Brevet Köln-Berlin-Köln

D

_dirk

Hallo!

Für die, die es interessiert, hier mein Bericht vom Brevet Köln-Berlin-Köln über 1270 km. Wegen der epischen Länge findet ihr unten die Adresse, unter der verschiedene Berichte über die Fahrt zu finden sind.
Liegerbezug gibts bei den pdfs von Leif, der die Strecke mit einem Toxy LT zurückgelegt hat und mir (Baron):

http://home.t-online.de/home/bh.harms/
Unter "Berichte", dort dann die letzte Option.

Viele Grüße

Dirk
 
Toller Bericht

Super! Sehr amüsant und interessant!
Seid ihr als Erste ins Ziel gekommen? Zeit?
j.
 
Re: Toller Bericht

>Super! Sehr amüsant und interessant!
Danke für das Lob!

>Seid ihr als Erste ins Ziel gekommen? Zeit?
Ja. Mit 78 Stunden.
Die Heimfahrt im Auto war übrigens extrem gewöhnungsbedürftig. Bin die ersten km nicht über 80 gefahren und hatte immer Angst umzukippen. ;-)

Dirk
 
Rennrad/Lieger etc...

>>Seid ihr als Erste ins Ziel gekommen? Zeit?
>Ja. Mit 78 Stunden.

Wow! Und wieviel später kamen die Zweitplatzierten? Was haben denn die anderen Teilnehmer gesagt, dass ein Liegeradler mit vorne lag (nach 9500 HM!)? Wieviel Jahres-km fährst du denn so? Und Siggi's Jahres-km? Kann es sein, dass Siggi auch im Tourforum (oder Rennradforum?) postet? Kanntet ihr euch schon vor der Veranstaltung oder hat es sich so ergeben? Bestimmt wäre nicht jeder Rennradler bereit, mit einem Liegeradler zusammen zu fahren :). Wenn man so die jeweiligen Zeitvorteile von euch (Lieger/Rennrad) zusammen abschätzt, war dein Aerovorteil grösser als Siggis Bergvorteil?
Gibt es eine offizielle Ergebnisliste?

>Die Heimfahrt im Auto war übrigens extrem gewöhnungsbedürftig. Bin die ersten km nicht über 80 gefahren und hatte immer Angst umzukippen. ;-)

:)
1270 km sind ja auch sehr extrem und dann noch soviel HM! Wieviel Std. davon habt ihr denn geschlafen während der Fahrt? Hatte Siggi merkliche Sitzbeschwerden oder evtl. auch Knieprobleme gehabt? Kommst du selbst aus der Rennradszene? Wie lief es denn mit der SIGG-Flasche weiter? Musstest du etwa ohne Schlauch trinken und die Flasche in der Hand halten?
Sorry, viele Frage :)...
Finde es toll solidarisch, dass ein Liegeradler und ein Rennradler zusammen als Erste ankamen!
j.
 
Re: Beeindruckend

Hallo Dirk,
vielen Dank für den Hinweis auf deinen Bericht. Ich habe ihn heruntergeladen und Heute Morgen gelesen. 1300 km in vier Tage hätte ich nie für möglich gehalten - unglaublich diese Leistung! Was auch beeindrucken ist, daß Liegeradler (Leif ebenfalls) sich an die Einzelheiten so einer Tour besser erinnern können und somit hinterher detailierte Berichte schreiben können.
Nochmals Danke,
Roland
PS Ich arbeite hart an 100km/Tag <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/smile.gif alt=smile>
 
Re: Rennrad/Lieger etc...

Hi Jenne,

>>>Zeit?
>>78 Stunden.
>Wow!
Naja. Bei Paris-Brest-Paris gibts welche die drücken das in 45 Stunden weg.

>Und wieviel später kamen die Zweitplatzierten?
6 Stunden danach kam Leif in Ziel, fuhr übrigens ein Toxy LT. Der hätte aber ohne seine massiven Probleme locker bein uns mithalten können. Die nächste Gruppe war dann noch einmal zwei Stunden später dran.

>Was haben denn die anderen Teilnehmer gesagt, dass ein Liegeradler mit vorne lag (nach 9500 HM!)?
Durch die großen Zeitabstände haben wir uns leider nicht mehr gesehen.
Es wird ihnen sicher zu denken geben.

>Wieviel Jahres-km fährst du denn so? Und Siggi's Jahres-km?
Im letzten Jahr waren es bei mir17 tkm, aber durchwegs aufrecht. Umstellung in diesem Jahr nach aufrechten 6 tkm aufs Baron. Siggi hatte im letzten Jahr 14 tkm, wenn ich mich recht erinnere. Aber er hat schon ziemlich viel mitgemacht (Gruppe C, Trondheim - Oslo, etc.). Gegen ihn war ich echt das Greenhorn, mit meinen Qualifikationsbrevets...

>Kann es sein, dass Siggi auch im Tourforum (oder Rennradforum?) postet?
Weiß ich nicht, kann aber gut sein.

>Kanntet ihr euch schon vor der Veranstaltung oder hat es sich so ergeben?
Nö, Siggi kannte irgendwie jeder - außer mir. Aber wir haben leistungsmäßig ganz gut zusammengepasst und haben uns super verstanden. War eigentlich eine lustige Fahrt.

>Bestimmt wäre nicht jeder Rennradler bereit, mit einem Liegeradler zusammen zu fahren :).
Klar, weil die meisten einfach zu langsam sind ;-)
Spaß beiseite, die Randonneure sind da sehr tolerant. Auch im Münchner Raum musste ich nie alleine fahren. Dumme Sprüche gibts so gut wie nie ("Schlaf nicht ein!", konter: "Fall nicht runter!"). Viele haben schon ein Liegeraderlebnis gehabt und dadurch einen gewissen Respekt (z.B. Einer beim Zeitfahren: "Da fahr ich einen 46er Schnitt, weißt schon, da hängt der Tacho immer so bei über 50 rum, da pfeift son Lieger an mir vorbei. Ich guck auf meine Beine, als wären die kaputt, mehr geht aber nicht. Der ist doch glatt ´n 51er gefahren...")

>Wenn man so die jeweiligen Zeitvorteile von euch (Lieger/Rennrad) zusammen abschätzt, war dein Aerovorteil grösser als Siggis Bergvorteil?
Auf jeden Fall. Wäre ich auch Renni gefahren, hätte ich nicht den Hauch einer Chance gegen ihn gehabt. Mal ganz davon abgesehen, welche Schmerzen ich hätte erleiden müssen.

>Gibt es eine offizielle Ergebnisliste?
Unter der genannten homepage. Aber nicht mit Rangfolgen. Ist bei den Randonneuren wohl nicht angesagt...

>1270 km sind ja auch sehr extrem und dann noch soviel HM!
Das läppert sich halt, bei der Strecke.

>Wieviel Std. davon habt ihr denn geschlafen während der Fahrt?
3 Std im Schalterraum
3 Std.im Bett
0,25 Std. auf dem Waldboden

>Hatte Siggi merkliche Sitzbeschwerden oder evtl. auch Knieprobleme gehabt?
War ihm nicht anzumerken. Ich glaube aber, dass er ein paar interessante Tricks drauf hat, gegen Sitzbeschwerden und sonstige Beschwerden.

>Kommst du selbst aus der Rennradszene?
Nein, eher aus der Läuferszene. Bin wegen Kniebeschwerden konvertiert ;-)

>Wie lief es denn mit der SIGG-Flasche weiter? Musstest du etwa ohne Schlauch trinken und die Flasche in der Hand halten?
Zum Glück nicht, habe mir bei einem Stopp eine Schere ausgeliehen und den Schlauch radikal gekürzt. Dann gings wieder leidlich. Die Funktion kann man aber nicht mit camelbaks vergleichen. Es kommt viel weniger Wasser aus dem zu kleinen Mundstück, man muss fester saugen und es zieht sich Luft in den Schlauch. Aber besser so, als immer anhalten. Die Aluflaschen haben natürlich keinen Plastikgeschmack und sind dadurch angenehm.

>Finde es toll solidarisch, dass ein Liegeradler und ein Rennradler zusammen als Erste ankamen!
Fand ich auch.

Viele Grüße

Dirk
 
Wow, was für Berichte....

erst mal Hut ab vor dieser Leistung, ich bin mächtig beeindruckt.

Dein Bericht war auch klasse zu lesen, insbesondere die netten Passagen über Held und sonstige Prolls, mit denen ja alle Liegeradler zu kämpfen haben.
Während Du scheints eher die Strapazen gewöhnt bist, kann man in Leif´s Bericht richtig mitleiden.

Wie der seine Leiden beschrieben hat, das ist so anschaulich und bildhaft.... sollte man veröffentlichen!!

Ihr gebt mir auch immer wieder Bestätigungen einer Theorie. Mit welch einfachen Mitteln kann man sich den "kick" geben. Radfahren bei Nacht, Nebel und Regen in den Bergen und man hat ein Adrinalinschub der seinesgleichen sucht.

Ne Frage hätt ich noch: wie alt ca. waren die Teilnehmer ??

stefan
 
Re: Beeindruckend

Hallo Roland,

>unglaublich diese Leistung!
So dramatisch ist das nicht. Wenn die Grundlagen in Ordnung sind, ist es quasi wie normales Leben, nur eben, dass man dabei Rad fährt. Wir fahren ja auch ziemlich langsam. Was wirklich hart ist, sind die klimatischen Gegebenheiten. Schönstes Badewetter, 30° Sonne, wird irgendwann genauso bedrohlich wie kalter Regen oder Gewitter.
Mein Respekt gegenüber den Profis jedenfalls, ist ziemlich gestiegen.

>Was auch beeindrucken ist, daß Liegeradler (Leif ebenfalls) sich an die Einzelheiten so einer Tour besser erinnern können und somit hinterher detailierte Berichte schreiben können.
Beim Liegen schnürts Dir halt nicht so die Blutzufuhr zum Kopf ab, wie aufm Renni ;-)

Viele Grüße

Dirk
 
Re: Wow, was für Berichte....

Hi zebaxx,

>Während Du scheints eher die Strapazen gewöhnt bist, kann man in Leif´s Bericht richtig mitleiden.
Leif hats ja auch mächtig erwischt mit Panne und Bremse. Außerdem ist er alleine gefahren. Wenn ich mir überlege, so einige Passagen bei Nacht allein... Hätt ich auch ganz schön leiden müssen. Zu zweit kann man sich über das jeweilige Motivationsloch ganz gut hinwegretten. Wenn man müde ist erzählt man sich irgendwas, kann bei Unsicherheiten über den Weg beratschlagen... Wenn Du allein bist, fährst Du mit halber Kraft und denkst, `bin ich noch richtig oder hätt ich doch vor 30 km an der Ampel rechts...`

>Ihr gebt mir auch immer wieder Bestätigungen einer Theorie. Mit welch einfachen Mitteln kann man sich den "kick" geben. Radfahren bei Nacht, Nebel und Regen in den Bergen und man hat ein Adrinalinschub der seinesgleichen sucht.
Da hast Du vollkommen Recht. Die Autarkie gibt mir immer den Rausch. Zu wissen, ich brauch keine Tankstelle, Werkstatt oder ein Bett um anzukommen. Und es ist total klasse, wenn man sich auf die einfachen Dinge wie ein Kind freuen kann (Spaghetti, trockene Sachen, Hinlegen).

>Ne Frage hätt ich noch: wie alt ca. waren die Teilnehmer ??
Ich bin 36, Leif schätze ich auch so in dem Bereich, Siggi ist um die 40, also alle so zwischen 35 und 50. Held könnte Anfang 30 gewesen sein.

Viele Grüße

Dirk
 
Re: Wow, was für Berichte....

Hallo Dirk,

zwei Fragen habe ich noch:

Du scheints hier aus der Münchner Gegend zu kommen, ist das richtig??

Wie hast Du mit dem "Extremradeln" angefangen??

stefan
 
Re: Wow, was für Berichte....

Hallo Stefan,

>Du scheints hier aus der Münchner Gegend zu kommen, ist das richtig??
Ja, komme aus Unterhaching. Du?

>Wie hast Du mit dem "Extremradeln" angefangen??
Hatte nach einem Jobwechsel keine Zeit mehr zum Laufen. Da es im Betrieb eine Dusche gibt dachte ich mir, fein dann nutze ich eben den Arbeitsweg zum Training. Also Rad gekauft (MTB, was anderes kannte ich damals noch nicht) und los. Irgendwie hab ich dann immer mehr Umwege morgens und abends eingebaut. Da ich recht stur sein kann, die Kollegen haben gewettet, wie lange ich das denn durchhalten würde, ging das tagein tagaus. Krank bin ich dann auch nicht mehr geworden (in dem Fall wollte ich nämlich mit dem Auto kommen). Irgendwann hab ich in der "Tour" einen Bericht über die Randonneure gelesen und fühlte mich sofort angesprochen. Endlich mal ein "Wettkampf", auf den man sich im Alltag bequem vorbereiten kann, bzw. auf den ich schon vorbereitet war. Eigentlich alles andere als "extrem"...

Viele Grüße

Dirk
 
Re: Wow, was für Berichte....

>Hallo Stefan,

>Ja, komme aus Unterhaching. Du?

Poing nähe Markt Schwaben!

>Hatte nach einem Jobwechsel keine Zeit mehr zum Laufen. Da es im Betrieb eine Dusche gibt dachte ich mir, fein dann nutze ich eben den Arbeitsweg zum Training. Also Rad gekauft (MTB, was anderes kannte ich damals noch nicht) und los. Irgendwie hab ich dann immer mehr Umwege morgens und abends eingebaut. Da ich recht stur sein kann, die Kollegen haben gewettet, wie lange ich das denn durchhalten würde, ging das tagein tagaus. Krank bin ich dann auch nicht mehr geworden (in dem Fall wollte ich nämlich mit dem Auto kommen). Irgendwann hab ich in der "Tour" einen Bericht über die Randonneure gelesen und fühlte mich sofort angesprochen. Endlich mal ein "Wettkampf", auf den man sich im Alltag bequem vorbereiten kann, bzw. auf den ich schon vorbereitet war. Eigentlich alles andere als "extrem"...

Interessant, kommt mir bekannt vor. Ich bin eigentlich ziemlich trainingsfaul, da ich jedoch seit 20 Jahren massive Übergewichtsprobleme habe, fahre ich halt viel Rad. Mittlerweile Sommer wie Winter täglich 40 km. Ich habe aber immer öfter das Gefühl nicht richtig ausgepowert zu sein, aber zusätzlich Kilometer schrubben, oder Umwege zu fahren habe ich kein Bock. Hinzu kommt bei mir immer die Befürchtung am Rad könne was kaputtgehen, Platter oder Federung und dann nach Hause schieben. Ich musste einmal mein Rad 25 km schieben, ich hatte noch nie so einen Muskelkater.

Ich denke so eine 1200 km Tour in diesem Zeitlimit würde ich nicht durchstehen, aber so eine 200 km Tour würde ich mir nach 4 bis 5 Monaten verschärften Training schon mal zumuten. Werde mich mal auf der Radonneuer Seite etwas umschauen.

Danke für Deine Info.

Sag mal du warst nicht zufällig vor ca. 4-5 Wochen mal in Poing mit einem Kinderanhänger. Ich habe da einen gesehen mit einem gelben Baron??

stefan
 
Licht?

Hi Dirk,
schöner Bericht.
mich würd nur mal Interressieren, wie ihr das mit dem Licht am Rad macht.
Akkulampen halten ja nicht Lange und schon gar nicht ne ganze Nacht.
Verwendet ihr dann dazu Dynamos oder so.
Oder hast du mehrere Akkupacks dabei?

Mit Meiner SigmaMirage komm ich ja nur 3h weit...

Tschö
René
 
Re: Wow, was für Berichte....

Hallo Stefan,

>Hinzu kommt bei mir immer die Befürchtung am Rad könne was kaputtgehen, Platter oder
>Federung und dann nach Hause schieben.
Ist auch mein Horror. Das Problem hab ich so zu lösen versucht, dass ich mir nach jedem Defekt das entsprechende Werkzeug zugelegt und in die Satteltasche gesteckt habe. Gut, mittlerweile schleppe ich zwar Einiges an Gewicht mit mir rum (darunter auch eine Stirnlampe), dafür fühle ich mich ziemlich sicher unterwegs.

>Ich denke so eine 1200 km Tour in diesem Zeitlimit würde ich nicht durchstehen, aber so eine
>200 km Tour würde ich mir nach 4 bis 5 Monaten verschärften Training schon mal zumuten.
>Werde mich mal auf der Radonneuer Seite etwas umschauen.
Für den Münchner Raum würde ich eher diese Seite empfehlen.
http://home.t-online.de/home/randonneur/
Die Sektion Oberbayern (Jürgen Amann) führt Brevets durch, deren Start und Zielort in Keferloh ist. Für Dich also ein Katzensprung.
Köln-Berlin-Köln wurde übrigens vom "ARD" veranstaltet, die obige page ist vom "ARA". Irgendwie sind die beiden nicht ganz grün. Was uns Fahrern aber wurst sein kann.

>Sag mal du warst nicht zufällig vor ca. 4-5 Wochen mal in Poing mit einem Kinderanhänger.
>Ich habe da einen gesehen mit einem gelben Baron??
Nö, war ich nicht. Soo viel Werkzeug ist es doch noch nicht ;-)

Viele Grüße


Dirk

P.S.: Ich glaub nicht, dass Du 4-5 Monate verschäft für einen 200er trainieren müsstest (musst ja nicht den Rekord brechen).
 
Re: Licht?

Hallo René,

>schöner Bericht.
Danke.

>mich würd nur mal Interressieren, wie ihr das mit dem Licht am Rad macht.
Am Rad hab ich einen Nabendynamo (SON), der Scheinwerfer und Rücklicht mit Strom versorgt. Für das Roadbook, was ich mir in einer wasserfesten Hülle auf den Bauch lege, hab ich noch eine Stirnlame mit Diodenlicht. Ist eine ziemlich kuschlige Kombi, man fühlt sich so in der allergrößten Dunkelheit sauwohl. Der Scheinwerfer ist einer mit Sensor, der schaltet sich bei Dunkelheit automatisch zu. Ich muß also noch nicht mal anhalten.
Viele andere fahren mit SON für Doppelscheinwerfer und einem Akkurücklicht. Ist für mich uninteressant, weil für den Alltag zu umständlich.
Siggi hat zwei Diodenscheinwerfer am Renni, die Batterien halten ziemlich lang, die Lichtausbeute ist aber nicht so berauschend.

>Akkulampen halten ja nicht Lange und schon gar nicht ne ganze Nacht.
Ab und zu findet man auch Fahrer mit Akkulampen (vielleicht fahren die nur zum Teil in der Dunkelheit).

>Mit Meiner SigmaMirage komm ich ja nur 3h weit...
Die hatte ich auch mal. Ist zwar heller als meine jetzige Kombi, man weiß aber nie, wann der Akku leer ist...



Tschö


Dirk
 
Re: Licht?

>Hi Dirk,
>schöner Bericht.
>mich würd nur mal Interressieren, wie ihr das mit dem Licht am Rad macht.

Ich hatte mir kurz vorher einen Litespin (Dynosys) aus der Schweiz importiert (für D noch keine Zulassung, daher in wohl kaum einem Geschäft zu kaufen); mit ca. 80Euro nicht ganz billig für einen Seitenläufer; läuft dafür allerdings unvergleichlich leicht; nach Berichten ein ähnlich hoher Wirkungsgrad wie der SON. Hat eine sehr gute Regelelektronik, so dass die Spannung garantiert unter 6,5V bleibt und nichts durchbrennen kann (der Scheinwerfer darf dafür allerdings keine eigene Spannungsbegrenzung über Zenerdiode haben; die wird sonst als zusätzlicher Verbraucher interpretiert und macht die Sache sinnlos schwer). Vorteil ist, dass ich ihn tags ganz abschalten kann, problemlos auch während der Fahrt via Griff nach hinten. Hatte allerdings immer etwas bange mit den Fingern in den Speichen uns so...Nur das Gewicht mit ca. 300g bleibt. Nachteil, dass er bei starker Nässe (Gewitterguss) kurzzeitig den Kontakt verlor... Liegt aber vielleicht auch an meiner selbstgebastelten, größeren Reibrolle (Vorschrift ist für Dynamos, schon ab Schrittgeschwindigkeit fast volle Power zu haben - fand ich nicht so nötig für mich, obwohl, später, in der Nacht bergan...). Es soll Leute geben, die an diesem Dynamo auch 2 Standard-Scheinwerfer, also 4,8W, parallel geschaltet, problemlos betreiben. Zusätzlich hatte ich eine einfache billige Taschenlampe um den Hals gehängt, für Roadbook und Schilder. Hinten ein Diodenblinki, für vorne hatte ich noch ein weißes Blinki, so als Positionsleuchte, wenn alles andere versagt. Hätte ich mir das um den Hals gehängt, wäre es auch zum Karte lesen ganz brauchbar gewesen (nicht so hell wie die Taschenlampe).
Ich habe auch noch ein "normales" Rad zu Haus, mit dem ich bisher immer gefahren bin, auch im Winter zur Arbeit (17km einfach). Die Beleuchtung ist hier besser: Shimano Nabendynamo vorn, im Bumm Lumotec eine 12V/6W-Halogenbirne. Den Sockel muss man sich allerdings selbst zusammenfummeln aus einer Standard-Fahrrad-Steckbirne und einer 12V/6W-Birne aus dem Kfz-Bereich. Wichtig ist die 12V-Ausführung; nur an einem solchen (im Vergleich zum Standard doppelt) so hohen Widerstand liefert der Nabendynamo so ab ca. 20km/h die 6W (dafür müssen die Beine natürlich auch mind. 10W zusätzlich liefern!). Zusätzlich habe ich dann noch einen Bumm Lumotec mit 2,4W an einem 4 Ah Bleigel-Akku; der hält jeweils 8...3 Stunden, nach 2 Wintern ist er dann allerdings hin. Vom Sondermüll her schlecht; vom Preis her mit ca. 12-15Euro wesentlich besser als die teuren NiCd-Akkus, auch keine Selbsentladung bei Nichtbenutzung oder Memmoryeffekt und sowas. Angegeben sind 300 Ladezyklen; nach eigener Erfahrung mit 6W-Lampr ca. 120, mit 2,4W ca. 200 Ladezyklen. Insgesamt auch im Winter und Regen (im tollen asymmetrischen Abblendlicht der Autos auf der linken Radwegeseite) eine fast immer ausreichende Kombination.

Soweit erstmal

Leif
 
Re: Licht?

Hallo Leif,

Du scheinst ja echt den Durchblick zu haben, was die Lichtanlage angeht.
Weißt Du (oder jemand anderes im Forum), ob ich bedenkenlos ein 12V/6W Birnchen in den Lumotec (mit Spannungsbegrenzung durch Z-Diode) einsezten kann oder kommen da nur 3 W an? Was würde mein am Lumotec angeschlossenes Diodenrücklicht dazu sagen?
Ich habe auch schon mal versucht, am Lumotec (der ja zwei Spannungsausgänge hat) zwei Scheinwerfer und ein Diodenrücklich zu betreiben. Hatte aber irgendwie nicht den gewünschten Effekt, weil viel zu lichtschwach (auch bei höheren Geschwindigkeiten).


>Nur das Gewicht mit ca. 300g bleibt.
Der SON wiegt immerhin 580g, mit einer leichten Nabe bist Du leichter dran.

Bis denne

Dirk
 
Re: Beeindruckend

Hallo Roland,

das mit dem Erinnern ist so eine Sache... Da ich am übernächsten Tag mit der Familie in Urlaub gefahren bin, habe ich mich gleich am nächsten Tag hingesetzt und erst einmal alles aufgeschrieben, was mir noch im Kopf war. Danach brauchte es dann schon noch ein bisschen Recherchearbeit mit Roadbook, Karte, Plausibilitätskontrolle (kann das überhaupt stimmen??) und auch die anderen Berichte, um alles in die richtige Reihenfolge zu bringen. Aber man erlebt so eine Tour sehr intensiv, auch die müden Abschnitte - da bleibt eine Menge hängen. Und als Liegeradfahrer ist der Kopf nicht so angefüllt mit all den Wehwehchen mit Hintern, Händen, Nacken... Nur die Füße dominierten schon manchmal.

Grüße und schöne Fahrten

Leif
 
Re: Licht?

>Hallo Dirk,

>Weißt Du (oder jemand anderes im Forum), ob ich bedenkenlos ein 12V/6W Birnchen in den Lumotec (mit Spannungsbegrenzung durch Z-Diode) einsezten kann oder kommen da nur 3 W an? Was würde mein am Lumotec angeschlossenes Diodenrücklicht dazu sagen?
Du fährst sicher den für 20" Laufräder angepaßten SON; das ist wichtig, sonst dreht er zu hoch. Wenn Du 6W aus dem SON haben möchtest, muss der Lastwiderstand (also Front- und Rücklicht) von normal 12 Ohm auf z.B. 24 Ohm gesteigert werden; die spannungsbegrenzende Diode muss raus bzw. abgeklemmt werden, sonst führt das zu nichts. Ohne Rücklicht geht es dann ziemlich sicher bis vielleicht 55-60km/h; ab dann könnte die Spannung zu hoch werden (>14V). Aber 12V-Birnen sind glaube ich robuster als 6V. Das Rücklicht würde ich separat als Diodenrücklicht mit Batterie betreiben. Wenn Du es weiterhin parallelgeschaltet lassen würdest - ich weiß jetzt auf die Schnelle nicht, was für ein Gesamtwiderstand sich ergibt. In Reihe geschaltet hättest Du wohl erst ab 35km/h Licht genug, was etwas spät ist. Nur für das 12V/6W-Birnchen mußt Du basteln: Ich habe eine kaputte Fahrrad-Steckbirne genommen, den Glaskolben rausgebröselt, so dass nur noch der nackte Stecksockel, auch ohne Mittenkontakt unten, übrig blieb. Die Seite hochkant aufsägen. Von der 12V/6W-Autobirne die seitlichen Nippel vorsichtig abfeilen und dann in den vorbereiteten Stecksockel reinschieben. Bei mir paßt's dann. Wenn Du natürlich gleich ein passendes Birnchen mit der Fahrrad-üblichen Steckfassung findest - um so besser, und laß es mich wissen.
Zum Wirkungsgrad bzw. erhöhten Tretwiderstand: der Wirkungsgrad des SON (auch des Shimano-Nabendynamos) steigt(!) mit der höheren Leistungsabgabe (von vielleicht 50% auf 55%, fast könnte man meinen, die sind eigentlich dafür gemacht...); da Du aber gleichzeitig die doppelte Leitung aus dem Dynamo entziehst, läuft es unter dem Strich natürlich trotzdem schwerer.

>Ich habe auch schon mal versucht, am Lumotec (der ja zwei Spannungsausgänge hat) zwei Scheinwerfer und ein Diodenrücklich zu betreiben. Hatte aber irgendwie nicht den gewünschten Effekt, weil viel zu lichtschwach (auch bei höheren Geschwindigkeiten).

Wieder das Problem mit dem Diodenrücklicht - im Versuch erst einmal weg lassen. Wenn Du zwei Scheinwerfer betreiben willst, mußt(!) Du sie in Reihe schalten (also plus in den einen rein, von dessen Ausgang zum plus des 2. Scheinwerfers, von dessen Ausgang zurück zum SON). Dann müßtest Du auch die Z-Dioden drinlassen können. Vorteil wäre eindeutig die Redundanz, wenn einer kaputt geht: ein Kabel umstecken, und eine Lampe ist besser als keine...Es könnte sein, dass Du in Deinem Versuch die Scheinwerfer parallel betrieben hast, das kann der SON nicht, weil der max. Strom begrenzt ist (bei meinem Dynamo müßte ich es so machen, hier ist die max. Spannung begrenzt - frag mich keine Details- das ist Bauart bedingt und (für mich) schon höhere E-Technik)

Falls Du es genau wissen willst: es gab mal eine sehr gute Diplomarbeit zum Thema an der TU Hamburg-Harburg (ich hoffe, der Link funktioniert noch; zur Not habe ich die PDF-Datei noch irgendwo, denke ich).

http://experte.kt2.tu-harburg.de/fahrrad.html#beleuchtung

Bis dann

Leif
 
Strom und Spannung für ... Licht

> Weißt Du (oder jemand anderes im Forum), ob ich bedenkenlos ein
> 12V/6W Birnchen in den Lumotec (mit Spannungsbegrenzung durch Z-Diode)
> einsezten kann oder kommen da nur 3 W an?

Sicher kannst du die einsetzen. Allerdings verpufft alles oberhalb von ca. 6V an der Z-Diode. Du könntest die Z-Diode natürlich rausnehmen, aber es bleiben zwei Fragen
- wie kommt du zu 12V/6W?
- wie verträgt das Lumotec-Gehäuse die 6W?

> Was würde mein am Lumotec angeschlossenes Diodenrücklicht dazu sagen?

Wenn du es entsprechend parallel verbindest, d.h. dass dort, wo du es anschließt, 6V herrschen, geht das.

> Ich habe auch schon mal versucht, am Lumotec
> (der ja zwei Spannungsausgänge hat) zwei Scheinwerfer und ein
> Diodenrücklich zu betreiben. Hatte aber irgendwie nicht den
> gewünschten Effekt, weil viel zu lichtschwach
> (auch bei höheren Geschwindigkeiten).

Was du da mit zwei Spannungsausgängen meinst ist mir unklar.
Vermutlich hast du die beiden Frontleuchten parallel an den Dynamo angeschlossen. Das kann nicht klappen, da der nicht genug Strom liefern kann.

Prinzipiell:
Stell dir den Dynamo als Pumpe vor, und Front/HeckLampe als enge Rohre.
1. Eine Pumpe kann nur eine gewisse Menge Wasser (Strom) erzeugen/pumpen.
2. Eine Pumpe kann aber verschieden hohe Drücke (Spannungen) aufbauen.

Wenn du also zwei Rohre parallel schaltest, fließt beim gleichen Druck (Spannung) doppelt so viel Wasser pro Zeit (Strom) durch -> das gibt eine Pumpe (Dynamo) nicht her, weil ihm das Wasser (Strom) dafür fehlt. Dynamos können nur eine begrenzte Menge an Strom erzeugen.

Wenn du zwei Rohre (Lampen) hintereinander schaltest, braucht man den doppelten Druck (Spannung) um das Wasser durchzupressen, aber man braucht nur die einfache Wassermenge (Strom). Das geht, da ein Dynamo zwar in seiner Strommenge, aber i.A. nicht in der Spannung begrenzt ist.

Mit dem SON (und mit anderen Dynamos, die keinen Spannungsbegrenzer haben), kann man das verwirklichen, wenn das Diodenrücklicht parallel zum einem Scheinwerfer, und der zweite Scheinwerfer in Reihe dazu geschaltet ist.

Heinz
 
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