Ich bin 57, leicht übergewichtig und eher unsportlich und wohne auf einem Berg, die letzten 6 km geht es also immer bergauf. Daher und dafür habe ich den E-Antrieb. In der Ebene fahre ich allenfalls mit leichtester Unterstützung um das Mehrgewicht auszugleichen, meist aber deutlich schneller als 25, also ohne Motor.
Lange Rede kurzer Sinn: Es macht Sinn über die Notwendigkeit eines Motors nach zu denken.
Ich frage mich allerdings auch, warum Du Dich auf Rohloff festlegst und damit einen Nabenmotor ausschliesst.
Ich habe ein E-MTB mit (Bosch) Mittelmotor und den Scorpion mit Nabenmotor. Und (zumindest für ein Liegerad) halte ich den Nabenmotor für deutlich besser und angenehmer.
Der Mittelmotor mag durchaus kräftiger sein, bzw. sich so anfühlen, aber der Nabenmotor ist geräuschlos. Was ich vor dem Kauf auch nicht als Argument verstanden habe, ist nach dem Kauf aber verständlich: Das ewige Pfeifen des Mittelmotors, das auf einem Waldweg jede Klingel ersetzt (wenn man auf Wanderer trifft) , geht (mir) auf die Nerven.
Der Mittelmotor mag durchaus kräftiger sein, bzw. sich so anfühlen, der Nabenmotor unterstützt Dich gleichmässig, quasi ohne Das Du ihn merkst, der Tritt wird einfach leichter. Mein Mittelmotor "geht aber recht häufig durch", sprich trotz gleichmässigem Treten und gleicher Topografie wird das Rad hin und wieder schneller.
Der Mittelmotor sitzt ganz vorne, Du hast an vorderster Front eine "dicke Knolle". Finde ich hässlich.
Wenn Du das Geld für eine Rohloff und den Steps hast, hast Du auch das Geld für den Nabenmotor und die Shimano DI12. Damit hast Du 12 abgestufte echte Gänge, die, falls Du nicht gerade im Gebirge wohnst (oder bevorzugt dort fahren willst) am E-Bike sicher ausreichen. Möchtest Du eine Schaltung, die Du auch im Stand bedienen kannst, könntest Du auf die Pinion ausweichen, hast dann aber wieder eine "dicke Knolle" vor den Augen.
Und ist Schalten im Stand so wichtig? 1. gewöhnst Du Dich schnell daran, vor dem Anhalten runterzuschalten. 2. Du hast den Motor. Solltest Du das Schalten vergessen, Unterstützung hoch, dann kannst Du auch in einem höheren Gang anfahren...
Zu Deinen Fragen:
A) lässt es sich im Alltag gut mit ausgeschaltetem Motor fahren?
Den Nabenmotor (Go Swiss Drive) merkst Du nicht. Den Bosch-Mittelmotor merkst Du (fühlt sich an als ob Du auf einem Hometrainer radelst)
Beim Shimano weiss ich es mangels Erfahrung NICHT
B) Macht ein zweiter Akku Sinn? Bei längeren Touren (wobei E nur im Bedarfsfall zugeschaltet werden soll) oder hinsichtlich der gewichtsverteilung?
Das kommt, wie schon jemand schrieb, auf Deine Topografie, die Streckenlänge, die angeforderte Unterstüzund und auch auf das Gesamtgewicht an. Ich persönlich wollte mir keinen 2. Halter ans Rad bauen und würde den 2. Akku im Gepäck mitnehmen. Daher wäre das Nächstliegende, erstmal nur einen Akku zu kaufen und aus zu probieren ob Dir das reicht.
BTW: Unterwegs nachladen (dann müsstest Du das Ladegerät mitnehmen, warum dann nicht lieber einen 2. Akku?), dürfte IMHO eher subotimal sein. Machst Du 3-4 Stunden Pause um ihn von leer auf voll zu laden? Wohl eher nicht. Machst Du nur "normale" Pausen, gewinnst Du nur wenig Energie dazu. Und AFAIK ist kurzes Nachladen nicht gerade gut für den doch recht teuren Akku. Kommt noch eines dazu: Wenn Du auf Tour gehst, machst Du dann Pausen in Restaurants etc.? Ich eher nicht.
C) Armauflage sinnvoll oder nicht?
Kannst Du Dir sparen, die Hände liegen schon so sehr entspannt am Lenker. Ich sehe da keinen Sinn drin