Mein erster "richtiger" Unfall

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Heute ist es passiert! Es hat gekracht.
Genauer gesagt bin ich mit meinem Liegerad (26 Zoll Highracer) in eine Autotür hineingekracht.
Ich fuhr in einer Einbahnstraße auf der rechten Seite und überholte gerade ein Auto von rechts (es hatte sich durch die rote Ampelphase ein wenig aufgestaut), da riss die Beifahrerin die Tür auf um aus zusteigen und ich bin mitten rein, ungebremst mit einer angemessenen Geschwindigkeit (da half auch das kleine Frontlicht nicht viel) Danach mit dem Bike in Richtung Bordstein, auf den Gehweg und dort runter vom Bike mit dem Steißbein und den Unterschenkeln am Boden aufgeschlagen.
Ich war 2-3 Minuten (vielleicht auch länger) wegen Schmerzen nicht richtig ansprechbar (aber bei Bewusstsein). Als der Krankenwagen ankam ging es mir besser. Alle Leute waren ziemlich nett. Die Beifahrerin kam auch direkt herbeigeeilt. Ich bekam ein Kissen für den Kopf und sogar eine Decke aus der nahe gelegenen Apotheke. Nur ein Passant erwähnte was von "typisch ohne Helm" (oder so ähnlich). Eine Passantin gab mir ihr Kärtchen und sagte, dass sie alles gesehen hätte und dass sie mir zur Verfügung stehen würde (bezüglich einer Aussage und so).

Ich bin die Situation einige male im Kopf durchgegangen und kann mir nicht erklären, auf welche Art und Weise ich vom Lieger (über den Lieger?) mit dem linken Beim am Lenker vorbei und dann neben dem Bike auf den Gehweg gefallen bin. Ich hatte auch Klickies an, jedoch haben die Schuhe sich direkt gelöst, was auch gut war.

An der Tür scheint es keine größeren Beschädigungen gegeben zu haben. Mein Fahrrad bewahrt die Polizei für mich auf. Knochen sind keine gebrochen... (muss eventuell nächste Woche nochmal zum Röntgen) das linke Bein ist angeschwollen und das Steißbein tut weh.
Seitdem ich das Schmerzmittel im Krankenhaus bekommen habe geht es eigentlich wieder. Jedoch haben mir alle gesagt, dass der richtige Schmerz erst morgen früh kommen wird. Und vor der Schmerzmittelgabe war es mit dem Liegen , Stehen und Gehen bereits schwer.


Da ich von rechts überholt habe bin ich ja am Unfall schuld, oder?
Eine private Haftpflichtversicherung habe ich jedenfalls vor einigen Monaten abgeschlossen.
Morgen werde ich mein Fahrrad bei der Polizei abholen.

Das war mein erster größerer Unfall.
Er ist, so wie ich es jetzt beurteilen kann, relativ glimpflich ausgegangen.
Gibt es für mich als Unfallverursacher noch etwas zu bedenken oder zu tun?
Hat da wer Erfahrungen mit solchen Dingen?


gruß

Peter
 
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AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Da ich von rechts überholt habe bin ich ja am Unfall schuld, oder?
Gibt es für mich als Unfallverursacher noch etwas zu bedenken oder zu tun?

Ich kann mir vorstellen, dass es eher auf 50:50 rausgeht, du darfst ja vorsichtig an stehenden Autoschlangen auch rechts vorbeifahren …

Mich würde interessieren, wie die Schuldfrage geklärt wird.

Gute Besserung,
hering
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Da ich von rechts überholt habe bin ich ja am Unfall schuld, oder?
Nein. Es ist Radfahrern erlaubt, rechts an stehenden Autos in angemessener Geschwindigkeit vorbei zu fahren.

Gute Besserung!

David
 
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AW: Mein erster "richtiger" Unfall

O sh*t ! Gute Besserung und hoffentlich sind keine "Folgeschäden" festzustellen !
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Gute Besserung und nimm dir auf jeden Fall einen guten Anwalt.


Viele Grüße


Jürgen
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Hallo,
Gute Besserung wünsch ich Dir von Herzen.
Da ja die Polizei da war und Du auch eine Zeugin hast,
passt`s ja erstmal.
Ich find es auch mal schön zu lesen das man nicht immer die Schuld bei den Anderen sucht,
was angemessen oder auch nicht ist vermag ich nicht zu sagen.
Frag mich nur warum man gleich zum Anwalt rennen muß?

Nochmals alles Gute für Deinen Hintern
Und viele Grüße
Frank
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Hier mal so ein ähnlicher Fall, der vor Gericht entschieden wurde, ganz gut zum Einlesen und für eine "korrekte" Aussage:

http://www.ra-kotz.de/radfahrer_verkehrsunfall_mithaftung.htm
Dieses Thema find ich sehr wichtig und gut, das ich es mal weis!
Wenn ich mit dem Auto fahre, nervt mich auch immer, das Radfahrer rechts durchfahren, wenn ich anhalte - ob zum aussteigen oder abbiegen ist egal. Oder gar bei langsam fliessenden Verkehr sich rechts durchdrücken.
Überholen darf mich jedes Fahrrad - aber warum muss das rechts sein? Wer schneller ist, soll halt links rüber und vorbeifahren. Da rechne ich mit anderen und sehe sie erheblich früher/sicherer.

Nur an Ampeln, Stau, .... und mit ausreichend Platz langsam vorfahren ist ok.
Ausreichend Platz ist aber nicht, wenn man Slalom um die Rückspiegel fahren muss und angemessenes tempo ist je nach Platz etwas über Schrittgeschwindigkeit!

Wenn du so vorsichtig vorbeigefahren bist, hoffe ich , das Du 0% Schuld bekommst. Wenn nicht, ists meiner Meinung nach beidseitige Schuld. Grad der Beifahrer hat halt erstens nicht den Fokus auf die Straße und auch keinen Spiegel ;)

Abgesehen von der Schuldfrage wünsch ich Dir gute Besserung! Steissbein is immer doof.

Roland
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Auch von mir gute Besserung und der Wunsch, dass alles gut und schnell geregelt wird (und um das zu gewährleisten ist der Anwalt da!).

Dirk
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

...gute Besserung erstmal... Schäden am Material lassen sich durch Geldmittel beheben.. Gesundheit geht vor.

Gruß, Axel
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

...Grad der Beifahrer hat halt erstens nicht den Fokus auf die Straße und auch keinen Spiegel ..
Mmm das ist aber die Standartsituation beim Parken wenn ein Radweg vorhanden ist.
Dieses genervte gefühl, rechts überholt zu werden, kenn ich aber auch gut. Es verhindert oftmals auch das ich auf dem Rad rechts vorbeifahre, weil es mir irgendwie Falsch vorkommt. Das liegt wahrscheinlich am Tief eingeprägten Rechtsfahrgebot..ist man schon rechts will man einfach nichts mehr da haben. Trotzdem hat die Beifahrerin einen Kardinalfehler genacht..für den Sie zumindest eine Teilschuld bekommt. Pluspunkt für dich ist die Tatsache das es sich vor einer Ampel staute, spezell da ist es ja erlaubt Rechts vorbei zu fahren. Streiten kann man sich jetzt Herrlich was eine angemessene Geschwindigkeit ist und wie Schnell du warst...Wenn das KFZ alledings nichts weiter hat und dein Fahrrad soweit OK ist..wiederum Plus für dich.
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Vielen Dank an alle für die Besserungswünsche.

Es ist so, dass der Unfall auf meiner Heimstrecke passiert ist. Auf der entsprechenden Straße ist das "Linksüberholen" gefährlicher, da alle Autos auf dieser Einbahnstraße eher links als rechts fahren, da kurz vor der Unfallstelle auf der rechten Seite geparkt wird. Ich selbst fahre dort auch immer mit dem Auto entlang, daher weiß ich das. Und Bremsbereit war ich ebenfalls, wie immer wenn ich an Autos vorbeifahre. Aber es ist so unglaublich schnell passiert, dass ich überhaupt nicht reagieren konnte. Die Tür ist aufgegangen als ich schon mit dem Fahrrad neben dem Auto war.
Contra ist, dass ich 2-3 mal nach meiner gefahrenen Geschwindigkeit gefragt worden bin und rückblickend eine zu hohe angegeben habe. Ich hatte nicht auf den Tacho geschaut, sondern wegen der Situation auf die Starße geachtet und somit unter Schmerzeinfluss eine grobe Schätzung abgegeben.

Nichts desto... ich hoffe nur auf eine schnelle Heilung damit ich bald wieder Fahrradfahren und das schöne Wetter genießen kann.



Gruß

Peter


P.S. tkosi: dort gab es keinen Fahrradweg.
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Gute Besserung Flash! Ich hoffe das Du wieder vollkommen Gesund wirst und sich die Sache zu Deiner Zufriedenheit klärt.

Ich hoffe zwar das es ohne Rechtsbeistand geht, aber Du solltest auf jeden Fall einen Anwalt zu rate ziehen. Damit Du eine kompetente Beratung bezüglich der Schuldfrage hast und in Falle eines Falles nicht erst lange dem Anwalt alles schildern musst. Es ist zwar nicht ganz günstig, aber erspart Dir im Zweifelsfall eine Menge Zeit und Nerven. Du musst die Unfallgegnerin ja nicht gleich verklagen.
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Gute Besserung auch von mir!

So blöde es sich auch anfühlt - ich würde definitiv damit zum Anwalt und mich beraten lassen. Hast Du eine Rechtsschutzversicherung? - Wenn ja - dann nichts wie hin.

Du kannst Dir nämlich im Umkehrschluss auch nicht sicher sein, dass die DICH nicht auf Schadensersatz verklagen für einen Schaden an der Tür, welcher denen "nicht aufgefallen" ist.

So wie ich das sehe, hast du keine Schuld, da es rechtens war, was Du gemacht hast und Du hast Schmerzen durch den Unfall, also auch ein Anrecht auf eine Entschädigung (Schmerzensgeld).

Die Angaben, welche Du direkt nach dem Unfall abegegeben haben sind erstmal irrelevant, da Du noch unter dem Eindruck des Unfalls warst.
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Hallo,
Gute Besserung wünsch ich Dir von Herzen.
Frag mich nur warum man gleich zum Anwalt rennen muß?
Gute Besserung auch von mir.
Falls Du eine Rechtsschutzversicherung haben solltest, rufe diese an und bitte um eine Schadensnummer.
Ohne Versicherung kannst Du dich zumindest beraten lassen.
Seit meinem Unfall würde ich nicht auf den Rechtsbeistand verzichten wollen. Das Rechtssystem ist einfach viel zu kompliziert für Laien. Ohne Anwalt hätte ich nie das Geld bekommen für den Neuaufbau des Mango, Nutzungsausfall, Schmerzensgeld, Fahrtkosten.

Gruß
Reinhard
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Zu Boden gegangen, keine Knochen gebrochen, ganz tief durchatmen und dankbar sein. Das ist doch erst einmal eine positive Nachricht. Glück im Unglück.

Zur Schuldfrage kann ich nichts beitragen. Bin kein Jurist. Und dann gälte ja noch "Auf hoher See und vor Gericht ... "

Als ich habe in der Fahrschule für den Autoführerschein 1980 (boah, ist das lange her) noch gelernt, dass der Fahrer für die Mitfahrer verantwortlich ist. Man sollte das Öffnen aller Türen solange untersagen (nicht freigeben) bis man sich selbst überzeugt hat, dass das Aussteigen für alle Verkehrsteilnehmer gefahrlos ist. Also mind. Rückspiegel und Außenspiegel links (rechts wenn vorhanden).
Auch beim Einsteigen sollte man eine Lücke im Verkehr abwarten ... diese "Anstandsregel" ist genauso in Vergessenheit geraten wie das Blinken.
Schade das unsere Gesellschaft soviel Egoismus duldet (sogar fördert). Mit etwas Rücksicht läuft es für alle besser - meine Meinung.
Ich glaube aber das rechtlich der Vorbeifahrende soviel Abstand waren muss, dass gefahrlos eine Türe am haltenden Fahrzeug geöffnet werden kann.

Die Fahrer-/ Beifahrertüre ohne Sicht nach hinten zu öffnen ist zumindest nicht schlau, ungeachtet der rechtlichen Lage.
Lobenswert ist zu bemerken, dass die türöffnende Person sich um Dich gekümmert hat.

Den Unfallkomentator "typisch, keinen Helm .." einfach vergessen. Diese Klugschwätzer und Dauernörgler gibt es in jeder Lebenslage ;)


Dir gute Besserung - wird schon wieder.
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

was hätte ihm auch der Helm am Steisbein geholfen, oder hätte er drauf sitzen sollen:confused:

Gute Besserung:)

Gruß Scorpionbiker
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

So blöde es sich auch anfühlt - ich würde definitiv damit zum Anwalt und mich beraten lassen. Hast Du eine Rechtsschutzversicherung?

Eine Rechtsschutzversicherung habe ich nicht. Einen Termin beim Anwalt habe ich mir jetzt trotzdem geben lassen.
Denn ihr habt recht. Ich sollte mich zumindest beraten lassen.
Die Polizei war so nett und hat mir gerade mein Fahrrad vorbeigebracht, da ich es nicht selbst abholen konnte.

Doch das was mich wirklich stört ist, dass ich schon so lange auf die Spezi gewartet und mich darauf gefreut hatte soviele Liegeräder wie nur möglich Probe fahren zu können. Jetzt muss ich ein Jahr bis zur nächsten warten. Es hätte keinen ungünstigeren Zeitpunkt für den Unfall geben können.


Trotzdem: Ich wünsche Allen, die dort hinfahren viel Spaß auf der Messe.

Gruß

Peter
 
AW: Mein erster "richtiger" Unfall

Auch von mir noch gute Besserung.

Tür auf ist der klassische Eingriff in den fließenden Verkehr und somit sollten deine Chancen ganz gut stehen, daß du keine Schuld bekommst. Leider muss man heutzutage sehr oft auf den Anwalt zurückgreifen, damit Versicherungen und Co nicht alles umdrehen. Viel Erfolg bei der Abwicklung.
 
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