LR MBB mit verstellbarer Rahmengeometrie und Federung

Lasst uns mal über Hydropneumatik sprechen.
Da bin ich ja neugierig, wo das hinführen wird.

Zur Verstellung und den Stichworten: schneller, nur Endpositionen, etc...
Ich hatte mir beim Flevo Racer mal überlegt den Sitz an der vorderen Befestigung unterm Hintern drehbar zu lagern und die hintere Abstützung in leichten Alu U-Profilen gleiten zu lassen. Fixierung der hinteren Halterung mit einem normalen Bremshebel mit Fixierung (Parkbremse). Dies geht während der Fahrt, weil bei gelöster Fixierung "Aufsetzen" den Sitz nach oben, "Hinlegen" den Sitz nach unten bringt. Die Position der vorderen Halterung definiert, wie leicht der Sitz in welche Richtung kippt. (Nebenthema: Es führt zu einer geringen Verkürzung des Tretlagerabstands, wenn man den (ggf. virtuellen) Drehpunkt nicht auf Hüfthöhe rauflegt.)

Diese Idee nun auf "Die Rostbraune" umgelegt:
Eine Klemmung bei 7,8 kN Zug sollte wohl nicht mehr reibschlüssig sein. Es sollte aber z.B. funktionieren, wenn gestufte Backen auf ein gestuftes Profil eingreifen. Dazu eine Gewindestange verwenden und als Gegenprofil eine Mutter mit der Flex durchschneiden? Das sollte grundsätzlich möglich sein.
Kann man im heutigen Konzept die Spindel in beide Richtungen während der Verstellung entlasten? Das wird @Nemberch mit dem heutigen Rad wahrscheinlich einfach ausprobieren können. Kann man zur Schwinge runtergreifen um das Körpergewicht dort abzustützen? (Finger in den Speichen?!) Sich am Lenker nach vorne zu ziehen wird bei dieser Tretlagerüberhöhung wohl nicht funktionieren.
Last but not least: Bringt's das? Kann ich mir erst mal nicht vorstellen. Die Gewindespindel ist ja schon mal eine gut funktionierende Lösung.

Gruß, Harald
 
Die Gewindespindel ist ja schon mal eine gut funktionierende Lösung.

Da würde ich auch nicht davon abkommen wollen, aber wenn ich eh einen Dämpfer einbauen will kann man ja darüber nachdenken ob man nicht die Funktion des Dämpfers und der Spindel in einem Bauteil unterbringen kann. Das würde den Rahmen schön einfach halten.

Die Idee:

Hydraulischer Stellzylinder, Luft ins system bringen damit es federt, und Öl zupumpen oder in ein reservoire ablassen um die Sitzposition zu verändern. Dann noch ein bypass Ventil und den Zufluss zum Zylinder reglementieren um die Schwingung raus zu kriegen.

Probleme:
Standartzylinder sind schiebend ausgelegt. Entsprechend dick sind die Kolbenstangen und der Rest des Zylinders. Standartmasse scheinen 25 mm Kolbendurchmesser und 16 mm Kolbenstangendurchmesser zu sein. Ich muss einen doppelwirkenden Zylinder vorsehen und die vordere Druckkammer beaufschlagen entsprechend gering ist die Kolbenfläche. Auf die Schnelle habe ich einen entsprechenden Zylinder mit 1,2 kg gefunden. Zu schwer.
Da die Kolbenstange ja nur auf Zug belastet wird, kann sie geringer dimensioniert werden. Ich würde mir 20 mm Kolbendurchmesser und 8 mm Kolbenstangendurchmesser bei 150 mm Hub wünschen. Der sollte so bei 800 g liegen. Eine Pumpe bei 300g da kommt dann schon was zusammen, aber......
 
Hydraulischer Stellzylinder, Luft ins system bringen damit es federt,

Jein. In der Citroen-HP sind Hydraulik und Luft sauber getrennt. Die Luft als federndes Element sitzt in der oberen Hälfte der berühmten grünen Kugeln. Sie ist durch eine Membran vom Hydrauliköl, das nur die Kraft überträgt, getrennt. Wenn die Membran hin ist, muß das Auto in die Werkstatt...

Ob am Fahrrad einfach Öl/Luft auch geht, müßte man probieren.

und Öl zupumpen oder in ein reservoire ablassen um die Sitzposition zu verändern.

Vielleicht nur ein unwesentliches Detail, aber das ist genau nicht die Aufgabe der HP. Die soll die Bodenfreiheit immer konstant halten (und trotzdem komfortabel federn). Dass man die Autos hoch- und runterfahren kann, ist ein nettes Gimmick, das nur ein paar billige mechanische Stängelchen kostet und z.B. den Räderwechsel etwas vereinfacht. Außerhalb der "Normalhöhe" läßt der Federungskomfort deutlich nach.

Da die Kolbenstange ja nur auf Zug belastet wird, kann sie geringer dimensioniert werden. Ich würde mir 20 mm Kolbendurchmesser und 8 mm Kolbenstangendurchmesser bei 150 mm Hub wünschen. Der sollte so bei 800 g liegen. Eine Pumpe bei 300g da kommt dann schon was zusammen, aber......

Wie ist das eigentlich mit der Dichtigkeit? Wenn du da - sagen wir - 96 Stunden nonstop draufsitzt, hält das die Dichtung wirklich durch, ohne zu schwitzen?

Hier im Forum geistere mal ein Link auf einen niederländischen Webshop rum, wo Hydraulikzylinderchen für Fahrrad-Trommelbremsen zu kaufen waren. Entsprechend klein und leicht, natürlich. Ich hab's leider nicht mehr griffbereit.

Und das Ganze bringt dir genau was? Weniger Teile?

bergauf
 
Hallo @bergauf ,

Hier im Forum geistere mal ein Link auf einen niederländischen Webshop rum, wo Hydraulikzylinderchen für Fahrrad-Trommelbremsen zu kaufen waren. Entsprechend klein und leicht, natürlich. Ich hab's leider nicht mehr griffbereit.

über den Link würde ich mich freuen, falls er Dir oder einem weiteren User wieder zur Hand kommt. (y)

Viele Grüße
Wolf

PS: 300 Bar bedingt diese Art von verstellbarer Federung gewiss nicht. Nicht einmal im Traum. Da platzt sofort jeder Hydraulikzylinder in der Baugröße.
 
Hm? Die zwei Zitate passen nicht zueinander, gewissermaßen. Ob Wolfgang den Link damals gepostet hat, weiß auch keiner.

Falls Du auf die 300 Bar anspielst: Selbst ein Mikrozylinder wäre dann mehrere hundert Gramm schwer, wenn er mit 300 Bar Öldruck befeuert werden sollte. Und er wäre nicht mehr durch eine Schwinge o.Ä. eindrückbar bei diesem Druck, ergo: keine Bewegung mehr feststellbar.

Viele Grüße
Wolf
 
Hallo zusammen,

ich lese schon seit einer Weile mit und finde "die Rostbraune” ein verblüffendes Beispiel dafür, dass Versuch eben doch kluch macht.
Ich hätte selbst stark an der Verdrehsteifigkeit gezweifelt.
Aber ich muss den Hut ziehen vor der Umsetztung, die sich jetzt ja schon eine ganze Weile bewährt hat.

Nun zum eigentlichen Anliegen, der Hydropneumatik:
Ein simpler (Umlenk)Hebel kann das Druckproblem einfach lösen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass dann ein umgebauter pneumatischer Dämpfer aus einem MTB eine Lösung sein könnte.
Alternativ könnte man auch einen Pkw-dämpfer aus einer Kleinwagen-Hinterachse verwenden. Da passt dann auch der Verstellweg. Ich hatte so einen pkw-Dämpfer noch nie offen, könnte mir aber vorstellen, dass man da den Innereien eine ausgiebige Entschlankungskur verpassen kann. Und: im Zubehör sind die Dinger Spottbillig, sprich: einfach kaufen und mal probieren.(y)
Und noch: Achtung beim Öffnen spucken die Dinger natürlich fies öl. Das kann im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen.

Grüße Alex
 
@Riese: Könntest Du den simplen (Umlenk)Hebel skizzieren, mit Deinem Telefon fotografieren (die Skizze;)) und hier einstellen, bitte? Weil: Ich nix vaschtehn...
Gruß Krischan
 
@chrischan:
Wie gewünscht gibts eine schnelle Skizze. Alle kleinen Kreise stellen Gelenke dar.
In der benötigten Größe des Hebels wird das wohl nix mit simplen Laserblechen. (So wars in meinem Kopf vor der Skizze:whistle:)
Erst nach dem Skizzieren bemerkt::D
Der eingezeichnete Hebel ist nur prinzipiell dargestellt. Festigkeitsmäßig macht das gezeichnete Dreieck eher mit drei Streben zwischen den drei Gelenken Sinn.
Der Dämpfer kann am unteren Ende natürlich nicht IM Rahmenrohr sitzen. Seitlich davon macht ebensowenig Sinn. Hier sind zwei Laschen ähnlich wie beim Sitzrohr sinnvoll.

Gruß Alex

Edit: der Bilderupload hat länger gedauert wie Skizze und Beitrag. :eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
twas über 300 bar?

Ich glaube ich steh mit dem Kräfteparalellogramm etwas auf Kriegsfuss. Die hier schon genannten 7500 N Zug auf der unteren Strebe sind wohl viel zu hoch gegriffen. Nochmal gezeichnet bin ich bei 2500 N Normallast bei gewogenen 55 kg Hinterradbelastung gekommen. Das deckt sich auch mit dem Dämpfer. Ein 165 mm Dämpfer federt 38 mm ein und ist für einen Federweg von ca 80 mm ausgelegt. Wenn ich ihn wie oben gezeigt in den Rahmen setze sind beide Bedingungen erfüllt. Bei meinem wunsch Hydraulik Zylinder gibt das dann ca 100 Bar mit Normallast. Er sollte also einen Prüfdruck von 300 Bar haben.


Und das Ganze bringt dir genau was? Weniger Teile?

Schon weniger mechanische Teile. Hydraulik ist mittlerweile so zuverlässig, da muss man auf dauer sehr wenig darüber nachdenken.


Selbst ein Mikrozylinder wäre dann mehrere hundert Gramm schwer

Wenn ich die Spindel mit Ratsche, das doch massiver ausgelegte Rohr in dem die Spindel verschwindet. Die Lagerung der Spindel, den Dämpfer, die Wippen und Gelenke betrachte erschreckt mich das nicht.


Ein simpler (Umlenk)Hebel kann das Druckproblem einfach lösen

Die Spindel hat einen Hub von 105 mm das reicht aus. Dazu noch 40 mm Dämpferweg. Wenn das dann noch, wie bei Dir gezeichnet, 1:3 Untersetzt wird braucht dein Dämpfer 420 mm Dämpferweg. Da ist unter dem Sitz, glaube ich, kein Platz.


Die Dämpfergeschichte hat mich jetzt doch ziemlich ausgebremst. Das muss auf Später vertagt werden. Ich habe ja sonst auch noch genug
Baustellen an der Neuen und werde jetzt erst mal, wie geplant, mit konventionellen Bauteilen ausprobieren ob eine Federrung sinnvoll ist.
 
@Best-Maffi hat mich gefragt, wie die eigenbau Gabel geplant ist.

MBB Gabel.jpg

MBB Gabel 1.jpg

Elliptisches Ovalrohr, gibts 30 x 15 x 1,2, zwei Holme, oben miteinander verschweisst, unten eine Gabelbrücke, die auch Axialkräfte abträgt. Wie beim Motorrad dahinter das Steuerrrohr. Entweder Schrägrillenlager, die nehmen Radiale und Axiale Kräfte auf, oder Rillenkugellager mit einem richtigen Axiallager. Das sollte robuster sein. Bei den durchgehenden Holmen habe ich keine Angst, dass was Knickt. Ob ich Cantisockel oder eine Scheibenbremse dransetz weiss ich noch nicht.

Die Gabel kann 622' Räder mit 32 mm oder 559' mit 47 mm maximal aufnehmen. Das würde für Scheibenbremsen sprechen. Dann könnte man Problemlos tauschen.
 
Wo bekommst Du dieses Rohr?

Beim Rumsuchen, was es so gibt, bin ich darauf gestossen. Ich bin mir aber sicher, dass es sowas auch bei den üblichen verdächtigen (Klöckner, Remag) gibt.


Freitag war ich richtung Bayreuth, in der Fränkischen Schweiz, unterwegs und habe mit 79,57km/h leider nicht ganz die 80' Marke geknackt. Es war eh ein ein beinahe Tag. Die 200 km in 10 Std mit Pausen habe ich auch ganz knapp verpasst. 199.64 in 10 Std 3 Minuten. In flachen Passagen merkt man eindeutig, dass die Rostbraune besser läuft als das Airbike.
 
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