Windschatten - Abschätzung

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Zwei Fragen in die Runde, z.B. an @Jack-Lee :

Wenn ich mit dem PKW (reines E-Auto) unterwegs bin, nutze ich gerne den Windschatten anderer Fahrzeuge ein wenig aus, um die Reichweite etwas zu vergrößern.

a)
Gibt es technisch betrachtet einen idealen Abstand? Oder ist praktisch betrachtet einfach je näher, desto besser?
(Klarerweise unter Berücksichtungeines Sicherheitsabstands - Bitte dazu keine Diskussion hier...)

1697273138767.png
https://de.wikipedia.org/wiki/Nachlaufströmung

Ich vermute, dass man in der Praxis nie wirklich in den Bereich der Rückströmung kommt.
Täusche ich mich da?

b)
Patrick (@Jack-Lee ) hat hier immer wieder mal geschrieben, dass er viel hinter LKWs gefahren ist, um den Verbrauch zu optimieren.
Wie viel Potential hat man da real, wenn man wirklich den Windschatten von LKWs nutzt?
Reicht das für eine Verdoppelung der Reichweite / Halbierung des Verbrauchs (110-20 km/h solo im Vergleich zu LKW Windschatten bei 90 km/h)?
Ist's sogar mehr?
Beim Fahrrad ist es recht unmittelbar zu spüren, wie viel (oder wie wenig) der Windschatten bringt.
Beim Auto ist's für mich, auch mit einer kW Anzeige des aktuellen Verbrauchs, doch recht schwierig einzuschätzen.

Gruß, Harald
 
Bleibt bei allen Überlegungen die Frage, ob der notwendige Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. :unsure:

fluxx.
 
110-20 km/h solo im Vergleich zu LKW Windschatten bei 90 km/h
Die reduzierte Geschwindigkeit macht da schon extrem viel aus und der LKW vor einem hilft die Geschwindigkeit konstant zu halten. Ich wage zu mutmaßen, dass der Windschatten bei gutem Sicherheitsabstand da nicht die größte Rolle spielt. Mag mich aber verschätzen, LKW sind schon ganz schön groß und Kastig und meist fahren sie ja auch in einer Reihe.
 
Der mindeste Sicherheitsabstand (2 Sekunden-Regel) dürfte so groß sein, dass sich aerodynamische Effekte buchstäblich in Luft auflösen.
 
man muss sich mit seinem Auto halt mir der automatisch ausfahrenden Eisen-Stange hinten an den LKW ankoppeln...
 
Hier wollte ich eigentlich eine kleine Tabelle einfügen, die leider zerschossen wurde...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurz gesucht, bei LKW Geschwindigkeiten reicht der Windschatten etwa 10-15 m weit.
Bei 80 km/h sollte der Mindestabstand unter Beachtung der 2 Sekunden- Regel ca. 45 m betragen.

Auch unter Beachtung des Mindestabstanfs ist das Fahren hinter LKWs, gerade bei Nutzung eines Abstandstempomaten per se energiesparend durch die niedrige Geschwindigkeit und das konstante Fahrprofil.
 
Aus meiner Fahrpraxis muss man schon extrem dicht auffahren um einen positiven Effekt zu erzielen, was den Verbrauch angeht. Etwas mehr Abstand und man spürt schon deutliche Turbulenzen, was wahrscheinlich den Verbrauch wieder erhöht.
 
Ich schätze mal: Die Gäste verbraten auf dem Weg zu Deiner Beerdigung mehr Energie als Du im Windschatten sparen konntest. Es sei denn, es käme keine*r?
 
Ich schätze mal: Die Gäste verbraten auf dem Weg zu Deiner Beerdigung mehr Energie als Du im Windschatten sparen konntest. Es sei denn, es käme keine*r?

.....der war jetzt aber böse.......auch wenn der Inhalt nicht von der Hand zu weisen ist....

Ich bin früher viel mit meiner Ente (2CV) auf der Autobahn im Windschattten von LKW`s gefahren. Um da merklich "drin zu sein", musste ich schon sehr dicht ran und war aus dem (Rückspiegel-) Sichtfeld der LKW`s immer deutlich raus ....das haben mich manche Fahrer auch merken lassen - die fanden das gar nicht lustig...
 
Ein Effekt ist auch, dass man zum Halten eines genauen Abstandes immer mal korrigieren muss, also mal mehr Schub geben und mal vielleicht sogar bremsen. Das verbraucht dann wieder mehr Energie. Das wird aber durch ausreichend Sicherheitsabstand und Elektromotor mit Rekuperation sehr stark verringert. Erweiterter Tempomat mit automatischer Abstandskontrolle sollte es auch nochmal deutlich besser können als menschliche Fahrer*innen.
Diese Funktion ist wohl eh die beste zum effizienteb Fahren und macht automatisch das, was wir hier teilweise meinen, was der beste Vorteil ist, wenn man hinter einem LKW lang fährt: Eine vernünftige Geschwindigkeit halten und dabei möglichst wenig Beschleunigen und Abbremsen.
 
Ein Effekt ist auch, dass man zum Halten eines genauen Abstandes immer mal korrigieren muss, also mal mehr Schub geben und mal vielleicht sogar bremsen. Das verbraucht dann wieder mehr Energie. Das wird aber durch ausreichend Sicherheitsabstand und Elektromotor mit Rekuperation sehr stark verringert. Erweiterter Tempomat mit automatischer Abstandskontrolle sollte es auch nochmal deutlich besser können als menschliche Fahrer*innen.
Der Tempomat wird mit seinem Beitrag zum geringen Verbrauch absolut überbewertet.
Alle Autos, bei denen ich mit Tempomat gefahren bin, wollen um jeden Preis die Geschwindigkeit halten, egal ob es bergauf geht, kurvig ist, usw..
Den geringsten Verbrauch erhält man mit flüssigem Fahren, bergrunter schneller, bergauf langsamer und mit einem Abstand, der das unstetige Beschleunigen und Abbremsen des Vordermannes kompensiert.
Bei Spritmonitor bin ich immer unter den top 5 mit meinen ehemaligen Autos, wobei da meist noch Fakeeinträge dabei sind, um oben zu landen.
 
Auch wenn OT:
Ob man schneller oder langsamer bergauf fährt ist bezüglich Energieverbrauch egal. Fährt man langsamer bergauf verbraucht man weniger weil der Luftwiderstand geringer ist, genauso wie in der Ebene. (Und brauchst entsprechend länger.)
Der Anteil am höheren Verbrauch durchs schneller bergauf fahren wird durch die kürzere Zeit kompensiert.
Potentielle Energie, Energieerhaltung und so.
Kann natürlich sein, dass ein Verbrenner in einen ungünstigen Drehzahlbereich kommt beim bergauf Fahren bei einer bestimmten Geschwindigkeit und überproportional viel verbraucht.

Beim Elektroauto sehe ich dieses Problem weniger, hinzukommt die Rekuperation, die bei niedrigeren Geschwindigkeiten effizienter ist, im Gegensatz zum Verbrenner, der beim rollen lassen bergab nichts gewinnt.
(Es gab auch einen Fall, dass der Tempomat bei einem bestimmten E-Auto Modell bergab nicht rekuperiert hat, sondern nur die Bremse nutze, was natürlich subopimal ist.)

Ohne eigene Erfahrungswerte erwarte ich beim Fahren mit durch Tempomat dauerhaft gehaltener Geschwindigkeit in der Regel größere Effizienz im Vergleich zu "dynamisch" erfahrener gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit.
Zumindest beim E-Auto.

Wird bei Spritmonitor auch die Durchschnittsgeschwindigkeit angegeben oder wie kann man das dort beurteilen?
 
Liebe Forumskollegen,

könnt Ihr bitte die Sicherheitsdiskussion an eine andere Stelle auslagern?

Es wäre schön, wenn dieser Thread bei der strömungstechnischen Seite des Themas bleibt.
  • Wie weit kann man man belastbare Aussagen treffen?
  • Was bringt wie viel?
  • Gibt es hier ein (erreichbares) Optimum?

LGH.
 
Beim fahren mit dem Firmentransporter habe ich den Verbrauch von 9,5l/100km auf 6,25l gesenkt. Vorausschauend fahren und auf der Autobahn keinen überholen, max. Tempo 90km/h.
Windschatten fahren bringt gefühlt ab 25m Abstand was, das ist mir meist zu nahe.
 
Einen echten Sicherheitsabstand kann man meiner Meinung nach nicht einhalten, wenn man einen Effekt aus dem Windschatten ziehen möchte. Ich mache das teilweise selbst auch, aber immer seltener je älter (und vernünftiger) ich werde. Ich schätze, man kann zwischen 10 und 15% Energie einsparen, wenn man entsprechend dicht auffährt. Abgesehen davon, dass natürlich ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko im Falle einer Notbremsung des LKW besteht, ist ein solches Fahren für mich äußerst ermüdend, weil ich ständig aufpassen muss wie ein Schießhund. Ich habe einmal mit dem Zoe (41kWh) mit genannter Fahrweise 370km Autobahn am Stück geschafft. So exzessiv habe ich das aber seither nicht mehr gemacht.
Empfehlen kann ich Dir das nicht, @einrad .
Dann lieber mit vernünftigem Abstand mit den LKW mitschwimmen.

Edit: sorry für die Abschweifungen in Sicherheitsfragen, aber es lag mir am Herzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, beim PKW kann ich nicht mitreden (vor über 5 Jahren abgeschafft).
Mit dem WoMo (Teilintegriert ohne Alkoven) merkt man den Unterschied deutlich.
Wir fahren am liebsten Sonntags und "hängen" uns mit 100 Metern Abstand (+ - 30 Meter) an einen Bus. Das bringt dann 2 Liter weniger Verbrauch.
Wenn kein Bus da ist, tut es auch ein LKW.
Der nächste Bus kommt dann gleich.
Ist viel entspannter zu fahren und kostet kaum mehr Zeit!
Bei Seitenwind ist der Effekt aber schnell vorbei.
Manchmal unterhält man sich auf dem Campingplatz mit anderen darüber, da ist die Ersparnis auch so.
Warscheinlich sind modern Dosen so rundgelutscht, dass da nicht viel raus zu holen ist.
Auf dem UP ist der Effekt ja auch spürbar, im VM eher nicht.
 
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