Reifensondergrößen schlechtere Qualität als gängige Größen?

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Hallo zusammen,

habe mich heute sehr geärgert. Kurz auf die Piste um die neuen Reifen am M5 zu genießen, auch schön schnell losgebraust, nach einem Kilometer bekommt der Reifen vorne plötzlich die Beulenpest. Zum Glück hats ihn nicht zerlegt. Nach Luftablassen, konnte ich den Mantel sogar mit den Fingern wieder ins Felgenbett zurückdrücken. Er scheint einen Schaden an der Stelle zu haben. Ist das nun ein Produktionsfehler oder Murkserei vom Fahrradmonteur? (Hatte 8bar drauf lt. Aufdruck ist max. 9bar)
Zur Verdeutlichung: es sind schmale (vermutlich für 23er Bereifung) Hochprofilfelgen mit innenliegenden Nippeln. Das sollte aber nix an der Innenseite der Felge ändern. Die neuen Mäntel sind die superteuren und angeblich auch superschnellen Schwalbe one. VR hat die Sondergröße 451. Da ich auch bei schmalen 406 bei meinem anderen Liegerad schon über die Jahre immer mal wieder Probleme mit dem Mänteln hatte, frage ich mich schon manchmal ob die Hersteller bei der Herstellung von weniger nachgefragten Größen rummurksen. Was dagegen sprechen würde wäre, daß der Herstellungsprozess an sich ja immer gleich sein müsste, egal ob es 451 oder 622 oder sonst irgendeine Größe ist.
Kann es sein, daß besonders schmale Rennpellen (25mm) in kleiner Größe anfälliger sind? Sie haben ja eine stärkere Rundung ringsrum verglichen mit einem 622 Mantel.
Andersrum ist es vielleicht auch mit einem kleinen, schmalen Mantel auch einfacher beim Montieren gravierende Fehler zu machen als bei einem größeren Durchmesser?. Also bei meinen zwei Mänteln am M5 war vorne und hinten die Verwendung von montagepaste zu erkennen. Am HR (622) ist alles ok, nur vorne eben nicht.
Das ist echt superärgerlich. Vorher war ein Durano in 451 drauf, der hatte wohl auch einen Produktionsfehler, weil er nicht ganz rund lief. In 28mm ist an der Monogabel auch fast kein Platz mehr, 25 mm ist da auch besser.
Wie sind zu dem Thema eure Erfahrungen, vielleicht können die Geschwindigkeitseunthusiastischen Velomobilfahrer einiges dazu sagen?. Ich fände es eine düstere Zukunftsprognose, wenn Tieflieger-Rennradler zu Highracern "gezwungen" würden, weil es keine qualitativ guten Mäntel mehr gibt irgendwann. Schöne Grüße und danke für Antworten HFKLR
 
Ich glaube nicht, dass man das so verallgemeinern kann. Aber ja, bei Schwalbe-Reifen habe ich auch oft mit Beulenpest zu kämpfen. Passierte zwar nie bei neuen Reifen von alleine, sondern wenn der Reifen schon etwas erlebt hat. Da reichen schon relativ kleine Belastungen oder Schnitte, damit die Karkasse einen Schaden bekommt und immer weiter reißt. Es scheinen einfach wenig Reserven vorhanden zu sein, bzw. der Maximaldruck etwas hoch angesetzt. Umgekehrt scheint Schwalbe auch recht kulant zu sein – allerdings habe ich selber nur einmal einen Reifen eingeschickt, der kaum Gebrauchsspuren hatte; bei den anderen wäre es nicht so klar gewesen.
 
Danke für die Einschätzung; solange ich das Rad in der Konfiguration weiter fahre und nicht aufwändig auf 406 umbaue, bin ich auf Schwalbe angewiesen; es ist fast unmöglich von einer anderen Firma 451 Reifen in 25-28 mm Breite zu bekommen.
Wäre ja interessant Langzeitbeobachtungen von der VM Fraktion zu bekommen, die solch schmale Reifen fahren (im Alltagsbetrieb?) Beim VM müssten die Belastungen noch höher sein...

Grüsse HFKLR
 
Beim VM müssten die Belastungen noch höher sein...
Nicht unbedingt:
  • Beim VM verteilt sich das Gewicht auf 3 statt 2 Reifen, und bei manchen Liegerädern ist die Radlastverteilung zudem noch sehr ungleich.
  • Mit dem VM fährt man mehr auf der Straße, die ist glatter; die ganzen Kanten von schlechten Radwegen dürften eine ordentliche Belastung sein.
  • Mein Liegerad ist deutlich besser gefedert als das VM; aber die Reifen sind ja ungefedert, d.h. ich kann mit dem Liegerad über viel größere Unebenheiten drüberbügeln.
  • Beim VM hat man tendenziell schmälere Reifen, aber gemäß Kesselformel müssen die bei gleichem Druck auch weniger Kraft aushalten. Wenn ich jetzt z.B. Kojak (35-406, 6.5 bar) und One (28-406, 8 bar) vergleiche, dann ist die Belastung bei Maximaldruck beim One etwas geringer.
Beim VM dürften lediglich die Flanken stärker belastet sein, da die Reifen einer seitlichen Scherkraft ausgesetzt sind. Aber Beulen hatte ich fast immer auf oder direkt an der Lauffläche.
 
Der Primo Comet in 451 ist über jeden Zweifel erhaben (allerdings in 37mm, gibt es bei Derk Thijs (rowingbike.com), ist aber nicht ganz billig). Vom Shredda hört man aber auch viel Gutes.
 
Hallo Schwarzer Prinz,
ich hatte anfangs geschrieben, bei 28 mm ist Schluß bei der Monogabel! Das mit dem Primo ist ulkig, da man hier im Forum und anderswo von früher genau das Gegenteil liest (der taugte gar nix, war super empfindlich). Da muss sich die Qualität ganz schön gebessert haben. Und den Shredda gibts meines Wissens auch nicht in 28mm Breite? Grüsse HFKLR
 
Meine (Einspurer)Erfahrung mit 451: Durano 28mm fand ich mässig gut, Ultremo ZX 23mm bewährte sich trotz anfänglicher bedenken sehr gut, halten bei mir lange und deutlich schneller und besseres Fahrverhalten (Gripp und gefühlter Komfort) als Durano. Wobei ich mit 451 fast ausschlieslich Asphalt fahre, für Kies / Feldwege sind beide nicht geeignet und hier auch vor jeder Fahrt den Druck prüfe.

Ein 25-451 One liegt nun bereit um den ZX zu ersetzen welche ich wohl seit etwa 3-4 Jahren / knapp 4000km fahre. Bin gespannt wie er sich machen wird hoffe auf noch etwas mehr Komfort und Speed verglichen zum ZX.

Shredda kenne ich nur in 40-406 auf meinen "Alltagsvelos" wo er mich als Allrounder überzeugt sowohl auf Kies wie auf Asphalt.
Viel mehr Federreserve / Komfort als die oben aufgeführten Rennradreifen, bisher wenig Pannen und gute / deutlich höhere Lebensdauer (mache etwa 4-5'000 km pro Jahr mit dem Allounder vs 1'000km mit dem Renner). Zum 28-451 Shredda direkt kann ich nichts sagen ausser, dass es in offiziell nicht mehr gibt, vielleicht hast Du aber Glück und findest einen Restposten.
Wie hoch er baut / ob er bei dir passt musst Du wohl probieren.

Dein Eindruck, dass die 406er und 451 von schlechterer Qualität sind als die 559 / 622er hatte ich auch schon.
Die 406er habe ich meist zügig durch, die 559er halten gefühlt ewig.

Dies mag wie schon erwähnt an der Gewichtsverteilung / höherer Belastung vorne liegen wobei eigentlich hinten durch den Antrieb ja auch eine höhere Belastung besteht sowie auch dem halt geringeren Umfang.
Bei den Pannen "schützt" teilweise wohl auch der Vorderreifen den Hinteren.
Gefühlt ist für mich aber der Unterschied (sowohl bezüglich Abnutzung wie auch Pannen) auch eher grösser (Faktor >3?) als er sein sollte (Faktor 1.5?) aber ist dies nun Zufall oder mindere Qualität?
 
Und wenn sich das HR z.B. 700mal rumgedreht hat, sinds vorne mit kleinem VR halt schon 1000mal dank dem kleineren Durchmesser. Sollte also mehr Abrieb geben und von daher schneller durch sein, allerdings nicht so schnell...
Grüsse HFKLR
 
Den Ultremo ZX hatte ich auch mehrere Jahre und etwa 8000 bis 9000 km in 451 vorne auf meinem M5 Lowracer drauf. Lief sehr gut und sehr pannenresistent. Jetzt habe ich für vielleicht 500 km den One drauf, der hat schon Schäden an der Seitenflanke. Ist vielleicht aber auch einfach dumm gelaufen.
 
Ich denke, das ist einfach dumm gelaufen. Normalerweise sind die Ones stabiler als die Ultremos gebaut. Sie sind ja auch etwas schwerer als ihre Vorgänger.
 
Also ich habe den One wieder untergeschmissen von der Felge. (451). Das ist mir viel zu gefährlich. (Die Felge ist übrigens für den Reifen ausgelegt.) Nachdem ich nochmal aufpumpte, um die Beule zu fotografieren, hats alsbald den Reifen von der Felge gehoben und noch bevor ich Luft am Ventil ablassen konnte hats den SChlauch mit lautem Knall zerlegt. So was möchte ich nicht auf der Straße erleben. Die von SChwalbe sollten einen Warnhinweis dazuschreiben "nur für Rennen oder Bahn geeignet". Das Ding wäre auch eine Freude für jeden Kondomhersteller. Es ist quasi eine hauchdünne zweite Haut überm Schlauch, da kann man gleich ohne Mantel direkt auf dem Schlauch fahren. haha. Also ein großer Scheiß. Gut ist so ein Reifen erst in 622, die Belastung bei kleinen schmalen Laufrädern ist einfach zu groß. Lieber Durano und ein bischen langsamer, dafür hält er doppelt so lang und man kommt trotzdem schnell und lebend am Ziel an! Ich glaube der Effekt der stärkeren Belastung bei kleinen Laufrädern und schmaler Bereifung, insbesondere noch in Verbindung mit Felgenbremse ist doch stärker als ich zuerst annahm. Müsste man mal einen Fahrer fragen, der gleichviele Kilometer auf einem 2x20 Liege-Renner und einem 2x28 Liege-Renner fährt. Gruß HFKLR
 
Habe noch zwei Nachträge:
Mein M5 mit kurzem Tretlagerauszug und mir drauf hat eine super gleichmäßige Gewichtsverteilung VR, HR.
Und eine interessante Beobachtung wäre noch wenn man die Kombi Hinten 622, vorne 406 fährt: HR ein superempfindlicher, superdünner Reifen, vorne Durano Plus 28mm Breite. Die Kombi müsste dann eigentlich ca. gleich lange halten oder? Grüsse HFKLR
 
Also wegen der dünnen Lauffläche am One würde ich mir mal keine Sorgen machen. Ich bin ihn auch schon auf Schotter und Waldwegen gefahren, kein Problem. Auch der ganze Split und Dreck auch den Straßen zur Zeit sowie Wege mit Glassplittern konnten ihm nix anhaben. Problematisch finde ich eher die Flanken. Bei Stürzen mit minimal Rutschen auf der Seite ist er sofort durch. Hatte auch schon rissige Flanken beim 622er, ging über Händler per Reklamation, muss aber natürlich nicht sein.
Vllt hast du ja eine Montagsausgabe erwischt, ich würde ihn reklamieren und nochmal einen probieren.
 
Was nutzen mir eine gute Lauffläche wenn die Flanken scheiße sind. Also meine Langzeiterfahrungen mir kleinen VR an Liegerädern sind inzwischen: nimm was stabiles auch wenn es etwas langsamer rollt. Da hast du mehr Freude dran. Hatte beim Baron lange Glück mit Conti GP. Dann kam der Pannenteufel oft ohne wirklich nachvollziehbare Gründe. Auch der beste black chilly compound nutzt an 406 weniger als an 559 oder 622, ist wohl einfach so. Jetzt ist Durano plus drauf, anfangs ungewohnt und etwas langsamer, aber seitdem gabs keinerlei Probleme mehr.
Und den Conti in 406 gibt's im Moment wohl eh nicht. Außerdem ist das Rad (M5) schon nervöser mit 25mm Fastunsichtbarreifen (one) im Vergleich zum 28er Durano.
Die Flanken am One müssen aber wahrscheinlich so sein, damit das phänomenale Gewicht und Rolleigenschaften erreicht werden. Was bei 622 recht gut klappt kann halt nicht 100% auf 451 oder 406 übertragen werden. Da haben die bei Schwalbe aber noch nicht gerafft, ist eigentlich eine falsche Freundlichkeit gegenüber Lowracerfreunden. Gruß HFKLR P.S. deine one Erfahrungen sind mit 2x622 am LR?
 
Hallo in die Runde,
ich habe heute innerhalb ein paar Wochen zum zweiten mal beim Anruf bei Schwalbe gesagt bekommen, der Durano in 451 werde 2017 nicht mehr produziert und die jetzt noch erhältlichen seien der Abverkauf der bisher produzierten. Die verkauften Stückzahlen seien so gering, daß sich die Produktion nicht weiter lohne.
Es bleibt noch der Umstieg auf den One in 451; ich selbst kann davor nur warnen. Meiner hatte zwar einen Flankenschaden schon von der Produktion her, als mir das Ding im Keller fast um die Ohren flog; aber wenn ich mir so ein Ding anschaue wie wenig Material da verwendet ist... Da ist kaum Sicherheitsreserve für einen im Gegensatz zu 622 stärker belasteten Reifen (in 451) Durano ist etwas langsamer, aber auch stabiler und langlebiger. Und wenn man guten Gewissens mal über holprigere Sachen rasen kann ist man am Ende wahrscheinlich genauso schnell wie mit dem One wenn man bei dem immer im Hinterkopf hat, daß er beim Überfahren einer Kante o.ä. sich verabschieden könnte... Das ist mir zu gefährlich, die anderen wenigen 451 er Piloten können das ja handhaben wie sie wollen. Ist schade, aber aus Schwalbe Sicht wirtschaftlich gesehen verständlich. Meine Erkenntnis daraus: beste Radgrößen-Kombi für schnelle Lowracer: 622/406
Schöne LR GRüße HFKLR
 
Also ich bin mit der Performance und Halbarkeit der Schwalbe ONEs sehr zufrieden. Fahre die 406er am Velomobil und haben mich in der Brevetsaison einschließlich PBP nicht im Stich gelassen. Letztes Jahr noch eine pannenfreie Tour nach und in Norwegen - auch bei Regen und gelegentlich mal auf nicht asphaltierten Wegen.
Nur auf Hin- und Rückfahrt zue letztjährigen OBT hatte ich die Plattenseuche mit ONE Pros und auch Duranos ;-) Seit dem ist aber wieder Ruhe.
Am Baron dreht sich zuverlässig noch ein alter 406er Ultremo.

Die neuen ONEs 28-406 hatte ich noch nicht auf den Felgen. Wenn die ONE Pros auch auf das Pannenschutzsystem Dichtmilch setzen, sollten die "normalen" ONEs einen besseren Pannenschutz haben - was es auszutesten gilt ;-)

VG - Hajo
 
Wenn die ONE Pros auch auf das Pannenschutzsystem Dichtmilch setzen, sollten die "normalen" ONEs einen besseren Pannenschutz haben - was es auszutesten gilt ;-)
Fände ich sehr interessant, dazu mehr Infos zu kriegen. Überlege nämlich gerade auf pro one mit Latex umzusteigen. Allerdings 622. Sollte aber bei dieser Fragestellung nicht relevant sein. Weiß da jemand was?
 
Meine Erfahrung und Schlafradlers mit One in 451 könnte die Spekulation bestätigen, daß wegen geringer Stückzahl bei Herstellung in der Qualität mehr geschludert wird? Vielleicht ärgern die sich in Malaysia im Reifenwerk wenn sie regelmäßig mal wieder für 451 Herstellung alles umrüsten müssen und dann wird die Gummipampe und die Fäden nicht so sorgfältig durchgerührt? Schwalbe sagt übrigens auch selber, dass ab einer gewissen Faserdichte die Reifen wiederum weniger pannenresistent werden, da die viel höhere Fadenanzahl einen sehr dünnen Faden erfordert und scharfkantige Gegenstände beim Durchbohren leichter dieselbigen beschädigen oder beiseite drücken können. Der One hat diese hohe Fadenanzahl und bei einem kleinen Rad ist die Punktbelastung höher. One in Standard 20 Zoll, also 406 habe ich allerdings noch nicht probiert. Und am VM ist die Belastung wie auch schon mal erwähnt geringer als beim Einspurer LR, da sich das Gewicht des VM vorne auf 2 statt ein 406 Rad verteilt.
An Jostein noch die Frage: wieviele tausend km schon mit den Ones? Und am Baron (ich habe auch einen): was machen wir wenn es mal gar keine schmalen Reifen mehr in 559 (oder alternativ 571) geben wird? Von daher auch meine Empfehlung 622/406 Grüsse HFKLR
[DOUBLEPOST=1489326953][/DOUBLEPOST]Noch eine Frage: sind die Ones nun immer die faltbaren, labbeligen Dinger, die man sich in die Hosentasche stecken kann oder gibts die auch als -ich glaube die richtige Bezeichnung ist- Drahtreifen? Das sind nämlich meine langlebigen Duranos, die sind immer schön rund und nicht faltbar...
Gruß HFKLR
 
Duranos gibts als Faltreifen & als Drahtreifen.
Die Drahtreifen laufen bei mir bisher runder.
 
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