Gibt's ein Velomobil für richtige Winter?

Beiträge
22
:confused:Ich bin auf der Suche nach einem Velomobil mit dem ich auch im Winter täglich zur Arbeit fahren kann. Die Strecke einfach 5km, 200 Höhenmeter.
Allerdings wohne ich bei Garmisch-Partenkirchen, hier gibt es bekanntlich "richtige Winter" mit viel Schnee und knackigen Temparaturen. Ich fahr die Strecke seit 3 Jahren mit einem normalen Radl. Sommer Tourenrad, im Winter mit einem Kardan-Fahrrad und Spikes. Das ist alles wunderbar, nur wäre es schön, trocken hin und her zu kommen. Ich hatte vor ein paar Wochen Gelegenheit ein Leiba Classic und ein Leibe Brise zu testen. Die waren ganz nett, allerdings machten sie mir keinen zu robusten Eindruck. Die "Brise" gefiel mir durch ihr 26er Hinterrad beim fahren viel besser. Ich bin 1,75cm groß und 77kg schwer.Ich habe schon einiges gelesen und glaube, dass es in Richtung Cabbike, Go-one oder was Offenes mit Versatile-Dach geht. Kann man hier im Süden Bayerns irgendwo sowas anschauen und testen?
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Für 5km mit 200hm würde ich Dir kein VM empfehlen. Erst recht nicht für den Winter.
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Dann hast Du leider nicht die richtige Leiba gefahren, nämlich die X-Stream: Die ist vollständig zu schließen und Du kannst auf das 26 Zoll-Hinterrad auch richtig stark profilierte MTB-Reifen ziehen, dazu gibt es sie mit Scheibenbremsen.
Ich habe mir genau deswegen im letzten Januar eine gebrauchte X-S gekauft.
Über die Stabilität kann ich nichts sagen, aber mindestens so gut wenn nicht besser wie andere VM ist sie allemal.
Das einzige Problem bei richtig viel Schnee dürfte das enge Radhaus hinten sein.
Als Alternative könnte ich mir einen Eigenbau z.B. auf Basis eines Anthrotech Trike (mächtig robust, viel Bodnefreiheit) mit Leitrahaube oder direkt eine Leitra vorstellen.
Leider ziehts da von unten etwas.
Weiters wohnt Thomas Seide von Steintrike in Gänserndorf bei Wien, auch eine relativ schneereiche Gegend und Thomas freut sich über Herausforderungen.

Grüße, Martin
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Hallo gspui,

ich hatte einen Winter die Leiba Classic für die täglichen 9 km zur Arbeit. Für mich war das keine Vorteil zum Citybike das ich jetzt wieder täglich dafür nutze.

Was mir als Liebhaberei im Winter gut gefallen könnte wäre das hier. Könnte man evtuell auch selbst bauen. Mit zwei angetriebenen Rädern wäre auch die Traktion kein Problem.
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Hallo

Für nur 5km würde ich mir das X1 (in einem anderen Thread hier) anschauen.
Da bist du warscheinlich besser bedient.

Auf 5Km 200Höhenmeter mit dem VM, das würd nicht mal ich mir antun.
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Das ist doch eigentlich ein Anwendungsfall für das Velayo?! Große Laufräder schlüpfen besser durch tiefen Schnee, amtliche Spikereifen gibt es in 26" und Vorderradantrieb wäre für das Anwendungsprofil auch absolut sinnvoll. Man müsste bloß mal schauen, wie weit der Marcus mit dem Differential ist.
Alternativ wäre auch ein Kettwiesel mit Fledermausverdeck denkbar. Das ist schell zu bekommen, mit beidseitigem Antrieb erhältlich, Nabendynamo-fähig und auch in 20" hat Schwalbe inzwischen Spikereifen im Programm.

Aber die Steigung ist auf dem Upright auf jeden Fall angenehmer zu fahren - bei Glätte gilt das für beide Richtungen.
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

.... nämlich die X-Stream: ...
Das einzige Problem bei richtig viel Schnee dürfte das enge Radhaus hinten sein. ....

Die Meinung eines anderen Leiba X-Stream-Besitzers:

Ab einer (relativ geringen) Schneehöhe setzt du entweder vorne mit einem VM auf, oder du schaufelst den Schnee durch die Fußlöcher in den Innenraum.

Bei uns (Rhein-Main-Gebiet) gibt es kaum "richtige" Winter, und trotzdem Tage, an welchen das Fahren unmöglich wird.

Für mich hieß das schon: Aussteigen und mehrere hundert Meter schieben, zerren, fluchen.


Deshalb:
Für 5km halte auch ich ein VM für "zu viel", unnötig.
Wenns unbedingt doch so sein soll, dann würde ich mir ein Trike mit viel Bodenfreiheit ausgucken. Ein Trike, bei welchem man schnell auf- und absteigen kann, dann sind Schiebepassagen leichter akzeptabel.
Und dann würde ich in irgendeiner Form einen käuflichen/selbstgebauten Wetterschutz drankonstruieren,

meint

Peter N.


PS.
Da fällt mir ein:
Mir begegnet ab- und zu ein Anthrotech-Fahrer mit selbstgebautem Wetterschutz, er fährt seit 15 Jahren jeden Tag damit zur Arbeit.
Das Rad ist robust, die Verkleidung billigst instand zu setzen, eine nennenswerte Aerodynamik fehlt, ist aber für die kurze Strecke nicht nötig.

Für (mehr) Geld fällt mir mit hervorragend leichtem Ein/Ausstieg noch die traktionsstarke Leitra ein.
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

(... Anwendungsfall für ...Schnee ...)
Alternativ wäre auch ein Kettwiesel mit Fledermausverdeck denkbar

Moin,
nein, Kettwiesel und Schnee leider überhaupt nicht. Es fährt zwar - aber man muss nach fast jeder Schneefahrt die Kugellager wechseln, zumindest war das meine Erfahrung. Auch Achsabdichtungen (selbstgebastelt) haben das Problem höchstens verringert.

Bei regelmäßigem Schnee würde ich ohnehin irgendwas suchen, was an möglichst vielen Stellen weit von der Strasse entfernt ist, um die Schnee- und Salzbelastung klein zu halten - also möglichst grosse Räder (26" hinten - nicht nur wegen der Traktion). Velomobil bei Deiner Strecke eher nicht wegen des Gewichtes, wie schon andere hier schrieben. Trike mit Aufbau - vielleicht, aber auch da musst Du bedenken, dass sich 3 Spuren schwerer durch den Schnee pflügen lassen als eine.

Gute Fahrt, Peter
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Kettwiesel und Schnee leider überhaupt nicht. Es fährt zwar - aber man muss nach fast jeder Schneefahrt die Kugellager wechseln, zumindest war das meine Erfahrung. Auch Achsabdichtungen (selbstgebastelt) haben das Problem höchstens verringert.

Das kann ich nur bestätigen. Ich hatte mir letztes Jahr im Winter mein Wiesel so richtig versaut, da mußte ich im Frühjahr wieder richtig Geld und Zeit zum Wiederherrichten investieren. Ich bleibe bei Schnee doch lieber bei meinem guten alten Trekkingrad mit Spikebereifung!

Gruß

Andreas
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Für 5km mit 200hm würde ich Dir kein VM empfehlen. Erst recht nicht für den Winter.

Ich kann mich da nur Robert anschliessen!
Ich denke auch das du mit keinem Anderen (ohne Elektrische Hilfe) Rad nach 200hm noch trocken bist! Das sind ja im Schnitt 4% Steigung, das ist schon sehr ordentlich.

Ich würde dafür ein möglichst leichtes Rad nehmen.

Tschö
René
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Die Meinung eines anderen Leiba X-Stream-Besitzers:


Für (mehr) Geld fällt mir mit hervorragend leichtem Ein/Ausstieg noch die traktionsstarke Leitra ein.

Servus ,
fahre ich seit 1990 , mit kurzen Unterbrechungen , natürlich ganzjährig .
Im Winter gerne mit E Motorunterstützung . Da ich wenig bis gar keine Höhenmeter habe und auch noch driften will , fahre ich mit Slickbereifung auch im Winter . Für Haftungsfetischisten gibts den Marathon Winter Spike Mantel .
Bei feuchtem Schnee baut man die Aeroschutzbleche ab , da sie sich sonst zusetzten .

Die Leitra hat sehr viel Traktion am Hinterrad , bedingt durch ihre Bauweise und im Falle der Avancee einen fein ansprechende , einstellbare Hinterradfederung mit 70 mm Federweg (noch mehr Traktion ).

http://www.youtube.com/watch?v=4k_5OGjPw5c

Egal , wie kurz der Weg sein mag , man kommt trocken und sicher ans Ziel, ohne Verbrennungsmotor.......ohne Sturzgefahr

Liebe Grüße
Thomas Seide
www.bike-revolution.at
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Puh, ich bin begeister von schnellen, fachkundigen Beiträgen. Vielen, vielen Dank. Allerdings ist mir ein kleiner Tip-Fehler unterlaufen. Es sind nicht 5km und 200Hm sondern 5km und 100Hm, aber das macht das Kraut auch nicht fett. Hat jemand Erfahrung mit einem Cabbike, Go-One oder Sunrider mit E-Antrieb. Wäre das vielleicht eine Alternative?
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

:confused:Ich bin auf der Suche nach einem Velomobil mit dem ich auch im Winter täglich zur Arbeit fahren kann. Die Strecke einfach 5km, 200 Höhenmeter.

Auch wenn du dich auch 100hm reduziert hast:

Kurze Strecke und relativ viel Steigung gepaart mit 3-Spurer im Schnee und trocken ankommen paßt meiner Meinung nicht ganz zusammen (ich kenne nur Trike im Schnee mit Steigungen, trotz dauerndem an- und ausziehen von Jacke schwitz ich bergauf jedesmal).

Wenn du unbedingt ein Velomobil haben willst, für deinen Einsatzzweck zählen folgende Bedingungen (meiner Meinung nach, ich hab kein VM und bin noch nie eines gefahren):

- möglichst viel Bodenfreiheit
- möglichst große Reifen (die werden von höherem Schnee deutlich weniger gebremst, vor allem am Berg wichtig)
- ausreichend Platz um grobstollige Reifen (evtl. mit Spikes) aufziehen zu können
- keine Radkästen und ausreichend Platz zum Schutzblech oder kein Schutzblech (Schneematsch füllt sowas recht gerne, spätestens wenn der gefriert wird es richtig übel).

flo, der hofft nicht zuviel Mist erzählt zu haben ;)
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Es sind nicht 5km und 200Hm sondern 5km und 100Hm,
Entscheidend sind ja nicht nur die Höhenmeter alleine, sondern auch noch andere Kriterien:

- Straßenart - eher Feldweg mit Schotter, eng und kurvig, oder eher breite, gut ausgebaute Bundesstraße?

- eher außerorts oder eher innerorts?

- Höhenmeter am Stück als gleichmäßige Steigung oder geht es dauernd bergauf, bergab?

Ich selbst fahre im Winter ein Anthro, oft mit Frontverkleidung plus Poncho, das ist für mich der beste Kompromiss aus Wetterschutz und Luftigkeit.

Das mit dem Trockenbleiben wird wohl nichts, allerdings ist es schon ein Unterschied im gefühlten Komfort, ob ich im Trockenen sitzend durch Schwitzen bei leichter Anstrengung feucht werde oder ob mir im Winter eiskalter Wind um die Nase weht und Schnee/Eisgrieseln/Regen ins Gesicht klatscht.

Auch das Sicherheitsgefühl durch die drei Spuren erhöht zumindest bei mir das Fahrvergnügen ungemein und bei dieser kurzen Strecke sollte auch die durchaus vorhandene höhere Anstrengung verkraftbar, bzw unter verbessertem Trainingseffekt zu verbuchen sein. :D
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Hallo gspui,

Ich fahre seit einem Jahr einen Sunrider den ich selber mit einem Bionx Motor nachgerüstet habe. Einfache Strecke zur Arbeit 38km und 200 Höhenmeter. Der letzte Winter war kalt aber nicht besonders schneereich. Probleme gab es eigentlich nicht, nur wenn auf glattem Untergrund Neuschnee lag wurde es bergauf mit der Traktion für die Marathonbereifung etwas schwierig. Bei mehr Höhenmetern und schlechterer Räumung würde ich hinten einen Spikereifen aufziehen. Mein Standort ist übrigens nur 60 km entfernt und Ausprobieren nach Anmeldung immer möglich.
Grüße nach Garmisch
Johann1
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Mal davon abgesehen, das ich meinen Vorrednern zustimmen muss, das 5 km eigentlich keine VM-Strecke sind, nur noch 2 Punkte:

Elektrounterstützung: Ein sehr wichtiger Punkt im Winter zur Traktionsverbesserung. Ein Elektromotor hat nicht 2 Totpunkte pro umdrehung... Das macht sich sehr Positiv bemerkbar, wenn die Traktion grenzwertig wird. Muss garnicht viel Leistung sein. Als normaler Fahrer kriegt man den Tritt einfach nicht so rund hin. Aber dazu gibts sicher mehr im Pedelecforum.

Wieviel neu-Schneehöhe hast du tatsächlich. Obwohl ich den ganzen Winter durchfahre, habe ich keine Neuschneeprobleme. Der wird hier nähmlich geräumt...
Z.B, mit dem Alleweder wirds ab 5-10 cm ungemütlich bis unfahrbar. Ist mir aber noch nicht unter gekommen, das eine Straße bei uns so viel neuschnee hatte. Nur meine (über 50 m lange...) zufahrt zur Straße. Die Räume ich mittlerweile von Hand auf VM-Breite... Dann klappst auch ganzjährig.

Wenn du tatsächlich "Jungfräuliche" Strecken fährst, und es unbedingt ein VM sein muss (auch von mir, für hohen Neuschnee -> Aufrechtrad!), dann such ein mit Bodenfreiheit, Bodenfreiheit und Bodenfreiheit *grins*.
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Natürlich wird auch bei uns der Schnee geräumt, allerdings muß ich morgens um 6:00 Uhr fahren. Zu dieser Zeit ist mein Radweg meistens noch nicht geräumt. Ich kann dann zwar auf die Straße ausweichen, die meist schon geräumt ist. Allerdings ist es da dann entweder A...glatt oder es wird richtig gesalzen, dann leidet das Fahrzeug enorm. Ich habe auch ein bißchen Muffe, ob mich die Autos mit dem VM sehen. Um diese Zeit sehen viele Mensch noch nicht so richtig. (ich auch nicht). Neuschneemengen von 20cm sind keine Seltenheit, ab 30cm geht auch mit meinem Tourenrad (incl. Spikes) nichts mehr. Die Sturzgefahr wird einfach zu groß. Ich dachte, dass ich bis ca. 20cm mit einem VM fahren kann. Wie ich aus Euren Tipps erkenne, wird kein Weg an einem E-Antrieb vorbeigehen. Was würdet Ihr da empfehlen? Johann1 vielen Dank für Dein Angebot, der Sunrider mit Versatile-Dach würde mir schon gut gefallen, allerdings habe ich mit der Bodenfreiheit meine Bedenken. Vielleicht komme ich auf Dein Angebot zurück.
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Hallo gspui,

mir geht der VM-Gedanke auch nicht aus dem Kopf. Obwohl für mich ein VM so unnötig istwie ein Auto. Das Cabriovelo könnte ich mir gut für deine Bedürfnisse vorstellen. Die Basis ist ein Sinner Comfort Trike. Das hat beide Hinterräder angetrieben. Der E-Motor könnte in das Vorderrad einbaut werden. Dann hast Du praktisch einen Allradantrieb. Die Bodenfreiheit ist auch ordentlich. Auf der Spezi konnte ich mich von der Verarbeitungsqualität angenehm überraschen lassen. Das Cabriovelo ist für mich echt ein Überlegung wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Hallo Ritzel,

Auf der Spezi konnte ich mich von der Verarbeitungsqualität angenehm überraschen lassen. Das Cabriovelo ist für mich echt ein Überlegung wert.
Das hört sich ja schon mal gut an! Wird denn das Cabriovelo schon hergestellt? Kannst du auch schon etwas über den Preis sagen?

Danke!

Gruß Velobaer
 
AW: Gibt´s ein Velomobil für richtige Winter

Servus ,
fahre ich seit 1990 , mit kurzen Unterbrechungen , natürlich ganzjährig .
Im Winter gerne mit E Motorunterstützung . Bei feuchtem Schnee baut man die Aeroschutzbleche ab , da sie sich sonst zusetzten .

Die Leitra hat sehr viel Traktion am Hinterrad , bedingt durch ihre Bauweise und im Falle der Avancee einen fein ansprechende , einstellbare Hinterradfederung mit 70 mm Federweg (noch mehr Traktion ).

Hallo Winterfahrer,

Ganz norden in Norwegen, in Tromsö, fährt eine Leitra Sport.
Der Fahrer, Niels Thorsen, hat schon im September 10 cm Schnee,
und ganz eben ist es nicht in Tromsö. Der Winter ist auch sehr dunkel
(400 km nördlicher als der Polarkreis), so er hat in gutes Licht (SON)
investiert. Auch in Alaska fährt Andy Sorensen zur Arbeit mit der Leitra Classic durch Anchorage. Er fährt mit Spikereifen und natürlich die kleine Schutzblecke .
Auch in Grünland fuhr eine Leitra, und ich fahre natürlich selber ganzjährig
mit der Leitra - was sonst ?
Thomas Seide hat übrigens ein schönes Video, wo er die Leitra im Schnee demonstriert.
Gruss
C G
 
Zurück
Oben Unten