Steigen mehr Leute wegen hoher Spritpreise aufs Rad?

Ich habe die Tage was auf Fratzenbuch gesehen.
Zitat:
Es geht nicht um den Verbrauch auf 100km, sondern um den Spaß auf 100km! Zitat Ende.
Da hab ich mir gedacht: stimmt, mit dem Rad hab ich auf 100km jede Menge Spaß!

Euch auch viel Spaß, Yaso
 
Zum Thema:
Wenn ich Schulbus fahre, kann ich nicht feststellen, dass weniger Helikopter-Eltern unterwegs sind. Das ist nach wie vor jedes Mal ein K(r)ampf
 
Ich war heute (2. Versuch!) mal wieder Gast beim Sicherheits- und Genehmigungskomittee meines Brötchengebers.
Tätigkeit: mein VM vorführen zur Erringung einer Einfahrgenehmigung für Liegefahrräder auf dem Werksgelände (Chemiepark).

Und obwohl man klar zu verstehen gibt, daß man Fahrradmobilität unterstützt und ganz klar das grüne Fähnchen raushängt lautete die Antwort auf mein Ansinnen: ähh, öhhhmmmm, NÖ! ERSTMAL NICHT! Tief, schlecht zu sehen, kein Fähnchen, tritratrullala.:sleep:

Habe ich mir gedacht. So ein doppelt kühlschrankgroßer beleuchteter Kasten ist ja viel schlechter zu sehen als ein olles unbeleuchtetes Baustellen-Fahrrad. Die diagonal über Radwege führenden Schienen auf dem Werkgelände waren als eins meiner Argumente PRO Mehrspurer exakt NIX wert. Bis sich die Welt da mal bewegt, ist die Energiekrise vorbei, ein neues Erdölfeld erschlossen, ein paar AKWs länger am Netz.

Ich verstehe die Welt manchmal einfach nicht. Ich bin traurig...:cry:

Um die Connection zum Thread-Titel zu bekommen: ich wollte mit dem Rad pendeln UND etwas Zeit sparen, indem ich bis vor die Bürotüre fahre. Und nicht das VM irgendwo öffentlich abstelle, abschließe, Plane drüber, mich umziehe (mindestens die Schuhe), ein olles Baustellenfahrrad aufschließe, damit zum Büro fahre, dort das Rad wieder abschließe. Und am Abend das Ganze anders herum. Geht. Klar. Nervt aber auch durch unnötige Aktionen.

Vielleicht kaufe ich mir ein S-Pedelec. Damit kann ich problemlos auf dem Werkgelände herum brettern.
 
@VTom
Das die entsprechenden Lobbygruppen dagegen agitieren ist klar, aber ich glaube nicht, dass ein Tempolimit an der Leistung der Fahrzeuge was ändern würde (was natürlich kein Grund ist es nicht einzuführen!). Das sieht ja in anderen Ländern auch nicht anders aus.
 
@UliB
Diese Sicherheitsleute sind eh komisch drauf. Hatte vor ein paar Jahren bei Bayer in Dormagen zu tun und am letzten Tag mein Rennrad im Auto liegen. Der Typ an der Pforte hat mich dann rausgezogen und ich musste das RR anmelden.
Es könnte ja sein, dass man das für Werksfahrrad hält und man mich bei der Ausfahrt des Diebstahls bezichtigt. Wenn man die betriebseigenen Sperrmüllräder gesehen hat konnte man da nur mit dem Kopf schütteln.
 
Heute gesehen: Porsche Panamera in knallgrünmetallic. Und E auf dem Kennzeichen. Wenn schon E, dann aber auch bitte die dickste Kiste, die für Geld zu bekommen ist. Am Steuer ein weißhaariger Herr gesetzteren Alters. Er hielt dann im dicksten Verkehr auf dem Radstreifen, um irgend ein Schulkind einzusammeln. Helikopterporsche!

Ich vermute, die Generation, die gerade in der Entscheidungsebene ist, muß erst aussterben. Dann muß die nachrückende Generation erkennen, das man was ändern kann. Und die Generation danach macht dann was. Also dauert es noch 20 Jahre...
 
Was die zwanzig Jahre betrifft gilt bezüglich Umwelt leider:
Ham mer nicht ,kriegn mer nicht kann man auch nicht mehr nachbestellen
Macht zutiefst Traurig ab zur Witzeseite.
 
So ab Nobelpreisträger kann man mal darüber diskutieren, ob solche Extravaganzen erlaubt sind. Ansonsten läuft das unter gemeinschaftsschädlich, was entsprechend mit gemeinnütziger energetischer Verwertung der angesammelten Biomasse kompensiert wird.
 
Bin mir sicher, dass du für manche Leute auch zum "Prekariat" gehörst. In jeglicher Hinsicht.
Immer wenn ich dieses Wort höre/lese beschleicht mich ein sehr ungutes Gefühl, weil ich merke wie krass überheblich das immer klingt.

Man könnte auch dein Fetisch ins "gefährliche/umweltzerstörerische/egal was " ziehen und die Meute dann über dich herfallen lassen. Mit genug PR geht ALLES!
Ach noch was. Die "Experten/Akademiker" haben uns in diese Situation gebracht in der wir sind. Vielleicht nicht zu 100% aber zum größten Teil.

Von "Wohnzimmern" auf der Straße hab ich auch die Nase voll! Da muss ich dir leider zustimmen und das fällt mir echt schwer!...

Wow, "bei den Subalternen"! Da hast aber was rausgelassen... Mit Abwertungen scheinst dich ja echt gut auszukennen! (y)

Auch die Kinder der "Subalternen"? Hmmm... man weiß es nicht!

Kommst also aus der Sadistenszene. Ist das eigentlich schon strafbar was du da von dir gibst oder geht das noch in die Richtung "er weiß nicht was er da schreibt weil geistig etwas subaltern"!?

Ich hätte einen Gegenwunsch für dich. Du solltest im Gegenzug jeden Tag ran müssen und zwar mit ner Person, die du nicht ausstehen kannst.

Dein Denkzentrum sollte man krass schneller machen, finde ich! Nein, man sollte den Einschaltknopf erst betätigen.
Du magst Recht haben, daß mich meine Contenance beim Abfassen des Beitrags instichgelassen hat.
Entschuldige bitte meine Entgleisungen. Nach einem erneuten Durchlesen möchte ich mich von meiner Wortwahl distanzieren.

Ich bin in der aktuellen Angelegenheit, deren Erörterung hier (zu meinem vollen Einverständnis) nicht erwünscht ist, wegen vieler persönlicher Kontakte emotional an oder wahrscheinlich bereits über der erträglichen Grenze strapaziert.

Deswegen kann ich gerade den Widerspruch zwischen ungeheurer Hilfsbereitschaft einerseits und minimaler Verzichtbereitschaft andererseits schlecht verdauen. Vielleicht spielt da auch meine soziokulturelle Umgebung inmitten des Ruhrpotts eine Rolle, die in so krassem Gegensatz zu dem durch und durch gesitteten Verhalten der Menschen in meiner Wahlheimat Münster steht, obwohl dazwischen nur 60 km liegen.

Dennoch denke ich: wenn der Münsteraner Philosophieprofessor nebenan freiwillig in Strickjacke bei 17 Grad bibbert, warum muss dann unbedingt der Herr Meingottnichtwer aus Herne-Baukau seinen SUV nachts um 3 auf dem Autobahnzubringer zwischen Oer-Erkenschwick und Recklinghausen ohne echtes Fortbewegungsbedürfnis sechsmal im zweiten Gang hochjubelnd hin-und zurück sausen lassen? Die zum Begreifen der Zusammenhänge nötigen kognitiven Fähigkeiten verlangen einem nicht mehr ab, als einem das dritte Grundschuljahr in Sachkunde vermittelt.
 
Leisten könnte ich mir auch 3 oder 4 € pro Liter, aber ich möchte nicht das davon Munition gekauft wird, die in den Körpern friedliebender Menschen landet....darum geht es doch jetzt, oder ?
War das jemals anders? Libyen? Syrien; Saudi-Arabien (Jemen)? Kuweit? Irak? Iran? Ohne Blutzoll kommen doch mehr oder weniger nur unsere eigenen (winzigen) Ressourcen, die aus der Nordsee und die vom norwegischen Schelf in Frage (und da stünden wir zumindest sehr kurz vor der Notwendigkeit des Frackings). Und bei den russischen Ressourcen war der Blutzoll bis vor kurzem vergleichsweise klein.
 
Die gute Nachricht ist,
das es noch nie so viele technische, auch für den kleinen Mann zu bezahlende Möglichkeiten gab, auf den Verbrauch von Öl weitestgehend zu verzichten. Und wenn ich die Diskussionen bei meinen Mitarbeitern nehme, da haben die Öl-Konzerne da jetzt richtig was ins Rollen gebracht. Einer heizt schon mir Erdwärme, ein anderer mit Pelletts und der Rest hat sich gerade Angebote rein geholt, zu Wärmepumpen. Durch diese Preisspielchen hat sich die Ölindustrie wohl gerade einen richtig stabilen Sargnagel geschmiedet.

Ich werde auch bestimmt nicht der Einzige in der Firma bleiben, der jetzt ab und zu mal mit dem Rad zur Arbeit kommt, wenn ich die Gespräche richtig deute. Da bin ich mit meinen 16,3 km schon der, der am weitesten weg wohnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde auch bestimmt nicht der Einzige in der Firma bleiben, der jetzt ab und zu mal mit dem Rad zur Arbeit kommt, wenn ich die Gespräche richtig deute. Da bin ich mit meinen 16,3 km schon der, der am weitesten weg wohnt.
"Nein, ich würde ja gerne, aber in meinem Fall ist es nicht möglich, mit dem Rad zur Arbeit zu kommen!"
Nicht darüber diskutieren, einfach nur verständnisvoll nicken. Und es selber vormachen. Ich habe zu wesentlich (Sprit) günstigeren Zeiten etliche Nachahmer gefunden. Und diese haben festgestellt, dass es bei gutem Wetter auch richtig Spaß macht. Die Krönung waren am Ende E-Mail-Anfragen mit der Bitte um Streckenberatung, weil man am Anfang hier nur in Auto- Dimensionen denkt.
Hatte ich dann selber auch viel Spaß dran gehabt.
 
Ein Kollege ist die letzten Tage tatsächlich mit dem Rad zur Arbeit gekommen. Trotz nur 1,6km hat dafür bisher immer sein Volvo hergehalten, der braucht bei so "optimalen" Bedingungen aber 16L/100km. Ein weiterer hat sich ein ebike gekauft für die 13km einfach. Mal sehen wie oft er das dann auch macht.
 
Mein früherer Polo 86C habe ich von einer jungen Frau (Anfang 20) gekauft, die diesen verkaufte, weil "er viel zu viel verbraucht!". Auf Nachfrage meinte sie, dass er sich etwa 12-15l/100km gönnt. Ich hatte deswegen den Preis schon stark runter gehandelt, da Motorschaden vermutet war. Auf der Heimfahrt hab ich für 200km knapp 9l gebraucht. Es stellte sich auf nachfrage heraus, dass sie jeden Tag mit dem Auto auf Arbeit fuhr. 600m. Durch eine 30er Zone in einer Wohngegend. Da bin ich fast vom Glauben abgefallen...
Haben sich jetzt einen modernen Hybrid SUV gekauft für die Arbeit... (Kinder haben sie natürlich auch. Deren Zukunft scheint aber egal)
 
Was läuft falsch, wenn ein junger Mensch so ein Verhalten "normal" findet und offensichtlich nicht auf den Gedanken kommt, es zu hinterfragen... :X3:
 
Das liegt leider häufig daran, dass es so vorgelebt wurde und dann jetzt noch als allgemein "normal" empfundenen wird, macht ja "jeder"

Oder auch, dass man es früher nicht konnte sich den "Luxus" jetzt gönnen möchte.

Oder einer von zig anderen Gründen...
 
Das liegt leider häufig daran, dass es so vorgelebt wurde
Und nicht vergessen: nach "Mama" und "Papa" ist das dritte Wort eines Kleinkindes oft "Auto!". Ja, mit Ausrufezeichen, da es als Warnruf mit Aufforderung zur Unterwerfung zum Beiseitetreten gemeint ist, damit "das Auto" ja auch zügig vorbeifahren kann.
Quelle: vielfache Beobachtung in der umliegenden Nachbarschaft, die dann auch gerne die Kids mit dem PKW in den Kindergarten fährt - ca. 600m weit :rolleyes:.
Das Autofahren - und dessen Vorrang vor allem und allen Anderen - ist also von gaaaanz klein auf antrainiert.

Man sieht eher die gegenteilige Entwicklung: unser unmittelbarer Nachbar fuhr anfangs mit dem Rad zur Arbeit. Da konnte er nämlich quer durch den Wald radeln und war so deutlich schneller, als den Riesenumweg mit dem Auto zu machen.
Irgendwann stand da ein 5er BMW vor der Tür und er fuhr mit diesem, statt mit dem Rad: ja, er sei ja endlich befördert worden und das Auto koste ihn nun nichts mehr. Wird alles von der Firma bezahlt. Warum also noch Rad fahren?

... sind zum Glück vor Kurzem weggezogen
 
Da will ich auch mal was schreiben....
Ihr lebt in interessanten Blasen. Bei mir auf der Arbeit ist kaum noch ein freier Fahrradabstellplatz.
 
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