Brevetberichte 2012

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200km Brevet Wolfenbüttel

Um halb neun erreiche ich Wolfenbüttel. Nach der gewohnt freundlichen Übergabe der Startunterlagen unterhalte ich mich noch ein wenig mit den Teilnehmern. Von den über 40 gemeldeten Startern sind ca. 35 erschienen, darunter insgesamt fünf Liegeradfahrer, wie gewohnt Manfred im Milan und Enno mit seinem „neuen“ Alleweder A2.
Wir plaudern noch ein wenig und positionieren uns liegend am Start brav nebeneinander, um dem Fotografen des Regionalblattes ein hoffentlich schönes Motiv zu schenken. Der ist so angetan, dass er vergisst den Auslöser zu drücken, und ist umso mehr überrumpelt, als Manfred pünktlich um Neun Uhr losrollt. Wir Einspurfahrer sind aber so nett und warten noch einen kleinen Moment.

Aus Wolfenbüttel heraus fahren wir gemütlich im Verbund mit 20-22kmh. Da ein kurzer Abschnitt des Brevets für den motorisierten Verkehr gesperrt ist, fahren die anderen eine Alternativroute. Enno verriet mir aber, dass der Radweg befahrbar sei, und so biege ich auf die Originalroute. Schon hier macht sich der starke Wind bemerkbar: ich beschleunige leicht abschüssig auf über 50km/h. Mir wird etwas mulmig, denn wenn ich hier auf dem Radweg abfliege dürfte es etwas länger dauern, bis mir jemand zu Hilfe kommt.
Den Pulk habe ich dadurch nun hinter mir gelassen. Auf dem Weg zur ersten Kontrolle in Lehre häufiger „Katz-und-Maus-Spiel“ mit Manfred. Er muss hier an einigen Stellen andere Wege nehmen als ich und so überholt er ein paar Mal. Das Fahren zusammen mit Velomobilen bereitet mir immer großen Spaß. Seltsam ist, dass Manfred alle paar hundert Meter die Haube seines Milan Mk.1 kurz hochklappt. Ich wusste gar nicht, dass Milane „Quaak“ machen, oder läuft das unter Balzverhalten?

In Cremlingen fahre durch einen heftigen Schauer. Ist das schon Hagel? Lieber nicht darüber nachdenken. Die erste Kontrolle in Lehre verlasse ich vor Manfred. Er war zwar vor mir an der Tankstelle, ist aber noch damit beschäftigt sein Gefährt auszuwringen. Das gleiche Spiel widerholt sich an der Kontrolle in Weferlingen. Manfred zieht ein paar Kilometer Papiertücher aus der Tankstellenvorrichtung und während ich wieder auf die Straße einbiege sehe ich, dass der erste Rennradler die Kontrolle erreicht.

Weiter geht’s in Richtung Wanzleben. Der Wind kommt hier wie erwartet direkt von hinten und so kann ich das Rad rollen lassen. 45-50 km/h in der Ebene sind kein Problem, der Milan taucht wieder auf und wir fahren ein Stück zusammen. Hier lerne ich, dass bei Rückenwind ein Velomobil nicht schneller zu sein scheint als mein Highracer. In den Ortschaften bin ich tendenziell sogar zügiger unterwegs, hier spielt die bessere Übersicht ihre Vorteile aus. Manfred fährt Kurven um jeden Gullydeckel. Setzt ein Milan so schnell auf? Irgendwann wird er recht langsam, fährt nur noch 22km/h im Ort. Etwas ärgerlich, weil die Autofahrer sein Gefährt wie ein Auto behandeln und so auch ich nicht vorbei komme. Ich überhole ihn und genieße das letzte Stück Rückenwind. Wenn da nur die Ortschaften nicht wären, die mich auf 50km/h runterbremsen lassen…

Wanzleben erreiche ich mit einem dreißiger Bruttoschnitt. Schnell gestempelt und weiter geht’s. Ab hier beginnt der eigentliche Brevet. Bei 5-7bft Wind von vorne fahre ich teilweise nur noch 14 km/h. Wohl dem, der sich an einer aerodynamisch halbwegs optimierten Sitzposition erfreuen kann. In Schwanebeck verlasse ich die offizielle Brevetroute. Noch einmal möchte ich mir die vielbefahrene Bundesstraße in und um Halberstadt nicht geben. Dafür bin ich jetzt bei weiterhin Gegensturm auf der Brevetstrecke des 300ters unterwegs. Meine Alternativroute über den Huy ist 2km länger und hat ein paar Höhenmeter mehr, dafür aber kaum Verkehr.

Leicht entnervt erreiche ich Wernigerode. Die nette Dame an der Tanke erzählt mir, ich wäre erst der zweite heute und läge somit gut im Rennen. Ich habe sie nicht gefragt, um mich nicht zu demotivieren. Ein Brevet ist ja eigentlich kein Rennen, denke ich mir, und stelle mir die Frage ob es sinnvoll ist, ein Rennen daraus zu machen.
Als ich weiter fahre begegnet mir – wie sollte es anders sein – mal wieder Manfred. Nun bin ich wieder bester Laune und genieße die letzten 40km bis zum Startpunkt.
Im Ziel komme ich nach Manfred und dem Rennradfahrer Henning an. Manfred hatte Probleme mit Belüftung und Sicht und außerdem eine Panne, daher die für seine Verhältnisse eher gemütliche Zeit.

Ich warte noch auf die anderen Teilnehmer und lerne mal wieder einiges über das schnelle Radfahren auf langen Strecken. Voller Vorfreude blicke ich nun auf das nächste Brevet in zwei Wochen.

Danke an den Organisator Christian für einen schönen Tag.
 
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AW: Brevetberichte 2012

Danke für den Bericht.
Ich selbst habe mich leider nicht überwinden können.:eek:
200km Brevet Wolfenbüttel
...ca. 35 erschienen, darunter insgesamt fünf Liegeradfahrer, wie gewohnt Manfred im Milan und Enno mit seinem „neuen“ Alleweder A2...
Im Netz habe ich auch die Sicht eines der anderen Teilnehmer gefunden, welcher natürlich auch die Liegenden Fahrzeuge erwähnt: http://www.rennrad-news.de/forum/threads/rennradtreff-hannover.71223/page-428#post-2372824
 
AW: Brevetberichte 2012

Moin!

Danke für den Bericht. Ich war auch angemeldet, mußte aber wegen eines Infekts passen. Ich hoffe, daß ich zum 300er wieder fit bin.

Gruß Hartmut
 
Nachtrag zu Wolfenbüttel von einem der erst später zurück kam.

Weil ich den 200er im Weserbergland aus beruflichen Gründen nicht mitfahren kann, dachte ich mir, ich nehme an einem leichteren, weil flachen Brevet in Wolfenbüttel bei Christian teil. Es ist ja auch ganz schön mal eine andere Gegend kennenzulernen. Die zwei Wochen vorher waren frühlingshaft warm und die Vorfreude groß, aber es sollte anders kommen.
In Bornum, nördlich vom Elm hatte ich übernachtet und rollte auf feuchten Straßen nach Wolfenbüttel. Obwohl es nicht regnete, drängte sich das Gefühl eines anstehenden Windelwechsels auf. So ist das eben, wenn man sich entschieden hat einen Tieflieger zu fahren. Mit steigender Windgeschwindigkeit sank die Motivation gegen null unter diesen Umständen Rad zu fahren.
Christian hatte vorab zum Frühstück geladen, was auch allgemein dankend angenommen wurde und zusammen mit den launigen Gesprächen für Stimmungsaufhellung sorgte. Zum Start noch ein Fotoshooting und auf ging es in das zweifelhafte Vergnügen. Die Strecke war wie ein großer Ring angelegt, beginnend mit Seitenwind von links, dann Rückenwind gefolgt von Seitenwind von rechts und schlussendlich Gegenwind. Schon nach 80 Kilometern hörten die Regenschauer auf und es gab bei heftigem Wind nur noch selten Graupelschauer, die den Vorteil hatten, dass man nicht nass wurde. Da wir bei den Kontrollen etwas viel gebummelt hatten, war es bereits spät geworden, so dass ab Osterwieck der Gegenwind bei wunderschönem Rückseitenwetter langsam etwas nachließ und wir wieder schneller als flottes Joggingtempo fahren konnten.
Abgesehen von einem Abschnitt auf einer vielbefahrenen Bundesstraße war die Strecke liegeradfreundlich angelegt und der vorher veröffentlichte Track bedurfte nur geringfügiger kosmetischer Nacharbeit.
Danke an Christian für die gelungene Veranstaltung, danke an Matthias für die unterhaltsame Begleitung auf Augenhöhe.


Uwe
 
300er in Wolfenbüttel am 14.4.

Es traten ca 30 Radfahrern. 4 Velomobile und die stärkste Frauenbeteiligung die ich je hatte. Darüber freue ich mich riesig :))) Dann hatte ich noch die zwei Sieger der RAAM 2001 dabei (Mannschaft). Cool :)))
Ein Schwerbehinderter als Teilnehmer steht noch auf meinem Wunschzettel.

Pünktlich um 8 geht es los in Richtung Süden. Manfred mit seinem Milan nutzt eine Ampelschaltung und setzt sich ab. Ich folge hinter dem ersten Dorf. Trete aber nur sehr dezent, Puls 110 im Flachen weil ich um meine Konditionsdefizite weiß. Nach 3 Stunden Dauerfeuer gehen bei mir die Lampen aus. Folglich ist das Ziel, überall, wo es gut rollt sehr sparsam zu Treten. Dafür gehe ich zügig über Kuppen. Hinter Schladen habe ich Manfred gefangen. Seesen erreiche ich auf den Punkt in Minimalzeit. Hinter Seesen geht es erst einmal runter auf schlechtem Belag. Also rollen lassen. Durch Osterode probiere ich eine neue Strecke, denn eine vormals kaputte Straße zeigt sich mit neuem Straßenbelag. Zügig mit wenig Umweg komme ich durch den Ort. 2 Minuten Zeitgewinn, denke ich. Dann geht es nach Herzberg. Rollen lassen, wenig Treten. Ich habe nur für 3 Stunden Vollgas Munition. Deren Einsatz will genau geplant sein. In Herzberg verliere ich an 3 roten Ampeln Zeit. Ab jetzt wird es wellig. Runter lasse ich es rollen. Hoch wird gleichmäßig mit moderat hohe Last getreten. Die Methode scheint gut zu funktionieren. An Steigungen bin ich schneller als die Jahre zuvor, wo ich viel fitter war und viel länger voll treten konnte. Berga erreiche ich 1 Minute nach Minimalzeit. Die Flachetappe bis Sangerhausen nutze ich zur Erholung, zum Essen und Trinken und gleite bei leichtem Wind von vorne rechts mit 48 Schnitt für die nächsten 20km durch die Lande. Hinter Sangerhausen geht es links ab. Es werden die Ausläufer des Harzes touchiert. Auch hier komme ich zügig hoch. Einzig 50m, wo es ganz steil ist macht mein rechter Fuß schlapp. Ich krepel mit 6km/h hoch. Mach Mansfeld geht es runter. Ich benutze öfter die Bremse als die Jahre zuvor. Es folgen noch 2 fiese Hügel. Ich merke, mein Tank ist leer. Auf Straßen mit schlechtem Belag geht es nach Aschersleben. Immerhin, die 10cm tiefen Löcher der Jahre zuvor (rot auf der Straße eingezeichnet) sind weg. Die Kette springt ab, verhakt sich zwischen Zahnkranz und Kurbel. Zwanngspause. In Aschersleben liege ich 11 Minuten hinter Minimalzeit. Nach Aschersleben, flach und zum Teil neuer Belag. Ich bewege mich wieder in Richtung Minimalzeit. Mein Kraftvorrat ist dafür aufgebraucht. Also sehr dezent treten. Der untrainierte Stoffwechsel stellt nicht schnell genug wieder Brennstoff bereit. Der Puls bleibt auch bei lockerem Treten bei 110. Ich bin kurzatmig und muss mich zwingen tief zu atmen. Ich fahre weiter sehr, sehr dezent. Atmung und Puls wird besser. Tempo trotzdem deutlich über 40. Aber eigentlich ist mir die Anzeige auf dem Tacho egal. Es ist flach, es läuft. Es kommen noch ein paar Hügel (Huy). Über die komme ich ohne Hänger drüber. Runter wie gehabt. Trittleistung Nichts oder gefühlt weniger als 100W. Um 16:46 bin ich wieder zuhause. Habe erst einmal geduscht und warte jetzt darauf wer als nächstes kommt.
Wieder was gelernt: man muss kein starker Fahrer sein um schnell zu sein. Man muss nur seine Kraft so einteilen, das sie so eingesetzt wird, dass sie sich fahrzeitverkürzend auswirkt. Ich selber bin total überrascht, so meinen bislang schnellsten 300er gefahren zu haben - ein 3/4 Stunde schneller als die davor schnellste Fahrt mit einem SL.
 
AW: Brevetberichte 2012

Moin!

Danke für den Bericht. Ich war auch angemeldet, mußte aber wegen eines Infekts passen. Ich hoffe, daß ich zum 300er wieder fit bin.

Gruß Hartmut

Hallo Hartmut,

deswegen habe ich Dich nicht gesehen. Dachte schon, Du hättest mich mit Deinem schnellen Gefährt als Lichtstrahl überholt.

Grüße aus der Hansestadt Lüneburg

Matthias:)
 
AW: 300er in Wolfenbüttel am 14.4.

Hallo Christian,
schön, dass es wieder läuft bei Dir, auch wenn es noch nicht rund läuft.
Deinen Bericht empfinde ich als positiv. Warum der gesenkte Daumen im Titel?
Grüße
Arnold
 
AW: Nachtrag zu Wolfenbüttel von einem der erst später zurück kam.

Danke an Christian für die gelungene Veranstaltung, danke an Matthias für die unterhaltsame Begleitung auf Augenhöhe.

Hallo Uwe,

den Dank gebe ich gern zurück, insbesondere auch für Deine Motivation vor Wernigerode.
Der Tag hat mir riesigen Spaß gemacht. Da warst auch Du wesentlich mit dran schuld.
Ich sage nur: 11 Stunden +18 Kopeken.

Gruß

Matthias
 
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200er Köln/Bergisches Land 14.04.

Moinsen,

heute starteten auch die Kölner mit dem 200er "Warmfahren im Bergischen und Sauerland". Die Strecke war dieselbe anspruchsvolle wie letztes Jahr aber auch landschaftlich top. Mein Tacho sagte mir am Ende 2450 Höhenmeter, das ungenauere Navi auch ein paar mehr. Es waren keine langen Anstiege aber teilweise steile Stücke auf Wirtschaftswegen. Zum Erholen gab's dann immer wieder Rollerstücke durch grüne Täler. Einige Streckenabschnitte hatten eine neue schön glatte Decke bekommen.

Das Wetter war wie angesagt überwiegend trocken mit einigen sonnigen Abschnitten. Morgens bei meiner Anfahrt um halb 7 war's noch arch kalt, am Flughafen -1°C. Angekommen konnte ich weder meine kurzen Handschuhe ausziehen noch die Kontrollkarte unterschreiben. Glücklicherweise gab's in den luftigeren Schuhe keine Eisklumpen.

Zum Start ging's dann wieder und mit René (Midracer), ein mir Unbekannter auf 26" Lieger mit hohem Sitz sowie Reimar und mir war die LR Fraktion vertreten unter geschätzten 40 - 50 Startern.

Es ging erst Mal gemütlich auf welligem Terrain los. Im großen Pulk der RR ist es mit dem Baron nicht so prickelnd. Man will ja auch nicht dauernd die 2er Reihen stören. So sind Reimar und ich dann erst Mal etwas vorweg gefahren und Mr. 26" kam dann auch mit. Als es dann in die erste lange Steigung ging, hat Reimar einen Gang zurückgeschaltet, der wohl zuletzt mehr an seinem neuen Baron geschraubt hat denn trainieren konnte.
Wir auch, wurden aber dann schnell von der ersten großen RR Truppe überholt. Oben tauchte dann GuidoM (auf RR) in Aeroposition im Rückspiegel auf und wir haben dann wieder aufgeschlossen. Nach einer Abfahrt war ich dann etwas vorne und konnte auf dem dann längeren ebenen Abschnitt mein Tempo fahren. Aber das war eher so um die 35 km/h und nach einer Baustellenampel in Kürten brauchte ich auch nicht mehr alleine fahren bzw. musste dann wieder als es hinter Kürten Richtung Wermelkirchen mehrmals ordentlich aufwärts ging.

So richtig kam ich auf dem Baron nicht in die Gänge. Vielleicht bin ich durchs VM Fahren im Winter zu verweichlicht oder erwarte mehr Speed, vielleicht habe ich mich auch an die 20 mm kürzen Kurbeln im VM angepasst oder sonstwas.
Ich habe hier jedenfalls auch wie Christian oben geschrieben an den Anstiegen mehr Energie investiert, was aber mehr zu Kurzatmigkeit und Wärme geführt hat.

Nach 60 km bei Kontrolle 1 in Wermelskirchen war ich wieder in der RR-Gruppe bzw. deren erstem Teil. Sie entschwand dann in den Anstiegen hinter der Bevertalsperre und von hinten kamen dann Volker, Sven und Guido mit denen ich dann die Runde zu Ende gefahren bin, bergauf halt etwas hintendran. So konnte ich sie wenigstens bei der Navigation etwas unterstützen, Guido hat auch in der Ebene für Tempo gesorgt und Sven mit Kraft sowie Volker mit wenig Gewicht sind in den Anstiegen nach oben gestürmt.

Nach 7 3/4 Stunden kamen wir 15:48h wieder am Vereinslokal des FC Spich an, wo uns Rainer in Empfang nahm und mit Getränken wieder aufpäppelte, Guido organisierte dankenswerterweise auch für Sven und mich leckere Frikadellen, da der Wirt mangels Personal nicht die versprochenen Spaghetti kurzfristig kochen konnte. Die erste Gruppe war 25 Minuten vor uns eingetroffen. Guido und ich hätten die Pausen an den Kontrollen auch kürzer halten können. Die anderen 2 hatten sich aber erst Eis geordert und beim nächsten Mal Frikadellenbrötchen oder so. Dafürhatten sie auch nicht Rucksack wie Guido oder Packtaschen wie ich an Board.

Auf dem Rückweg nach Hause habe ich dann gemerkt, dass ich ganz schön groggy war und bin mehr oder weniger geschlichen. Ich finde es zwar schöner, am Schluß nach einer längeren Tour ein paar Körner zu haben und mit 2. Wind o. ä. noch Mal zügig antreten zu können - aber so war es schön, die heimische heiße Dusche erreicht zu haben.

Servus, Hajo
 
AW: 300er in Wolfenbüttel am 14.4.

Hallo Christian,
schön, dass es wieder läuft bei Dir, auch wenn es noch nicht rund läuft.
Deinen Bericht empfinde ich als positiv. Warum der gesenkte Daumen im Titel?
Grüße
Arnold
danke für die netten Worte Arnold.
Keine Ahnung wie der Daumen da rein gekommen ist. Ich bin ratlos. Wusste noch nicht einmal, das man so etwas in der Überschrift tun kann.
 
AW: 200er Köln/Bergisches Land 14.04.

So richtig kam ich auf dem Baron nicht in die Gänge. Vielleicht bin ich durchs VM Fahren im Winter zu verweichlicht oder erwarte mehr Speed, vielleicht habe ich mich auch an die 20 mm kürzen Kurbeln im VM angepasst oder sonstwas.
Ich hatte mich gestern schon am Start über den Baron gewundert. Für die hügelige Strecke schien mir das nicht die optimale Liege. Wärst Du mit einem besser kletternden Lieger schneller gewesen?
 
300er Wolfenbüttel

Brevetfahren heißt unter anderem, Krisen zu überwinden. Bei mir fing die Krise schon bei Kilometer Null an. Als Letzter losgefahren, sprang im Gegenzug vor mir die erste Ampel auf Rot. Nun ja, das Alleinfahren bin ich ja gewohnt, nur dass ich sonst wenigstens auf dem ersten Streckenabschnitt die Anderen noch sehen kann. Es wollte überhaupt nicht rollen und die Ebene fühlte sich an als würde es ständig leicht bergan gehen, was mich veranlasste, den freien Lauf der Räder zu prüfen. Vielleicht hätte ich auch besser nicht zwei Tage vorher in die Berge fahren sollen.
An der ersten Kontrolle in Seesen traf ich noch zwei Rennradler und gab meinem Magen zu tun. In Osterode führte mich der Track direkt in die Fußgängerzone, nicht immer zur Freude der Passanten. Zuhause sollte ich eine Alternative suchen. Eine Bäckerei war die zweite Kontrolle in Berga bei Kilometer 147.
Entweder brauchte ich so lange zum Einrollen oder es war etwas in dem Kuchen, jedenfalls lief es ab hier wesentlich besser. Mit dem Kyffhäuser-Denkmal kam auch eine Rennradgruppe in Sicht, mit der ich auf viel Kopfsteinpflaster durch Sangerhausen holperte. Mit unserer Wendung nach Norden drehte auch der leichte Wind, boshaft wie er ist. Zudem ging es jetzt stetig aufwärts in ein Meer aus blühenden Buschwindröschen in einem lichten Wald. Diese östlichen Ausläufer des Harzes haben nichts gemein mit der Finsternis des Westharzes.
Letzte Kontrolle in Aschersleben und nur noch 100 Kilometer zu fahren. Wer von hier nicht genug Proviant mitnimmt, hat Pech gehabt, denn insbesondere zu fortgeschrittener Stunde findet sich auf dem letzten Abschnitt keine Tankstelle und kein Kiosk. Mit Sonnenuntergang verschwindet auch alles Leben von den Straßen, als ob irgendetwas Sensationelles im Fernsehen liefe. Auch der Mond kam nicht zum Vorschein und zwischen den kleinen Ortschaften war es wirklich stockfinster. Den Gedanken, hier mit einer Panne liegenzubleiben habe ich ganz schnell wieder verdrängt, denn ich war mir nicht sicher, ob ich selber als Autofahrer hier anhalten würde, wenn jemand am Straßenrand signalisieren würde, dass er Hilfe benötigt. Kommt der ADAC eigentlich auch für Randonneure?
Es war bereits ein Uhr, als ich die Stempelkarte bei Christian in den Postkarten warf. Eine halbe Stunde später schloss ich meine Augen im kuschligen Bett meines Quartiers.
 
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AW: 200er Köln/Bergisches Land 14.04.

Ich hatte mich gestern schon am Start über den Baron gewundert. Für die hügelige Strecke schien mir das nicht die optimale Liege. Wärst Du mit einem besser kletternden Lieger schneller gewesen?

Ja, wenn der Lieger dann von alleine klettern tut ;-) Nee, im Ernst, mein Kommentar sollte nicht lamentierend wirken. Das Baron ist mein 1. Liegerad und ich fahre ihn nun bald 10 Jahre überwiegend hier im Bergischen und komme gut zurecht. Gut, insbesondere die älteren Modelle sind halt etwas schwerer - aber etwas an Masse könnte ich nach dem Winter auch bei mir optimieren. Zudem wird das Gewicht in meinen Augen etwas zu wichtig genommen. Selbst mit dem älteren Quest waren es beim "früheren" Kölner 300er eine einsame Fahrt durchs Bergische und Sauerland auf den ersten 200 km auf teils identischen Abschnitten wie gestern.

Letztes Jahr bin ich mit dem Baron auf dem ebenfalls knackigen 300er durch Eifel u. Westerwald mehr als 1 h vor der ersten auch nicht schlappen RR-Gruppe angekommen, beim 600er durch Sauerland und Weserbergland nach gut 24 h im Ziel dürfte es auch noch etwas länger bis zu nächsten Ankömmlingen gedauert haben.

Aber eigentlich fahre ich Brevets lieber mit kleinen Gruppen. Es bilden sich insbesondere bei längeren Strecken schöne Gemeinschaften. Da ich in meinen Packtaschen auch mehr an Verpflegung mit mir rumschleppe, kann ich die Pause an Kontrollstellen kurz halten bzw. möchte ganz gerne im Rythmus bleiben. Kollegen mit eher spartanischer Ausrüstung kehren dann auch Mal ein. Mit etwas "Teamfähigkeit" passt das dann auch schon und ermöglicht dann unangestrengtere Unterhaltungen ...

Grüße - Hajo
 
AW: 300er in Wolfenbüttel am 14.4.

Moin Christian, leider konnte ich nicht zu dir kommen, ich wurde betriebsbedingt aufgehalten, so das ich meine Zug verpasste :(

Gruß JJ
 
AW: Brevetberichte 2012

So,
ich bin nach dem gestrigen Brevet auch wieder einigermassen hergestellt.

Hajo war mit Baron am Start, anscheinend ist sein SL noch nicht brevetwürdig.
Reimat auch auf Baron und ein Condor-Fahrer.
Der angekündigte TroytecFahrer glänzte durch Abwesenheit.

Gleich nach dem obligatorischen GruppenFoto gings Auf-die-Plätze-Fertig-los.
Und schon den Start verschlafen... Bis ich auf dem Rad war, waren alle Weg.:eek:
Also hinterherfahren und gucken was man noch einholt.
Die Meisten waren aber ehr gemütlich unterwegs...
Nach 15km in Lohmar war im Steilstück einmal die Hauptgruppe in Sichtweite, aber das wars dann auch.
Es wollte auch irgend wie so gar nicht Rollen selbst auf den Flachenstücken bei Immekeppel hatte ich Mühe mit der 3 auf dem Tacho.
In Kürten habe ich auch das Letzte mal vorausfahrende eingeholt. Da diese aber mit 26 in der Ebene unterwegs waren beschloss ich alleine weiterzufahren.
In de Hügeln bis K1 gab diese Gruppe etwas mehr Gas und so erreichten ca 5Fahrer Kurz nach mir K1.
Reimar wollte wohl etwas länger Pausieren und so machte ich mich mit einem anderen Fahrer auf den nächsten Streckenabschnitt.
Ihm rollte ich aber auch wieder davon und so fuhr ich dann wieder alleine Richtung K2 nach Lüdenscheid.
Eigentlich hatte ich alles dabei und wollte nur kurz pausieren, aber ich dachte immer die ganze Zeit kurz vor allen herzufahren ist auch ätzend und so beschloss ich zu warten(Laut Navi 23Min! Ups) und dann mit den Ersten, die wieder losfahren, mitzuradeln.
Zu fünft fuhren wir weiter. Einer Riss ab und bei den anderen 3 hats Leider mit dem Rhythmus nur halb hingehauen.
In der Ebene war ich schneller und in den Steilstücken konnte ich ihnen nicht folgen. Nach 15km waren wir wieder getrennt, weil ich mich in einem Flachstück abgesetzt habe.
Dafür haben sich mich wie erwarted bei Scheda an der 10%Mauer wieder überholt.
Kurz vor K3 in Drolshagen verkrümelten sich dann 2 in eine Bäckerei. Der Dritte war bei der Kontrolle schneller weg und ward von mir nicht mehr gesehen.
Also wieder allein auf weiter Flur. Mitlerweile tat einem auch jeder Beinmuskel weh. Wie gut das ein Mensch vergesslich ist ansonsten tut man sich so ne Strecke mit Steilstücken nicht zweimal an.
Bei km170 holte ich dann noch einen versprengten Brevetler ein, der mit seinem Navi auf Kriegsfuss stand, das Routing machte wohl ärger.
Mit ihm bin dann bis zum Ziel zusammengefahren.

Nach ziemlich genau 9h waren wir dann wieder im Ziel und ziemlich geschafft. Mit einem Nettoschnitt von knapp unter 25km/h.
Der Condor-Fahrer war ne Stunde vor mir da. Mit dem Eisenschwein schon recht heftig!
Ich hätte laut Navi ca 30min an Pausen einsparen können, wenn man davon ausgeht das man an jeder Kontrolle 5min steht.

Da die Küche um 17Uhr dicht machte gabs auch nix mehr zu essen.:(
Daher habe ich mit den anderen die Kurz hinter mir eintrudelten noch ein Schwätzchen bei dem Freigetränk gehalten.
Während dessen kam Reimar um ca 17.30h an.
Danach gings dann mit dem Auto wieder nach Hause.

Für die Leute die einen Vergleich zwischen Raptobike Midracer und Tieflieger Challenge Jester haben wollen:
Ich bin mit Frontantrieb alle Steilstücke problemlos hochgekommen. Einmal rutschtes das VR bei einem feuchten Steilstück mit schlechtem Untergrund.
Wobei eher schlechter Untergrund das Problem ist und nicht die Feuchtigkeit.
Die 10% bei Scheda gingen ohne Rutscher.
Eine enge Kurve die mit dem Jester ein Problem war ging mit dem Rapto gut.
Letztes Jahr war ich mit dem Jester 10min Schneller, wobei dies an der kürzeren Pause bei K2 lag.
Defacto sind beide Räder über diese Strecke gleich schnell.

Tschö
René
 
AW: 300er in Wolfenbüttel am 14.4.

Um Acht rollen wir los. Manfred fährt schnell vor und ist weg. Als wir Wolfenbüttel verlassen, rollt auch das zweite gelbe Monster an mir vorbei.

Bis kurz vor Schladen führe ich den Tross bei ca 32 km/h an, hinter mir sehe ich einen Haufen Rennradler, ein Mango und ein Alleweder. Dann der erste Hügel: ich nehme Tempo raus, denn jetzt schon Vollgas geben lohnt nun wirklich nicht. In Seesen werde ich die schon wieder einsammeln, denke ich mir, und behalte recht. Einzig Marek, ein Rennradfahrer, fährt gleich weiter, als ich an der Kontrolle ankomme. Ein paar Kilometer hinter Seesen hole ich ihn ein. In Osterode nutze ich eine Route am Schwimmbad entlang, die mir Pierre vor drei Jahren gezeigt hat. Die Zwangspause am Bahnübergang nutze ich zum Wiederauffüllen meiner Vorräte. Da taucht auch Marek schon wieder im Rückspiegel auf. Nun ist die Fahrt erstmal unspektakulär. Es geht gefühlt eher hoch als runter, was dazu führt, dass mich ein paar Rennradfahrer und Fahrerinnen wieder einholen. Bergab bin ich schnell wieder weg, der Aerodynamikvorteil will genutzt werden.

Bei der zweiten Kontrolle ist Halbzeit und ich sammele die erste Rennradgruppe wieder ein. Netterweise wird mir Wasser angeboten, so spare ich den Gang zum Supermarkt und kann die Flachetappe bis Sangershausen ohne Pause angehen. Die Rennradler holen mich wieder und ich hänge mich an sie ran. In Sangershausen fahren sie einen kleinen Umweg, so dass ich wieder vor Ihnen bin. "Jetzt ist aber mal genug mit der Sch***e" ruft es mir entgegen. Lächelnd lasse ich sie ziehen, denn ab hier beginnt ein sehr hügeliger Abschnitt. Die sechs sind noch sehr flott an den Steigungen unterwegs, Respekt.

An der letzten Kontrolle in Aschersleben sehe ich sie wieder. Angeblich bin ich nur fünf Minuten nach ihnen angekommen. Wie kann das sein, frage ich mich, und erhalte im Ziel von Christian die Antwort: der teilweise sehr schlechte Straßenbelag führt dazu, dass die Rennradler bergab keinen Windschatten fahren können, was mir mit meiner Vollgasmethode einen Vorteil zu verschaffen scheint.

Nun sind noch 100km zu fahren. Teile der Strecke kenne ich nur im Dunkeln, sodass mir erst jetzt auffällt, dass da ja noch etliche Höhenmeter zu überwinden sind. Am Huy gibt mein Mp3-Player auf und so muss ich die 127bpm-Parallelwelt leider verlassen. Ich fange an zu rechnen und komme zu dem Schluss, dass ich unter 12 Stunden bleiben kann, wenn ich mein Tempo halte. Irgendwann fällt mir auf, dass der Track bei Gpsies zwar nur 305km lang ist, aber in Wirklichkeit 311km zu fahren sind. Ok, das wird knapp. Also nochmal schön Vollgas die letzten 40 Kilometer...
Zu allem Überfluss stehe ich dann auch noch an fast jeder Ampel in Wolfenbüttel, aber um kurz vor Acht komme ich dann doch noch an. Die Rennradgruppe hat mir am Ende noch ca. eine halbe Stunde "abgenommen". Mir wird zur fahrerischen Leistung gratuliert und fühle mich sehr geehrt, sind doch in der Gruppe zwei RAAM 2011 Gewinner dabei gewesen.

Naja, wenn die wüssten... :D

3:20h schneller als mit der Speedmachine vor zwei Jahren, so ein Highracer ist schon was Feines.
 
AW: Brevetberichte 2012

Der angekündigte TroytecFahrer glänzte durch Abwesenheit.

Hallo Rene,
evtl. habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mit dem TT meinte ich im Zeitfahren-Thread mein Zeitfahrrad (die sind im Klassement des Cups so gekennzeichnet - TimeTrial). Daniel hat mich ja gleich auf meinen Fauxpas aufmerksam gemacht. Ein Troytec habe ich (leider) nicht. Beim 200er war ich mit einem stählernen Eingangrad am Start. Das verhält sich auf so einer Strecke ziemlich invers zum Liegerad.

Viele Grüße

Michael
 
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AW: 300er in Wolfenbüttel am 14.4.

Ich hab die SPM noch und der High Baron ist nicht in der Liste.
 
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