Der neue "unsere zerstörten Teile"-Thread

Der Winkel ist doch nicht einlaminiert, sondern nur geklebt, so wie ich das auf dem Bild erkenne.
20240403_080215_m.jpg
Der schmale Streifen ist das abgebrochene Aluminium - die dazugehörige "Bodenplatte" befindet sich doch eindeutig unter der Carbonschicht, oder liege ich da jetzt völlig daneben? Wie soll ich das denn zerstörungsfrei entfernen?

Bitte nicht Schrauben, da reist die Karosse ganz leicht.
Ohne Verstärkung stimmt das natürlich auf jeden Fall.
Aber an genau dieser Stelle ist ja noch das abgebrochene Stück Aluwinkel fest einlaminiert - gegen das würde ich dann innen den neuen Winkel schrauben. Das hat ja bisher auch schon die ganzen Kräfte problemlos in die Karosserie eingeleitet.
Also von außen durch Carbon-Alu-Carbon durchbohren, Loch vierkantig feilen, dann von außen durch diese 3 Schichten die Edelstahl-Schloßschrauben stecken. Hätte den charmanten Vorteil, daß man außen nicht an der Schraube hängenbleibt, und daß man nur innen die selbstsichernden Muttern anschrauben muß, ohne die Schraube selber gegenhalten zu müssen.
Kleine Gummidichtung (z.B. aus Fahrradschlauch) kann man außen auch noch mit dem Schraubenkopf einklemmen.
Da dürfte doch eigentlich nichts dagegensprechen, oder? (Vorausgesetzt natürlich, daß die Bohrungen im neuen Winkel exakt passen. Sonst könnte die Schwinge schief stehen.)
 
Wenn ich diese Konstruktion schon sehe, tränen mir doch etwas die Augen vor Schmerzen, die sich in meiner Großhirnrinde ausbilden...
Dachte "die Holländer" haben in den letzten 2 Jahrzehnten gelernt, wie man Alu nicht belasten sollte, oder? :D
Gut das dir nix passiert ist...
 
Der einlaminierte Winkel scheint ein L zu sein, sehe hier gerade die Bilder der eingebauten Schwinge http://wimschermer.blogspot.com/2008/03/quest-237-afgehaald.html
DSC_0464.jpg
(Link auf größere Version)
Du meinst, unter der "grünlichen" laminierten Fläche rechts ist der Aluwinkel, und links davon nicht? :unsure:
Weil bei meinem Quest scheint es ja etwas anders auszusehen, siehe mein Foto oben...

An den einlaminierten Rest des L Winkels etwas von innen gegenzusetzen heisst doch Verschraubung durch die Hülle des Quest mit Schraubenkopf aussen. Wäre unschön, ich würde einen neuen Winkel einlaminieren lassen.
Ja, wie oben beschrieben, würde ich
von außen durch Carbon-Alu-Carbon durchbohren, Loch vierkantig feilen, dann von außen durch diese 3 Schichten die Edelstahl-Schloßschrauben stecken. Hätte den charmanten Vorteil, daß man außen nicht an der Schraube hängenbleibt, und daß man nur innen die selbstsichernden Muttern anschrauben muß, ohne die Schraube selber gegenhalten zu müssen.
Kleine Gummidichtung (z.B. aus Fahrradschlauch) kann man außen auch noch mit dem Schraubenkopf einklemmen.
Gegen neuen Winkel einlaminieren lassen spricht halt, daß ich dazu das Quest nach Dronten bringen muß (oder zu einem mir noch unbekannten nähergelegenen Laminier-Experten); und ggfs. schon wieder wochenlang darauf verzichten müßte. Won den Kosten ganz zu schweigen....
 
Das Wim Bild zeigt aber ein deutlich älteres Quest: ohne Verstärkungsholme, dafür mit einlaminiertem ziemlich grobem Glasgewebe. Dazu Innenteile (Radkaste, Kettenabdeckung) noch mit schwarzer Gelcoatoberfläche.
 
Gegen neuen Winkel einlaminieren lassen spricht halt, daß ich dazu das Quest nach Dronten bringen muß (oder zu einem mir noch unbekannten nähergelegenen Laminier-Experten); und ggfs. schon wieder wochenlang darauf verzichten müßte. Won den Kosten ganz zu schweigen....
Aaalso, ich habe ja nun grade zu Ostern das erste mal selbst laminiert und muss sagen, wenn du nicht grad 2 linke Hände hast, dann ist das echt einfach (solange es keinen Schönheitswettbewerb gewinnen soll). Ich behaupte, dass laminieren an der Stelle vermutlich einfacher und haltbarer als die von dir angedachte Lösung mit durchbohren (wobei sich der Winkel vom Laminat infolge des Drucks lösen kann, und der Bohrer verrutscht/an der falschen Stelle angesetzt ist, die Schwinge schief wird...) das alte Laminat mit Winkelrest würde ich mal versuchen, mit einem Beitel zu lösen und dann abzuziehen. Hinterher schön ab- und Anschleifen und neu aufbauen.

Hier eine wunderschöne Beschreibung des Vorgangs. damit du es nicht überliest: die kleineren Stückchen unter die größeren Stückchen, das hatte @Sproessling zuerst falsch herum gemacht.

PS: innerhalb von wenigen Tagen kann das fertig sein, sobald das Material da ist. Ich hatte mir ein "Laminier-Komplett-Kitt" hier bestellt
 
@azraelbb Vielen Dank für die Tipps, die Ermutigung und die Bezugsquelle! (y) Das werde ich mir mal für ein paar kleinere Reparaturen an (nichttragenden) Carbonverletzungen vornehmen.

die kleineren Stückchen unter die größeren Stückchen
Guter Hinweis!

Allerdings möchte ich eher nicht meine allerersten "Gehversuche" im Laminieren ausgerechnet bei dieser sicherheitskritischen Reparatur machen..
Mit Verschrauben hab ich halt wesentlich mehr Erfahrung und kann dem Resultat hinterher eher vertrauen...
 
Ich lese hier immer wieder Edelstahl. Genau an solchen wechselbelasteten Stellen würde ich persönlich von gebogenen Edelstahlwinkeln absehen. Nimm doch einen Winkel aus gutem Baustahl und schütze ihn zuverlässig vor Korrosion.

Ich wurde ja schon einmal abgewatscht, weil ich an ähnlicher Stelle ein stranggepresstes Aluprofil (mit unbekannter Legierung) in doppelter Ausführung eingebaut habe. Aber gebogener Edelstahl ist hier auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.
 
Ich lese hier immer wieder Edelstahl.
Ja, darf nicht sofort wegrotten, vor allem nicht in Kontakt mit der Karbonfaser. Da ist austenitischer Edelstahl auch nicht ideal, im Luftfahrzeugbau wird wohl Titan verwendet.
Nimm doch einen Winkel aus gutem Baustahl und schütze ihn zuverlässig vor Korrosion.
Sag mir wie und ich hab nichts gegen Stahl. Darf aber gerne besser sein als die niedrigste Qualität. Meine Milansschwinge ist auch aus Stahl, aber halt lackiert und nicht als Lokalelement einlaminiert.

Ich wurde ja schon einmal abgewatscht, weil ich an ähnlicher Stelle ein stranggepresstes Aluprofil (mit unbekannter Legierung) in doppelter Ausführung eingebaut habe.
Naja, Alu bleibt im VM-Inneren halt nicht lange vorhalten. Den jeweiligen Edelstahlersatz muss ich viel seltener ersetzen.

Gruß,

Tim
 
Ja, darf nicht sofort wegrotten, vor allem nicht in Kontakt mit der Karbonfaser. Da ist austenitischer Edelstahl auch nicht ideal, im Luftfahrzeugbau wird wohl Titan verwendet.
Bis jetzt habe ich mit dem austenitischen Stahl keine schlechten Erfahrungen gemacht. Allerdings habe ich die Kombination mit Carbon und diesem Stahl noch nicht ausprobiert. Aber es gibt auch noch höher legierte austenitische Stähle, die sogar Säure standhalten. Vielleicht wäre sowas auch denkbar. Es kommt halt auf den Preis an.:unsure:
Bis jetzt bin ich sogar mit meinen Alu- und Stahlteilen im QV sehr zufrieden, allerdings ist auch meine Fahrleistung momentan nicht besonders hoch :unsure:
 
Bis jetzt habe ich mit dem austenitischen Stahl keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Ich auch nicht, jedenfalls nicht beim Schrauben; auch nicht mit einlaminierten VA Krosseriescheiben Nachdem ich eineen Induktionsherd angeschafft hatte konnte ich alle WMF-Edelstahltöpfe vergessen und einer Studenten-WG spenden)
 
die Kombination mit Carbon und diesem Stahl noch nicht ausprobiert
muss man auch nicht. Es reicht, die beiden galvanisch zu trennen.
Dazu kann man den Stahl beim Laminieren in eine dünne Lage Glasgewebe wickeln oder vor dem Laminieren mit dem verwendeten Harz vollflächig beschichten (und vor der Weiterverarbeitung zumindest bis zum zähelastischen Zustand aushärten lassen).
 
@Aslan
Wie alt , welche Baureihe ist dein Quest? Sowas wäre für mich der absolute Albtraum. Wie viele Km hat dein Quest hinter sich ? Wie machte sich der Defekt bemerkbar? Bzw. wie hast du gemerkt das etwas nicht stimmt?
 
Bei meinem von 2012 sieht es so aus. Ich würde alles entfernen und den Winkel zunächst ankleben, bevor ich es großflächig verstärke. So kompliziert ist der Aufbau ja zum Glück nicht. Man muss wahrscheinlich kein Daniel Düsentrieb sein um das wieder zu richten. Hält bei meinem jetzt schon 50 Tkm.
 

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Das war irgendwie schon abzusehen:

Nachdem ich im Quest die linke Heckschwingenhalterung gerade noch rechtzeitig vor dem Abbrechen (Riß war schon vorhanden) durch einen Edelstahl-Winkel ersetzt habe, dann die Heckschwinge selber gebrochen ist und nach dem fachmännischen Schweißen durch velomobiel.nl jetzt stabiler als zuvor ist, hat es jetzt die rechte Schwingenhalterung (die halt jetzt das schwächste Teil war) erwischt:
Fragt sich halt, wie reparieren... ich hatte nicht mehr auf dem Schirm, daß der Aluwinkel nicht aufgeschraubt ist (wie bei der linken Schwingenhalterung), sondern einlaminiert... :rolleyes: "fachmännisch" wäre da wohl, das überdeckende Carbon samt dem darunterliegenden Alu mit dem Winkelschleifer zu entfernen und einen neuen Winkel einzulaminieren... aber das ist mir, ehrlich gesagt, viel zu aufwendig (ganz abgesehen davon, daß ich mit Laminieren keine Erfahrung habe).
Meine Idee wäre daher: Das noch abstehende kleine Stückchen Alu mit dem Flex plan zu schleifen und dann einen passend gefertigten Edelstahl-Winkel innen draufzuschrauben.
Dabei stellt sich die Frage: Ist der abgebrochene Winkel ein T-Winkel oder ein L-Winkel? Weiß das jemand von den Quest-Experten?
Gegen neuen Winkel einlaminieren lassen spricht halt, daß ich dazu das Quest nach Dronten bringen muß (oder zu einem mir noch unbekannten nähergelegenen Laminier-Experten); und ggfs. schon wieder wochenlang darauf verzichten müßte. Won den Kosten ganz zu schweigen....
Ich würd als erstes die Bilder nach Dronten schicken und mir deren Vorschläge für eine kostenfreie(!) Reparatur ihrer lächerlichen offensichtlichen Fehlkonstruktion anhören. Du darfst gern erwähnen, das wir hier alle schon gespannt auf die Antwort warten...

Mal ehrlich: Die hatten Zeit genug aus ihren diversen Fehlern zu lernen. Oder zumindest mal jemand fragen der sich mit sowas auskennt... :rolleyes:
Ich würd keinen Cent für versandt und Reparatur zahlen wollen.
 
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Nach welcher Kilometerleistung?

Die Konstruktion ist zwar alles andere als ideal, hat sich aber bei den meisten wohl trotzdem über viele Kilometer bewährt.
Diese Konstruktion ist allergrößter Mist, auch wenn sie bisher (noch!) in den meisten Quest hält:
Ein unterdimensionierter Winkel, aus dem falschen unglücklich gewählten Material, in die Carbon-Karosse einlaminiert und daher nur durch eine größere "Operation" zu tauschen. Wäre diese "Sollbruchstelle" verschraubt, ok dann würd ich nur wieder die Augen verdrehen. Aber dieser Pfusch?!

Und der spiddelige T-Winkel auf der linken Seite ist das ebenfalls so'n Totalausfall in "holländischer" Konstruktion!

Da dran ist die verdammte Hinterradschwinge eines VM aufgehängt! :mad:
 
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Überlegung: mit nem Spatelblatt an der Oszisäge (Fein Multimaster oder sowas) vorsichtig innen und aussen an der Alulasche reinfahren. Wenn das Aluteil dann gezogen werden kann, bleibt gleich ne Tasche für gute Positionierung stehen. Kleben dann wohl mit Megabond.

Wäre das okay, das in einen eigenen Faden zu verschieben? Wird ja wohl nicht der einzige gebrochene Winkel sein und bleiben.
 
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