Tiller vs. Panzerlenkung - Unterschiede, Meinungen und Anekdoten

Der Unterschied ist dann wohl, dass im Alpha/Milan(?) die Durchführung außen ist, wo durch die Fliehkraft und Gebläse-Effekt viel Dreck/Wasser landet und beim WAW wird die Stange bis zur Achse innen geführt und geht da durch, wo es zentral und relativ sauberer ist.

Wenn man durch ne geflutete Senke fährt, wird wohl bei fast allen VMs irgendwo mehr oder weniger Wasser reinlaufen, das ist ja noch eine andere Frage.

Also im Alpha bekommt man das relativ dicht, ist leider (noch) nicht Serie mit der Abdichtung, lässt sich aber leicht nachrüsten und ist meines Erachtens auch dringend notwendig (außer man fährt in klinisch reiner Umgebung, also z. B. nur im frisch gewischten Velodrom).
 
Ich glaub die meiste Vm haben Abwasser öfnungen, im Kettenkanal, in Fussbeulen. 100% wasserdicht geht schwierig. Bei mir sind auch locher im Radkasten fur die Lenkstangen. Normalerweise kommt da zwar was rein, aber nich so extrem das ich da die neigung habe etwas zu machen. Bis ich wieder mal ne unerwartet tiefe Pfutze erwische und es doch heftig rein kommt.

Das zu machen geht mit Tiller einfacher.
 
Beim Kauf vom Milan war es gar kein Thema, welche Lenkungsart ich nehme. Gab eh nur Tiller. Fand die Panzerlenkung aber von Anfang an interessant und wollte sie immer mal ausprobieren. Habe daher den Milan von Tiller auf Panzer umrüsten lassen.

Bei der ersten Probefahrt war gleich ordentlich Seitenwind. War jetzt nicht so ideal zum ausprobieren und danach war ich eher skeptisch. Es war doch deutlich ungewohnt. Inzwischen bin ich aber um die 5000km mit der neuen Lenkung gefahren und komme immer besser zurecht und möchte die Panzerlenkung nicht mehr missen. Die beiden größten Vorteile sind für mich die geänderte Armhaltung, wodurch ich beim Fahren eine angenehmere Position habe und mich wohler fühle, sowie der fehlende Tiller. Kein Anstoßen mit den Oberschenkeln mehr, die jetzt auch deutlich seltener an die Radkästen kommen. Weiter fühle ich mich in den Kurven sicherer, wodurch ich mich traue diese etwas schneller zu fahren.

Einhändig fahren war für mich mit der Tillerlenkung einfacher und besser kontrollierbar. Vorallem für das Essen während der Fahrt interessant. Das gleichmäßige Bremsen hat auch etwas Eingewöhnung gebraucht, klappt inzwischen aber gut. Freihändig fahren klappt bei mir noch nicht über längere Strecken. Gibt es da einen Trick für? Gefühlt zieht sich die Lenkung nicht automatisch gerade... Blöd ist noch die weitere Schraube die man beim ausbauen vom Laufrad zusätzlich abmachen muss, aber das macht man ja so gut wie nie...
 
Ich weiß, der Thread ist schon älter, aber warum nennt ihr eig. immer die zwangsläufig getrennten Bremsen mit Panzerlenkung in Verbindung?
Man kann doch bei Panzerlenkung auch die Bremsen mit einem Bremshebel koppeln, habe ich in der Leiba auch so. Soweit ich weiß ist das da sogar Serienausstattung.
 
Ich weiß, der Thread ist schon älter, aber warum nennt ihr eig. immer die zwangsläufig getrennten Bremsen mit Panzerlenkung in Verbindung?
Man kann doch bei Panzerlenkung auch die Bremsen mit einem Bremshebel koppeln, habe ich in der Leiba auch so. Soweit ich weiß ist das da sogar Serienausstattung.
Klar. Hast Du natürlich Recht.
Leiba kenne ich nicht.
Bei Alphas sind es in Serie getrennte Bremsen. Damit sind auch die Züge so kurz wie eben möglich und man kann gezielt und bedarfsgerecht bremsen. Aber klar - man kann das auch auf einen Hebel legen, wenn man möchte.

Genau so kann man bei Tiller auch getrennte Bremshebel bauen.
Wird aber bei aktuellen VMs aus RO beides nicht gemacht.
 
Wohl eher für die Rennfahrer von Interesse. Ich habe diese Möglichkeit noch nie vermisst.
 
Wohl eher für die Rennfahrer von Interesse. Ich habe diese Möglichkeit noch nie vermisst.
Wenn ich hier im Bergischen mit 60 ins Tal düse, dann schön mit Schwung in die nächste Kehre fahre, dann hat beim DF auch gerne mal das innere Rad blockiert (und mir Bremsplatten beschert).
OK - ich könnte langsamer fahren, aber mit dem A9 bremse ich einfach außen und kann halt deutlich zügiger durch die Kurven.

Kleiner praktischer Nebennutzen: beim Parken noch kurz woanders hin schieben.
Mache ich nur eine Bremse feste und wenn ich es kurz etwas vor oder zurück zu schieben, kippe ich es kurz auf die ungebremste Seite (das geht von hinten über die Hutze oder auch vom Süllrand aus).
Bei Tiller musste ich meist immer erst die Bremse lösen, schieben, feststellen.
Ist nicht wild, aber mit Panzer einfach praktischer im Handling.
 
Letztes Jahr hatte ich ein Trike mit Panzerlenkung auf den "patentierten" Doppelbremshebel für die Vorderräder umgebaut, den mit der integrierten Wippe. Ich dachte, das gleichzeitige Abbremsen sei sicherer. Ist es womöglich auch, wenn es wirklich gleichzeitig wäre. In der Realität ist es mir aber nicht gelungen, das System so einzustellen, dass die Bremsbacken wirklich exakt gleichzeitig die Bremsscheiben griffen. Es gab immer einen minimalen Unterschied. Das hat mir dann das Trike beim Bremsen immer seitlich weggerissen, das war mir dann zu unsicher. Also beim schnellen Fahren und hartem Bremsen, beim langsamen Fahren und sanftem Bremse ist es ein bisschen egal. Grund, denke ich, war die unterschiedliche Reibung in den Bremszügen zusammen mit der Wippe, die den leichtgängigeren Zug eher zieht als den anderen. Das liegt sicher an der unterschiedlichen Länge der Züge und auch an den unterschiedlichen Krümmungen beim Verlegen. Ich hatte das Setup von einem kommerziellen Trike abgespickelt, wo der Doppelbremshebel auch ein einem der beiden Lenker saß. Das Problem hätte ich vielleicht mit einem Tiller und exakt symmetrisch verlegten Zügen (Länge, Biegungen) nicht so gehabt. Ich habe jetzt wieder auf zwei einzelne Bremshebel zurück gebaut und finde das deutlich sicherer. Beim beidhändigen Bremsen lernt man irgendwie automatisch so zu bremsen, dass beide Räder ziemlich synchron langsamer werden, ohne dass es das Trike zu einer Seite wegzieht.

Das Trike hat eine Drehschemellenkung und entsprechend einen Lenkrollradius von ... hab's grad mal gemessen ... ca. 45 cm. Da ist das Lenken bergrunter mit 40+ km/h schon etwas kräftiger, das Lenken über die Bremsen fand ich da viel genauer. Ein etwas exotisches Trike.
 
Ich weiß, der Thread ist schon älter, aber warum nennt ihr eig. immer die zwangsläufig getrennten Bremsen mit Panzerlenkung in Verbindung?
Ja, die Diskussion über dieses Bremsen scheint willkürlich. Sie können die beiden Hebel in Panzerlenktrung anschließen. Sie können auch separate linke und rechte Bremshebel auf eine Tiller legen.

Und imho, wenn du in der Ecke bremst, bist du zu schnell gegangen. Das Bremsen sollte vor der Ecke durchgeführt werden
 
Vorweg: Ich habe keine Erfahrung bei einem Velomobiltyp mit Panzerlenkung und Tillerlenkung.
Bei der Leitra und auch beim Flevobike Orca kam bzw. komme ich mit der Panzerlenkung wunderbar klar. Beide Bremssyteme sind verbunden (beide Vorderräder gleichzeitig gebremst). Bei der Tillerlenkung des Milan hatte ich zuerst große Bedenken (auch aus den Versuchen beim Einspurer mit Tiller auf einer SPEZI in Germersheim). Ich war schon bei der Probefahrt mit dem Milan SL Mk 7 überrascht, dass ich keine Probleme hatte.
Zur Argumentation für die eine oder andere Variante fällt mir nur der zusätzliche benötigte Platz für die Panzerlenkhebel ein.
Mich interessiert die Erfahrung und der Vergleich einer Person von Panzer und Tiller beim selben Velomobiltyp (Milan, Alpha, Leiba etc.)
 
Mich interessiert die Erfahrung und der Vergleich einer Person von Panzer und Tiller beim selben Velomobiltyp (Milan, Alpha, Leiba etc.)
Was willst du denn genau wissen? Panzerlenkung ist natürlich immer besser, aber das ist doch ein bisschen subjektiv.
Nicht subjektiv ist die Panzerlenkung deutlich direkter und kontrollierbarer.
Wiederum subjektiv ist ob man das braucht, wer den Tiller meist auf dem Bauch liegen hat und locker aus einem Handgelenk steuert wird trotzdem nicht wechseln wollen.
 
… wer den Tiller meist auf dem Bauch liegen hat und locker aus einem Handgelenk steuert …
Das ist ein Punkt. Tiller liegt knapp über dem Bauch und braucht 2 Fingerspitzen.
Panzer im VM bin ich nur einmal gefahren, ähnelt aber stark der Untenlenkung beim Trike oder Kurzlieger.
Mein Eindruck ist, beim Tiller ist der Körper unabhängiger von der Lenkbewegung.
 
Also so wie ich das sehe, würde ich den Tiller bevorzugen, da bei Einzeltadansteuerung für mich bedenklich ist, ich könnte mir die Aufhängung beschädigen, weil ich einen Hebel nicht ziehe/drücke. Das ist beim Tiller nicht der Fall und ich mache mir weniger Sorgen um Schäden an der Vorderachse. Und ich glaube mal, dass es immer eine Frage des persönlichen Empfinden. :)
 
Ich werde Mal im Laufe des Jahres berichten wie sich der Unterschied Tiller vs. Panzer anfühlt, werde meinen GT nämlich umbauen. :giggle:
 
Also so wie ich das sehe, würde ich den Tiller bevorzugen, da bei Einzeltadansteuerung für mich bedenklich ist, ich könnte mir die Aufhängung beschädigen, weil ich einen Hebel nicht ziehe/drücke. Das ist beim Tiller nicht der Fall und ich mache mir weniger Sorgen um Schäden an der Vorderachse.
Da wird beim einseitigen Bremsen nichts beschädigt, außer dass der Reifen blockieren kann aber das kann bei Tiller in Kurven auch passieren.
Einzelradbremse braucht etwas Übung am Anfang, aber das hat man schnell raus.
 
Ein Vergleich dieser beiden Lenkungsvarianten ergab sich mir bei einer knapp 2-stündigen Fahrt mit dem W9. Vom DF (Tiller) herkommend fiel mir nebst den W9 spezifischen Merkmalen überraschenderweise nichts auf. Dass beide Modelle von demselben Konstrukteur stammen dürfte der Grund sein, weshalb mir sofort wohl war im Probefahrzeug. Auch der Wendekreis, auf den entsprechende Beiträge meine Aufmerksamkeit richteten, erwies sich als bedenkenlos (habe ihn auch nicht gemessen..). Und eben, das Fahren neu mit Panzer vollzog sich intuitiv, dass keine Gedanken daran zu verlieren waren.
Zur Nutzung im Alltag sind Tiller und Panzer für mich gleichwertig, bzw. Gelegenheit zu persönlichen Präferenzen. Die Körperhaltung mit Tiller empfinde ich als erholsamer, gemütlicher, und dieser erlaubt ein Lenken einzig mit Fingerspitzen.
 
Zurück
Oben Unten