[DF] Wie vorderen Wartungsdeckel abdichten?

tesa moll E-Profil hab ich seinerzeit bei meiner selbstgebauten Einstiegsklappe am Alleweder verwendet. Von den rein mechanischen Eigenschaften war das für sowas perfekt - für den Einstiegsdeckel hätte nur der Klebstoff besser halten können, das der irgendwann abgegangen ist war aber mehr der (bei den DF-Wartungsdeckeln nicht vorhandenen) Querbelastung geschuldet. Für ne Wartungsklappe würde ich sagen ist das Zeug nahezu perfekt.
 
Ich hatte wegen dem Artikel vor Wochen mal bei Tesa angefragt und aufgrund einer "technischen Umstellung" (komisch, dass ich das von Firmen häufiger höre) erst vor Kurzem die Antwort erhalten:
Die von Ihnen genannte Artikelnummer können wir aktuell keinem tesamoll® Produkt zuordnen.
Äh, ja. Nach dem Motto: "Wir wissen nicht mehr, was wir irgendwann mal produziert haben"

Ansonsten einfach nach EPDM-/Zellkautschuk-/Moosgummi-Dichtband googlen - gibt es von diversen Anbietern, z.B. auch bei ebay.
Ich halte das Blockprofil besser zum Abdichten geeignet als das E-Profil.
 
Ich halte das Blockprofil besser zum Abdichten geeignet als das E-Profil.
Das E-Profil hat halt einen größeren elastischen Bereich, es läßt sich bei gleicher Nenndicke stärker zusammendrücken. Ein Blockprofil sollten man entsprechend dünner wählen, wenn man vermeiden will, dass der Wartungsdeckel zwischen den Verschraubungen ausbeult. Richtig dimensioniert sollte beides genausogut funktionieren. Das E-Profil von Tesa kann man halt in praktisch jedem Baumarkt kaufen.
 
Ymte hat mir auf der Spezi gesagt, dass die neuen Wartungsklappen eine neue Dichtung beiligen haben, die auch dichtet. Wir sind darauf gekommen weil ich nach einer Ersatzwartungsklappe für mein Solarprojekt gefragt hatte.
 
Noch ne Dumme Idee eines unwissenden (Hab mal beim Brainstorming gelernt, dass es da keine dummen Ideen geben soll :D):
Wenn man die Schrauben einfach weglässt zumacht und an den stellen, wo vorher die Schrauben waren Hasenstall Riegel oder so hinmacht? dann kann man den Wartungsdeckel komplett zu machen und von unten die Riegel schieben....
 
Wenn man die Schrauben einfach weglässt

Die Hasenstallriegel mal aussen vorgelassen, hatte ich genau das die letzten 2 Monate so gemacht. Wenn ich dafür das oben erwähnte Nitto-Tape verwendet hätte, und nicht ein matt-durchsichtiges Paketpackband, dann hätte ich jetzt nicht überall hängengebliebene Klebeschicht und kleine Klebstoffkügelchen, umschwebt von einem Duft Rasierwasser. :confused:
 
Meine erste Regenfahrt im DF war eine durch Platzregen. Mir war das Wasser rinnsalförmig durch den Wartungsdeckel reingesuppt. Das war aber noch mit der alten Dichtung. Das war so ein schwarzes, sehr wenig elastisches handaufgetragenes Dichtmaterial. Könnte der gleiche Sikaflex gewesen sein, mit dem auch die Radkappen geklebt sind.

Die Idee zur Lösung hatte ich schon sehr früh...das Material auch. Ein Umstand, der sich leider wie ein roter Faden durch meine Projekte zieht:rolleyes:. Aber immer noch besser als anders herum: ich bin soweit, daß ich endlich Zeit zum basteln habe und besondere Lust auf ein bestimmtes Projekt, aber das benötigte Material ist noch nicht da.

Monate später:
Die alte Dichtung habe ich zunächst mühseelig rein mechanisch entfernt, teilweise mit Schaber und die Feinarbeit mit Skalpell.
Mit Loctite 7200 Dichtungsentferner wäre es garantiert leichtes Spiel gewesen, doch das greift auch Lacke an und löst Kohlestrukturen auf (damit kann man auch bestens die Kohleablagerungen aus nem Zylinderkopf Reinigen, wie ich selbst vor Jahren erfahren durfte). Deshalb hab ich das mal lieber im Schrank stehen gelassen und es vorgezogen, selbst zu arbeiten.
Anschließend habe ich mit feinem Schleifpapier den Lack an der Auflagefläche des Deckels angeschliffen bzw. noch übrig gebliebene feine Dichtungsreste weggeschliffen.

Als Rohmaterial für die nun anzufertigende neue Dichtung hab ich eine Rolle selbstklebende EPDM-Meterware von 1mm Materialstärke genommen.
Davon habe ich zunächst ein Stück, etwas länger als der Deckel, abgeschnitten.
Dieses dann, mit der Abziehfolie, also Klebeseite, nach unten (geplante Verklebung auf Karosserie) zentriert auf die offene Luke gelegt, den Deckel darüber ausgerichtet und mit Büchern beschwert.
Dann die Kontur vom Deckelrand mittels Gummimarkierstift auf das EPDM gezeichnet und ausgeschnitten.
20160518_130830.jpg
Im nächsten Gang konnte sich die Dichtung somit richtig in den Deckel-Absatz in der Karosserie setzen. Also erneut eingelegt, Deckel drauf und gewichtsbeschwert.
Sodann die Schrauben-Bohrungen mittels einzeln von unten eingeschraubter Madenschrauben mit konischem Einschraubende (spitz) quasi auf die Abziehfolie "angekörnt" (dazu kopfüber ins DF gekrabbelt).
Nun mit Zirkel zwei Kreise um jeden Einstich in die Abziehfolie geritzt. Den kleinen für den planmäßigen Lochdurchmesser. Den größeren Ring als Zentrierhilfe beim Ansetzen des Locheisens zum Ausstemmen sowie - mit gleicher Funktion - für eventuell notwendige Lochdurchmesservergrößerung, falls ein erster Aufschraubtest mit den kleinen Schraubenlöchern insgesamt noch keine vernünftig flächige Abdichtung erwarten lassen sollte.
Dann folgte das Löcher ausstemmen.
20160518_143213.jpg 20160518_151030.jpg
Dichtung wieder drauf auf'e Karosse, Deckel drauf und Schrauben rein.
Nun wieder ins DF krabbeln und innere Karosseriekontur auf die Abziehfolie zeichnen:
20160518_154954.jpg 20160518_155456.jpg
...und schneiden (die Kurven mittels Nagelscheere):
20160518_161827.jpg 20160518_161843.jpg 20160518_161923.jpg
Jetzt endlich kleben:
20160519_151210.jpg
Einige Löcher hab ich nicht so perfekt getroffen und die Schnittkanten sind stellenweise auch etwas verfranst geworden. Da ich sowas erstmalig gemacht habe, fehlte mir entsprechende Übung.
Entscheidend aber ist das...

Ergebnis
Deckel drauf und festgeschraubt.
Putzeimer mit ca. 10 Liter Wasser gefüllt und schön von allen Seiten rund um die Luke herum und auf die Luke drauf Wasser fließen lassen, bis der Eimer leer war.
Erster Versuch
es kam noch ein schmales Rinnsal an der vorderen linken Seite nach innen durch. Nasser Bereich von innen gut erfühlbar.
Also visuelle Inspektion. An einer Stelle, rund um die zwei vordersten Schrauben links, war der Deckel etwas zu tief eingezogen. Also schrauben leicht gelöst, bis die Deckeloberfläche visuell und fühlbar harmonischer mit der Karosserie verlief.
Zweiter Versuch
10 Liter-Test wiederholt.
Innen nach Wasser gesucht...und gesucht und gesucht und gesucht:
alles furztrocken.

Die gefundene Ursache im Erstversuch hab ich dann noch einmal verifiziert, indem ich die Schrauben wieder etwas zu fest angezogen habe (= wieder undicht) und dann wieder mit Gefühl und nach Auge (= absolut Dicht).

Zum Schluss hab ich von der fertigen Dichtung dann noch auf nen großen festwandigen Karton ne Schablone aufgezeichnet, für den Fall, daß ich mal wieder eine Dichtung anfertigen muß. Vielleicht spart das einige Arbeitsgänge (wenigstens grob).

Auch bei nachfolgenden Regenfahrten blieb es unter dem Deckel trocken.
(Kondenswasser ausgenommen, was man ja aber zeitlich abgrenzen kann, wenn man schon bei Regen losfährt, aber erst später genügend Dampf erzeugt hat, daß sich aus diesem auch Tropfen gebildet haben).

Wer den Aufwand nicht scheut: zur Nachahmung empfohlen!
PS: Material in der Bucht bezogen, für relativ wenig Geld.
 
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Ja... vll... bin ja nur 1,68. ich stelle mir das eher im Blindflug vor... dann halt vorn innen ein Scharnier, außenrum Dichtung und hinten zum Fahrer hin nur einen Riegel. An den sollte jeder leicht drankommen...
 
dann halt vorn innen ein Scharnier, außenrum Dichtung und hinten zum Fahrer hin nur einen Riegel.
Einfach nur Dichtung an den Längsseiten links und rechts wird nicht dichten. Dazu sind Karosserie und Deckel viel zu flexibel und es würde stets an mehreren Stellen ein Luftspalt entstehen. Aber vielleicht würde das in Verbindung mit den hier schon erwähnten Magnetbändern funktionieren.
Anstelle Hasenstallriegel würde ich allerdings Kunststoff-Magnetschnäpper bevorzugen.:)
 
Ich vermute, ein Hauptproblem für die Undichtigkeit ist, dass das Carbongewebe auf der Unterseite beider Deckel nicht mit Harz gefüllt ist. Es existiert keine quasi-glatte Fläche sondern zerklüftete Strukturen, die durch keine Dichtung hinreichend gefüllt werden können. Wenn man den Rand, auf dem die Dichtung liegt, vorher mit Epoxy auffüllen und glatt verstreichen würde, müßte die Dichtung dichten. Ich habs noch nicht probiert, weil ich selten im Regen fahre, werde ich aber nochmal machen.
 
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Wie man sieht, hat das nicht wirklich den gewünschten Effekt gebracht. Es wölbt sich heraus, und klappert. :(
Du hast das Profil ja wirklich sehr ordentlich aufgeklebt. Ich denke aber, es braucht die Dichtung (unabhängig davon, für welche Art Material man sich entscheidet) zwingend allseitig auch um die Schraubenlöcher herum, um ein Aufwölben zu verhindern.

Grund für meine Einschätzung:
beim Eindrehen der Schrauben fehlt (so wie es bei Dir auf den Photos gegeben ist) zwischen Deckel und Karosseriefalz (an dem die Muttern von innen aufgeklebt sind) ein Widerlager, daß die Höhe der Dichtung ausgleicht. Da der Deckel wirklich sehr dünn und flexibel ist, wölbt er sich beim Eindrehen der Schrauben an diesen vier Punkten nach innen, noch lange bevor die Schrauben dadurch im Gewinde der Muttern eine Spannung erfahren, welche für ausreichende Verbindungsfestigkeit zu sorgen vermag (sollte sich während dem Eindrehen der Schrauben als "leichtgängig weiter einschraubbar" anfühlen). Der Deckel wird also, innerhalb des Schhraubenkreises der vier Befestigungspunte, nach innen bis zur Karosseriefalz-Ebene gezogen, während er außen herum - zwischen Schrauben-Kreis und äußerer Abstützung auf der Dichtung - durchgebogen und somit an den Außenkanten nach außen gewölbt wird. Wenn dieses Tesa moll E-Profil nicht an dich schon zu dick ist (es sieht für mich auf den Photos leider schon danach aus), könnte es vielleicht einen Versuch wert sein, vier kurze Abschnitte davon mit Schraubendurchmesser zu lochen (mittels Lochpfeife, Locheisen oder Gürtellochzange) und als Unterlage im Bereich der Schraubpunkte aufzukleben.
[DOUBLEPOST=1495728526][/DOUBLEPOST]
Ich vermute, ein Hauptproblem für die Undichtigkeit ist, dass das Carbongewebe auf der Unterseite beider Deckel nicht mit Harz gefüllt ist. Es existiert keine quasi-glatte Fläche sondern zerklüftete Strukturen, die duch keine Dichtung hinreichend gefüllt werden können.
Wenn das zutreffen würde, wäre es bei mir ja auch nicht dicht. Ist es aber und zwar mehr als Regendicht. Das ist mindestens sprühwasserdicht.
Daher denke ich, reicht es grundsätzlich aus, daß eine Dichtung flexibel genug ist, sich der von Dir beschriebenen rauhen Oberflächenstruktur unter Druck (Schraubenanzug erzeugt diesen) bedingt anzuformen. Ist die Fläche der Dichtung dabei durchgehend breit genug, wird so eine ausreichende Abdichtung erreicht.
Wobei Dein Vorschlag vermutlich noch bessere Abdichtung schaffen bzw. vielleicht sogar hinreichende Abdichtung auch unter Verzicht auf Schrauben (also bei reinem Tapen) ermöglichen könnte.
Probiere Deinen Vorschlag mal aus und berichte. Ich fände es interessant.
 
Wie wäre es, dünn Polymerkleber auf den Deckel aufzutragen und mit dünner Folie abdecken. Dann den Deckel leicht festschrauben und aushärten lassen. Deckel ab schrauben, Folie entfernen und dann richtig an schrauben. Sollte eine genau angepasste Dichtung ergeben, die mit geringstem Aufwand herstellbar ist.
 
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