200km Brevet Wolfenbüttel
Um halb neun erreiche ich Wolfenbüttel. Nach der gewohnt freundlichen Übergabe der Startunterlagen unterhalte ich mich noch ein wenig mit den Teilnehmern. Von den über 40 gemeldeten Startern sind ca. 35 erschienen, darunter insgesamt fünf Liegeradfahrer, wie gewohnt Manfred im Milan und Enno mit seinem „neuen“ Alleweder A2.
Wir plaudern noch ein wenig und positionieren uns liegend am Start brav nebeneinander, um dem Fotografen des Regionalblattes ein hoffentlich schönes Motiv zu schenken. Der ist so angetan, dass er vergisst den Auslöser zu drücken, und ist umso mehr überrumpelt, als Manfred pünktlich um Neun Uhr losrollt. Wir Einspurfahrer sind aber so nett und warten noch einen kleinen Moment.
Aus Wolfenbüttel heraus fahren wir gemütlich im Verbund mit 20-22kmh. Da ein kurzer Abschnitt des Brevets für den motorisierten Verkehr gesperrt ist, fahren die anderen eine Alternativroute. Enno verriet mir aber, dass der Radweg befahrbar sei, und so biege ich auf die Originalroute. Schon hier macht sich der starke Wind bemerkbar: ich beschleunige leicht abschüssig auf über 50km/h. Mir wird etwas mulmig, denn wenn ich hier auf dem Radweg abfliege dürfte es etwas länger dauern, bis mir jemand zu Hilfe kommt.
Den Pulk habe ich dadurch nun hinter mir gelassen. Auf dem Weg zur ersten Kontrolle in Lehre häufiger „Katz-und-Maus-Spiel“ mit Manfred. Er muss hier an einigen Stellen andere Wege nehmen als ich und so überholt er ein paar Mal. Das Fahren zusammen mit Velomobilen bereitet mir immer großen Spaß. Seltsam ist, dass Manfred alle paar hundert Meter die Haube seines Milan Mk.1 kurz hochklappt. Ich wusste gar nicht, dass Milane „Quaak“ machen, oder läuft das unter Balzverhalten?
In Cremlingen fahre durch einen heftigen Schauer. Ist das schon Hagel? Lieber nicht darüber nachdenken. Die erste Kontrolle in Lehre verlasse ich vor Manfred. Er war zwar vor mir an der Tankstelle, ist aber noch damit beschäftigt sein Gefährt auszuwringen. Das gleiche Spiel widerholt sich an der Kontrolle in Weferlingen. Manfred zieht ein paar Kilometer Papiertücher aus der Tankstellenvorrichtung und während ich wieder auf die Straße einbiege sehe ich, dass der erste Rennradler die Kontrolle erreicht.
Weiter geht’s in Richtung Wanzleben. Der Wind kommt hier wie erwartet direkt von hinten und so kann ich das Rad rollen lassen. 45-50 km/h in der Ebene sind kein Problem, der Milan taucht wieder auf und wir fahren ein Stück zusammen. Hier lerne ich, dass bei Rückenwind ein Velomobil nicht schneller zu sein scheint als mein Highracer. In den Ortschaften bin ich tendenziell sogar zügiger unterwegs, hier spielt die bessere Übersicht ihre Vorteile aus. Manfred fährt Kurven um jeden Gullydeckel. Setzt ein Milan so schnell auf? Irgendwann wird er recht langsam, fährt nur noch 22km/h im Ort. Etwas ärgerlich, weil die Autofahrer sein Gefährt wie ein Auto behandeln und so auch ich nicht vorbei komme. Ich überhole ihn und genieße das letzte Stück Rückenwind. Wenn da nur die Ortschaften nicht wären, die mich auf 50km/h runterbremsen lassen…
Wanzleben erreiche ich mit einem dreißiger Bruttoschnitt. Schnell gestempelt und weiter geht’s. Ab hier beginnt der eigentliche Brevet. Bei 5-7bft Wind von vorne fahre ich teilweise nur noch 14 km/h. Wohl dem, der sich an einer aerodynamisch halbwegs optimierten Sitzposition erfreuen kann. In Schwanebeck verlasse ich die offizielle Brevetroute. Noch einmal möchte ich mir die vielbefahrene Bundesstraße in und um Halberstadt nicht geben. Dafür bin ich jetzt bei weiterhin Gegensturm auf der Brevetstrecke des 300ters unterwegs. Meine Alternativroute über den Huy ist 2km länger und hat ein paar Höhenmeter mehr, dafür aber kaum Verkehr.
Leicht entnervt erreiche ich Wernigerode. Die nette Dame an der Tanke erzählt mir, ich wäre erst der zweite heute und läge somit gut im Rennen. Ich habe sie nicht gefragt, um mich nicht zu demotivieren. Ein Brevet ist ja eigentlich kein Rennen, denke ich mir, und stelle mir die Frage ob es sinnvoll ist, ein Rennen daraus zu machen.
Als ich weiter fahre begegnet mir – wie sollte es anders sein – mal wieder Manfred. Nun bin ich wieder bester Laune und genieße die letzten 40km bis zum Startpunkt.
Im Ziel komme ich nach Manfred und dem Rennradfahrer Henning an. Manfred hatte Probleme mit Belüftung und Sicht und außerdem eine Panne, daher die für seine Verhältnisse eher gemütliche Zeit.
Ich warte noch auf die anderen Teilnehmer und lerne mal wieder einiges über das schnelle Radfahren auf langen Strecken. Voller Vorfreude blicke ich nun auf das nächste Brevet in zwei Wochen.
Danke an den Organisator Christian für einen schönen Tag.
Um halb neun erreiche ich Wolfenbüttel. Nach der gewohnt freundlichen Übergabe der Startunterlagen unterhalte ich mich noch ein wenig mit den Teilnehmern. Von den über 40 gemeldeten Startern sind ca. 35 erschienen, darunter insgesamt fünf Liegeradfahrer, wie gewohnt Manfred im Milan und Enno mit seinem „neuen“ Alleweder A2.
Wir plaudern noch ein wenig und positionieren uns liegend am Start brav nebeneinander, um dem Fotografen des Regionalblattes ein hoffentlich schönes Motiv zu schenken. Der ist so angetan, dass er vergisst den Auslöser zu drücken, und ist umso mehr überrumpelt, als Manfred pünktlich um Neun Uhr losrollt. Wir Einspurfahrer sind aber so nett und warten noch einen kleinen Moment.
Aus Wolfenbüttel heraus fahren wir gemütlich im Verbund mit 20-22kmh. Da ein kurzer Abschnitt des Brevets für den motorisierten Verkehr gesperrt ist, fahren die anderen eine Alternativroute. Enno verriet mir aber, dass der Radweg befahrbar sei, und so biege ich auf die Originalroute. Schon hier macht sich der starke Wind bemerkbar: ich beschleunige leicht abschüssig auf über 50km/h. Mir wird etwas mulmig, denn wenn ich hier auf dem Radweg abfliege dürfte es etwas länger dauern, bis mir jemand zu Hilfe kommt.
Den Pulk habe ich dadurch nun hinter mir gelassen. Auf dem Weg zur ersten Kontrolle in Lehre häufiger „Katz-und-Maus-Spiel“ mit Manfred. Er muss hier an einigen Stellen andere Wege nehmen als ich und so überholt er ein paar Mal. Das Fahren zusammen mit Velomobilen bereitet mir immer großen Spaß. Seltsam ist, dass Manfred alle paar hundert Meter die Haube seines Milan Mk.1 kurz hochklappt. Ich wusste gar nicht, dass Milane „Quaak“ machen, oder läuft das unter Balzverhalten?
In Cremlingen fahre durch einen heftigen Schauer. Ist das schon Hagel? Lieber nicht darüber nachdenken. Die erste Kontrolle in Lehre verlasse ich vor Manfred. Er war zwar vor mir an der Tankstelle, ist aber noch damit beschäftigt sein Gefährt auszuwringen. Das gleiche Spiel widerholt sich an der Kontrolle in Weferlingen. Manfred zieht ein paar Kilometer Papiertücher aus der Tankstellenvorrichtung und während ich wieder auf die Straße einbiege sehe ich, dass der erste Rennradler die Kontrolle erreicht.
Weiter geht’s in Richtung Wanzleben. Der Wind kommt hier wie erwartet direkt von hinten und so kann ich das Rad rollen lassen. 45-50 km/h in der Ebene sind kein Problem, der Milan taucht wieder auf und wir fahren ein Stück zusammen. Hier lerne ich, dass bei Rückenwind ein Velomobil nicht schneller zu sein scheint als mein Highracer. In den Ortschaften bin ich tendenziell sogar zügiger unterwegs, hier spielt die bessere Übersicht ihre Vorteile aus. Manfred fährt Kurven um jeden Gullydeckel. Setzt ein Milan so schnell auf? Irgendwann wird er recht langsam, fährt nur noch 22km/h im Ort. Etwas ärgerlich, weil die Autofahrer sein Gefährt wie ein Auto behandeln und so auch ich nicht vorbei komme. Ich überhole ihn und genieße das letzte Stück Rückenwind. Wenn da nur die Ortschaften nicht wären, die mich auf 50km/h runterbremsen lassen…
Wanzleben erreiche ich mit einem dreißiger Bruttoschnitt. Schnell gestempelt und weiter geht’s. Ab hier beginnt der eigentliche Brevet. Bei 5-7bft Wind von vorne fahre ich teilweise nur noch 14 km/h. Wohl dem, der sich an einer aerodynamisch halbwegs optimierten Sitzposition erfreuen kann. In Schwanebeck verlasse ich die offizielle Brevetroute. Noch einmal möchte ich mir die vielbefahrene Bundesstraße in und um Halberstadt nicht geben. Dafür bin ich jetzt bei weiterhin Gegensturm auf der Brevetstrecke des 300ters unterwegs. Meine Alternativroute über den Huy ist 2km länger und hat ein paar Höhenmeter mehr, dafür aber kaum Verkehr.
Leicht entnervt erreiche ich Wernigerode. Die nette Dame an der Tanke erzählt mir, ich wäre erst der zweite heute und läge somit gut im Rennen. Ich habe sie nicht gefragt, um mich nicht zu demotivieren. Ein Brevet ist ja eigentlich kein Rennen, denke ich mir, und stelle mir die Frage ob es sinnvoll ist, ein Rennen daraus zu machen.
Als ich weiter fahre begegnet mir – wie sollte es anders sein – mal wieder Manfred. Nun bin ich wieder bester Laune und genieße die letzten 40km bis zum Startpunkt.
Im Ziel komme ich nach Manfred und dem Rennradfahrer Henning an. Manfred hatte Probleme mit Belüftung und Sicht und außerdem eine Panne, daher die für seine Verhältnisse eher gemütliche Zeit.
Ich warte noch auf die anderen Teilnehmer und lerne mal wieder einiges über das schnelle Radfahren auf langen Strecken. Voller Vorfreude blicke ich nun auf das nächste Brevet in zwei Wochen.
Danke an den Organisator Christian für einen schönen Tag.
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