- Beiträge
- 515
Ich hatte immer angenommen, ich habe vor 14 Monaten ein DF in Leichtbauweise bestellt. Gestern erfuhr ich von Daniel, dass er sich die Kunden, die eines seiner Leichtbauwunder bekommen, aussucht. Wie ich mich qualifiziert habe, das kann ich euch nicht sagen. Jedenfalls kam nach den 14 Monaten besagter Wartezeit die ersehnte Anfrage, ob und wann ich beim Laminieren dabei sein möchte. Die letzten zwei Tage habe ich Urlaub nehmen können und so machte ich mich auf den Weg...
Ich dachte eigentlich, dass Daniel mich gönnerhaft über seine Schulter schauen lassen würde. Schon alleine das hätte ich spannend gefunden und wissbegierig alle Eindrücke aufgesogen wie Carbongewebe das Harz. Dass er mir aber sofort Handschuhe in die Hand drückte und mich mit knappen und präzisen Worten fordernd anleitete und dabei immer komplexere Aufgaben zuteilte, das machte diese Einladung, an der Entstehung meines DFs dabei zu sein, zu einem unbeschreiblichen Erlebnis. Ich war schon überrascht, dass ein getriebener, nach Perfektion strebender Daniel Spass daran haben kann, von einem interessierten Anfänger beim Laminieren "aufgehalten" zu werden. Er hat Freude daran, anderen Verrückten einen kleinen Einblick in seine Kunst zu gewähren. Er genießt dabei, einen zu fordern, auszutesten, zu prüfen, ob man mitdenkt und etwas verstanden hat. Ich habe so gut es geht mitgespielt, so viel Freude gönne ich ihm bei der Arbeit! Er vergisst dabei nicht, in regelmäßigen Abständen zu betonen, dass er die entscheidenden Details als Betriebsgeheimnis nicht ausplaudert und Unerfahrene diese nicht auch ansatzweise erkennen können, welche Kniffe er mit wieviel Gehirnschmalz entwickelt habe. Meine besorgen Nachfragen, ob ich gerade gut genug einharzen, Gewebe auflegen, positionieren, abschneiden und anpinseln würde, kommentierte er genervt trocken ironisch mit einem "Wird das mein Fahrzeug?" Also habe ich auf die Zähne gebissen, den Mittelweg zwischen ordentlichem Arbeiten (nach meinem Verständnis) und den Aufforderungen, ich solle doch Gas geben, gesucht. Daher waren diese zwei Tage kein Erholungsurlaub, ich war danach eher urlaubsreif...
Und dann kamen die Momente, wo dem Meister beim Anblick des Ergebnisses (nicht meines!) der Stolz in den Augen glänzte und ehrliche Kommentare, dass vieles selbst seiner Meinung nach kaum besser, leichter oder steifer ginge, dass sein Streben nach Perfektion langsam Grenzen erreiche. Umso mehr werde ich mich auf das Gefährt freuen und es in Ehren halten!
Ja, unbeschreiblich, daher will ich noch mit euch ein paar optische Eindrücke - mit Erlaubnis - teilen:
Die mit weißem Gelcoat vorbereitete untere Negativform. Ganz dünn nur zwecks Gewichtsersparnis. Optische Fehler werden hingenommen, die optische Perfektion wäre schwerer.
Daniel hatte fast alles schon vorgeschnitten, wir konnten uns zügig ans laminieren machen.
Der erste Radkasten und die Verstärkung der Schnauze. Daniel am Radkasten, der Lehrling an der Schnauze...
Der Meister am Radkasten. Auch hier Gewichtsoptimierung, Daniel betont, dass Unwissende sich nicht vorstellen können, was da alles an seinen Überlegungen drin steckt.
Nach sechs Stunden laminieren war am ersten Tag dann die untere Hälfte fertig. Das sei zügig und Nici bestätigte mir lächelnd, dass das so gewertet werden könnte, dass ich nicht nur im Weg rum gestanden bin.
Am nächsten Tag hat Daniel die bereits gewachste und polierte Form der Oberschale mit dem gefärbten Gelcoat gesprüht. In der Wartezeit zeigte er mir einen Stapel an wertvollem Erfahrungsschatz: Geschätzte 50 Platten der unterschiedlichsten Gewebeproben und Sandwich-Kombinationen, die er über Jahre produziert, gesammelt, gewogen und auf Biegesteifigkeit verglichen hat. Das hat mich sehr beeindruckt und zeigt, mit was für einem Einsatz er nach Perfektion strebt. Und wo sonst kann man mal mit Carbonplättchen spielen und verbiegen, die Eigenschaften dieses faszinierenden Materials erspüren?
Die fertige Oberschale. Am zweiten Tag hat mich Daniel scheinbar noch mehr eingespannt und gefordert, ich habe kaum Fotos, ich vermute ich habe mich nicht getraut die Handschuhe auch nur kurz für ein Foto auszuziehen
Leider musste ich mich dann auch rasch auf den Heimweg an den Bodensee machen. Die Faszination für dieses Kunstwerkes hat mich jedenfalls noch mehr ergriffen, was für eine Erfahrung bei der Produktion des eigenen VMs dabei zu sein. Ein dickes und herzliches Dankeschön auch an Nici, die mir mit großer Gastfreundschaft Unterkunft und eine nahrhafte Kartoffelsuppe anbot. Dass Momo mir die Kekse weggegessen hat, das nehme ich ihr nicht übel. Selber schuld, wenn ich die auf dem Boden liegen lasse m(
Und an Daniel auch auf diesem Wege nochmal ein Dankeschön, falls er nicht schon bemerkt haben sollte, wie sehr mich diese Aktion begeistert hat
Ich dachte eigentlich, dass Daniel mich gönnerhaft über seine Schulter schauen lassen würde. Schon alleine das hätte ich spannend gefunden und wissbegierig alle Eindrücke aufgesogen wie Carbongewebe das Harz. Dass er mir aber sofort Handschuhe in die Hand drückte und mich mit knappen und präzisen Worten fordernd anleitete und dabei immer komplexere Aufgaben zuteilte, das machte diese Einladung, an der Entstehung meines DFs dabei zu sein, zu einem unbeschreiblichen Erlebnis. Ich war schon überrascht, dass ein getriebener, nach Perfektion strebender Daniel Spass daran haben kann, von einem interessierten Anfänger beim Laminieren "aufgehalten" zu werden. Er hat Freude daran, anderen Verrückten einen kleinen Einblick in seine Kunst zu gewähren. Er genießt dabei, einen zu fordern, auszutesten, zu prüfen, ob man mitdenkt und etwas verstanden hat. Ich habe so gut es geht mitgespielt, so viel Freude gönne ich ihm bei der Arbeit! Er vergisst dabei nicht, in regelmäßigen Abständen zu betonen, dass er die entscheidenden Details als Betriebsgeheimnis nicht ausplaudert und Unerfahrene diese nicht auch ansatzweise erkennen können, welche Kniffe er mit wieviel Gehirnschmalz entwickelt habe. Meine besorgen Nachfragen, ob ich gerade gut genug einharzen, Gewebe auflegen, positionieren, abschneiden und anpinseln würde, kommentierte er genervt trocken ironisch mit einem "Wird das mein Fahrzeug?" Also habe ich auf die Zähne gebissen, den Mittelweg zwischen ordentlichem Arbeiten (nach meinem Verständnis) und den Aufforderungen, ich solle doch Gas geben, gesucht. Daher waren diese zwei Tage kein Erholungsurlaub, ich war danach eher urlaubsreif...
Und dann kamen die Momente, wo dem Meister beim Anblick des Ergebnisses (nicht meines!) der Stolz in den Augen glänzte und ehrliche Kommentare, dass vieles selbst seiner Meinung nach kaum besser, leichter oder steifer ginge, dass sein Streben nach Perfektion langsam Grenzen erreiche. Umso mehr werde ich mich auf das Gefährt freuen und es in Ehren halten!
Ja, unbeschreiblich, daher will ich noch mit euch ein paar optische Eindrücke - mit Erlaubnis - teilen:
Die mit weißem Gelcoat vorbereitete untere Negativform. Ganz dünn nur zwecks Gewichtsersparnis. Optische Fehler werden hingenommen, die optische Perfektion wäre schwerer.
Daniel hatte fast alles schon vorgeschnitten, wir konnten uns zügig ans laminieren machen.
Der erste Radkasten und die Verstärkung der Schnauze. Daniel am Radkasten, der Lehrling an der Schnauze...
Der Meister am Radkasten. Auch hier Gewichtsoptimierung, Daniel betont, dass Unwissende sich nicht vorstellen können, was da alles an seinen Überlegungen drin steckt.
Nach sechs Stunden laminieren war am ersten Tag dann die untere Hälfte fertig. Das sei zügig und Nici bestätigte mir lächelnd, dass das so gewertet werden könnte, dass ich nicht nur im Weg rum gestanden bin.
Am nächsten Tag hat Daniel die bereits gewachste und polierte Form der Oberschale mit dem gefärbten Gelcoat gesprüht. In der Wartezeit zeigte er mir einen Stapel an wertvollem Erfahrungsschatz: Geschätzte 50 Platten der unterschiedlichsten Gewebeproben und Sandwich-Kombinationen, die er über Jahre produziert, gesammelt, gewogen und auf Biegesteifigkeit verglichen hat. Das hat mich sehr beeindruckt und zeigt, mit was für einem Einsatz er nach Perfektion strebt. Und wo sonst kann man mal mit Carbonplättchen spielen und verbiegen, die Eigenschaften dieses faszinierenden Materials erspüren?
Die fertige Oberschale. Am zweiten Tag hat mich Daniel scheinbar noch mehr eingespannt und gefordert, ich habe kaum Fotos, ich vermute ich habe mich nicht getraut die Handschuhe auch nur kurz für ein Foto auszuziehen
Leider musste ich mich dann auch rasch auf den Heimweg an den Bodensee machen. Die Faszination für dieses Kunstwerkes hat mich jedenfalls noch mehr ergriffen, was für eine Erfahrung bei der Produktion des eigenen VMs dabei zu sein. Ein dickes und herzliches Dankeschön auch an Nici, die mir mit großer Gastfreundschaft Unterkunft und eine nahrhafte Kartoffelsuppe anbot. Dass Momo mir die Kekse weggegessen hat, das nehme ich ihr nicht übel. Selber schuld, wenn ich die auf dem Boden liegen lasse m(
Und an Daniel auch auf diesem Wege nochmal ein Dankeschön, falls er nicht schon bemerkt haben sollte, wie sehr mich diese Aktion begeistert hat