Velomobil mit 15 Jahren!?

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Hallo liebe Gemeinde!

Seit 3 1/2 Jahren bin ich nun velomobil unterwegs. In dieser Zeit hat sich mein Umfeld mehr oder auch weniger für diese Art der Mobilität interessiert.
Der Sohn eine Freundes (Jahrgang 1998) jedoch, war schon 2009 von meinem Sunrider so begeistert, dass für ihn schon damals fest stand, selbst einmal ein Velomo bil fahren zu wollen.
Nun ist es so weit, dass er über die erforderlichen Mittel verfügt und sich ein Velomobil (Quest oder Quest XS - soll hier nicht diskutiert werden!) anschaffen will.
Mit einem bisschen Bastelei war es möglich dass er eine kurze Probefahrt mit meinem Quest machen konnte.
Wie seine Reaktion war, können sich wohl alle vorstellen. Er war total begeistert!

Nun zu meiner Frage:
Wie soll ein 15 jahre junger Mann sich an den Verkehr gewöhnen? Er hat natürlich keinen Führerschein und die schnellste Art der Fortbewegung war bisher auf seinem Rennrad. Von gemeinsamen Ausfahrten weiß ich, dass er ordentlich was in den Beinen hat. Er kann locker längere Strecken über 30km/h fahren. Mit einem Quest wird er sicherlich über 40km/h fahren.
Für die allermeisten Velomobilisten stellt sich diese Frage nicht, weil die Erfahrung im Strassenverkehr durch das höhere Einstiegsalter mit anderen Fahrzeugen natürlich schon vorhanden ist. Dem jungen Mann kann ich aber nicht sagen: "Fahr genau so wie du mit dem Auto fährst!"
Diese Erfahrung fehlt ihm.
Vielleicht sind meine Bedenken ja auch unbegründet und Alles ergibt sich von selbst!?

Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen.

Gruß
Jörn
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Ich würde mal sagen, wenn der Jung bisher mit dem RR unterwegs war, dann hat er sich schon an den Verkehr gewöhnt....
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Wie wär es damit, das Fahrzeug zu drosseln? Also Öl+Sand auf die Kette, "Spoiler" dran usw? ;-)
Spaß bei Seite: Klasse dass bereits Jungvolk von diesen Fahrzeugen zu begeistern sind!
Ich würde etwas mit ihm zusammen durch den Alltagsverkehr fahren, zeigen wie man sich am sichersten im Verkehr bewegt. Ihn evtl mal in ein Auto in eine Seitenstraße setzen, während man hinter geparkten Autos auf der Hauptstraße vorbeifährt -> Man wird nicht gesehen - nur wenn man das selber mal so erlebt kann man entsprechend angepasst fahren.
Ansonsten: das Velomobil versichern (gutes Geschenk von Oma z.B.) und Helm auf, so würde ich es bei meinem Sohn machen.
Allzeit gute Fahrt!
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Wie soll ein 15 jahre junger Mann sich an den Verkehr gewöhnen? Er hat natürlich keinen Führerschein und die schnellste Art der Fortbewegung war bisher auf seinem Rennrad. Von gemeinsamen Ausfahrten weiß ich, dass er ordentlich was in den Beinen hat. Er kann locker längere Strecken über 30km/h fahren. Mit einem Quest wird er sicherlich über 40km/h fahren.
Für die allermeisten Velomobilisten stellt sich diese Frage nicht, weil die Erfahrung im Strassenverkehr durch das höhere Einstiegsalter mit anderen Fahrzeugen natürlich schon vorhanden ist. Dem jungen Mann kann ich aber nicht sagen: "Fahr genau so wie du mit dem Auto fährst!"

Das hängt weniger vom Alter, sondern mehr von der Persönlichkeit ab. Wenn jemand eher heißblütig ist, kann es Probleme geben. Manche Leute sind vorsichtig, andere müssen schmerzhafte Erfahrungen machen.

Und: Nicht die Geschwindigkeit ist das Problem. Sondern: Fahrräder und Velomobile verzeihen nicht so viel; im Gegensatz zu einem Auto kann man ein VM sehr leicht umkippen, es ist viel empfindlicher bei schlechten Straßenverhältnissen (Gerüttel, Beschädigungen des Reifens), es gibt keine elektronischen Assistenten, die Infrastruktur ist oft miserabel ... eigentlich ist "fahr so wie mit dem Auto" meiner Meinung nach ein ziemlich schlechter Rat, denn man muss die Grenzen in einem VM wesentlich besser kennen als in einem Auto.

Ich kann von mir aus nur sagen, dass ich zwar schon immer vorsichtig und vorausschauend gefahren bin, aber trotzdem über die Jahre noch einiges lernen konnte/musste. Wenn man sich unsicher fühlt, dann ist es keine Schande, langsamer zu fahren, bis man genug Vertrauen gesammelt hat. Auf jeden Fall habe ich vom Radfahren deutlich mehr fürs Autofahren gelernt als umgekehrt.

=> Es spricht also nichts wirklich dagegen, falls der junge Mann in der Lage ist, sich langsam an das VM zu gewöhnen und an die Grenzen ranzutasten.
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Hallo,

wenn er das VM aus der eigenen Tasche bezahlt, dann wird er auch vernünftig damit umgehen und sich verkehrsgerecht verhalten.

Wenn nicht, dann wird er es durch negative Erfahrungen lernen.

Verantwortungsbewusstsein ist nicht immer eine Frage des Alters, sondern häufig eher eine Frage der Vernunft und Einsicht. Wenn es ihm wichtig ist Besitzer eines Velomobils zu sein, wird er sein gutes Stück auch verkehrsgerecht durch den Verkehr lotsen.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche sehr gut auf ihre eigenen und auf fremde Räder achten.

Gruß
Arnold
www.liegeradtouren-liegeradreisen.de
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Man kann hierzulande immer noch mit 14 Jahren seinen Segelflugschein machen und in einem solchen Flugzeug ohne Motor sein Leben aufs Spiel setzen. Das Lustige daran: Es passieren beim Segelfliegen zwar durchaus wie überall Unfälle, aber Flugschüler sind nur äußerst selten daran beteiligt.

Wenn jemand sich mit 15 Jahren für ein Velomobil interessiert, würde ich mal davon ausgehen, dass er vernünftigen Argumenten gegenüber zugänglich ist. Wer sich ernst genommen fühlt, will das auch nicht gleich wieder aufs Spiel setzen, auch mit 15 Jahren nicht, so weit meine Erfahrung. Aber man muss die Jungs schon auch ein bisschen machen lassen.
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Ich bin der gleichen Meinung wie meine Vorschreiber, Zeigen, Informieren, Ratschläge geben und dann auf Ihn Vertrauen.

Etwas Wunder ich mich nur, dass sich noch keine Bedenkenträger gemeldet haben, Pedelecs sind doch schon so Gefährlich und ein Quest in den Händen eines Jugendlichen :rolleyes:

Bei uns Donnern die mit 40km/h Treckern rum, dagegen ist so ein VM mehr wie Harmlos :D
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Zunächst mal finde ich es klasse, dass sich ein Jugendlicher dafür begeistern kann und auch über die entsprechenden Mittel verfügt, sich ein Velomobil leisten zu können. Ich kann allerdings die Bedenken von Jörn gut nachvollziehen. Ein Erwachsenenr, der schon über Erfahrung im Straßenverkehr verfügt, hat es da wesentlich leichter. Für einen Jugendlichen ohne entsprechende Erfahrung und Regelkenntnis ist das schon nicht so einfach. Eine gute Möglichkeit, sich mit der StVO vertraut zu machen, sind Online-Lernsysteme, wie sie auch für die Vorbereitung zur theoretischen Führerscheinprüfung genutzt werden. Hier oder hier kann man recht günstig und ohne Anmeldung bei einer Fahrschule üben.
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Es fahren doch etliche Kiddies mit KMX Trikes herum. Im Prinzip kann man ein VM mit Trikechassis und Verkleidung bauen, also was soll´s?
Ich denke, dass ich mit 15 Jahren nicht wesentlich unvernünftiger auf dem Konfirmations-RR unterwegs war als 10 Jahre später.
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Verantwortungsbewusstsein.. eine Frage der Vernunft und Einsicht.

Hallo

Kann Arnold nur zustimmen.

Habe eine ähnliche Fragestellung bei meinen Kindern & Liegerädern...

Mein Junior (13) macht erste Fahrversuche und es stellt sich auch die Frage wie es weitergehen soll.
Momentan nur unter "Aufsicht", mit 15 siehts aber wohl schon anders aus.

Reife ist sicher wichtig und die Einstellung zum Konsumverhalten generell. Viele Kinder sind/werden halt sehr verwöhnt (meine nicht ausgenommen...) und nehmen alles als selbstverständlich an (neuer Compi, Handy, Skier, Fahrrad, Snowboard, Kickboard, E-Gitarre, Mode usw, liese sich endlos weiterführen).
Ist ja auch bei vielen Erwachsenen nicht gross besser. Als Eltern muss man dieser ewigen Anspruchshaltung auch bewusst entgegen treten und "Nein" sagen zu diesem ständigen "Haben-wollen".

Hier scheint aber Ausdauer und auch echtes Interesse inkl. "Opfer" der Eigenfinazierung vorhanden zu sein.
Entsprechend spricht für mich nichts dagegen.
Aber halt für den Anfang lieber etwas günstiges weil auch bei guter "Sorge" stark "verschleisgefährtet" (Preislimite setzen?) und sich in dem Alter die Interessen noch schnell ändern können, resp andere neue Wünsche dazukommen.
Später kann es ja dann noch immer der (VM-) Ferrari sein.

Gruss Space
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Die wichtigsten Verkehrsregeln würde ich als Vater ernsthaft abfragen. Sowas "doofes"wie Vorfahrt von Rechts, man kommt nicht drauf, das der, der in eine Straße einbiegt, Vorfahrt hat.

Ist mir selber mit 15 passiert, ich denk noch, was will der denn.

Oder Paragraph 1 der Velomobil-Ortnung: Du sollst nicht auf den Radweg fahren.:D

LG Winni
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Vielleicht könntest Du, sobald er es hat, mit ihm eine Art Fahrsicherheitstraining machen − einfach mal zusammen die Routen fahren, die er fahren wird, Du fährst vor, dann kann er sich an Deinem Verhalten und Deinen (Kurven-)Geschwindigkeiten orientieren.
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Ein Mofaführerschein mit 16 wäre gar nicht mal so weit weg. Das wäre vielleicht eine Idee, und wenn es nur für die Regelkenntnis und nicht für das Fahren eines Mofs ist. Aber die weiter oben erwähnten Fragebögen lohnen sich bestimmt mal durchzugehen - erschreckend, wieviel man davon nicht mehr richtig beantworten kann! Das plus ein paar gemeinsame Fahrten sollte den Blick des jungen Velomobilisten sicherlich schärfen.
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Wie soll ein 15 jahre junger Mann sich an den Verkehr gewöhnen?
Na wie Läuft es denn "normal" - man macht den "Mofa-Führerschein" und dann Wird man auf den Verkehr und die Menschheit losgelassen.
(Zu meiner Zeit Beinhaltete der "Mofa-schein" neben der Theorie keine verpflichtenden Fahrstunden beinhaltete - ob man sich dann auf einem Mofa halten konnte oder nicht interessierte kein Schwein - Ich habe den in der Schule gemacht, da gab es wenigstens ein paar Meter Fahrpraxis auf dem Schulhof)

Ich würde mir da also keine all zu großen Gedanken machen. Das Verkehrsgeschehen kennt er im Prinzip schon vom Rennrad. Wenn man es für Notwendig hält kann man ja Privat noch mal ein paar Verkehrsregeln durchgehen ( z.B. http://test.fahrschule-123.de/index1.asp?OW1NBQIKWC manchmal auch für die Alten Interessant ;) ) und evl. noch mal Explizit auf die Besonderheiten eines VM eingehen.
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Ich habe mit 15 Jahren meinen Segelflugschein gemacht und kann noch heute von dieser Erfahrung im positiven Sinne zehren. Ich würde sogar behaupten, dass eine solche frühe Gewöhnung an der Verkehr (egal ob zu Lande oder zur Luft) für die spätere Teilnahme am Verkehr hilfreicher ist, als mit 18Jahren und noch "grün hinter den Ohren" den Führerschein innerhalb einiger Wochen zu erlangen...

Also, lass den Jungspund sein Quest kaufen und ihn seine eigenen Erfahrungen sammeln. Es ist doch mehr als wünschenswert, wenn noch mehr junge Menschen sich für eine alternative Fortbewegung (statt der alten ersten Drecksschleuder) begeistern können.

LG;
Jan
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Moin,

ich denke eine theoretische Ausbildung in Bezug auf die Verkehrsregeln würde schon einen Sinn ergeben. Meine Jungs würden auch gerne so ein VM haben wollen, hätte aber auch die Bedenken, dass sie die Welt aus der Sicht eines Blechbüchsenfahrers nicht kennen. Man kann sich besser auf den Gegner einstellen und ihm aus dem Weg gehen wenn man ihn auch einschätzen kann. Und dazu gehört halt auf jeden Fall das was jeder Fahrschüler lernen und behalten muß. Wenn er das drauf hat: Allzeit gute Fahrt!!

Björn
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Hallo zusammen,

Kinder machen in der Schule die Fahrradprüfung und brettern durchaus zeitweise mit 40 km/h durch die Gegend, oft mit grenzwertigen Bremsen. Die Verkehrsregeln sollten sie ab diesem Zeitpunkt beherrschen, wenn nicht, hat das mit dem VM nicht zu tun, sie zu wiederholen (mal abgesehen davon, dass ein von mir entwickeltes Regelquiz nur von zwei Polizeichefs bestanden wurde, während alle Streifenpolizisten i.d.R. an mehreren Antworten scheiterten). Ich empfehle dazu"REcht für Radfahrer" von Dietmar Kettler, das in Kürze in der dritten Auflage erscheinen wird. Vor 1966 Geborene dürfen sich seit sie 15 sind ohne Prüfung und Fahrstunden auf Mofas und 45-km/h-E-Bikes setzen, Jüngeren reicht die Prüfbescheinigung oder der Autoführerschein. Praxis wird nicht verlangt.

Und bis der junge Mann tatsächlich eine Reisegeschwindigkeit von 40 km/h erreicht, müssen sich erst einmal seine Muskeln anpassen. Wenn er mit dem Rennrad bisher nicht nur auf der Bahn unterwegs war, sondern auch realen Stadtverkehr erlebt hat, wird er wissen, wie es ist, "übersehen" zu werden. Bleibt als Unterschied das schlechtere Sehen aus dem VM und die Beherrschung des Fahrzeuges an sich. Ersteres kann man in Wohnstraßen erfahren, wenn er mit seinem VM auf eine Straße zufährt, die sein väterlicher Freund mit seinem VM benutzt. Für letzteres bieten sich leere Parkplätze oder Verkehrsübungsplätze an.

Gruß, Klaus

PS: Die Wahl der Kopfbedeckung würde ich dem jungen Mann überlassen, die Gründe dafür sind in den Helmdiskussionen nachzulesen.
 
AW: Velomobil mit 15 Jahren!?

Meine tochter ist 7 und radelt unter aufsicht mehrmals in der woche die 800 meter zur schule durch die strassen im wohnviertel. Auf der strasse und nicht auf dem burgersteig. Burgersteige sind in Holland fuhr Fussganger. Auf dem schulhof parken etwa 50 fahrrader von andere kinder die das gleiche machen. Die zwillinge von 3 schaffen mit dem laufrad auch schon 1,5 kilometer, und wissen das sie an kreuzungen warten mussen bis papa oder mama kommt. Das machen die auch zuverlassig, weil es schon mehr als ein jahr jeden schultag trainiert wird. In die 7te gruppe also mit 10-11 jahre machen alle ein verkehrsdiplom in der schule. Nach viel theorie wird auf offentliche strasse beaufsichtigt durch viele freiwilligen ( eltern) die praxis gemacht. Mit 12,13 muss sie nach eine andere schule etwa 10 km entfernt und wird das wahrscheinlich per rad machen mussen. Jeden tag fahren aus unseren dorf dutzende von jugendliche diese strecke in die stadt. Verkehrsunterricht kann mann nicht fruh genung anfangen.

Ich bin mit 15 mit dem fahrrad mal hinten in einen stau geradelt weil ich nicht aufpasste. Einen freund wurde mal fast angefahren weil er die vorfahrtsregeln nicht einhielt. Sein fuss stand schon auf der haube und sein pedal war fast im kuhler. Ich bin auch mal auf der radfahrt zur schule von einen freundlichen polizist ( auch auf dem rad) gefragt worden ob ich im ins buro begleiten wollte. Wieso denn ? Na damit wir dein lenker demontieren konnen, die benutzt du ja nicht! ( ich radelte freihandig). Obwohl er uniformiert war kamm is erst dann in mir auf die hande am lenker zu halten.

Ich wurde auch einige zeit mit fahrpraxis verbringen und mit ein billigen schweren rad anfangen( alleweder). Jeder velomobilist sollte sein velo mal ein stuck auf zwei rader fahren und lernen wann das ding umkippt. Besser auf einen parkplatz uben als es erst im ernstfall neben einen laster erfahren was passiert.
 
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