Pannenmilch / Reifengewicht

W

Wade

Da ich immer noch "normale" Reifen auf meinen Rädern (leider noch kein VM, sondern RR & MTB) fahre und eigentlich ganz zufrieden, aber auch neugierig bin ... hier ein paar Fragen an die FachmännerInnen:
Meine Überlegung: Ich kaufe einen sehr leichten Reifen, den ich dann aber mit einer relativ schweren Flüssigkeit fülle. Eigentlich doch kontraproduktiv? Wie verteilt sich das Zeug im Reifen, durch die Fliehkräfte doch bevorzugt Richtung Lauffläche -> weit weg von Achse? Das müsste doch beim Beschleunigen bemerkbar sein? Sammelt sich Flüssigkeit beim kurzen Stehen unten und muss dann sozuagen neu "geschleudert" werden? Dann müsste ja auch noch der Reifendurchmesser eine Rolle spielen bei den Betrachtungen..?
Bitte nicht wundern, hab wirklich von der Materie keinerlei Ahnung.

Danke,

Wade (y)
 
Natürlich sind das 30-50gr Mehrgewicht pro Reifen. Wenn das Laufrad in Schung ist, hängt die Dichtflüssigkeit durch ihre Trägheit (aka 'Fliehkraft') außen im Reifen, bei niedrigeren Geschwindigkeiten läuft sie kontinuierlich an der Hinterseite des Rades nach unten. Rein rechnerisch könnte das ein paar wenige (ganz wenige) Watt Leistung kosten, @DanielDüsentrieb hat das mal versucht rauszumessen aber keinen Unterschied festgestellt.
Man darf halt nicht bei jedem Piekser immer gleich 50ml nachfüllen ohne auf den verbliebenen Füllstand zu achten, sonst hat man irgendwann den halben Reifen voll...
 
einer relativ schweren Flüssigkeit fülle.
Tubeless ist NICHT "relativ schwer".

Am meinem "Pendelnfahrrad" habe ich die besten Reifen: Compass Bon Jon EL in 35-622, Tubeless: 300-310g pro Reifen.
Normale Schlauch: 150g
Leichte Schlauch: 100g
Ich habe 40g Pannenmilch benutzt. So schon mindesten 60g besser!
Und nach drei Monaten war es schon nur 20g, und nach 6 Monaten 10g. Dann habe ich nochmal 30g angefügt. (ich habe die ganze Rad+Reifen gemessen)

Tubeless geht auch für Weight Weenies. (y)
 
Das mit den Mehrgewicht 30-50gr. kommt hin. Leider streuen die Pro Ones extrem. Wir haben in 20"/406mm von 182gr. bis 212gr. alles dabei. Beim SV 6a ist es ja prozentual noch krasser.

Ciao
 
klar muss man das Gewicht immer relativ zur Alternative Schlauch sehen. Fairerweise muss man natürlich auch das Mehrgewicht an Werk- und Flickzeug mitrechnen. Wenn man wie ich auf Redundanz steht und für alle Eventualitäten immer Dichtmilch, Spritze, einen Satz Ersatzschläuche, Ersatzreifen plus Luftakku + Flickzeug dabei hat, dann sind beschlauchte Reifen in Summe (keine Ersatzdichtmilch + Luftakku) ein paar 100gr. leichter.
(Man muss das natürlich nicht mitschleppen, im Prinzip reichen - wenn man nicht auf Mehrtagestour ist - Ersatzschlauch(e), Reifenheber und Pumpe um recht sicher wieder nach Hause zu kommen)
 
Dichtmilch, Spritze, einen Satz Ersatzschläuche, Ersatzreifen plus Luftakku + Flickzeug
:eek:
Für mein Mehrtagestour ab Donnerstag bis Sonntag (mit der Pendelnfahrrad mit Tubeless, nicht der Liegerad), habe ich:
- zwei Schläuche
- Pumpe
- selbstklebendes Flickzeug
- Reifenflicken
Und dass ist paranoid. Mit Tubeless habe ich keine platten Reifen.

Wann pendeln habe ich einen Schlauch weniger.

Mit normalen Reifen habe ich auch 2x12g CO2 Kartuschen und Kartuschenpumpe, so insgesamt Tubeless ist ungefähr 450g weniger (150g/schlauch in Reifen, 200g für Co2, gegen 60g für Dichtmilch in Reifen)

Es ist nicht so gut mit kleinere Reifen (leichteren Schläuche, aber fast so viel Dichtmilch als mit größeren Reifen).

Aber... wo man fährt mit Marathon+ mit Schläuche, kann man mit Pro One oder Compass fahren wenn Tubeless. So hier gibt es noch ein Kilo.
 
dass ist paranoid. Mit Tubeless habe ich keine platten Reifen
Ein Notnagel (Schlauch + Reifenflicken) sicher nicht paranoid, sondern nur ein Ausdruck dafür, dass man Wert darauf legt sich selber helfen zu können, auch wenn man es eher selten braucht. Bin in den vergangenen 12 Monaten mit Tubeless am VM nicht einmal unterwegs in die Verlegenheit gekommen mehr als Milch nachfüllen und wieder aufpumpen zu müssen. Das heißt ja nicht, dass das nicht passieren kann. Einmal blöd über nen Flaschenboden und der beste Reifen ist unrettbar hinüber. (Das ist mir in meinem Radfahrerleben schon mehr als einmal ganz unabhängig von Tubeless passiert)
Ist doch jedem selbst überlassen, ob man mit dem Risiko, irgendwann mal doch liegenzubleiben, leben kann. In unserem dicht besiedelten Land bedeutet das in der Regel ja auch nicht gleich verfrühtes Ableben, sondern nur etwas Unbequemlichkeit.
Beim VM ist die Unbequemlichkeit im Falle des Liegenbleibens halt ungleich höher als bei nem normalen Rad. Deshalb hab ich eben auch mehr Kram für diese Fälle dabei. Beim Up, das ich auch mal mit in die Bahn nehmen kann, hab ich auch nicht so einen Aufriss gemacht.
 
Ich hatte bei meiner vm tour über ca. 2500Km 4 Patschen vorne

Die pro ones zeigen bereits nach etwas über 1000km "Fransen" an der Karkasse

Und zwar innenseite, weshakb ich die Reifen dann gedreht hab

Lauflaeche: da ist noch genug Gummi drauf
Karkasse

Jetzt frag ich mich: wie lange halten die schlauchlos?
Ich meine: bei der Karkasse sind die Reifen ja sehr dünn
Und bei Schlauchlos müssen sie ja luftdicht bleiben
 
@ Kräuterbutter,
ich habe in der letzten Wochen einen Pro One nach 3836 km gewechselt! Finde ich für einen sportlichen Reifen nicht so schlecht!

Gruß,
Wolf
PS: 30 ml Dichtmilch haben bei mir in einem 20" Reifen bis jetzt immer gereicht! Hinten 27,5" habe ich knapp 50 ml rein!
 
@
PS: 30 ml Dichtmilch haben bei mir in einem 20" Reifen bis jetzt immer gereicht! Hinten 27,5" habe ich knapp 50 ml rein!
Um den Reifen dicht zu halten oder um Löcher zu dichten?

Ich lebe hier in einer Gegend wo Platten an der Tagesordnung sind und ich kann berichten Rennreifen tubeless ist nicht zuverlässig und deutlich mehr Arbeit als Latex flicken.
Ab 40mm oder mehr wird es viel besser.
 
Jetzt frag ich mich: wie lange halten die schlauchlos?
ich hab grade zum restlos Runterfahren vorne das Paar ProOnes wieder montiert mit denen ich schon letztes Jahr in Frankreich unterwegs war. Die haben jetzt ca. 5000 km, der eine ist an der Karkasse auch deutlich angeschubbert, aber trotzdem dicht. Die luftdichte Schicht sitzt wohl innen.
ok, allzuviele km gebe ich denen jetzt nicht mehr, viel Gummi ist da nicht mehr drauf. ich find die Laufleistung echt ok.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um den Reifen dicht zu halten oder um Löcher zu dichten?

Ich lebe hier in einer Gegend wo Platten an der Tagesordnung sind und ich kann berichten Rennreifen tubeless ist nicht zuverlässig und deutlich mehr Arbeit als Latex flicken.
Ab 40mm oder mehr wird es viel besser.
Beides!
Ich musste bis jetzt nie anhalten! Bin immer noch mit mindestens 2 bar Druck nach Hause gekommen! Das ist mir deutlich lieber als irgendwo unterwegs zu flicken! Fahre auch meistens zu Zeiten wo es relativ ungünstig ist zu flicken!
Nachts im stockdunkeln Wald macht das einfach keinen Spaß :whistle:
Deutlich mehr Arbeit kann ich auch nicht ganz nachvollziehen! Wo Ist der Unterschied, ob ich den Flicken auf den Schlauch klebe oder in den Reifen? Der Aufwand dürfte in etwa gleich sein!
Gruß,
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo Ist der Unterschied, ob ich den Flicken auf den Schlauch klebe oder in den Reifen? Der Aufwand dürfte in etwa gleich sein!
mir fallen da schon ein paar Unterschiede ein, wobei der Zeitaufwand nach meiner Erfahrung ähnlich hoch ist:

was dauert bei tubeless potentiell länger:
- Der Reifen muss komplett runter, für den Schlauchwechsel nur partiell. (Irrelevant, wenn man den Reifen zur Suche nach Fremdkörpern sowieso komplett demontiert)
- Der Reifen muss (wenigstens im zu flickenden Bereich) von Dichtmilchresten befreit werden. (Zeitaufwand gering, vorrausgesetzt dass genug Küchenkrepp oder ähnliches verfügbar ist).
- Einige Reifen/Felgen-kombinationen sind wg. des strammen Sitzes nur schwer demontierbar. (Das kann schon mal ein paar Minuten dauern...)

was geht mit tubeless schneller:
- kleine Löcher zu finden dauert beim Schlauchflicken deutlich länger (Aufpumpen und unter Wasser halten). Beim Tubelessreifen spielen so kleine Löcher eigentlich keine Rolle, die werden in der Regel von der Dichtmilch sowieso schon gut gedichtet. Von Belang sind nur Löcher die bei hohen Druck aufgehen und die findet man (bei montiertem Reifen) naturgemäß sehr leicht (sonst müsste man sie nicht flicken). Das Loch sollte man aber unbedingt vor der Demontage auf dem Reifen markieren - wenn die Lauffläche stark benutzt ist, ist bei demontiertem Tublessreifen das Finden eines kleinen Lochs praktisch unmöglich. Bei Latexschläuchen sind kleine Löcher manchmal gar nicht zu finden, weil man den Schlauch ohne Reifen nicht bis zum Öffnen des Lochs aufpumpen kann ohne dass er (leider meißtens an anderer Stelle) überdehnt.
- Der Reifen kann nach dem Flicken sofort(!) wieder mit dem vollen Druck beaufschlagt werden, weil der Luftdruck den Flicken anpresst - beim Schlauch wird der Flicken vom Luftdruck abgehoben, je nach Lochgröße muss man ggf. etwas länger warten. (Irrelevant, wenn man den Schlauch bei der Panne wechselt und den geflickten Schlauch nicht unmittelbar nutzen will).
- Bei der Montage im Radkasten ist es ziemlich egal, ob etwas Schmutz in den Reifen rein kommt. Also Reifen locker flockig auf die Felge heben und (vor dem Aufpumpen) die Flanke und das Felgenbett (von außen) im Abdichtungsbereich reinigen. (Bei Montage eines Schlauchs im geschlossenen Radkasten muss man penibel sauber arbeiten. Wenn Schmutz im Reifen verbleibt ist der nächste Platte schon vorprogrammiert). Gerade wenn man mal unterwegs flicken muss (z.B. auf einer Mehrtagestour) ist das ein echter Vorteil.

Welches Verfahren einem besser taugt ist mehr eine Frage der individuellen Vorlieben.
 
Hallo Nobbi,

Unterschiede gibt es natürlich! Aber der Zeitaufwand für die Montage/ Demontage dürfte in etwa gleich sein!
Gruß,
Wolf
 
ich find die Laufleistung echt ok.

@ Kräuterbutter,
ich habe in der letzten Wochen einen Pro One nach 3836 km gewechselt! Finde ich für einen sportlichen Reifen nicht so schlecht!

ich wollte mit meiner Aussage nicht ausdrücken, dass ich unzufrieden wäre mit der Laufleistung..
2500km und ich geb ihnen auch noch ein paar..
und das halte ich für den - ich denke - schnellsten Alltagsreifen (irgendwelche handgemachten Erlkönig-super-duper-spezial-schlauchlos-latex-Varianten mal außen vor) für VOLL in Ordnung

ich wollte nur drauf hinaus: die Lauffläche schaut noch gut aus
die Karkasse scheint zuerst zu leiden, eben Franzen zu zeigen
und interessanterweise innen deutlich mehr als aussen..
gut: die Reifen sind ja schräg gestellt, erklärt das wohl..
trotzdem hätte ich gedacht, dass die Karkasse bei aufgepumpten Reifen ja eigentlich nie Bodenkontakt hat und somit hätte ich die Schrägstellung für nicht relevant empfunden.. scheint es nicht zu sein

gut.. wenn sie trotz Franzen dicht bleiben

also: ich bin mit dem ProOnes 28mm zufrieden
 
Wo Ist der Unterschied, ob ich den Flicken auf den Schlauch klebe oder in den Reifen?
Ich fahre seit ein paar Wochen Pro One tubeless und war bis jetzt eigentlich ganz begeistert von der Leichtläufigkeit. Nur habe ich jetzt (nach nicht mal 300 km) leider ein Loch, ca. 1 mm, welches die Dichtmilch nicht mehr dicht bekommt. Das o.g. Zitat interpretiere ich so, dass ich tubeless mit normalem Schlauchflickzeug von innen reparieren kann - habe ich das richtig verstanden? Oder wie sonst kann ich den fast neuen Reifen reparieren?
 
Genau, das Loch im Mantel kannst du auf der Innenseite flicken. Musst nur die Stelle von innen trocken wischen, dann etwas anrauhen, Gummilösung drauf, paar Minuten antrocknen lassen, Flicken drauf, andrücken und den Mantel wieder montieren.
 
mit normalem Schlauchflickzeug von innen
Die normale Gummilösung taugt dafür nicht. gibt es extra Kleber für (von Tip-Top den Special Cement BL) bekommt man beim Radladen als Tubelessflickzeug, oder (wenn man mehr als eine überteuerte Minitube haben will) online z.b. auf eBay.
Flicken gehen für kleine Stiche habt normale Schlauchflicken
 
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