite Radwege, Brücken, sichere Kreuzungen und jede Menge moderner Stellplätze für Radfahrer und Radfahrerinnen bauen. Allerdings ist die Finanzspritze für Planer und Planerinnen nur von kurzer Dauer. Bis Ende 2023 muss alles fertig sein, sonst bleiben die Bauherren auf ihren Kosten sitzen.

Schon jetzt steht fest: Der knapp bemessene Zeitrahmen setzt viele Städte und Kommunen enorm unter Druck. Die vom Verkehrsministerium geforderten Großprojekte wie Brücken oder Parkhäuser werden in den kommenden drei Jahren kaum fertig werden, weil Planerinnen fehlen. Trotzdem sehen Radverkehrsexperten und -expertinnen das Sonderprogramm als wichtiges Signal des Bundes. Für sie setzt es neue Qualitätsstandards für den Radverkehr und unterstreicht seinen Beitrag zum Klimaschutz.

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Radschnellwege wie diesen bei Mülheim soll es bald überall in Deutschland geben.
->Mehr dazu ...
 
Also, zur „aktuellen Wasserstandsmeldung zur Verkehswende in Hannover“ muss ich doch mal was korrigieren.
Parkhäuser werden in Hannover von einer der Stadt gehörenden Firma betrieben.
Die hat dann mal ausgerechnet wie viel Einnahmeverlust und Gewinnminderung der an die Stadt abgeführt wird zu erwarten ist.
Das ist quatsch, sorry.
Ich kenne mehrere vorgeschlagene Konzeptvarianten, aber kein Konzept, in dem die Parkhäuser abgehangen werden sollten.
Aber aus verlässlicher Quelle weiß ich das die von Dir genannte Firma bisher überhaupt nicht einbezogen wurde, also auch nicht irgendwas berechnet hat...
(...ist übrigens meine Arbeitgeberin ;-)
 
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Bin mir sicher, das der Vergleich in #203 nicht passt.
Bei „Autonomus Car“ müssen es eigentlich mehr Autos sein, denn da fahren bestimmt auch immer etliche leer rum.
 
Dafür hat nicht jeder eins und es müsste weniger insgesamt geben.
Schön wär’s. Ich befürchte eher das es individuelle Fahrzeuge bleiben, die dann eben zum Parken „nach Hause“ fahren.
Aktuell gehen die Schätzungen wohl von 30% Verkehrszunahme durch autonomes Fahren aus...

...Rob Cotter wollte sein „Elf“ auch zu autonomem Fahren weiterentwickeln, kam aber die Pleite dazwischen.
 
Bei „Autonomus Car“ müssen es eigentlich mehr Autos sein, denn da fahren bestimmt auch immer etliche leer rum.

Genau.

Dafür hat nicht jeder eins und es müsste weniger insgesamt geben.

Denkfehler, es geht darum, wieviel Platz auf der Fahrbahn pro transportierter Person benötigt wird. Wenn man mit dem eigenen Pkw fährt, benötigt er während der Fahrt einen bestimmtn Raum auf der Fahrbahn. Ein autonomes Kfz benötigt mehr Raum, weil es ja erst zum Kunden fährt. Erst wenn man die Parkplätze mitrechnet, ist der Platzbedarf insgesamt gleich, wenn alle PkW-Besitzer autonom fahrende Pkw besitzen, denn der Pkw holt sie dann i.d.R. ja nicht ab (Ausnahme: Der Fahrer hat den Hinweg als Radler, Fußgänger oder Beifahrer zurückgelegt). Erst die Abschaffung privater Pkw zugunsten von Carsharing verringert den Platzbedarf autonomer Fahrzeuge.
 
Ich bin davon ausgegangen, dass der Schritt gleich mit erfolgt. Macht auch eigentlich wenig Sinn, dass dann jeder noch selbst einen Wagen besitzt, wenn jeder quasi genauso günstig ein "Taxi" rufen kann, welches schon in unmittelbarer Nähe parkt.
 
Wenn es nur noch autonome Fahrzeuge gäbe und die niemandem persönlich gehören, müssten eigentlich weniger ausreichen und vor allem deutlich weniger Raum gebraucht werden. Meine Theorie, auf der diese Aussage basiert:
Es fahren zu Stoßzeiten maximal x Fahrzeuge gleichzeitig herum. Diese x Fahrzeuge plus eine Reserve um Anschlussfahrten zu ermöglichen dürften aber immer noch weniger sein, als die derzeit existierenden Fahrzeuge. Und: aktuell werden überwiegend Fahrzeuge für 4 Personen genutzt, weil sie eben für alle möglichen Zwecke gebraucht werden. Wenn jetzt aber z.B. für den Pendler-Verkehr zur Arbeit 1-Personen-Fahrzeuge mit deutlich kleinerem Volumen existieren, plus Mehr-Personen-Fahrzeuge für die (vermutet) wenigen Gelegenheiten wo sie wirklich gebraucht werden, gehe ich davon aus, dass die Gesamt-Fläche, die diese Fahrzeuge benötigen, insgesamt immer noch kleiner ist als die derzeit benötigte für die existierenden Fahrzeuge.
Kleines Beispiel: Hier im Wohngebiet haben viele zwei Autos. Gerne Kombi plus Kleinwagen oder sogar zwei Kombis. Sagen wir 30 Familien, mit 60 Autos.
(Fiktiv) 7 davon fahren um 6 auf die Arbeit, 13 um 7, die restlichen 10 halt später (oder manchmal gar nicht, weil Home Office oder Urlaub etc.). Es würden also statt der 30 Autos 13 1-Mann-Autos ausreichen, plus eine Reserve falls halt mal jemand früher oder später fährt. Diese 13 Autos können aber über den Tag verteilt noch Fahrten für andere Familien erledigen (kleiner Einkauf, was weiß ich) und somit wieder andere Fahrzeuge ersetzen. Zusätzlich gibt es dann noch einige Mehr-Personen-Fahrzeuge, die bei Bedarf bereitgestellt werden für Fahrten mit der ganzen Familie.

Ich kann mir nun wirklich nicht vorstellen, dass dann mehr Fahrzeuge benötigt werden. Das Problem ist aber, dass man nicht von heut auf morgen in so eine "ideale" Situation kommen wird. Und so schön ich diese Theorie auch finde, ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie wir dorthin kommen könnten. Aber ich lebe ja noch ein paar Jahre (hoffentlich), mal sehen was die Zukunft da noch so bringt :)
 
Altes Sprichwort sagt:
Der Fisch stinkt am Kopf.

In unserem Fall haben wir aktuell einen Fisch ohne Kopf der an der Schwanzflosse stinkt.

Ist zwar schön daß wir jetzt oben Professuren bekommen.
Nur solange daß gebaut wird was man unten beschließt.
Bringt die Maßnahme nix. Außer guter Presse.

Daß was heute die Idioten unten bauen, fahren wir 20-30 Jahre lang.

ADFC Stellungnahme von 2010

Bereits seit dem 1. September 1997 sieht die StVO das Radfahren auf der Fahrbahn als Regelfall vor und lässt es nur ausnahmsweise zu, Radwege mit dem blauen Radwegeschild als benutzungspflichtig zu kennzeichnen. Das Bundesverwaltungsgericht hat sich eingehend mit der Rechtslage auseinandergesetzt und hat die StVO korrekt und konsequent ausgelegt. ADFC-Bundesvorsitzender Ulrich Syberg sagt: „Die meisten Städte und Gemeinden in Deutschland haben die Verordnung bis heute weitestgehend ignoriert und fast alle Radwege beschildert. Nach diesem Urteil sind nun alle Verwaltungen gefordert, sich an geltendes Recht zu halten.“

2020 hat der letzte Satz noch immer Gültigkeit.
Sollte aber zwingend ergänzt werden um den Zusatz.
Neubauten von Radwegen sind nach "Stand der Technik" durchzuführen. Wer behauptet daß die ERA 2010 hier nicht gilt, lügt.
Genau meine Ansicht.
Hier in Münster werden gerade 152 Millionen verbuddelt um ein Nadelöhr für Autofahrer ein paar Kilometer zu verschieben … Radweg hat man „vergessen“ nach dem Stand der Forschung zu planen

152 Millionen entspricht in etwa 152 Jahren Radinfrastrukturinvestion in MS und in etwas 1/4 der groß angekündigten bundesweiten Radinfrastrukturförderung … noch Fragen
 
Bei entsprechender Vernetzung können die Autonomen auch dichter auffahren. Aber ob ich diese Zukunft noch erleben werde?
 
Bei entsprechender Vernetzung können die Autonomen auch dichter auffahren.
Ich pilotiere dann und wann einen Fiat Panda. Und aus eigener Erfahrung kann ich berichten: mancher nachfolgende Fahrzeugführer muß weder ein Autonomer noch irgendwie vernetzt sein, um so dicht aufzufahren, daß das vordere Nummernschild gefühlt die Aufgabe der nicht vorhandenen Lordosenstütze übernimmt.
 
Nahezu niemand kauft ein Auto weil er es braucht. Zumindest in der Stadt ist schon heute eine Kombination von Taxi und Carsharing meist günstiger.
Warum sollte die Automobilindustrie freiwillig künftig weniger Autos verkaufen wollen?
Autonomes fahren wird keine Verminderung von Emissionen oder Verkehr bringen, dazu wird es auch nicht konzipiert.
Von der Automobilindustrie freiwillig Konzepte zur Reduktion von Emissionen zu erwarten ist vollkommen sinnfrei.
Diese Industrie ist auf kurzfristige Erträgen ausgerichtet, das sie damit einen wesentlichen Beitrag zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen leisten ist den Stakeholdern egal.
Verkehrswende geht nur durch gesetzliche Umsteuerung, und die passiert erst, wenn es bereits zu spät sein wird.
Dann kann man noch versuchen, sich mit den Folgen zu arrangieren.
Inzwischen wird der Klimawandel immerhin als Gefahr für die „öffentliche Ordnung“ erkannt.
Aber seltsamerweise führt das nicht zur Empfehlung, diese Selbstvergiftung zu begrenzen.
Daran wird eine Professur für Radverkehrsmanagment auch nichts wesentliches ändern.
Trotzdem wichtig, immer wieder zu beginnen.
 
Das Bild für Autonomes Dahren ist falsch.
Entweder sind es mehr Autos, weil die Autos vielleicht ohne Insassen heimfahren,
Oder es sind höchstens 10-25% weil die Autos auf einer Fahrt 1-8 Personen transportieren.
Wie gesagt, das macht oft nur Sinn, wenn man eben keinen Wagen mehr besitzt. Barbarossa hat es schön beschrieben. Leerfahrten fallen dann auch viel öfter weg, weil ein Wagen kein "zuhause" mehr im eigentlichen Sinne hat. Eventuell müssen am Ende des Tages Ausgleichfahrten gemacht werden, aber das ist immer noch viel besser als heute. Da müsste man den passenden Mittelweg zwischen ANzahl Fahrzeuge und Anzahl Fahrten finden.
 
Danke! Bemerkenswert umfassend, allumfassend, ... WOW. Thx@all!
Noch :sneaky: etwas, als Ergänzung ein Bild, es passt zu Platzbedarf und in viele Argumentationsketten von eben:

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Lichterketten:sneaky:! Immer wieder ...
Das Etablieren der im Kontext stehenden Professuren als Ablenkungs- & Beschwichtigungsmanöver zu betrachten ist legitim

... es gibt ->da, beim ADFC Berlin ... jahrelange Protokolle stetiger & ununterbrochener Todesfälle, und unfreiwillig schon fast zynisch, statistische Kennziffern ... nur exemplarisch ein einziger Artikel, von unzähligen, folgenlosen ... und es soll im wesentlichen alles beim alten bleiben?

rbb 26.08.20 rbb
->Vier Verkehrstote innerhalb einer Woche ...

Radvereine nennen Verkehrsentwicklung in Berlin ,,katastrophal": Vier tote Fußgänger und Radfahrer innerhalb einer Woche, schon jetzt so viele Verkehrstote wie im gesamten Vorjahr: Diese Entwicklung sei ,,katastrophal", heißt es von ADFC und Changing Cities. Berlin müsse den Autoverkehr deutlich beschränken.

RadMahn.jpeg
 
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Es wurden ja 7 Radprofessuren gestiftet.
Gibt’s schon erste Wirkung?
Wer sind denn die Anderen?

Frau Professorin Kühl von der Ostfalia werde ich mal kontakten, da wir in Hannover gerade am Entwickeln von Konzepten sind.
Vielleicht kann sie sich mit Ihrem Team dazu einbringen.
Zu Ihrer Berufung teilte sie ja mit:
„Durch diese Professur öffnet sich eine tolle Möglichkeit, auch im Zusammenspiel mit Partnerinnen und Partnern vor Ort planerische Antworten für bedeutende Radverkehrsfragen zu finden.“
Bin gespannt und werde zu gegebener Zeit berichten...
 
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