Knie-Probleme und Liegerad

Ein wenig können die Aufnahmen täuschen, da es nicht sehr entspannt ist das Smartphone zu halten. Das ist mir aber jetzt erst aufgefallen.

Trittst Du richtig in die Pedale? Das sieht so aus als würdest Du die Pedale von oben "tätscheln"...
Die Aufnahmen sind nicht mit großer Kraft und eher bei entspanntem fahren knapp oberhalb der Abschaltgrenze des Bafang (ca. 26-27 km/h) entstanden. Insofern sollte das „tätscheln“ schon passen.

Gleichzeitig sind deine Kurbeln, glaub ich, zu lang und dein Tretlagerabstand zu groß.
Mein erster Eindruck ist das der Fuss sehr gestreckt ist: dann sind die Pedale zu weit weg.
Den Tretlagerabstand hatte ich erhöht um den Kniewinkel zu verringern. Ich hatte bisher mitgenommen, dass Knieprobleme eher durch zu kurzen Abstand und Archillessehnenprobleme durch zu großen Abstand entstehen sollen. Mit der Archillessehne habe ich keine Probleme.

Ansonsten sieht es eher so aus als ob dir die Kurbel zu lang wäre :X3: zu viel Winkel am Knie und stark gestreckt vorne
Gleichzeitig sind deine Kurbeln, glaub ich, zu lang und dein Tretlagerabstand zu groß.
Das hatte ich mir als ich die Aufnahmen angesehen habe auch gedacht. Gleichzeitig das Knie zu angewinkelt und gleichzeitig das Bein zu gestreckt. Ich werde mal die Pedalen auf das kürzeste Loch der Kurbelarme setzen. Ich hatte das mal getestet und fand es irgendwie unnatürlich und hatte Angst mir durch den kurzen Hebelweg eher noch mehr Kraft ins Knie zu drücken.

Im unteren Video stampfst du ne 65er Kadenz ins Tretlager, für mich geht das überhaupt nicht. 90er Kadenz ist ein guter Richtwert.
Meine Vermutung in Hinsicht auf die Kadenz ist, dass diese im Normalbetrieb höher liegt. Ich war sehr darauf konzentriert das Smartphone zu halten, da mir spontan nichts einviel wie ich das befestigen könnte. Leider habe ich keine Kadenzmessung, sodass ich nicht sagen kann wie hoch meine Kadenz normalerweise liegt.

Ich habe den bbs02 aufgrund von Kniebeschwerden raus geworfen. Seitdem läuft es ganz gut.
Auha, das wollte ich eigentlich nicht hören. Aber vielleicht sollte ich das mal testen. Müsste mir dann allerdings erst einen normalen Schlitten, Tretlager und Kettenblatt besorgen, sodass ich das Testen kann.

Ich werde erst einmal die Pedale versetzen, sodass der Kurbelkreis enger wird und versuchen auf eine hohe Kadenz zu achten.

Danke schön.
 
Welchen Motor hast du da denn eigentlich genau?
Der BBS ist ja auch nicht gerade schnelldrehend, zumindest mit 36V...
Du kannst deine Kadenz auch selber zählen und mit ner Uhr messen.
 
Zum Kadenz ermitteln oder trainieren kann man auch Musik benutzen und im Takt treten ;)
Bei Techno wäre ich aber vorsichtig, es sei denn du willst auf die Rennstrecke ;):ROFLMAO:
 
Welchen Motor hast du da denn eigentlich genau?
Der BBS ist ja auch nicht gerade schnelldrehend, zumindest mit 36V...
Das ist ein Bafang BBS01 mit 36V. Seine Maximale Kadenz liegt soweit ich weiß bei 80 Umdrehungen / Minute. Da er aber ja nur zum Anfahren und an den hier im hannoverschen Umland sehr geringen Steigungen genutzt wird, bremst er die Kadenz des Fahrers nur kurzfristig aus. Meistens bewege ich mich oberhalb der Abschaltgrenze.
 
Da weiter oben etwas von 65er-Kadenz und Problemen beim kräftiger Treten stand: Hatte ich in grauer Vorzeit auch. Abhilfe: Trittfrequenzmesser ans Rad und sich zu mindestens (!) 80 rpm zwingen. Als ich mir dann 'ne Kadenz >100 angewöhnt hatte, hab' ich den Trittfrequenzmesser wieder abgeschraubt. Jetzt bekomme ich die Probleme nur noch, wenn ich z.B. bei Hügeln ("so kurz, das lohnt sich nicht") aus Faulheit aufs Runterschalten verzichte. Überraschend angehalten und deshalb anfahren im hohen Gang? Mit wenig Kraft losfahren und schnell die Gangwahl korrigieren.

Kurbellänge, Fußposition, Sattelhöhe, etc. können natürlich auch eine Rolle spielen, aber bei mir war's definitiv das Fahren mit Kraft statt Drehzahl.
 
Die Pedale sind versetzt und ich teste jetzt mit der kürzesten Einstellung, die meine Kurbeln zulassen. Nach Trittfrequenz-Sensoren schaue ich gerade.
 
Ich schlage mich seit geraumer Zeit mit bisher undiagnostizierten, beidseitigen Knieproblemen herum, die z. B. im Zusammenhang mit dem Liegerad- / Velomobilfahren und aus meiner Sicht stärker auftreten wenn ich mehr Kraft zum Fahren aufwende oder häufiger fahre.
@energiesparer, hat bisher ja keiner gefragt, wo genau du Schmerzen hast und wie die sich äussern (vorne, hinten, aussen, innen, im Druckaufbau bei Treten, über den gesamten Tretzyklus, nur in der Beugephase, beim Übergang des oberen/unteren Totpunktes, oder immer beim Übergang von Beugen und Strecken?). Treten die nur beim Liegeradfahren auf? Oder hast du mitunter auch Knieschmerzen. Sind die Knie v. a. nach der Belastung warm und/oder gerötet und wie lange, oder unauffällig?
Also, deine Bewegungsvideos sind schwer zu interpretieren, da die Perspektive etwas verzerrt und gerade die Beinachse scheinbar leicht in Richtung valgus bzw. X-Bein fehlinterpretiert werden könnte. Ansonsten schliesse ich mich den Vorrednern an, dass die Bein-/Fußstreckung doch etwas extrem ist. Und natürlich die Kadenz. Viel mehr kann man dazu eigentlich anhand der Videos nicht sagen.
Wenn deine Knie sonst unauffällig sind, okay. Ansonsten lohnt sich der Gang zum guten Physio (Beinachsenstabi) und ggf. vorher mal zur Visite. Und ja, dann kommt da noch das Thema, Schuhe/Cleats/Einstellung/geeignetes Pedalsystem, etc.
 
Das ist ein Bafang BBS01 mit 36V. Seine Maximale Kadenz liegt soweit ich weiß bei 80 Umdrehungen / Minute
Diese Drehzahl schafft er nur bei 42V Maximalladung, sobald was verbraucht wurde, wird er natürlich immer langsamer.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass sich nach dem Abregeln deine Trittfrequenz wesentlich erhöht.
Ich bin gespannt, was du zu den kürzeren Kurbeln sagst...
Bei @anotherkiwi werkelt der BBS mit höherer Voltzahl, als vom Hersteller vorgesehen.
So lässt sich die Drehzahl in gesündere Bereiche steigern, vielleicht ist das einen Gedanken wert!
 
V.a. im Velomobil habe ich immer mal wieder Probleme mit den Knien (auf den offenen Liegern weniger/seltener).
bei mir umgekehrt..
bis jetzt hatte ich nur Knie-Probleme mit dem Lowracer...
einmal auf einer 220km Tour im Winter zu meinen Eltern (Weihnachten)

wurde dann besser, sodass ich die Rückfahrt paar Tage später angetreten bin...
musste ich nach 150km abbrechen
die ersten 50km war nix..
dann fings an..
die letzten 50km gingen nur noch indem ich alle paar km stehen geblieben bin und für 3min aufgestanden bin..

aber wie gesagt: dann abgebrochen und mit Zug heim... (das einzige mal in meinem Leben.. normalerweise "beisse" ich immer durch.. aber hier machte ich mir sorgen tatsächlich was permanent zu zerstören im Knie)

6 Wochen lang konnte ich dann nicht treten...
bin dann mit Trike und einbeinig (das Bein mit schmerzende Knie ausgeklickt und oben am Umwerfer abgelegt) in die Arbeit geradelt..

6 Wochen kaum besserung gespürt... dachte schon: das wars mit Radfahren, hab was permanent kaputt gemacht..
ein MRT hat aber nix gezeigt

und nach 6 Wochen ist es dann plötzlich - so schnell wie es gekommen ist - auch wieder verschwunden

bei längeren STrecken (über 100km) zwickt es immer wieder mal beim Liegerad bei mir...
bei kürzeren oder beim Pendeln ist nie was
Trike fahre ich nicht mehr so lange Strecken
und Velomobil zum Glück noch nie was in der Richtung gewesen
 
Das ist ein Bafang BBS01 mit 36V. Seine Maximale Kadenz liegt soweit ich weiß bei 80 Umdrehungen / Minute.
das war der einzige Grund für mich, bei RAd meines Vaters statt des BBS01 den eigentlich unnötig stärkeren BBS02 zu verbauen..
der dreht deutlich höher (bis über 110er Kadenz was ich mich so erinnere - optimal so bei 80-90er Kadenz rum)
 
mein linkes Knie ist nach Kreuzbandabriss, Knochenbruch und Miniskusschaden (Mountainbikesturz) auch vor 20Jahren operiert worden. Seither hab ich bei hohen Trittfrequenzen mit wenig Last Knieschmerzen :( konnte mir noch kein Arzt schlüssig erklären, warum Bergtouren und niedrige Trittfrequenz kein Problem sind ;)
Daher fahre ich im VM Übersetzungen, wo jeder Händler den Kopf schüttelt. Im 26" Quest Highspeeddrive 11-25 zu 38/95 und im 20" QV+ 11-25 zu 44/110 für angenehmen 45-53kmh Schnitt aufm Arbeitsweg o_O
 
hat bisher ja keiner gefragt, wo genau du Schmerzen hast und wie die sich äussern
Die Schmerzen treten vor allem außen und hinten an den Knien auf. Wenn man im Sitzen mit beiden Händen außen an die Knie fasst, liegen diese in den Muskeln oder Sehnen (?) die sich an der Stelle deutlich außen an der Kniekehle zu fühlen sind.

Beim Velomobilfahren würde ich sagen, dass sie primär beim aktiven Treten nach vorne in die Pedale auftreten. Beim Ziehen mit den Clickpedalen treten keine Schmerzen auf. Wenn ich drüber nachdenke, dann fahre ich im Alltag aber kaum mit Ziehbewegung, sondern habe das nur mal zur Eingrenzung der Problematik gemacht.

Die Schmerzen habe ich dann auch wenn ich z. B. aus einem Sessel aufstehe oder aus der Hocke hochkommen will. Beim normalen Gehen habe ich hingegen keine Schmerzen.

Ich würde also sagen sie treten beim Übergang vom gebeugten zum gestreckten Knie auf.

Wenn ich eine Weile (ca. 1-2 Wochen) nicht radfahre dann schwächen sich die Symptome wieder ab, sind jedoch nach 1-2 Pendelfahrten von 25-28 km/h einfacher Strecke (50% Stadtverkehr mit zumeist einigen roten Ampeln) schnell wieder da.

Sind die Knie v. a. nach der Belastung warm und/oder gerötet und wie lange, oder unauffällig?
Da habe ich noch nicht aktiv drauf geachtet. Mir ist bisher nichts entsprechendes aufgefallen. Donnerstag plane ich wieder in die Firma zu radeln und werde dann mal drauf achten.

vorher mal zur Visite
Geklärt ist mit Röntgenbild, dass anscheinend kein „Knieverschleiß“ vorliegt. Laut Orthopäde ist das Röntgenbild beider Knie unauffällig. Aktuell lautet die Diagnose „gereitzter Sehnenansatz“, wobei mein Hausarzt meinte, dass ist eher eine Verlegenheitsdiagnose. Aktuell therapiere ich mit Reizstrom und habe jetzt Kniebandagen, was jedoch meinem Gefühl bisher nichts positives zur Verbesserung der Situation bringt.
 
@energiesparer was ist deine Innenbeinlänge und die Kurbellänge am Bafang?

Bei mir (1,75m, Innenbeinlänge ca 80cm) machen Kurbellängen über 155mm am Liegerad massiv knie-aua. Mit 170mm Kurbeln kam ich nur ca 35km, mit 165mm Kurbeln ca 55km weit, bis die Knie vernehmlich schmerzten.

Mit den seit ein paar Jahren verwendeten 155mm oder 145mm Kurbeln schmerzen die Knie auch nach >200km nicht, ausser ich trete auf längeren Strecken unter ø70rpm mit entsprechend höherem Kraftaufwand.

Wenns bei mir doch mal im Knie schmerzt, ist am Trike/VM das Tretlager +/- 5-6mm falsch eingestellt. (meine Knie sind dreckige kleine Arschkrampen-Zicken)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Knie ist halt recht komplex, hoch belastet, da wird auch viel geraten beim Arzt. Hauptsache erstmal Röntgen, das Gerät ist gekauft und muss gefüttert werden, damit es Geld bringt...
Ich hatte mir die Knie bei einem Parkettreparaturjob versaut, 3 Tage nur auf den Knien in einer Turnhalle, am 3. Tag waren die Knie so schmerzhaft und Dick, daß ich nicht mehr Knien oder Belasten konnte. Treppen waren die Hölle. War im November 22, zog sich gut in nächste Jahr, März herum habe ich mir trotz Schmerzen und immer wieder dicken Knien das DF gekauft. Ab da wurde es langsam besser, habe von Anfang an versucht, hohe Kadenz zu fahren und mich gut dran gewöhnt. Irgendwann im Bereich Juni-August war es dann fast so, wie es jetzt ist, ab und an mal Schmerzen, vor allem nach Arbeiten, wo ich mehrmals am Tag knien musste. Wird immer besser durchs Radfahren.
Samstag wieder leichte Schmerzen Treppab rechts, Sonntag knapp 100km gefahren, danach auch auf der Treppe wieder schmerzfrei. Hab das Gefühl, daß es mit verbesserter Muskulatur stabilisiert wird, nur das Knien ist evtl >50 Gift für die Knie bei mir.

Das grenzt Dein Problem natürlich nicht ein und ist quasi das Gegenteil, was ich aber sagen will: Wenn Du die Ursache erstmal abstellen kannst und dann die Knie gut benutzt (immer schön Blut in die minimal durchbluteten Strukturen pumpen durch Belastung/Entlastung) und Muskulatur aufbaust, wird das schon wieder werden.

@Krischan hat mir von seinen Knieproblemen erzählt, die er durch Knicklenker Fahren komplett weg bekommen hat. Er vermutete Aufbau von Stützmuskulatur durch die immer kleinen seitlichen Korrekturbewegungen (wenn ich das richtig erinnere)
 
Okay, danke @energiesparer
Die Schmerzen treten vor allem außen und hinten an den Knien auf.
eher aussen oder eher hinten? Aussen könnte für Reizung des Traktus Iliotibialis (Schenkelbindenspanner oder so ähnlich) sprechen, also durch viel Zug von der äusseren Gesäßmuskulatur über die Beinaussenseite. Kannst ja mal unter 'Läuferknie' suchen. Da spielt die Beinachse und eben bei fixiertem Becken Standbreite und Fußstellung eine sehr große Rolle. Wenn eher hinten am Ansatz des Wadenbeinköpfchens, dann durch Zug des äusseren Beinbeugers Bizeps Femoris.
dass sie primär beim aktiven Treten nach vorne in die Pedale auftreten
Spricht eher für den Traktus Iliotibialis. Aber Laiendiagnosen aus der Ferne sind nicht selten ein weites Feld pseudotherapeutischer Ergüsse.
Ich würde also sagen sie treten beim Übergang vom gebeugten zum gestreckten Knie auf.
dito
Diagnose „gereitzter Sehnenansatz“, wobei mein Hausarzt meinte, dass ist eher eine Verlegenheitsdiagnose
Ja, über die Ursache sagt das noch nix aus ;) :(
Ich würde dir auf jeden Fall zum guten Physio raten. Man muss die Körperhaltung und gesamte Funktionalität im Blick haben. Zudem teste mal bei Kniebeugen bzw. Aufstehen vom Sitzen, wie sich Standbreite und Fußstellung auf den Schmerz auswirken. Wird es schlimmer/besser, wenn du enger stehst oder eher breiter, eher bei leichter Fußaussen/-innenrotation, Gewicht bzw. Knielot von der Kniescheibe über/vor/hinter die Knie? Bei engen Stand bringt man mehr Zug auf die Beinaussenseite.
 
was ist deine Innenbeinlänge und die Kurbellänge am Bafang?
Meine Innenbeinlänge (gemessen in Socken ohne Radschuhe) ist 79cm. Bisher habe ich 155mm Kurbellänge gefahren und habe gestern auf 145mm umgestellt. Ich werde die nächste Zeit mal testen wie es damit läuft und versuchen meine Kadenz oben zu halten.
 
Ich werde die nächste Zeit mal testen
Hört sich sinnvoll an (bzw. wenn man es gelesen hört ;)). Und immer dran denken. Es kann ja alles in Ordnung sein. Nur ist das bisher eine ungewohnte Belastung. Und die ganze Reibung von Bändern/Sehnen/Bindegewebe ist noch zu viel. Herz/Kreislauf passt sich schnell an. Bindegewebe, Knorpel, auch Knochen, etc. brauchen länger. Aber auch da wappnet sich der Körper mit der Zeit, wird robuster. Eben das Prinzip der Superkompensation. Wichtig ist nur, dass Entzündungen nicht chronisch werden. Die richtige Balance zu finden, ist die Aufgabe. Und anders als es im Profisport eine immerwährende Gradwanderung zwischen Belastung und Regeneration ist, ist Training aus gesundheitssportlichen Apekten weitaus einfacher ;), sofern der Motor grundsätzlich rund läuft...
 
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