Straße ausgegangen, Sturz und keine Hilfe...

AW: Straße ausgegangen, Sturz und keine Hilfe...

leider hast du da wohl recht.
Und es fehlen bei 3 Rädern auch die Hände, um alle Räder optimal zu bremsen.
Das heißt für mich, mit gekoppelten Vorderradbremsen, das ich im Notbremsfall sehen musss, das ich gerade fahren kann.
In einer Kurve kann ich (von den Fahrrerischen Fähigkeiten ganz abgesehen...) garkeine perfekte Bremsleistung erziehlen, dazu sind die Vorderräder zu unterschiedlich belastet, und das betätigen der Hinterradbremse muss in der Tat sehr feinfühlig geschehen.
Also lenke ich in so einem Fall "aus der Kurve aus" (natürlich fahre ich eine Kurve so, das platz zum Rand ist, wozu hat man den ein schmales Fahrzeug....), und erledige den ersten Teil der Notfallbremsung in jedem Fall in geradeausfahrt.
Da kriege ich es hin, die Bremsleistung vorne und Hinten fast optimal zu verteilen, um alle Reifen an der Blockiergrenze (mehr oder weniger nah...) zu halten, und auch die Spur zu halten, wenn das Hinterrad ein wenig überbremst wird.
Bin ich danach immer noch zu schnell, dann... ja dann war ich vorher wohl deutlich zu schnell, und kann nur noch beten, das ich die Kiste um die Kurve kriege.

So geil schnelle Abfahrten auch sind, es gilt nun mal, das man auf Sichtweite Anhalten können muss (nein, nicht nach STvO, sondern als Selbstschutz...), und da muss man auch Bremsverteilungsprobleme und mangelnde Spurstabilität bei Gefahrenbremsungen mit einrechnen.
Wir fahren keine Autos mit Adaptiven Fahrwerken, automatischer Bremskraftverteilung durch 4-Sensoren-ABS und ESP.
Wir haben nun mal einen etwas längeren Bremsweg, und höhere Anforderung an die Fähigkeiten des Fahrer.
Das muss man einkalkulieren.
Tut man das nicht, dann braucht man viel Glück....
 
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Auch der Driftweltmeister wird es kaum schaffen alle 4 Räder unterschiedlich abzubremsen.
Soviele Pedale haben schon gar keinen Platz im Fußraum (von der Bedienung mal ganz abgesehen).
Außerdem kann nicht jeder, der driften kann auch automatisch effektiv bremsen und umgekehrt genau so.

Jetzt vielleicht wieder zurück zum Thema...
 
AW: Straße ausgegangen, Sturz und keine Hilfe...

Wir fahren keine Autos mit Adaptiven Fahrwerken, automatischer Bremskraftverteilung durch 4-Sensoren-ABS und ESP.
Wir haben nun mal einen etwas längeren Bremsweg, und höhere Anforderung an die Fähigkeiten des Fahrer.
Das muss man einkalkulieren.
Ich hatte mit dem Einspurer immer einen kürzeren Bremsweg als mit dem Auto...
 
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naja, dann brems einfach hinten in einer Grenzsituation und berichte über den Ausgang.

Wenn die Grenzsituation aufrecht unter Idealbedingungen erfolgt ist das kein Problem. Otto-Normalbuerger hat einen fetten Hintern mit dem man auf einem Up ein leicht schleuderndes Hinterrad unter Kontrolle halten kann. Das klappt ganz gut solange man sich nicht in Schraeglage befindet, es trocken ist, der Asphalt brauchbar und klinisch rein ist. Zugegeben, das ist ehern ein Spezialfall, aber das sind auch die Berechnungen der Haftreibung in Kurven und der Zeitpunkt ab dem man unwideruflich ueber den Lenker absteigt.

Liegend wird das wohl nicht funktionieren. Man gehoert da ehern zur Masse des Fahrzeugs dazu und kann mit seiner eigenen Massentraegheit nicht viel ausrichten und kann aus der liegenden Position nicht genug Druck in passender Richtung auf das Fahrzeug ausueben. Erst recht nicht, wenn es reichlich gefedert ist. Ein leichtes, steifes Rennrad hat in so einer Situation halt seine Vorteile.

Das wichtigste duerfte beim Fahren/Bremsen im Grenzbereichten aber das Vertrauen in das eigene Koennen und das eigene Material sein. Die Schwerkraft kann Unsicherheit riechen, und versucht solche Personen erbarmungslos zu Boden zu zerren. Bloederweise muss ich mein Vertrauen nach Stuerzen immer sehr langsam wieder aufbauen.

Peter, der sich gestern am Ende der 160Km RTF erfolglos sein Liegerad herbeigwuenscht hat, da sein Nacken nicht mehr so trainiert ist.
 
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Peter, der sich gestern am Ende der 160Km RTF erfolglos sein Liegerad herbeigwuenscht hat, da sein Nacken nicht mehr so trainiert ist.
OT:

Das Problem kommt aus deiner Rückenhaltung.

Probiere es aus, mach deinen Rücken bewusst sehr gerade, und du merkst wie dein Hals automatisch aufrechter ist, ohne dass du den Kopf in den Nacken ziehen musst.
Eine korrekte Rennradhaltung ist sehr Rumpfmuskel-beanspruchend. Andererseits hat man Glück, weil Muskeln trainieren sich sehr schnell.

Gerader Rücken, angewinkelte Arme. Ca. 60-80% der Amateure haben eine ungesunde Haltung aufm RR.
Ich hab früher in sehr flacher Position immer mal die Hände vom Lenker genommen, und bin genauso flach freihändig weitergefahren. Geht natürlich nur auf gerader Strecke gut. Aber man merkt dann ganz genau welche Muskeln man braucht.
 
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Solange man vorne stark bremsen kann, ohne dass das VR wegrutscht, was auf Asphalt üblicherweise der Fall ist, hat man den kürzesten Bremsweg, nur bei der ausschließlichen Verwendung der Vorderradbremse.
Ich kann das nur vorm Motorrad siecher sagen: Nein, auch bei Super Bremsen hilft hintenbremsen den Bremsweg zu verkürzen.
Bei meiner Laverda mit 2 Trommelbremse war hinten unbedingt nötig, lag einfach an der Gewichtsverteilung, das Vorderrad rutschte und das Hinterrad kam trotzdem nicht hoch.
Bei meiner Duc dient die Hinterradbremse nur zur Stabilisierung, ICH bekomme bei einer Vollbremsung mit der hinteren Bremse keinerlei nennenswerte Bremswegverkürzung hin :eek:. Bei den Tests in den Motorradzeitschriften macht es aber schon einen ganz netten Unterschied aus und dass bei allen Motorrädern.
 
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Moin!

Solange man vorne stark bremsen kann, ohne dass das VR wegrutscht, was auf Asphalt üblicherweise der Fall ist, hat man den kürzesten Bremsweg, nur bei der ausschließlichen Verwendung der Vorderradbremse.

Ich kann das nur vorm Motorrad siecher sagen: Nein, auch bei Super Bremsen hilft hintenbremsen den Bremsweg zu verkürzen.

Das gilt jetzt erstmal für Uprights:

Wenn man perfekte Bremsen hat und sie perfekt dosiert, wird bei der Bremsung (genau, wie Ingmar sagt) ausschließlich die Vorderradbremse benutzt.

Da Perfektion im wirklichen Leben unerreichbar ist, erreicht man die perfekte Bremsung aber eben nicht, und dann wird der Bremsweg auf jeden Fall kürzer, wenn man die Hinterradbremse zusätzlich benutzt.

Das folgende gilt auch für Liegeräder:

Fürs Zweirad: Wenn man nicht perfekt geradeausfährt, läuft man dann aber Gefahr, durch Blockieren des Hinterrades hinzurutschen oder durch Bockieren und Freigeben einen Highsider-Sturz zu machen.

Fürs Drei- bis Vierrad: Wenn man nicht perfekt geradeausfährt, läuft man Gefahr, durch Blockieren des Hinterrades/der Hinterräder seitlich auszubrechen und sie evtl. zu drehen.

Für Liege(drei)räder gilt aber, daß - wenn sie flach genug gebaut sind - es gar nicht möglich ist, bei einer Bremsung das Hinterrad vollständig zu entlasten und eine "perfekte" Upright-Bremsung durchzuführen.

(Ob das geht, hängt auch vom Fahrbahnbelag ab - um so griffiger der Belag, um so mehr wird das Hinterrad (oder die Hinterräder) entlastet und desto weniger kann es (oder können sie) zur Bremsung beitragen.)

Tschüs!

Hein
 
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Da Schwerpunkthöhe und Lastverteilung sehr unterschiedlich sein können, ist die Aussage von Ingmar E. auch zu pauschal.
Bei meinem Python (Sitzhöhe 20cm) steigt das HR nie! Selbst bei besten Fahrbahnbedingungen blockiert eher das Vorderrad.
Die HR-Bremse da nicht zu nutzen bedeutet einfach 10-20% Bremsverzögerung zu verschenken und eine Verlängerung des Bremswegs, die man sich vlt. nicht leisten kann.
 
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Wenn man perfekte Bremsen hat und sie perfekt dosiert, wird bei der Bremsung (genau, wie Ingmar sagt) ausschließlich die Vorderradbremse benutzt.

Da Perfektion im wirklichen Leben unerreichbar ist, erreicht man die perfekte Bremsung aber eben nicht, und dann wird der Bremsweg auf jeden Fall kürzer, wenn man die Hinterradbremse zusätzlich benutzt.
Nein, selbst wenn man das HR nicht gänzlich entlastet bekommt, ist es doch so stark entlastet, dass es dann bei kleinen Bremskräften blockiert.
Weder kann ein vollständig entlastetes HR, noch ein blockiertes HR zur Bremsung beitragen.

Das funktioniert auf allen Fahrrädern die das HR heben. Also geschätzt 99,5% aller Fahrräder.

Und das kann man üben. Die Perfektion ist nicht so schwer zu erreichen. Jeden Ampelstop kann man zu einer Notbremsübung machen.
 
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Weder kann ein vollständig entlastetes HR, noch ein blockiertes HR zur Bremsung beitragen.
Das ist Quatsch und lässt sich ganz einfach dadurch widerlegen, dass man auch mit blockiertem HR allein zum Stehen kommt.
Und 10-20% mehr Bremsverzögerung machen den Bremsweg sicher um einiges kürzer, wie die paar cm, die man am Ende durch völliges Abheben noch spart.

Jetzt komm schon - so schwer ist es auch nicht einen Textbaustein zu verändern!
 
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Super, was bringen 10cm weniger Bremsweg wenn man dafür unkontrolliert durch die gegend schliddert?
Rat mal warum es ABS gibt.. Da wird der Bremsweg zwar etwas größer, aber das Fahrzeug lässt sich noch steuern.
In den meisten Fällen ist es nämlich effektiver zu bremsen UND auszuweichen. Mit blockierendem Hinterrad will ich das mal sehen..

Gruß,
Patrick
 
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Aus meinen Beiträgen kann ich nirgens entnehmen, dass ich für ein blockieren des HR eingetreten wäre.
Und ich spreche sicher auch nicht von 10cm...

Da es noch kein ABS für Fahrräder gibt ist eben Üben angesagt.
Plädierst du für ein Blockieren des VRs?
 
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Servus,

beim Lieger ist das blockieren des Vorderrades irgendwie besser zu beherschen als das des Hinterrades :)

Und du kannst sicher nicht kontrollieren ob bei einem schon stark entlasteten HR in der Kurve es nicht doch beim bremsen blockiert. Außer du bremst so leicht das es fast nix bringt.

Gruß,
Patrick
 
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Wenn wir nicht von einem Trike sprechen, würde ich gerne von dir sehen, wie du eine Kurve mit blockiertem VR fährst.
 
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Hallo, Ingmar,

Weder kann ein vollständig entlastetes HR, noch ein blockiertes HR zur Bremsung beitragen.

Vollständig entlastet gebe ich Dir recht, aber beim blockierten Hinterrad irrst Du Dich.

Ein blockiertes, aber noch nicht entlastetes Hinterrad geht von der Haftreibung zwischen Gummi und Asphalt zur Gleitreibung über. Damit fällt der Gleitreibungswert ab - nach "Kuchling - Taschenbuch der Physik" von z. B. von 0,55 (Haftreibung Luftreifen auf Asphalt, trocken) auf 0,3 (Gleitreibung gebremstes Auto auf Asphalt, trocken).

Du hast also auch bei blockiertem Hinterrad noch grob die Hälfte der bei drehendem Hinterrad möglichen Bremswirkung.

Ich habe heute abend mal Bremstest mit meinem (nicht optimal bremsenden) Anthrotech-Trike gemacht. Da das Anthrotech (zumindest, so wie die Bremsen jetzt ziehen) nicht "steigt", ist hier nur das blockierende Hinterrad von Interesse:

25 km/h, nur vorn gebremst: 6,0 m Bremsweg
25 km/h, nur hinten gebremst: 8,2 m Bremsweg <- Das Hinterrad war nach ca. 0,8 m bis zum Stillstand blockiert
26 km/h, vorn und hinten gebremst: 4,5 m Bremsweg <- Das Hinterrad war für den größten Teil des Bremsweges blockiert

30 km/h, nur vorn gebremst: 9,3 m Bremsweg
31 km/h, nur vor gebremst: 10 m Bremsweg

Alles Luftreifen/grobporiger Asphalt/trocken.

Und das kann man üben. Die Perfektion ist nicht so schwer zu erreichen. Jeden Ampelstop kann man zu einer Notbremsübung machen.

Stetige Übung halte ich auf jeden Fall eine gute Idee! :)

Ob man im Ernstfall aber jeden Meter seines Bremsweges perfekt fahren kann, lasse ich mal offen - mein Punkt ist, auf jedem nicht perfekten Meter hilft die Hinterradbremse, den Bremsweg zu verkürzen.

Tschüs!

Hein
 
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