Liebe Selbtbauer und Hobbytechniker,
zuerst muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich keine Erfahrung mit Liegerädern habe und bitte daher um Verständnis und Mäßigung der Kritik meines ersten "Entwurfs".
Dennoch habe ich den Entschluss gefasst, ein Liegerad zu bauen. Zu mir: Ich habe keine technische Ausbildung und habe nur wenig handwerkliche Erfahrung (bastele gerne ein wenig mit Holz). Mein Ziel ist es, mit diesem Rad in diesem Jahr von Oberfranken nach Hamburg zu fahren (schätze so ca. 800-1000km). Als Route habe ich Saaleradweg und Elberadweg geplant. Ob dieses in einer zusammenhängenden Tour oder in mehreren Etappen erfolgt, muss ich erst noch arbeits- und familientechnisch abklären. Realistisch betrachtet, könnten es mehrere Wochenendtouren mit An- und Abreise im Zug werden. Der erste Schritt ist erst einmal der Bau des Rades, das das mitmacht, und dann sehen wir weiter.
Ich sehe dieses "Projekt" als persönliche, kreative Herausforderung, möchte also auf der Tour nicht irgendeinen Rekord mit dem Rad aufstellen. Das "Projekt" beinhaltet den Bau eines Fahrrades auf dem ich diese Strecke gen Norden bewältigen kann (falls meine müden Knochen und Knie das überleben).
Als Material für den Rahmen möchte ich Holz verwenden, den ich mit Glasfaserverstärktem Kunststoff verstärken und haltbar machen möchte, wie für Aufradräder hier beschrieben. Ich habe mich für Kiefer entschieden, da ich dieses im Baumarkt bekomme und keine Schreiner abklappern muss. Die dort auch verfügbare Buche wäre aus konstruktiver und mechanischer Sicht vorteilhaft, lehne ich aber wegen der krebserzeugender Stäube ab (ich arbeite auf Balkon und, man höre und staune, im Wohnzimmer (ja, so eine Ehefrau muss man erst einmal finden).
Den Rahmen möchte ich im Kastenprofil bauen. 7cm x 5,7cm Rahmen. Als seitliche Stärke möchte ich 13mm nehmen. Oben und unten plane ich 9mm Stärke. Innen ist der Rahmen also „hohl“. Wegen des geringen E-Moduls quer zur Faser möchte ich im Rahmen in regelmäßigen Abständen (10-15cm ?) Querbrettchen platzieren (Faserrichtung quer und senkrecht zum Rahmen) Beim Tretlager und beim Lenklager überlege ich massiv Buche einzukleben, da dies die am meisten beanspruchten Bereiche sind. Alle Leisten werden miteinender verleimt.
Hinsichtlich der Rahmengeometrie habe ich mich am Jive orientiert (2x 20 Zoll, Vorderradantrieb). Wegen der Wahl für Kiefer kommen nur bestimmte Radien für den Rahmen in Frage. Da ich 9mm Leisten verwenden möchte, liegt die theoretische Grenze bei einem Radius von 34cm (Dämpfen inkl. Biegeeisen), was zu einer vom Jive abweichenden Form führt. An dieser Form lässt sich unter Verwendung von Kiefer aufgrund der schlechten Biegeeigenschaften leider nichts großartig ändern. Eine handgemalte Skizze habe ich beigefügt. Die Leisten sollen komplett vom Tretlager bis hinten zur Schwinge durchlaufen, sollen also 3 dimensional gebogen werden.
Die mit Lineal und Zirkel konstruierte Form habe ich heute erst einmal 1:1 auf Holz übertragen. (zwei Formen für den Rahmen, die Form für die Schwinge muss ich noch zeichnen) Ob ich in zwei Schritten oder in einem Schritt alle Radien biege, muss ich noch austesten. Bevor ich morgen mit dem Aussägen konkret anfange und ich dann nichts mehr ändern kann, möchte ich die Sache jetzt doch lieber erst einmal von Euch Fachkundigen überprüfen lassen. Noch kann ich ja etwas ändern.
Was meint zur Stabilität der Konstruktion? Ist das Teil in dieser Form fahrbar? Lenkkopfwinkel usw. bin ich noch flexibel. Die Vordergabel würde ich auch gerne aus Holz machen. Da das aber sehr schwierig wird (Übergang zum Lenkkopf), plane ich mit der Raptobike-Gabel für 80€. Ein großes Problem sehe ich bei den Rollen am Rahmen. Hatte irgendwo gelesen, dass jemand für die Zugtrumrolle M10 nehmen musste, weil die dauernd verbog. Bei mir wird sich dann wohl eher der Rahmen verbiegen... Muss ich wahrscheinlich mit Metall seitlich verstärken...
Also bitte ich um Eure konstruktive Kritik zum Entwurf. Morgen geht es los!
Viele Grüßeaus Oberfranken
Matthias
Fehler in Skizze: Sitzhöhe soll kleiner als 40cm sein...
zuerst muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich keine Erfahrung mit Liegerädern habe und bitte daher um Verständnis und Mäßigung der Kritik meines ersten "Entwurfs".
Dennoch habe ich den Entschluss gefasst, ein Liegerad zu bauen. Zu mir: Ich habe keine technische Ausbildung und habe nur wenig handwerkliche Erfahrung (bastele gerne ein wenig mit Holz). Mein Ziel ist es, mit diesem Rad in diesem Jahr von Oberfranken nach Hamburg zu fahren (schätze so ca. 800-1000km). Als Route habe ich Saaleradweg und Elberadweg geplant. Ob dieses in einer zusammenhängenden Tour oder in mehreren Etappen erfolgt, muss ich erst noch arbeits- und familientechnisch abklären. Realistisch betrachtet, könnten es mehrere Wochenendtouren mit An- und Abreise im Zug werden. Der erste Schritt ist erst einmal der Bau des Rades, das das mitmacht, und dann sehen wir weiter.
Ich sehe dieses "Projekt" als persönliche, kreative Herausforderung, möchte also auf der Tour nicht irgendeinen Rekord mit dem Rad aufstellen. Das "Projekt" beinhaltet den Bau eines Fahrrades auf dem ich diese Strecke gen Norden bewältigen kann (falls meine müden Knochen und Knie das überleben).
Als Material für den Rahmen möchte ich Holz verwenden, den ich mit Glasfaserverstärktem Kunststoff verstärken und haltbar machen möchte, wie für Aufradräder hier beschrieben. Ich habe mich für Kiefer entschieden, da ich dieses im Baumarkt bekomme und keine Schreiner abklappern muss. Die dort auch verfügbare Buche wäre aus konstruktiver und mechanischer Sicht vorteilhaft, lehne ich aber wegen der krebserzeugender Stäube ab (ich arbeite auf Balkon und, man höre und staune, im Wohnzimmer (ja, so eine Ehefrau muss man erst einmal finden).
Den Rahmen möchte ich im Kastenprofil bauen. 7cm x 5,7cm Rahmen. Als seitliche Stärke möchte ich 13mm nehmen. Oben und unten plane ich 9mm Stärke. Innen ist der Rahmen also „hohl“. Wegen des geringen E-Moduls quer zur Faser möchte ich im Rahmen in regelmäßigen Abständen (10-15cm ?) Querbrettchen platzieren (Faserrichtung quer und senkrecht zum Rahmen) Beim Tretlager und beim Lenklager überlege ich massiv Buche einzukleben, da dies die am meisten beanspruchten Bereiche sind. Alle Leisten werden miteinender verleimt.
Hinsichtlich der Rahmengeometrie habe ich mich am Jive orientiert (2x 20 Zoll, Vorderradantrieb). Wegen der Wahl für Kiefer kommen nur bestimmte Radien für den Rahmen in Frage. Da ich 9mm Leisten verwenden möchte, liegt die theoretische Grenze bei einem Radius von 34cm (Dämpfen inkl. Biegeeisen), was zu einer vom Jive abweichenden Form führt. An dieser Form lässt sich unter Verwendung von Kiefer aufgrund der schlechten Biegeeigenschaften leider nichts großartig ändern. Eine handgemalte Skizze habe ich beigefügt. Die Leisten sollen komplett vom Tretlager bis hinten zur Schwinge durchlaufen, sollen also 3 dimensional gebogen werden.
Die mit Lineal und Zirkel konstruierte Form habe ich heute erst einmal 1:1 auf Holz übertragen. (zwei Formen für den Rahmen, die Form für die Schwinge muss ich noch zeichnen) Ob ich in zwei Schritten oder in einem Schritt alle Radien biege, muss ich noch austesten. Bevor ich morgen mit dem Aussägen konkret anfange und ich dann nichts mehr ändern kann, möchte ich die Sache jetzt doch lieber erst einmal von Euch Fachkundigen überprüfen lassen. Noch kann ich ja etwas ändern.
Was meint zur Stabilität der Konstruktion? Ist das Teil in dieser Form fahrbar? Lenkkopfwinkel usw. bin ich noch flexibel. Die Vordergabel würde ich auch gerne aus Holz machen. Da das aber sehr schwierig wird (Übergang zum Lenkkopf), plane ich mit der Raptobike-Gabel für 80€. Ein großes Problem sehe ich bei den Rollen am Rahmen. Hatte irgendwo gelesen, dass jemand für die Zugtrumrolle M10 nehmen musste, weil die dauernd verbog. Bei mir wird sich dann wohl eher der Rahmen verbiegen... Muss ich wahrscheinlich mit Metall seitlich verstärken...
Also bitte ich um Eure konstruktive Kritik zum Entwurf. Morgen geht es los!
Viele Grüßeaus Oberfranken
Matthias
Fehler in Skizze: Sitzhöhe soll kleiner als 40cm sein...
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