Verzicht auf Zweitwagen bei 35 km Arbeitsweg, Umstellung des Fuhrparks

AW: ...das war's erstmal

Hallo Heiko,

mich wundert, das Du zu dem Schluss kommst, das AW wäre komfortabler als der Milan. Meinst Du damit tatsächlich nur die Federung oder ist das doch eher auf die Gesamtsituation bezogen ?

Habt Ihr evtl. vergessen, Straßen mit schlechten Belägen zu fahren ? Die Federbeine vorne sind doch identisch, evtl. mit anderen Federn bestückt. Aber der mehr oder weniger gefederte / gedämpfte Hinterbau des AW ist mMn doch die Schwachstelle im Fahrwerk des AW4.

Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, das das Hinterrad des AW4 auf geflickten Untergründen schnell den Kontakt zur Straße verliert, wo jetzt der Milan vergleichsweise wie eine Sänfte darübergleitet.

Markus


(Ich könnte mir natürlich vorstellen, das die Gummipuffer am Heck des AW4 bei meinem Gewicht (rd.95kg) überfordert waren, Du scheinst ja eher zu der Fraktion "halbes Hähnchen" zu gehören ;))
 
AW: ...das war's erstmal

Hallo Markus,
ich spiele in der gleichen Gewichtsklasse, wie Du.
Das AW ist in Kurven über Löcher/Hubbel auf dem Hinterrad recht instabil und neigt zum Versetzen, das ist richtig. Da ist der Milan besser. Ich vermute einen Punkt bei dem weicheren Federungsempfinden bei den auf Daumendruck aufgepumpten Marathon-Reifen von Lohmeyers Alleweder. Die haben sicher ihren Beitrag geleistet.
Trotzdem ist das AW in Verbindung mit dem Motor eindeutig mehr "Tourenrad" als der der Milan, den ich als "Rennrad" einstufen würde. Man sitzt im AW höher und hat den besseren Rundum- und Überblick. Mit dem AW fährt es sich "gemütlich/angenehm" und in Verbindung mit dem Motor trotzdem sehr schnell. Ich hatte im AW auch eine dicke Sitzauflage, im Milan habe ich gar keine Sitzauflage drin.

Ich sag's mal so: Den Milan muß und will ich hart und direkt fahren, um eben auch die Geschwindigkeit erreichen zu können, die ich für meinen Arbeitsweg brauche.
Das AW mit Motor kann hingegen sehr weich und komfortabel gefahren werden und ist bei meiner Leistung dann trotzdem schneller.
Für den Alltag, ist das sicher nicht uninteressant.

Ein weiterer Punkt ist das Geräuschempfinden. Im Milan sitze ich so tief, dass die Antriebsgeräusche sogar einen MP3-Player übertönen und ich den nicht nutzen kann. Im AW sitze ich eher weiter oben und die große Einstiegsöffnung sorgt dafür, dass der Motor nicht als störend zum Fahrer durchdringt. Ich hatte mir den Antrieb deutlich lauter vorgestellt und war positiv überrascht, dass nun auch meine Ohren wieder am Verkehr teilnehmen konnten.

Gruß
Heiko
 
AW: ...das war's erstmal

Hallo Heike,

schade, dass Du nicht auch das A6 kurz Probe gefahren bist. Das A6 sollte* noch deutlich leiser sein als das A4.

* sollte, weil ich selbst noch kein A4 mit Motor gefahren bin.
 
AW: ...das war's erstmal

Ja, das A6 wird leiser sein. Aber ich fand das A4 vom Geräusch her völlig in Ordnung. Ich war sehr lange bei Akkurad und für das A6 wollte ich nicht noch länger bleiben.
Das A6 soll in erster Linie einen besseren Antritt haben, was an Steigungen hilfreich ist. Dafür soll es ab 40km/h auch langsam abregeln, bis dann bei 45km/h endgültig Schluß ist.
Mit dem A4 hat man diese Begrenzung nicht, was mir wahrscheinlich mehr entgegenkommt.

Ich muß nun überlegen, ob ich mit einem schnellen A4 dauerhaft ein Pkw ablösen könnte. Dadurch, dass wir jetzt seit kurzem zwei Pkws haben, habe ich natürlich keine Not. Den Milan werde ich ziemlich sicher in diesem Jahr noch fahren.
Eine Lösung wäre auch, den zweiten Pkw zu behalten und trotzdem möglichst oft Milan zu fahren... mal schauen, wie es sich entwickelt.

Gruß
Heiko
 
AW: ...das war's erstmal

...
Ein weiterer Punkt ist das Geräuschempfinden. Im Milan sitze ich so tief, dass die Antriebsgeräusche sogar einen MP3-Player übertönen und ich den nicht nutzen kann. Im AW sitze ich eher weiter oben und die große Einstiegsöffnung sorgt dafür, dass der Motor nicht als störend zum Fahrer durchdringt. Ich hatte mir den Antrieb deutlich lauter vorgestellt und war positiv überrascht, dass nun auch meine Ohren wieder am Verkehr teilnehmen konnten.
...
auch hier habe ich die genau gegentelige Erfahrung gemacht. In meinem AW4 hatte ich einige Zeit einen Nabenmotor, der war fast nicht hörbar. Ganz im Gegensatz zur Kette !
Hast Du das AW4 auch mal ohne Plane gefahren ? Dann wirds schon etwas lauter.

Gerade die Umlenkrolle im Zugtrumm musst Du im Auge behalten, ich habe die Gummiringe ca. alle 800km ausgetauscht, weil sie verschlissen waren. Der Geräuschunterschied ist enorm ! Das gilt nicht nur für die Original-Kunststoffrolle, sondern auch für eine TC-ähnliche. Die Geräusche werden dann durch den "doppelten Boden" im AW4 noch ordentlich verstärkt.

Dagegen ist der Antrieb im Milan (mit der selben, nicht-serienmäßigen TC-ähnlichen Umlenkrolle) sehr leise (wenn man von den Kettenschräglaufgeräuschen der für die großen Ritzel sehr unglücklich positionierten hinteren Umlenkrolle mal absieht).
 
AW: ...das war's erstmal

Ja ich bin auch ohne Plane gefahren. Wie gesagt, für mich war der Geräuschpegel durchaus in Ordnung. Ich sitze im Milan aber auch ungewöhnlich tief. Das ist nicht nur bzgl. des Geräuschs im Milan ein Nachteil. Ich kann deswegen auch keinen normalen Helm tragen.

Man muß aber auch sagen, dass es mir nicht in erster Linie um "Kleinigkeiten" wie Geräuschentwicklung geht. Mir geht es um den Vergleich des Gesamtkonzepts bezogen auf meinen Arbeitsweg. Und da stehen sich eben ein sehr schnelles reines VM und ein bis 45km/h-unterstützes AW gegenüber. Das sind zwei grundverschiedene Konzepte. Beide haben ihre Vor- und Nachteile und man muß halt wissen, was man möchte.
Mit dem AW könnte ich sicher sofort täglich den Arbeitsweg zurücklegen. Mit dem Milan ist dies vielleicht erst nach einem weiteren Jahr Training möglich und dann ist es immer noch eine Herausforderung.

Gruß
Heiko
 
AW: ...das war's erstmal

...täglich den Arbeitsweg zurücklegen. Mit dem Milan ist dies ... immer noch eine Herausforderung.
wem sagst Du das :rolleyes:

die Herausforderung besteht bei mir allerdings nicht unbedingt bei den gefahrenen km, außerden sind es bei mir auch "nur" 28km einfach, und ich konnte die tägliche reine Fahrzeit mit dem Milan sogar auf ca.90min (AW4:120min, Zeiten für die Katzenwäsche bzw. Duschen und Umziehen nicht mitgerechnet) reduzieren, und da ist noch Potenzial für ein paar Minuten drin.

Trotzdem bin ich mit dem Auto in Summe nochmal rd. 60min pro Tag schneller. Zeit, die an anderen, mir wichtige(re)n Stellen fehlt, wodurch ich auch nur zwei- bis dreimal die Woche den Milan nutze. Diese Zeit anderswo wieder hereinzuorganisieren, das ist für mich die Herausforderung :(

Markus
 
AW: ...das war's erstmal

Trotzdem bin ich mit dem Auto in Summe nochmal rd. 60min pro Tag schneller.
Um dich danach 90 Minuten aufs Rad zu setzen?

Ich sehe das (bei mir) so, ich investiere tgl. 30 Minuten, bekomme dafür aber 40 Minuten Radfahren geschenkt. (Rad 70min, Auto 40min) Die 40min im Auto sind vertane Zeit.
So bin ich abend zwar 15min später zuhause, kann mich dann aber mit anderen Dingen beschäftigen, weil ich nicht mehr das Bedürfniss habe mit dem Rad eine Runde zu drehen.
 
AW: ...das war's erstmal

Hallo Heiko,

Das A6 soll in erster Linie einen besseren Antritt haben, was an Steigungen hilfreich ist. Dafür soll es ab 40km/h auch langsam abregeln, bis dann bei 45km/h endgültig Schluß ist.
Das ist der große Vorteil. Wie Yardoon in Pedelecforum berichtet, kann man mit dem A4 richtig schnell unterwegs sein.
Beim A6 ist bei 42-43 km/h Schluss. Bei 40km/h regelt er ab, wenn der Akku nur noch ca. 1/4 voll ist, ansonsten zieht er bis Höchstgeschwindigkeit durch.
 
AW: ...das war's erstmal

So bin ich abend zwar 15min später zuhause, kann mich dann aber mit anderen Dingen beschäftigen, weil ich nicht mehr das Bedürfniss habe mit dem Rad eine Runde zu drehen.
Das habe ich auch nicht, wenn ich mal zum Auto gegriffen habe. Dann nutze ich die "gewonnenen" zeit, um notwendige Dinge zu tun, die sonst liegen geblieben wären. Bei manche von uns gehen notwendige Arbeiten zu hause weiter...
Ich merke schon manchmal, das Dinge liegenbleiben, weil ich mit dem Velomobil in der Summe (waschen, Kleidung wechseln...) doch auch mit Motor im Durchschnitt deutlich länger brauche, als mit dem Auto.
Manchmal kommt es doch zum Tragen, das der Tag nur 24 Stunden hat, und nicht mehr....
 
AW: ...das war's erstmal

Hallo,
Das habe ich auch nicht, wenn ich mal zum Auto gegriffen habe. Dann nutze ich die "gewonnenen" zeit, um notwendige Dinge zu tun,
Ich dachte auch mal so, irgendwann fuhr ich, es ging ganz unmerklich 100.000Km im Jahr mit dem Benz ... um auch noch das letzte aus mir herauszuquetschen, war immer nur "nuetzlich". Als ich erwachte, wog ich nur noch 47Kg, und konnte die Treppe in die obere Etage meiner Wonung nur noch mit Pausen ueberwinden.:eek:

Heute leiste ich mir fuer die representativen Dienstfahrten einen Chauffeur. So habe ich viel mehr Zeit fuer meine eigendlichen Aufgaben, und arbeite, noch nicht ganz genesen, trotz der Kosten fuer den Fahrer, schon effektiver und ertragreicher als vor dem Absturz. Alle anderen Wege ueberwinde ich mit dem Rad, oder zu Fuss. Das mich selbst fortbewegen macht mich ausgeglichen und froehlich, und meine Kinder haben wieder mehr von mir als frueher.

Ich merke schon manchmal, das Dinge liegenbleiben, weil ich mit dem Velomobil in der Summe (waschen, Kleidung wechseln...) doch auch mit Motor im Durchschnitt deutlich länger brauche, als mit dem Auto.
Aber bist Du sicher das Du schon angekommen, bereit bist, wenn Dein Auto am Bestimmungsort eintrifft? Ich jedenfalls, bemerkte zu spaet das mich das Auto letztendlich nur ausgelaugt hat ...

Manchmal kommt es doch zum Tragen, das der Tag nur 24 Stunden hat,
Ja dann flugs noch etwas von der Nacht mit drangegeben ;)

Letztendlich ist es gut das jeder seine eingene Sicht auf die Sache hat, und heute
viel eher als noch vor Jahren, freier darueber bestimmen kann wie er sich am besten fortbewegt.

mfG
Matthias
 
AW: Verzicht auf Zweitwagen bei 35 km Arbeitsweg, Umstellung des Fuhrparks

Moin!
Mal wieder ein kleines Update. Der Winterpokal hat mich dazu gebracht, meinen Arbeitsweg nach langer Zeit mal wieder mit dem VM zu fahren.
Nach wie vor habe ich Probleme damit, auf Bundesstraßen in der Rush-Hour mitzufahren. Deshalb tendiere ich nun dazu, an den brisanten Stellen doch den Radweg zu benutzen. Leider sind die Radwege schmal und in einem sehr schlechten Zustand. Das drückt den Schnitt doch ziemlich herunter.
Heute fand der erste Test mit dem Milan statt.
Hinweg inkl. ca. 15km Radweg (auch in der Stadt): 1h 14min = 28.9km/h im Schnitt.
Rückweg: 1h 21min = 26.0km/h im Schnitt.

Auf dem Rückweg habe ich mich nicht gut gefühlt. Ich habe wohl den Tag über nicht genug getrunken und fühlte mich extrem leergelutscht. Da ging auf dem Rückweg nichts mehr.
Das waren die bisher langsamsten Schnitte mit dem Milan auf meinem Arbeitsweg.
Der Milan setzte pro Weg ca. 4-5 Mal auf. Das ist für mich nicht akzeptabel. Glücklicherweise habe ich jede Kruve fahren können. Die schmaleren Contis (vorher Kojak) haben geholfen!
Hier mal ein Beispiel, wie sich der Wendekreis durch schmalere Reifen positiv verändert:

Von dem dargestellten Radweg muß ich rechts in die Kreisstraße abbiegen. Mit den Kojaks fährt man den roten Weg und landet voll im Gegenverkehr der Kreisstraße. Mit den Contis sieht's wesentlich besser aus (orange dargestellt)!

5038.png


Ausholen vor dem Abbiegevorgang geht nicht, weil der Radweg zu schmal ist:

5037.png


Mein Fazit von heute: Der Milan ist für schlechte Radwege nicht ideal, was zu erwarten ist/war. Ich erwartete zudem einen niedrigeren Durchschnittspuls, weil ich dem Streß auf der Fahrbahn nicht mehr ausgesetzt bin. Leider Fehlanzeige! Die ganzen Schlaglöcher, Wurzelaufwürfe, Rampen, schlafenden Fußgänger usw. fordern einen enorm, so dass die Anspannung ebenfalls hoch ist.

Als nächstes werde ich das Mango auf meinem Arbeitsweg testen.

Edit: Die Schnitte im Detail:
- Hinweg, Landstraße, 22km, 31.7km/h
- Hinweg, Radweg entlang Landstraße, 8km, 26.0km/h
- Hinweg, Radweg in Stadt, 5km, 23.1km/h
- Rückweg, Radweg in Stadt, 5km, 24.3km/h
- Rückweg, Radweg entlang Landstraße, 8km, 26.8km/h
- Rückweg, Landstraße, 22km, 26km/h (gesundheitlicher Eibruch, siehe oben!)

Grüße
Heiko
 

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:D Schei% Notebook-Tastatur :rolleyes:
Obwohl auch das bei den Radwegen passieren könnte...

faszinierend wie genau Du immer alles dokumentierst!

henner :)
Ich mach' das ja auch für mich. So kann ich selbst immer mal wieder nachlesen, wie meine Erfahrungen und Erkenntnisse waren.
Ich muß schon sagen, dass die Radwege eine echte Zumutung sind und ich gespannt bin, wie sich das Mango schlagen wird. Meine Strecke scheint aus den genannten Gründen leider nicht die perfekte VM-Strecke zu sein. Aber ich bin hartnäckig und möchte weiterhin versuchen, eine akzeptable Lösung zu finden :eek:

Gruß
Heiko
 
AW: Verzicht auf Zweitwagen bei 35 km Arbeitsweg, Umstellung des Fuhrparks

Ich muß schon sagen, dass die Radwege eine echte Zumutung sind und ich gespannt bin, wie sich das Mango schlagen wird. Meine Strecke scheint aus den genannten Gründen leider nicht die perfekte VM-Strecke zu sein. Aber ich bin hartnäckig und möchte weiterhin versuchen, eine akzeptable Lösung zu finden :eek:

Gruß
Heiko

`nabend Heiko,

Du wirst überrascht sein, wie gut Du mit dem Mango um die Kurven kommst.
Mein Arbeitsweg ist für regelmäßiges fahren ungeeignet ( 85 km einfach ) , testweise bin ich ihn einmal dieses Jahr gefahren. Überland fahre ich auch Radwege, das drückt den Schnitt gewaltig! Auf dem Hinweg hatte ich gerade mal 22,3 km/h Schnitt, vor allem wegen der Dunkelheit und blenden von KFZ.
Rückweg dann immerhin 24,5 km/h Schnitt.
Wenn ich in meiner Freizeit nur zu Sportzwecken unterwegs bin, ist auch ein Schnitt knapp über 30 km/h möglich, aber auch nur wenn alle anderen Gegebenheiten stimmen: möglichst flach, keine Kreuzungen oder Ampeln, auf der Fahrbahn fahren.

Gruß
Reinhard
 
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....erledigt...
 
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AW: Verzicht auf Zweitwagen bei 35 km Arbeitsweg, Umstellung des Fuhrparks

So, hier nun die Erfahrungen mit dem Mango im Vergleich zum Milan:

Über Land auf der Fahrbahn bin ich mit dem Milan mit einem Schnitt von 31.7km/h unterwegs gewesen, mit dem Mango mit 26.8km/h.
Der Schnitt auf den Radwegen entlang der Landstraße: Milan, 26km/h; Mango, 24km/h
Der Schnitt auf den Radwegen in der Stadt: Milan, 23km/h; Mango, 23km/h

Obwohl der Milan auch auf schlechten Radwegen einen Hauch schneller ist, ist das Fahren auf solchen Wegen mit dem Milan weniger komfortabel als mit dem Mango. Der Milan kann je nach Zustand des Radwegs schonmal hart aufsetzen, was mit dem Mango nicht passiert.

In der Stadt ist das Mango ganz klar im Vorteil. Man sitzt etwas höher und kommt auch mal an eine Bedarfsampel ran. Das Mango ist wesentlich wendiger.

Auf meinem 36km-Arbeitsweg war ich mit dem Mango 10 Minuten länger unterwegs (1h24min, Milan=1h14min).


Für meinen Arbeitsweg sind heute folgende Erkenntnisse hinzugekommen bzw. haben sich gefestigt:
  • die Radwege sind mit keinem der getesteten Velomobile vernünftig zu befahren
  • in der Stadt gilt dies ebenfalls; hinzu kommt, dass einem vorhersehbar oft die Vorfahrt genommen wird
  • es kommt nur noch der Weg auf der Fahrbahn in Frage; das führt zu einem schnellen VM, wie dem Milan, oder einem E-VM, wie dem schnellen AW
  • für Regen und Dunkelheit ist mein Milan nicht gerüstet. Hier muß ich Licht und ein Dach nachrüsten.

Grüße
Heiko
 
Konzeptvergleich bei 36km Arbeitsweg einfach

Konzeptvergleich bei 36km Arbeitsweg einfach

Rückblick, kurze Einführung

Die Strecke: Mein Arbeitsweg ist die klassische Pendlerstrecke vom Land in die Stadt. In der Summe sind ca. 100 Höhenmeter zu fahren. Die Strecke teilt sich grob in vier Abschnitte ein.
Die ersten 15km führen über Land ohne Ampeln. Dann folgen 7km mit etwas schlechterem Asphalt und geringer Steigung/Gefälle (1 Gang weniger/mehr). Anschließend kommen ca. 9km mit Bundesstraßen-Charakter (ist aber eine Kreisstraße!). Neben zwei Ortsdurchfahrten mit bis zu 5 Ampeln ist hier immer auch viel Schwerlastverkehr anzutreffen. Die letzten 5km fahre ich eine Einfallstraße in die Stadt hinein (ständiges Stop-and-Go, viele Ampeln, viel Verkehr).

Das Ziel war und ist es, auf einen Zweitwagen verzichten zu können. Ein Rad/VM muß dann 2-3x in der Woche für den Arbeitsweg genutzt werden. Alternativ kann Bus/Bahn genutzt werden, wenn keine Schulferien sind. Die Fahrzeit mit dem Rad sollte in jedem Fall unter 1h 30min liegen (~23er Schnitt).
Die Zeit von Haustür bis ins Büro beträgt mit dem Pkw bei Autobahnnutzung ca. 40min sowohl hin, wie auch zurück (Gesamt 1h 20min).
Die Zeit von Haustür bis ins Büro beträgt mit Bus/Bahn 1h15min hin und 1h35 zurück (Gesamt 1h 50min).

Mein Trainingszustand: Bei 183cm und 88-90kg ist noch Potential vorhanden :D
Seit drei Jahren fahre ich Liegerad, davor bin ich 18 Jahre gar kein Rad gefahren. Kilomterleistung in den letzten drei Jahren 2-3tkm/Jahr mit steigender Tendenz. Ich bin also eher der untrainierte Hobbyradler. Trotzdem bin ich auch schon einen RTF über 180km gefahren und habe mich an einem Brevet versucht (Aufgabe nach 130km). Mein maximaler Puls liegt bei 209, die anaerobe Schwelle bei 177, wobei ich da 188W trete.

|Radwege (i.d.R. sehr schmal, trotzdem für beide Richtungen freigegeben/benutzungspflichtig, häufige Verwerfungen/Wurzelaufwürfe, Radwegschäden, in der Stadt zusätzliche Bettelampeln)|Kreis-, Land- und Bundesstraßen (hin und wieder Schlaglöcher und Schäden in der Fahrbahn)|ca. Schnitt hin/zurück [km/h]|Fazit
Optima Stinger, Semitieflieger, heckgefedert, ca. 18kg|unkomfortabel nutzbar; die kleinen 20“ Räder fallen in die Löcher; Federung zeigt kaum Wirkung|nicht genutzt|25 / 23|angenehm unkompliziert wg. „Einspurer“; relativ schnell aber unkomfortabel; 26er Schnitt auf Hinweg war machbar
Mungo Sport Speedline, Trike, vollgefedert, ca. 29kg|sehr gut nutzbar; in der Stadt nachteilige tiefe Sitzposition; Fahrwerk sehr gut; Gewicht negativ an Hügeln und beim Beschleunigen|nicht genutzt|24 / 22|zu schwer, im Vergleich zu teuer für den Einsatzzweck; am Zeitlimit
Kettwiesel, ungefedert, ca. 18kg|unkomfortabel nutzbar; höhere Sitzposition besser in der Stadt|nicht genutzt|24 / 23|ausreichend für die gemütliche Tour, wird nun für Kurzstrecken genutzt; für den Arbeitsweg am Zeitlimit
Mango, VM, vollgefedert, ca. 33kg|gut nutzbar; schlechte Wege/Verkehr drücken den Schnitt|sehr gut nutzbar|ca. 24-29 (nur eine Fahrt)|bester Gesamteindruck, keine echten Schwächen
Milan, VM, vollgefedert, ca. 36kg|setzt öfter auf; Bettelampeln kaum erreichbar; in der Stadt nicht wirklich zumutbar->enge Radien und viel Verkehr drücken auf die Geschwindigkeit|sehr gut nutzbar; stabiles Fahrwerk und tiefer Schwerpunkt bringen Speed|30 / 27|schnell; nichts für Radwege; das Rennrad mit Einschränkungen im Alltag; über 35er Schnitt auf dem Hinweg möglich
Alleweder A4-T45, VM, vollgefedert, Motor bis 45km/h, ca. 50kg|nicht genutzt|sehr gut nutzbar; Fahrwerk neigt hinten stärker zum Hüpfen/Versetzen|38 / 37|extrem hoher Nutzwert durch Motor und großen Stauraum

Gesamtfazit:

In den letzten drei Jahren befanden sich obige Räder in meinem Besitz und ich bin sie alle auch zur Arbeit gefahren. Auf der Fahrbahn fühlte ich mich mit allen Rädern bis auf das A4 deutlich unwohl. Der psychische Druck, den Pkw und Lkw im Rückspiegel ausüben, war für mich nie angenehm. Manchmal hatte ich mehr Stress und Frust als Freude am Fahren.

Das Stinger war der erste „Testballon“, ob die Strecke für mich überhaupt machbar ist. Heute würde ich gerne ab und zu wieder einen Einspurer an schönen Tagen fahren. Ich tendiere dann aber zu großen Laufrädern wegen des Komforts. Mit einem Rennrad steht die Strecke noch aus. Leider sind die Radwege so schlecht, dass der mangelhafte Komfort immer ein Thema sein wird.

Beide Trikes waren am Zeitlimit auf der Strecke. Der Unterschied war so gering, dass allein die Vollfederung des Mungos nicht ausreichte, um den Verbleib in der heimischen Garage zu rechtfertigen. Das gebraucht deutlich günstigere Kettwiesel wird nun für die kleinen Fahrten und Anhängerbetrieb genommen.

Mit dem Milan bin ich fast zwei Jahre immer mal wieder zur Arbeit gefahren. Mit diesem Rad habe ich bislang die meisten Kilometer zurückgelegt (über 4tkm). Letztendlich verleitete mich der psychische Druck im Verkehr dazu, mit dem Milan ständig Stoff zu geben. Konditionell hat mich das an die Grenze gebracht, so dass ich die Strecke nur 1-2x in der Woche gefahren bin (2010 nur 11x insgesamt!). Letztendlich war ich häufig morgens schon beim Einsteigen in den Milan gestresst. Eine Dauerlösung konnte das auch nicht sein.

Das Mango bin ich nur sehr kurz gefahren. Es ist voll radwegtauglich, was auf meiner Strecke den Druck nehmen kann, da ich nicht auf der Fahrbahn fahren muss. Ich fand es angenehm, mit dem Mango fahren zu können, wo ich wollte. Man sitzt etwas höher als im Milan und ich empfand es als komfortabler gefedert. Neben dem etwas besseren Gepäckraum kann das Mango auch mit dem Schaumdeckel und der Kompaktheit punkten. Für mich der beste Kompromiss und damit der beste „Allrounder“. Durch die etwas längere Fahrzeit (und noch längere bei Nutzung der Radwege), ist das Mango vorläufig als Lösung auch weggefallen. Auf den Radwegen kann ich es nicht ausfahren und auf der Fahrbahn ist es dann noch langsamer, als der Milan.

Mit dem A4-T45 kam für mich (bis jetzt) der Durchbruch. Das kleine Nummernschild und der Motor helfen mir psychisch so sehr, dass ich das Fahren auf der Fahrbahn nicht mehr als belastend empfinde. Die Vorteile sind für eine fast tägliche Pendlerstrecke nicht von der Hand zu weisen. Die Akzeptanz auf der Fahrbahn ist voll gegeben. Mit 40-45km/h schwimmt man in der Stadt im Verkehr mit. Im Schnitt fahre ich nun einen um 10-15 Schläge niedrigeren Puls und bin trotzdem schneller. Hügel, die ich vorher mit einem VM mit 8km/h hochgekrochen bin, fahre ich nun mit über 30km/h hoch (mehr zum Motor und den Fahrleistungen im Pedelecforum). Der Gepäckraum ist deutlich größer und besser nutzbar, als beim Mango oder Milan. Wenn ich mich mal nicht so gut fühle, oder nach einem anstrengenden Arbeitstag kaputt bin, komme ich trotzdem noch zügig nach Hause. Nachteile sehe ich derzeit zwei: Für längere Touren ist das Rad wg. des Ladeproblems eher nicht geeignet. Ich kann zwar ohne Motor auch ~25km/h fahren, aber viel Spaß macht das nicht. Des Weiteren ist das Fahrwerk der für mich größte Schwachpunkt am A4. Das Hinterrad neigt bei Unebenheiten zum Hüpfen und Versetzen. Ein wenig muss ich das allerdings relativieren, denn ich bin i.d.R. mit über 40km/h unterwegs, was auch mit dem Milan zu solchen Hüpfern und zum Versetzen des Hinterrads geführt hat. Auch in Kurven denke ich oft, dass ich die mit dem Milan schneller fahren konnte. Vermutlich bin ich mit dem Milan aber gar nicht erst so schnell an die Kurve herangefahren…
In den letzten 7 Wochen bin ich über 1000km mit dem AW gefahren. Auch zwei Tage hintereinander zur Arbeit sind nun kein Problem mehr. In diesen 7 Wochen bin ich jetzt schon öfter mit dem A4 zur Arbeit gefahren, als mit dem Milan im gesamten Jahr 2010. Ich glaube, dass ich meine Lösung gefunden habe und dass der Zweitwagen noch in diesem Jahr wieder verkauft werden kann.

Grüße
Heiko
 
AW: ...das war's erstmal

*schnipp* Die ganze Fahrerei durch Achim-Langwedel ist bedingt durch die vielen Ampeln und Pkw absolut keine Alternative!*schnapp*

Ich hoffe, Du hast nichts dagegen, dass ich deinen Faden nochmal ausbuddel - Mein alternativer Arbeitsweg parallel zur B75 würde mich genau da lang führen. Ab Achim Uphusen bis Bremen Hemelingen. War der Weg so viel schlechter als über die B75? Ich habe irgendwie den Eindruck, dass dieser Weg trotz Ampeln besser zu fahren sein sollte als die B75.
 
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