Nachtfahrt von Bodenwerder am 30.5.2015

...Die Entscheidung fiel natürlich für den Anstieg und wurde mit einem Blick über das wattegefüllte Tal belohnt...

meine Entscheidung fiel angesichts meines Zustandes, der fortgeschrittenen Zeit und der noch zu bewältigenden Strecke gegen den Anstieg und wurde mit einer Fahrt durch das wattegefüllte Tal belohnt.

Die Sicht betrug kaum 30m, und die chilligen Temperaturen gingen gefühlt unter Null - trotz Schaumdeckel und zwei Mützen übereinander. Die Brille beschlug nach jedem Freiwischen augenblicklich von Neuem, ohne ging es wegen der zu diesem Zeitpunkt noch relativ* zügigen Fahrt auch nicht. Kurz vor Bodenwerder war der Spuk wieder vorbei, aber die Temperatturen blieben im Keller.

Etwas ungewohnt waren dann die letzten km, als anders als üblich sich der Himmel im Rückspiegel rot färbte. Kurz vor Sonnenaufgang war ich wieder zu Hause.

Insgesamt haben wir echt Schwein gehabt mit dem Wetter. Am Nachmittag gab es bei uns noch ein Gewitter, und auch gegen 18 Uhr grummelte es nochmal ganz in der Nähe. Um 19 Uhr rissen die Wolken auf, und als ich gegen 20 Uhr losfuhr waren nur noch weit im Süden ein paar Restwölkchen zu sehen. So konnte ich auf der Anfahrt noch den Sonnenuntergang bei Hameln genießen.
Der Nachteil des sternenklaren Himmels waren natürlich die Temperaturen, die am sehr frühen Morgen ins Bodenlose zu fallen schienen.

Dafür gab es auf der Rückfahrt kurz hinter Bodenwerder noch den Monduntergang zu sehen, aber da zogen bereits wieder ein paar Wolken auf. Für den Sonnenaufgang hätte ich wohl noch eine halbe Stunde länger durchhalten müssen, aber irgendwas ist ja immer.

Am Ende der Nacht hatte ich 160km auf der Uhr, mit 1100-1200hm (GPS bzw. Tachoangabe). Eigentlich nicht außergewöhnlich, wenn nicht ein erheblicher Anteil der hm im zweistelligen %-Bereich gelegen hätte. Die Auffahrt zum Köterberg mit dem Milan ist jedenfalls geschafft, einmal und - vermutlich - nie wieder. Deswegen gab es zur Feier der Nacht auch die an "wichtigen" touristischen Orten unvermeidliche 5-Cent-DIY-Gedenkprägung.

Danke nochmal an die drei von der Wartestelle für Ihre Geduld, sowohl an (bzw. nach) den Anstiegen und die tatkräftige Unterstützung bei der Reparatur. War eine schöne Tour.


*Der Vorteil von Dunkelheit und Suppe ist natürlich, das man garnicht merkt, wie langsam man unterwegs ist ;)
 
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Ja, ich war um 13:30 schon zuhause. Auf dem kurzen Stück von Bodenwerder zum Schlafplatz hin gab es jede menge Morgenfauna zu sehen. Sehr niedlich waren zwei ganz kleine Fuchswelpen, die auf dem Radweg herumhopsten. Die Fuchsmutter hatte ich ein paar hundert Meter vorher passiert. Sie hatte das Gesicht in einem Grasbüschel. Fuchsbusiness eben. Von 05:30 bis 10:15 war ich in derselben Schutzhütte untergezogen, die mir auf der Hinfahrt beim Regenschauer schon gute Dienste geleistet hatte. Die Hängematte passte wunderschön zwischen zwei Standpfosten. Und beim Nudelessen bin ich tatsächlich kurz weggesackt, es war also höchste Zeit für eine Schlafpause. Bei zackigem Gegenwind und strahlendem Sonnenschein brachte ich dann die Heimfahrt hinter mich, wobei mir die neu erlernte Ortsdurchfahrt durch Holzminden erneut gute Dienste leistete. Der Anstieg von Beverungen nach Borgentreich war erwartungsgemäß grausam, aber das ist nichts neues.

Alles in allem eine sehr schöne Tour. Bei der nächsten bin ich wieder dabei. Vielleicht stelle ich auch selber eine zusammen, dem Verlauf alter Handelswege folgend.

Gruß, Sebastian
 
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@madeba Um zum Gespräch während der nächtlichen Reparatur zurückzukommen ist hier der versprochene Link zur Fahrradzukunft. Etwa in der Mitte des Artikels findest du Bild 5, das das modifizierte, kapazitätenvergrößerte Schaltwerk darstellt.

Gruß, Sebastian
 
...das modifizierte, kapazitätenvergrößerte Schaltwerk...

Danke, ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Die Kapazität ist aber nicht das Problem, jedenfalls nicht direkt. Die Spannrolle schwenkt ja nicht nur nach hinten, sondern natürlich auch nach oben. Und irgendwann hakt diese komische Lasche am Käfig über der Spannrolle, die wohl ein Ablaufen der Kette verhindern soll, im Ritzelpaket ein. Vielleicht sollte ich die einfach mal wegflexen...
 
...jede menge Morgenfauna...

das ist mir auch aufgefallen: als ich alleine unterwegs war und wieder klar sehen konnte, habe ich auch endlich die von Uwe versprochenen Augenpaare massenhaft in der Dunkelheit blinken sehen. An der Rappelkiste kann es also nicht gelegen haben, das das Wild von uns gewarnt wurde. :censored:

Vogelgezwitscher wird mir wohl kaum entgehen ;)

davon gab es zum Ende der Tour auch noch reichlich :whistle:
 
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