Velomobil mit Dualantrieb

  • Ersteller tilly.eulenspiegel
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AW: Velomobil mit Dualantrieb

Das sind freilich zwei vernünftige Gründe ... quasi auf ne Weise Fahrradfahren, dass man kein Augleichstraining mehr braucht, und vielleicht nicht sämtliche Muskeln unterhalb des Bauchnabels hat ... das hätt ich schon manchmal ganz gerne ;-)
Endlich einer, der mich versteht. Ich werd´ auch langsam immer unruhiger vor Spannung. Brauch´ aber noch die passenden Teile für den Antrieb...
Da hier ja nun schon ein Thema mit dem richtigen Titel offen ist, kapere ich den Thread mal für meine Zwecke::D

Mein Plan für die Kraftübertragung sieht bisher ungefähr so aus:
Genau wie bei Thomas Pfeil (der Herr im Video, hier als Excubo-Dualis angemeldet aber nicht wirklich aktiv) möchte ich die Arme wahlweise benutzen können. Dadurch kann man das Training steuern und in gewissen Fahrsituationen präzise lenken und trotzdem weiter treten. Daher:
Kurbeln und Tretlager: (Beine)
Um ein Freilaufritzel auf die linke Tretkurbel zu bekommen werde ich wohl Kurbeln aus dem Trial-Bereich nehmen. Die gibt es mit BSA-Gewinde an der Kurbel auf das man ein Freilaufritzel aus dem Trial/BMX-Bereich schrauben kann. Die Kurbeln sind natürlich ziemlich massiv aber die kann ich zur Not ja abfräsen.
http://www.trialmarkt.de/index.php/cat/c98_Kurbeln.html/XTCsid/pht6e7c9cie3sjj0cb8ahdkla5lplft1
Leider gibt´s die wohl aber nur für Vierkantaufnahme oder Octalink (ist da ein Unterschied zwischen ISIS und SHIMANO Octalink/Hollowtech I?). Um das Mehrgewicht nich unnötig ausufern zu lassen hätte ich natürlich gerne meine Hollowtech II Komponenten behalten aber da wird´s knifflig. Falls jemand da was praktikables wüsste...nicht schüchtern sein!

Boxlager:
(Also das für die Armkurbeln)
- Mast als Teleskoprohr aus Alu-Vierkantrohren, hinterm Tretlager am Alurohr schwenkbar angebracht, dadurch im Winkel und (da Teleskop) in der Länge verstellbar.
- Für´s Boxlagergehäuse hab´ ich mir von Ymte schon ein Tretlagergehäuserohr zum Anschweißen besorgt.
- Ich möchte soweit möglich Standard-Tretlager und fertige Kurbeln verwenden, an die ich dann meine Spezialgriffe anbringe. Vielleicht nehm ich hier auch wieder Trial-Kurbeln, weil ich ja ein relativ kleines Kettenrad draufkriegen muss.
- Ich denke da an drei mögliche Übersetzungen (nicht schaltbar, sondern mit Umbau.): 1:1 mit 16:16 Zähnen, 2:1 mit 32:16 und 3:2 mit 24:16. Also ein 16er Freilaufritzel auf der linken Tretkurbel und die Möglichkeit ein 16, 24 oder 32er an der linken Armkurbel zu montieren.
Damit habe ich dann im Prinzip immer Gleichlauf von Armen und Beinen. Die Phasenverschiebung kann über den Freilauf gewählt werden und wenn man dann mit den Armen am richtigen Punkt losgelegt hat, trifft man den auch bei jeder Umdrehung wieder.
Mit den Übersetzungen will ich dann ausprobieren, welche Boxfrequenz sich gut anfühlt. Denn eine 100er Kadenz mit den Beinen will ich nicht unbedingt mit den Armen mitorgeln müssen...

Lenkung:
- Handgriffe aufrecht wie beim Handbike, die Drehung der Hände um die "Unterarmachse" soll mittels Bowdenzügen an die Lenkung übertragen werden. Also im Prinzip wie mit zwei Joysticks...
Ich weiß, bei Bowdenzuglenkung machen sich viele Sorgen um die Direktheit der Lenkung. Daher will ich (wie Thomas übrigens) Nokon-Zughüllen von CarlStahl verwenden, weil die sich wesentlich weniger dehnen. Außerdem werden die Züge gegeneinander verspannt, sodass es schonmal kein Spiel gibt. Und die Dehnung bei den geringen Betätigungskräften...
Außerdem wird die Lenkuntersetzung viel größer: Der Tiller macht im Evo ungefähr einen Einschlag von +-45°. Mit den "Joystickgriffen" kann ich ohne Probleme +-90° machen und das während des Kurbelns. Hab´ ich mit einem Holzmodell ausprobiert. Damit wirkt sich natürlich jeder Lenkfehler und jede Elatizität in den Zügen nur halb so stark aus wie bisher.
Im Zweifel könnte man sogar auf +-135° oder sogar auf +-180°, also einmal rund, gehen. Das geht dann zwar nicht mehr beim Kurbeln, aber das macht man bei Volleinschlag ja auch nicht unbedingt.
- Ich hatte mal an Rohloff-Schaltgriffe gedacht, weil ich da schon zwei gegenläufige Bowdenzüge einsetzen kann. Aber da man da am Außenring dreht und der Griff auf ein Lenkerrohr geklemmt wird könnte das schwierig werden. Vor allem, weil ich ja noch ordentlich dran ziehe...
Aber im Endeffekt krieg´ ich auch ne Doppelseilrolle gebaut, in die ich die Züge einhängen kann.

Wie gesagt will ich bald mal losbauen, anstatt zu lange zu theoretisieren aber vielleicht habt Ihr ja noch ein paar Ideen bezüglich fertig kaufbarer Leichtbauteile.
Gruß
Nils
 
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Dieses "Problem" haben übrigens alle Radfahrer. Wüste auch nicht, wie das bei Pedalantrieb anders sein könnte.
Unsinn, ich sterbe lange bevor ich an meine Beinleistungsgrenze komme an Herzinfarkt...
Meine Beine sind dank höherem Körpergewicht hervorragend trainiert, mein Herz dank höherem Körpergewicht im gegenteiligen Zustand.

Gruß,
Justus
 
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@Nils Holgersson

Gibts mal eine Skizze oder Bild von deinem geplanten Umbau ?
Und wie lenkt dein R normalerweise ? Mit Tiller oder Panzerlenkung ?

Die normalen Handbikes am Rollstuhl lenken ja normalerweise über den Ausleger, also wie Tillerlenkung, nur haben die Frontantrieb, da isses einfacher zu realisieren.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, brauchst du eine Transmission von Handkurbel auf Tretkurbel.
Um keine Komplikationen mit der Kette zu bekommen, planst du einen starren Handkurbelausleger mit drehbaren Griffen für die Lenkung.

Vorschlag von mir:
Normaler Tillerlenker mit rangebeamter Handkurbel.
Wenn dein kompletter Handkurbelausleger um die Hochachse drehbar gelagert ist müsste die Kette erst einmal noch vorn und dann möglichst senkrecht nach unten auf die Tretkurbel geführt werden, um den Winkelversatz beim Lenken auszugleichen.
Also wie bei Frontantrieb mit gelenktem Vorderrad.

Fraglich ist für mich, ob der Platz in deinem VM für zwei Kurbelkreise ausreicht.
Beim Einlenken mit Tillerausleger und Handkurbel wirst du schneller mit dem kurvenäußeren Knie kollidieren, als bei der normalen Hamsterhaltung.
Es sei denn, du wählst deine Phasenverschiebung so, daß OT Hand mit OT Knie zusammenfällt. OT meint diesmal oberer Totpunkt.

Aber du wirst dir dazu schon weitaus mehr überlegt haben als ich.

Beste Grüße,
Kai
 
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Daniel hat Recht. Ich hab' leider kein R, sondern quäle mich mit dem schweren Schlachtschiff Evo herum. Übrigens mit Tillerlenkung.
Na, ich wollte es ja auch so. Ins R oder K kriegt man nämlich ganz sicher keinen Armantrieb mehr rein.

Die Quasi-Tiller-Lenkung mit Drehung des Boxlagermastes is nich drin. Das hab ich probiert. Erstens kollidiert das überall und zweitens kann man damit nicht eingelebt kurbeln.
Skizze muss ich nachliefern, weil ich gerade vom Handy schreibe und gleich los muss...
Ich habe aber die Armkurbel jetzt schmal gemacht, damit sie reinpasst. Den Sitz habe ich 60mm nach vorne und möglichst flach gelegt. Dann kollidieren die Kurbelkreise nicht mehr. Also bei hinterster Knie Stellung passt die Faust noch vorbei.

@Daniel: Wie weit ist mein Hardtops eigentlich? Ich könnte nächsten Dienstag vorbeizukommen. Gerade ist das Wetter in Kiel ja echt sommerlich aber ich bin schon ziemlich nass geworden...
 
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Unsinn, ich sterbe lange bevor ich an meine Beinleistungsgrenze komme an Herzinfarkt...
Meine Beine sind dank höherem Körpergewicht hervorragend trainiert, mein Herz dank höherem Körpergewicht im gegenteiligen Zustand.

Gruß,
Justus

Wenn du nun zusätzlich mit den Armen ruderst, bessert sich das? Wohl kaum. Alles was du für die Arme an Energie brauchst, fehlt dann den Beinen. Durch den zusätzlichen Antrieb verschlechtert sich nur der Gesamtwirkungsgrad.
 
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Hier nochmal zum Nachlesen: ;)


........weil ich bisher das Problem habe, dass meine Leistung durch meine Beine begrenzt wird. Meinen Puls bekomme ich nur bei Sprints mal über 150, ansonsten versagen vorher die Beinmuskeln oder sie fangen übel an zu schmerzen.

Dieses "Problem" haben übrigens alle Radfahrer. Wüste auch nicht, wie das bei Pedalantrieb anders sein könnte.

Unsinn, ich sterbe lange bevor ich an meine Beinleistungsgrenze komme an Herzinfarkt...
Meine Beine sind dank höherem Körpergewicht hervorragend trainiert, mein Herz dank höherem Körpergewicht im gegenteiligen Zustand.

Wenn du nun zusätzlich mit den Armen ruderst, bessert sich das? Wohl kaum. Alles was du für die Arme an Energie brauchst, fehlt dann den Beinen. Durch den zusätzlichen Antrieb verschlechtert sich nur der Gesamtwirkungsgrad.
 
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Wenn du einen Rekord im Dauerdiskutieren anstreben wolltest, würdest du auch so argumentieren.:ironie:

Beste Grüße,
Kai
 
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Gibts mal eine Skizze oder Bild von deinem geplanten Umbau ?
Meine freundliche Assistentin hat heute Mittag vor der Abfahrt schnell nochmal ein Video von mir geschossen:
Vielleicht sagt das mehr als tausend Skizzen. Mal sehen...
Übrigens versuche ich mich nicht im Leichtbau mit Holz. DAS ist nur ein Modell!
Gruß
Nils
 
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Na dann wollen wir die hungrige Meute mal wieder mit ein paar Infos füttern, damit der Thread nicht noch mehr einstaubt:
Ich habe mich für meine Multifunktionsgriffe, die ihr in meinem Video in Beitrag #32 erahnen könnt, für die Vision Metron Bar End Shifter von FSA entschieden:
Vision Metro Bar end shifter.jpg
Das ist so ziemlich das kompakteste was ich gefunden habe und die Bedienbarkeit sollte auch beim Kurbeln und Lenken gut sein. Die werden also oben in meine Griffen eingesteckt. Unten kommen ebenfalls aus dem Triatlon-Bereich und auch von Vosion Zeitfahrlenker-Bremshebel dran, die dann nach oben zeigen. Die Züge werden durch den Griff geführt. Das wird spaßig mit Umlengrollen und so. Wie das aussieht werde ich in den nächsten Tagen anhand des wachsenden 3D-Modells zeigen.

Ich habe gestern und heute zu Feierabend schnell mal die Shifter in SolidWorks nachmodelliert. Hier eine schnelle Kollage:
Vision Metro Bar end shifter 3D.jpg

Nachdem Dooxie als erster Mensch auf diesem Planeten meinen YouTube-Kanal aboniert hat, möchte ich ihn nicht enttäuschen :D und hab´ hier schnell ein kurzes Video für euch. So jetzt muss ich aber zur Weihnachtsfeier meiner Abteilung...
Bis später
Nils
 
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Ja, wenn die jetzt noch hätten mit treten können, wäre das ein Tripleantrieb gewesen (Wind, E-Motor und Human Power). :D

WindExplorer5537x357-1.jpg


Quelle: http://inhabitat.com/wind-powered-car-completes-an-epic-5000km-journey-across-australia/
Dort findet sich auch ein Video.
 
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Die zwei hätten besser den Dualantrieb in Form von doppelt HP gewählt, um sich im Ausland nicht ganz so lächerlich zu machen.
Gruß Stefan
 
AW: Velomobil mit Dualantrieb

Ein Dualantrieb wird schon leistungssteigernd sein, die Frage ist halt auch "über welchen Zeitraum" man die Mehrfachbelastung verkraftet ohne völlig erschöpft zu sein. Ich bin in zwei Jahre mit einem völlig normalem Trekkingbike knapp 35.000 km gefahren. Da die meiste Strecke der Arbeitsweg war (Hin und zurück 55-60km) und dies bei jedem Wind und Wetter, war der Schnitt so um die 20km/h. Faszinierend fand ich dann ein THYS Ruderrad. Hab ein Gebrauchtes gekauft und siehe da, man ist deutlich schneller. 27-30 zeigt der Tacho bei "gefühlter" gleicher Anstrengung. Legt man es drauf an, kann selbst ich mit eher geringer Leistung, Rennradfahrer in der Gruppe ärgern und an denen vorbeiziehen. Kurzfristig (2-3km) komme ich da schon knapp an die 40er Marke ran. Mein Stinger Liegerad ist dagegen eher langsam, da steht die Tachonadel bei 22-24. Einziger Nachteil: Rudere ich mehr als 100 km am Stück, fühle ich mich danach "platt" wie ich mich als Kind nach dem Schwimmen gefühlt habe. Vermutlich weil mehr Muskeln gleichzeitig arbeiten können/müssen. Es gibt ja auch einige Projekte wie man mit Muskelkraft in die Lüfte entschweben kann. Ruderantrieb ist da scheinbar schon effektiv, da es gleichzeitig leicht baut.
 
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Ein Dualantrieb wird schon leistungssteigernd sein, die Frage ist halt auch "über welchen Zeitraum" man die Mehrfachbelastung verkraftet ohne völlig erschöpft zu sein.
Wie ich ja schon mehrfach geschrieben habe, betreibe ich den Aufwand aus schultertherapeutischen Gründen und um rundum trainiert zu sein, anstatt nur dicke Beine zu kriegen. Deswegen gehe ich auch auf Kurbel-, statt Ruderbewegung, weil bei der Kreisbewegung fast alle wichtigen Arm-, Schulter- und Rückenmuskeln trainiert werden. Die Physiotherapeutin sagte, lediglich die Außenrotatoren müsste man eigentlich noch getrennt trainieren. Aber gut, nix ist perfekt aber eine einzige Gummibandübung würde das Training vollständig machen.
... THYS Ruderrad.
Einziger Nachteil: Rudere ich mehr als 100 km am Stück, fühle ich mich danach "platt" wie ich mich als Kind nach dem Schwimmen gefühlt habe.
Das sehe ich garnicht als Nachteil an, zeigt es doch, dass das Training wohl ordentlich reinhaut. Mir schmerzen immer noch nur die Beine... außerdem ist mir eine Schwimmerfigur lieber, als eine Radlerfigur! :D
Nach den Weihnachtstagen habe ich hoffentlich mal wieder ein bisschen Zeit haben, die Manuale weiter zu machen. Der Vorteil an meiner Nachrüstung ist, dass die Leistung gut vergleichbar sein dürfte. Man kann wegen des Freilaufs dann auch mal die gleiche Strecke vergleichsweise zwei- und vierzylindrig fahren.
 
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