Knie-Probleme und Liegerad

Ich bin ganz gespannt, wie es auf dem Flevo wird (besonders dann über längere Strecken) eigentlich hat es sich super angenehm angefühlt, auch zum treten. Gut,momentan fahre ich noch ausschließlich auf dem kleinen Kettenblatt, also im leichtesten Gang, bin noch in der Übungsphase. :giggle:
 
Ich bin ganz gespannt, wie es auf dem Flevo wird (besonders dann über längere Strecken) eigentlich hat es sich super angenehm angefühlt, auch zum treten.
Die andauernde Bewegung in allen Achsen incl. Anspannen baut halt die Muskulatur rund um's Knie (und auch die Muskeln, die das Bein in einer Ebene gerade halten, damit das Knie nicht ausweicht!), evtl. sogar Becken und Bauchmuskulatur auf. Daher kann Krischan wieder seine Knie nutzen (durch die neu aufgebauten Muskeln wird das kaputte Knie entlastet).
 
Möchte mich bei Euch bedanken, hab den Ausleger nochmals ein ganzes Stück 'raus gezogen. Zusammen mit der neuen cleat-Position (weiter Richtung Zeh, etwas weniger gedreht, auf der linken Seite etwas näher am Pedal als rechts, evtl. sind auch die Kurbelarme nicht gleich weit vom Rohr entfernt) bin ich jetzt (gut, nur zwischen den Regengüssen knapp 1/2 h gefahrten) quasi schmerzfrei). Werde weiter d'ran bleiben: passendere Schuhe (die jetzigen sind trotz dicken Socken etwas gross beim Ziehen) besorgen, andere Pedale testen... Jetzt erst 'mal aber die bisher mit riesigem Abstand beste Einstellung länger checken...
 
Wobei es um Volllast bei 90° oder steiler geht. Bei vorhandener Muskulatur kein Problem.
Gruß Krischan
 
Wobei es um Volllast bei 90° oder steiler geht. Bei vorhandener Muskulatur kein Problem.
Gruß Krischan

Korrekt - aber bei diesen Winkeln ist auch der Knorpel im Gleitlager der Kniescheibe (am Oberschenkelknochen) in der Regel dünner und nicht so strapazierfähig wie bei stumpferen Kniewinkeln. Also immer schön vorsichtig - kaputtgemacht ist er u.U. schnell...

LG Holger
 
Also eher keine 90 Grad? Spitzer Winkel übt höheren Druck auf die Kniescheibe aus, oder verstehe ich das jetzt falsch? Kann mir das anatomisch immer so schlecht vorstellen :X3:
 
Das muss mit der 'Schubladenfunktion' zusammenhängen, neben dem Drehgelenk ist es auch ein
gelenk.
Deshalb hohe Trittfrequenz (80+), um den Druck relativ gering zu halten.
Langsamer Muskelaufbau über 1Mm, danach ist eine Arthrosegefahr für die meisten Liegeradler gebannt.
verstehst Du, dass es um die Kniescheibe geht. Die gehört dazu, aber unser Problem liegt im Gelenk. Der Winkel ist auch egal, den Druck erzeugst Du durch die Kraft, mit der Du trittst.
Gruß Krischan
 
Spitzer Winkel übt höheren Druck auf die Kniescheibe aus, oder verstehe ich das jetzt falsch

Das kann man sich mit einer Umlenkrolle im Zugtrum verdeutlichen: je flacher der Umlenkwinkel der Kette, desto weniger Kraft wird auf die Rolle ausgeübt - auch wenn mit derselben Kraft in die Pedale gehauen wird.

Im Zusammenhang mit meinem Knorpeldefekt an exakt dieser Stelle wurden mir (vom Sportarzt) folgende Zahlen genannt, um mich zum Abnehmen zu motivieren:

Beim Treppensteigen generiert jedes zusätzliche Kilogramm Körpergewicht das Sechsfache (also satte 6 Kilo) an Belastung, die über die Knorpelschicht verteilt und abgetragen werden muss.
Diese Knorpelschicht ist aber auf einen deutlich geringeren Kniewinkel (beim Laufen/Gehen) ausgelegt, und wird am unteren Ende des Femurs dünner/weniger belastbar, sodass sich in diesem Fall bei spitzeren Kniewinkeln zwei ungünstige Voraussetzungen ergänzen:
Zunehmender Anpressdruck bei gleicher Krafteinleitung und sinkende Belastbarkeit der anatomischen Strukturen - also ist der Winkel extrem wichtig!

Wenn ich damals gewusst hätte, was ich heute weiß...na ja, das Leben ist kein Wunschkonzert...

Dem Knorpel ist es letztlich Wurscht, ob die Belastung von Übergewicht oder ambitionierter, sportlicher Betätigung herrührt - er kommt damit entweder klar, oder wie bei mir, eben nicht.

LG Holger
 
es spielen noch andere Faktoren mit 'rein. Wir wollen ja das Übel an der Wurzel packen. Abgesehen von Überlastung, die durch schonende cleat- und Auslegereinstellung, Muskelaufbau, Tretlagerüberhöhung und Trittfrequenzanpassung beeinflusst werden kann, auch auf Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2 L am Tag) und Ernährung achten, damit der Kram (z.B. Harnsäure), der die Kristallbildung fördert und damit die Knorpelschicht zerstört, wieder abgeführt werden kann (die Ernährung wird anscheinend überschätzt, siehe https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-372018/kristalle-als-entzuendungsursache/, macht max. 10-15% aus).
Eine hohe Trittfrequenz zu halten, ist für mich schwierig, evtl. doch kürzere Kurbeln kaufen...
 
Beim Treppensteigen generiert jedes zusätzliche Kilogramm Körpergewicht das Sechsfache (also satte 6 Kilo) an Belastung, die über die Knorpelschicht verteilt und abgetragen werden muss.
Durch die richtige Lauftechnik (Treppe auf ist sehr gut, Treppe abwärts: da d'rauf achten, nicht 'rein zu pflumpsen) lässt sich Einiges drehen. Bei Bergwanderungen z.B. bewust darauf achten bzw. bei Vorerkrankungen untrainiert bevorzugt bergaufwärts gehen Wobei mir eine Physiotherapeutin gesagt hat, dass neuere Untersuchungen ergeben hätten, dass die Gelenke auch impulsartige Belastungen brauchen. Ist alles nicht so simpel. Bei Gewichthebern bildet sich z.B. eine extrem starke Knorpelschicht (gut, die haben auch entsprechende Muskelgruppen aufgebaut, was wiederum den Knorpel schützt. Der Körper passt sich also zu einem gewissen Grad an. Wir sollten aber die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dies ohne Verletzungen bzw. Schäden abläuft. Z.B. auch dies beachten:
"Wir gehen vielmehr davon aus, dass unnachgiebige Muskeln und Faszien, die durch unsere unausgewogenen Bewegungsmuster entstehen und enormen Druck auf die Gelenke aufbauen, den Verschleiß verursachen oder verstärken können."
Merke ich während meines wöchentlichen Turnens bei bestimmten Übungen sehr deutlich.
Ob die Infos zum Knorpelaufbau wirklich verallgemeinert werden können?
"Dazu wurde das betroffene Kniegelenk mit Hilfe eines Metallgestells, eines sogenannten Fixateur externe, für die Dauer von zwei Monaten auseinandergezogen. Mit Erfolg: nach dem Eingriff nahm das Schmerzempfinden ab und die Beweglichkeit des Kniegelenks zu. Was die Forscher überraschte: auf den Kontrollbildern, die sie nach dem Eingriff gemacht hatten, entdeckten sie, dass sich neues Gewebe gebildet hatte. Dieses Gewebe sah genauso aus wie gesundes Knorpelgewebe." Bei der niederländischen Studie reagiert der Körper auf Bewegung sogar mit dem Aufbau von knorpelähnlichem Material, aber ich würde mich nicht darauf verlassen...
funktioniert...?
Als zusätzliche Info, wie Probleme mit dem Knie herrühren können: https://www.rheumaliga.ch/rheuma-von-a-z/arthrose
insbesondere "Ursachen" und "Vorbeugung". Hoffe, ich habe Euch jetzt nicht mit Details zugeballert...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir hat's soweit funktioniert, dass ich die jährliche Spritzenkur absetzen konnte. Ohne den angedrohten operativen Eingriff. Und ja: Ernährung, Belastung/Training, Dehnung und ausreichende Erholungsphasen haben bei mir zum Erfolg geführt. Ich muss zwar immer Vorsicht walten lassen, aber die 356km am Stück im letzten Jahr sprechen für sich.

LG Holger
 
So, nun endlich gerade mal die Zeit gefunden, zur Garage zu gehen und mal ein paar Bilder zu machen, die vielleicht aussagekräfiger sind als meine ganzen Beschreibungen hier.

ganz links : Stellung Pedal ganz nach hinten durchgetreten.
Mitte : Kniewinkel bei vorderster Stellung des Pedals
rechts : Kurbellänge ( 190??) das wär ja schon sehr viel

Kniewinkel zu spitz, was meint ihr? Den Sitz bekomm ich nicht flacher, könnte allerdings noch das Tretlager ein Stück weiter von mir weg schieben, jedoch auch nur bedingt.
 

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Wenn Du keine Schmerzen hast, lass es so. Ich fahre seit ~60Mm mit 185er Kurbeln, 85U/min+ und geb immer Vollgas (~11/Jahr).
Gruß Krischan
 
Wenn Du keine Schmerzen hast, lass es so. Ich fahre seit ~60Mm mit 185er Kurbeln, 85U/min+ und geb immer Vollgas (~11/Jahr).
Gruß Krischan
Nein, beim Fahren glücklicherweise schmerzfrei. Treppensteigen auch ohne Schmerzen. Übergewicht habe ich nicht, 64 kg bei 1,68 Körpergröße.
 
Erstmal FlevoRacer flottmachen und fein Muskulatur trainieren, wenn jetzt endlich mal der Frühling kommen täte :sneaky:
 
Wenn Du Schmerzen bekämst,wäre es für den Knorpel u.U. schon zu spät.
Es gibt ja aber (glücklicherweise!) auch noch andere Gründe für Knieschmerzen.

Man sollte sich auch nicht verrückt machen.

Wichtig ist, dass man NIE mit zu viel (und genau das ist das Problem: was genau ist für wessen Knie "zu viel"?) Druck auf dem Pedal unterwegs ist.

Besonders am Anfang der Tour, wenn das Knie noch kalt ist, lieber noch eher zurückschalten und es über Umdrehung statt Power versuchen. Mit der Zeit bekommst Du dann ein Gefühl dafür, was Du Deinen Knien zumuten kannst.

Immer schmerzfreie Fahrt!
 
neige leider dazu, mir dann viel zu viel im Internet durchzulesen
der lokale Physio sieht das am Besten. Als ich mit einem Occasion-Up vor Jahren derbe Schmerzen (im Schulterbereich) hatte, bin ich samt Fahrrad zur Physio. Die hat sofort gesehen, dass das Fahrrad (insbesondere das Oberrohr) zu kurz war...
Beim ersten Foto bin ich mir nicht sicher, ob das der Perspektive gechuldet ist: evtl biegen sich die Knie ein wenig nach innen (?). Aber besser mit jemand Kompetentem vor Ort absprechen. Entscheidend ist der Kniewinkel, wenn das Pedal ganz oben ist.
könnte allerdings noch das Tretlager ein Stück weiter von mir weg schieben,
das würde ich probieren; wenn das Pedal ganz vorne ist, darf das Bein halt nicht ganz durchgestreckt sein. Bei einer kurzen Ausfahrt spürst Du vielleicht schon, ob Dir das gut tut. Evtl. beim Testen noch in der NIederrheinebene bleiben, kann mich noch an die Hügel bei Berg en Dal erinnern, so etwas vielleicht erst 'mal auslassen.
 
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