Brevet Brevet-Berichte 2017

Frag mal Gabi nach Klinkerasphalt...:sick:
Was wolltest Du wissen? Wie lange ich mit dem Fujin gebraucht habe, damit mir auf dem Zeug nicht mehr kotzübel wurde? ;-)
Vollfederung und Bodenfreiheit. Noch ein Grund, warum ich den kleinen weißen Wal mag, auch wenn man auf den Rappelpisten nicht wirklich vorwärts kommt.
 
OT
Titan eigentlich die gleiche Längenausdehnung wie Knochen hat?
Naja

Der Sinn der Osteosyntheseplatten ist ja, die Fragmente bewegengsfrei unter Druck zusammenzupressen um eine Heilung ohne Bindegewebsbrücke zu erreichen.
Die Schraubenlöcher habe also eine Schräge, so dass beim Anziehen der Schrauben Druck aufgebaut wird.
Und das andere
Prinzip mit den Stiften und Drähten heißt Zuggurtung, das spricht für sich selbst...
 
So ganz ohne Pannen und Probleme?
Vielleicht hat der Virus den Wirt gewechselt und ist auf Norberts Vogel übergesprungen? Bitte nicht!:eek:
Am Samstag hat es über 70 Kilometer gebraucht, bis @norfiets uns nach seinen Startproblemen eingefangen hatte.
Bist du denn danach gut durchgekommen Norbert? Die Strecke war ja tw. eine richtige VM Rennpiste.
Die Eisenbahnbrücke über die Hunte in Oldenburg hast du ja sicher umfahren oder?

Coming soon: Bericht vom ersten 600er in Münster,
Thomas

Spoiler
 
nur dieses Rappelpflaster schreit nach vollgefederterm Untersatz.
Genau darum habe ich letztes Jahr das Flux mit Vollfederung für die Strecke genommen. Damit war ich auf den Klinkerstücken der Schnellste:D
Am ZOX sind die 40er Primos aber auch sehr schön für den Komfort, Klinkerpflaster wird damit fast zur Massage(y)
Letztes WE beim 600er in Ems- und Ostfriesland gabs auch einiges an Klinker und gruseligen Straßen. Ohne die Primos mit dem alten Setup könnte ich glaube ich heute noch nicht wieder klar denkeno_O
 
So. Ich schreibe jetzt auch mal ein paar Sätze zum 300er im Emsland:
Morgens gemütlich zum Start geradelt, das Wetter versprach sehr viel und so wurde auch nicht viel an warmen Sachen mitgenommen. Es lief am Start gut. Wir haben @milkiwei getroffen, @Muggel69 war auch beim Start, der Klappradmensch (Raimund), die Trettroller, Manfred und viele RR.
Wir sind gemütlich los gefahren und Milkiwei ist relativ flott an uns vorbei gezogen. Wir sind unser Tempo gefahren und bis zur 1. Kontrolle auch gut durch gekommen. Dort gab es eine kurze Pause und wir sind wieder weiter. Die letzten Kilometer zur 1. Kontrolle, entlang am Kanal Grenzen mit den 20" Rädern fast an Körperverletzung...
Es ging dann weiter, für mich lief es deutlich besser als am Niederrhein. Wie @welverwiesel schrieb sind haben wir uns noch an einer Bibliothek untergestellt und Kalorien nachgeschoben. Kurz danach kam dann ein richtiger Schauer runter. Das Foto ist kurz danach entstanden:
IMG_4424.JPG
Wir fuhren weiter und nachdem wir eine Straße überquert hatten sagte dirk das irgendwas mit dem Zox nicht in Ordnung sei. Ein kleines Stückchen weiter war ein Kaffee und eine Bank. Dort haben wir uns das angeguckt und folgendes gesehen:
IMG_4427.JPG
Für dirk war klar das es damit keine 170km über gepflasterte strecken geht. Ich bin im Café noch fix auf die Toilette gegangen und habe beschlossen weiter zu fahren.
Dann habe ich mich los gemacht und kurze Zeit später an K2 habe ich Manfred, die beiden Tretroller Fahrer und einen RR getroffen. Ich wollte nicht so lange Pause machen. Also stempeln. Wasser auffüllen und einen Riegel essen. Und weiter, Anfang mit dem RR. Aber der hatte Probleme mit dem Oberschenkel und ist dann recht schnell zurück gefallen. Ich bin dann viel alleine weiter gefahren und irgendwann kam dann das:
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500 Meter schieben und dann Pause gemacht. Hier haben mich die 2 Tretroller Fahrer wieder überholt. Kurze Zeit später ich dann aber sie und sie wieder mich. Wir sind dann einige Kilometer zusammen gefahren. Und ich habe auch erfahren das sie die 400 planen und auch ziemlich flott unterwegs sind. Essen kaum und trinken entsprechendes Pulver dafür und zwischendurch einen Riegel. An Kontrolle 3 müsste ich dann eine Pause einlegen. Dort habe ich noch einen anderen randoneure getroffen und wir haben zusammen Pause gemacht. Gegen 20.15/20.30 kamen dann Raimund und Markus. Sahen beide nicht mehr so ganz frisch aus. Ich habe in der Zeit mein Brot mit Kräuterbutter gegessen und Cola in mich gekippt. Habe dort knapp 90 Minuten Pause gemacht und bin dann alleine in die späte Dämmerung gestartet. Über ziemlich viele gepflasterte strecken ging es mal mehr und mal weniger flott Richtung Grenze. Es war schon etwas kühl, deshalb hatte ich an der Kontrolle schon Arm-&Beinlinge angezogen. Zwischendurch habe ich noch eine kurze Pause gemacht, aber auch nicht lange. Ich hatte meine Akkus zuhause im Lader vergessen und am Abend vorher noch Batterien beim
Discounter gekauft. Die ersten 2 waren leer und die nächsten 2 sagten nach etwas über 2 Stunden Batterie leer und das Garmin ist dann direkt ausgegangen. Ich war extrem begeistert. Nicht. Es ging dann über einen Feldweg über die grüne Grenze zurück. Kurze Zeit später waren es noch 10km bis zum Ziel und die Zeit mein Taxi anzurufen. Als mein GPS noch 6,5km reststrecke anzeigte waren auf einmal ganz viele Menschen auf der Straße. Dort war irgendeine Veranstaltung wo mir noch ein Mädel fast vors Rad gerannt ist. Immer das hoffen das die Batterie noch hält. Und ganze 300m vor dem Ziel ist es dann aus gegangen.
Dann noch die brevetkarte mit der Zielzeit ergänzen und das Toxy ins Auto laden. Das mit dem schreiben war aber mit so kalten Fingern nicht so einfach. Im Auto gab es dann Chips und Bier. Ich war um 1:26 Uhr am Ziel. Also schon okay.
 
Ich hatte meine Akkus zuhause im Lader vergessen und am Abend vorher noch Batterien beim
Discounter gekauft.
Hi,
weil ich auf sowas keine Lust mehr hatte, versorge ich alles mit dem Nabendynamo.
Selbst Nachts mit Licht versorgt der Nady über einen USB-Werk von bumm den Oregon 600 komplett.
[DOUBLEPOST=1495457524][/DOUBLEPOST]
Coming soon: Bericht vom ersten 600er in Münster,
Spoiler
Das ist aber Nettozeit, oder?
 
Selbst Nachts mit Licht versorgt der Nady über einen USB-Werk
Den hab ich noch an meinem Up-Brevetrad (VanNicholas Yukon), ich sollte mal über einen Wechsel nachdenken.

Zum Thema "Rappelklinker": Ich bin das Brevet mit 28mm Conti Grandprix gefahren, vorne mit Foss, hinten noch mit Butylschlauch. Beim nächsten NL-Brevet versuchs ich mal mit 35 mm Kojak u. auch hinten mit Fossschlauch. Die Kojaks hab ich ja eh in meinem Fundus.
 
Zuletzt bearbeitet:
ch bin das Brevet mit 28mm Conti Grandprix gefahren, [...] Beim nächsten NL-Brevet versuchs ich mal mit 35 mm Kojak
Die Kojaks sind nicht bequemer und auf NL-Rappelklinker auch nicht weniger langsam als der GP.
Den Tipp von Jörg und Thomas
habe ich noch nicht versucht (es wird auch noch eine Weile dauern, bis mein GP-Vorrat aufgebraucht sein wird).

Gruß
Christoph
 
weil ich auf sowas keine Lust mehr hatte, versorge ich alles mit dem Nabendynamo.
Was? Du hast ständig die Akkus vergessen?:ROFLMAO:
Gegen Vergesslichkeit hilft deine gute Lösung nicht, ich stand schon ohne Navi am Start:cry:
Ich bin das Brevet mit 28mm Conti Grandprix gefahren,
Ja, bin ich auch das eine oder andere Mal. Schnell, aber nicht sehr komfortabel.
versuchs ich mal mit 35 mm Kojak
Auch das habe ich ausprobiert, kein großer Komfortunterschied zu den GPs, ausser du gehst mit dem Druck runter.
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Die Primos fahre ich mit 5,5 bar, da ginge noch weniger, bei Leichtgewichten nochmal weniger. Geschwindigkeitsniveau mindestens auf dem des Kojak.
Eine Wohltat zu vorher.
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Also ich finde die Kojaks schon komfortabeler als die Conti Gp...
Ne Sänfte wird aber nicht draus...
[DOUBLEPOST=1495465467][/DOUBLEPOST]
Die "moving time"? Ja, klar. Aber "elapsed time" steht ja auch dran. (Oder sieht man das ohne Account nicht?) (Spoiler: etwas über 34 h)
Ach so 34h....und mir wollte beinah schon der Kiefer nach unten klappen.
 
Ok, ... einen 600er fahren und dann keinen Bericht abliefern, ... das geht natürlich nicht. Also.

ARA MS - 600 km - Vom Ostfriesland-Express zur Teuto-Bremse - Teil 1

Wenn am Samstagmorgen 5:40 Uhr der Wecker klingelt und ein fertig bepacktes Rad in der Garage mit den Hufen scharrt, ist doch irgendwas im Busch. Und das war die wahrscheinlich zweitlängste Radfahrt diesen Jahres. Höhepunkt der Brevet-Serie. Premiere beim Startort Münster. Formtest für Körper und Kopf. Eine Radfahrt bei der "die Leute" sich nicht einmal trauen, nach der geplanten Dauer zu fragen. Eine Aktion für die #TeamAlleBekloppt. Das alles ist nur die halbe Wahrheit, denn natürlich starten wir "aus Freude am Fahren". Außerdem kann man die Woche vorher schon super aufgeregt und vorfreudig sein. :)

Der Startort Münster ist noch ganz frisch; im vergangenen Jahr gab es ein paar Brevets, aber noch keine vollständige Serie. Bei den 200ern, beim 300er und beim 400er konnte man vorab grob erahnen, was streckentechnisch geboten werden würde. Beim 600er tappten wir / tappte zumindest ich im Dunkeln. Gerechnet hatte ich mit einer Ausrichtung in Richtung Ost / Südost oder auch großen Anteilen Teutoburger Wald. Gehofft hatten wir auf eine 8er-Strecke (mit hübschem Versorgungs-/Spachtel-/Pennpunkt in der Mitte). Bekommen haben wir eine norddeutsche Runde. Nun, ... das war - gefühlt - nun nicht so toll für meine LEL-Vorbereitung; ein paar Höhenmeter mehr hätten es sein dürfen. Aber man darf sich von flachen Strecken auch nicht täuschen lassen; ... das hatten wir alle beim vermeintlichen easy-peasy-400er am eigenen Leib erlebt. Und außerdem, ... und außerdem geht es ja zumindest über den Teuto. Klar, auf dem Rückweg. Das finden die Beine nach 500 km bestimmt ganz super. :confused::cautious:

Nach locker-flockigen 30 km Warmfahren trudele ich gut gelaunt gegen 7:30 - mal wieder mit erstaunlich hohem Systemgewicht - im Startbereich in MS Gievenbeck ein. Marios hellblauer Hexen-Traum lehnt schon an der Wand; ich hole mir erstmal die gelbe Pappe bei Ben.
Dann sehe ich auch Mario, ... lerne mit Christian T. einen Twitter-Bekannten aus Essen nach 3 vergeblichen Anläufen bei den vorherigen Starts in Münster endlich mal mit Gesicht kennen, ... und nach und nach trudeln dann auch @tomacino und @norfiets ein. Letzterer wird allerdings wieder seinen heißen Milan fliegen und ist schon endgenervt, weil er "erstmal" noch einen Platten am Hinterrad flicken "darf". (Heiner ist nicht am Start und so muss Norbert halt ran ... ;))

Tja, und das war es dann auch schon für die Fraktion der Liegenden. Ein @norfiets-Solo und ein Trio mit @Mario, @tomacino und mir.
"Das kann ja heiter werden!" - so dachte ich mir schon als im Vorfeld klar wurde, dass ich - nach einigen recht gemütlich gefahrenen Brevets - doch mal wieder der langsamste im Geschwader sein würde. Naja, ist ja flach. o_O

Genauso langatmig wie meine Vorrede ist auch unser Start. Gestartet wird in drei Gruppen und wir sind - wie üblich - die letzten. Wir schnacken dann noch mit Ben und so kommen wir geschlagene 9 Minuten nach 8 auf die Strecke. Die haben wir dann lange Zeit für uns allein. Die aufrechten Raser sind längst über alle nicht vorhandenen Berge. Die Kontrollen sind super verteilt; die erste ist erst in Meppen. Wir müssen also nur aus Münster raus, dann irgendwie zur Ems und dann an ihr entlang. Uuuuund ab geht die wilde Fahrt. Da uns weder irgendwelche Gruppen noch zu frühe Kontrollen den Rhythmus stören, können wir uns gut einfahren und schlagen dann irgendwie ein untypisch zügiges Tempo an. Trotz unseres hohen Tempos erwarten wir natürlich, baldigst von Norbert, der halt noch sein schon geflicktes Hinterrad wieder / nur noch einbauen musste, überholt zu werden. Der kam und kam aber nicht. Erst irgendwo bei km 70 näherte sich ein verräterischer Scheinwerfer in unseren Rückspiegeln. Kurzer Gruß und Missgeschicksbericht, gegenseitiges "Gute Fahrt noch!" und schwupps entschwand er schon am Horizont.

Natürlich hilft auch der Wind, der uns ganz gut schiebt. Nach fast exakt 5 h Fahrt schlagen wir in Meppen auf. Kaffee!
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(Der Kuchen war zu schnell fürs Bild (im Magen verschwunden).)

Wir wissen nicht genau, was Mario in den Kuchen gemischt bekam, aber er war nun überhaupt nicht mehr zu bremsen. Es rollte aber auch zu gut. Für ein trödeltruppen-brevet-angemessenes Brutto-Tempo sorgten dann aber doch unsere Päuschen und Pausen; z.B. an der ollen Transrapid-Teststrecke.
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Das Emsland hat viel zu bieten: Deiche. Wolken (schöne und düstern drohende). Rückenwind. Geradeaus.
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Und plötzlich dicke Rohre und Werften am Wegesrand.
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Mit den düsteren Wolken hatten wir extremes Glück. Einige Mal fing es ganz leicht aus dunklen Wolkenspitzen zu tröpfeln, zog dann aber ab. Und das eine Mal als wir schon in einen Laubwaldweg einbogen, um dann doch die Regenkleidung anzuziehen, verzog sich das Regenband nach kurzer Wartezeit wieder. Perfekt. Das Wetter meinte es gut mit uns; ideale Bedingungen fürs Radfahren.
Thomas gab zwischendurch gern mal seiner Verwunderung über das Verhältnis von km-Stand und Fahrzeit Ausdruck; ... was Mario wohl noch mehr beflügelte. Der Kerl zog und zog ... was dazu führte, dass wir - trotz aller Sabotagebemühungen durch mich und Thomas - kurz vor halb fünf in der Gegend von Weener waren und mal wieder auf "diese eine" Rennradgruppe aufliefen.
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Der Trupp fuhr einen sehr ähnlichen Rhythmus wie wir. Und trödeltruppenklassisch fahren sie in unseren Pausen an uns vorbei und wir überholen sie dann irgendwann später wieder. Auch Alexander Neumann fuhr einige Zeit in der Gruppe. Der hatte im ersten Streckenteil auch viel Pech gehabt und musste Ersatz für einen völlig zerfetzten Hinterreifen suchen und sich dann auf die Aufholjagd begeben.

Auch wir waren irgendwie immer noch auf der Jagd! Jagd auf Fisch! Die von Thomas ausbaldowerte Fischbude am Emdener Hafen schließt um 19:00 Uhr. Können wir es schaffen? Ja, wir schaffen das! (Dachte sich Mario und zog und zog und zog. Wir zogen allerdings kräftig mit ;) - Auf der langen geraden Straße von Oldersum nach Emden gab es dann auch das - wohl zu jedem Brevet gehörende - Blöder-KFZ-Führer-Ereignis; die Besatzung eines von hinten heran rauschenden 3er BMWs hupte wüst, überholte dann provozierend langsam und viel zu eng, versuchte uns über unseren unrechtmäßigen Aufenthaltsort zu belehren und gönnte uns zum Abschied noch eine kühlende Dusche aus dem Scheibenwaschanlage. Toller Hecht. Überschrift: völlig leere, auf min. 1,5 bis 2 km einsehbare, zwei-spurige Straße. 3 Fahrräder im Windschattenabstand in sauberer Linie. Alter. Naja, wie immer: lächeln und winken, lächeln und winken.
 
ARA MS - 600 km - Vom Ostfriesland-Express zur Teuto-Bremse - Teil 2

Emden! - Das erste "echte" Ziel der Fahrt. Der Abschnitt nach Norden ist nach 235 km vollendet. Es ist Abend geworden (naja, zwanzig nach sechs halt); und wir haben erstmal Hunger und Durst. Mario muss entsetzt ein "Cola ist ausverkauft" zur Kenntnis nehmen. Und auch ansonsten können wir drei hungrigen Radfahrer die drei Damen vom Fischgrill problemlos in heftige Verwirrung stürzen. Egal. Es gibt noch andere Getränke und Kibbeling. - Ernährung bei Langstreckenfahrten ist ja immer ein Thema und da LEL bevorsteht muss ich da auch ein wenig experimentieren. Auch für mich gibt es also eine "frittierter Kram"-Mahlzeit und mangels Alternativen auch 2 x 0,5 l kohlensäurehaltige süße Getränke. Der Magen hat das gut verkraftet.
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Gut gestärkt und ausgeruht rollten wir wenige 100 m zur tatsächlichen Kontrolle, füllen an der Tankstelle noch den ein oder anderen Vorrat auf und nehmen den Schlag "Quer durch Ostfriesland" in Angriff. Mit Kurs Nordost geht es erst über Aurich bis Wittmund. Kurz vor Jever erreichen wir den nördlichsten Punkt der Tour. Kurz vor 23:00 sind wir dann in Wilhelmshaven. Halbzeit! (ok, die Kontrolle lag schon bei km 312 ;)) - Aber die längere Hälfte der Prüfungsfahrt beginnt zahlenmäßig erst jetzt. In meinem Kopf beginnt die zweite Hälfte eines 600ers allerdings erst bei km 400. Bis jetzt lief alles flott und locker und gut gelaunt. Mal schauen, was noch kommt. Auf nach Oldenburg! - Der Abschnitt ist mir als "entspanntes Rollen durch die Nacht bei zunehmender Müdigkeit" in Erinnerung. Wir hatten uns schon vorher überlegt, dass wir im Oldenburger 24 h McD eine längere Ess- und Döse-Schlaf-Pause einlegen würden. Und nie war sie willkommener als nach knapp 370 km um kurz vor 2 Uhr am sehr jungen Sonntagmorgen. Erst benahmen wir uns noch wie "normale Gäste"; aber irgendwann kam es der Belegschaft wohl seltsam vor. Jedenfalls erkundigte man sich besorgt, ob man uns ein Taxi bestellen solle oder um eine gewisse Zeit wecken solle. Wir bekräftigten unsere körperliche wie geistige Gesundheit und versicherten, dass bei uns alles voll normal sei ;). Unsere Kontroll-Tanke lag wieder nur ein paar Meter weiter und um kurz nach 4 holten wir uns dort unsere Stempel.
Weiter! Weiter! Bald wird es schon hell!
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Die Brücke über die Hunte war ein wenig abenteuerlich und für Velomobile sicher überhaupt nicht geeignet.
Ich liebe die Fahrten durch Dämmerung und Zwielicht; wenn die Landschaft noch in Nebel getaucht ist. Ich liebe auch die interessant zu fühlenden Temperaturwechsel durch unterschiedliche Bebauungs- und Vegetationszonen.
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Die Fahrt bis Delmenhorst, das als Kontrolle 5 im Streckenplan vermerkt ist, war ok. Die Morgenstimmung wurde nur zeitweise von interessanter Wegewahl (huch? Hier soll ein Weg sein? Da ist doch nur Gebüsch? Ach ne, dort ist ein kleiner Schotterweg an einem Bach entlang durch eine winklige Unterführung) gestört. Die nächsten zwei kreativen Stellen im Track umfuhren wir großzügig ;). - Langsamer sind wir geworden. 2 h für 40 km. Puhh, man merkt halt doch, dass die Fahrt schon etwas länger dauert. - Aber hey! Wir trafen an der Frühstückstanke mal wieder "unsere" Rennradtruppe für einen kleinen Schnack. Und hatten nun nur noch 200 km. Pah! Piece of cake, oder?
He he. Ich seh Euch in Gedanken schon fies grinsen. Jetzt, jetzt beginnt doch die zweite Hälfte. Genau. So kam es.
60 km bis Diepholz. Leicht welliges Gelände. Es fällt schwer zu unterscheiden, ob man trotz oder wegen des Geländes so langsam ist. Die Erholung der Dösepause ist verblichen. Abwechselnd werden wir von Müdigkeitswellen geschüttelt. Und ehrlich: so prall toll war die Landschaft zwischen Delmenhorst (leider kamen wir gar nicht bei "Getränke Hoffmann" vorbei) und Diepholz dann auch nicht.
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Gefühlt zumindest. ("In echt" und bei wachem Verstand ist es da gar nicht übel. Ich war in dem Großraum nun schon einige Male mit dem Rad.) Wir quälten uns von Ort zu Ort, ... und hinter Goldenstedt rief Mario dann den absoluten Pausennotstand aus. Ok. Ok. Aber bis wir einen geeigneten Ort (sorry, keine Bilder; ... zu müde.) fanden, dauerte es noch. Wiesen am Wegesrand waren noch viel zu nass; ... aber dann fand sich eine Stahlbaufirma, hinter deren Grundstück wir uns auf einem gepflastern Stück ausruhen konnten. Ein gutes Stündchen später setzten wir unsere rollende Tortour dann fahrt. Immerhin waren die Abstände zwischen den Müdigkeitswellen nun wieder etwas größer. Erstaunlicherweise kamen wir dann doch irgendwann in Diepholz an; die Brevetkarte vermerkt 10:30 Uhr, km 470.

Nur noch eine große Sonntagsrunde. Das passt schon. Trotz Müdigkeit, oder? Naja. Naja. - Nur gut, dass unsere Lok mit zwei Beinen nach der Pause wieder sehr zuverlässig ihren Dienst versah. Die Fahrt von Diepholz nach Dissen wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Die ersten km verliefen noch recht flach; wir ließen den Dümmer rechts liegen und Um die Spannung hoch zu halten, hörte ich (die beiden anderen waren ein Stück voraus) plötzlich ein "peng! Zsssssssschhhh" und suchte verzweifelt am Hinterrad nach dem Platten. (Auf den war ich gedanklich eingeschossen, weil er zwischenzeitlich schonmal nachgepumpt werden musste.) Irgendwann ging mir auf, dass auch was Vorderrad sein könnte. Und richtig. ;) - Rad auf die Seite, Werkzeug raus, Rad raus. Und meine zickige Reifen-/Felgenkombination erwies sich sogar ausnahmsweise mal als freundlich. Der Conti ging beim ersten Versuch mit dem Reifenheber runter. Die Decke hatte einen unhübschen Schnitt der auch einen Mantelflicken ratsam erscheinen ließ. Ok, ich nehm dann mal einen normalen Schlauchflicken und tape zusätzlich. Kaum war ich damit fertig trudelte mein Team bei mir ein und Mario bot mir seinen Ersatzreifen an. Super. Ich verfrachtete den geflickten Conti ins Gepäck und der schon eingefahrene Ultremo schlüpfte sogar werkzeugfrei auf die sonst gern zickige Felge. (Ich muss wohl doch mal 'nen Schwalbe One testen.)

Dann ging es Bohmte zu. Da begann es mit den Hügeln, die sich wie die Alpen vor mir auftürmten. Und das unterscheidet mich von meinen treuen Flügelleuten. Die *fliegen* die Steigungen rauf, ... und warten dann gelegentlich nett auf mich. Ich kurbele langsamer als langsam die Ungetüme hinauf und bin froh, wenn ich mal wieder eine Kuppe erklommen habe. Wir fahren zum Teil denselben Weg wie schon beim 300er vom Dümmer zurück. Aber nur zum Teil. Ben hat es sicher gut gemeint. Landschaftlich war die Streckenführung durch Meller Berge und Teuto super! (Und schöner als beim 300er) Aber mit 500 km in den Beinen muss ich selbst mit 34/36 an einigen Anstiegen ordentlich drücken. Autsch sagen die Oberschenkel. Aber es geht. Ich muss immerhin nicht absteigen und schieben. An zwei, drei Stellen war es allerdings nicht mehr weit davon entfernt. Ich muss diesen Abschnitt mal gut erholt mit frischen Beinen fahren, um ein realistisches Bild zu erhalten.
Langweilig war dieser Abschnitt jedenfalls nicht. Fahrerisch anspruchsvoll. Tolle Teuto-Landschaft. Für Müdigkeitsgefühle war keine Zeit. Das war am Nachmittag tatsächlich (zumindest bei mir) kein Problem mehr.
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Dennoch war ich froh, als ich die letzte sehr schöne Abfahrt gen Dissen rasen konnte.
Dissen. Pause. Stempeln bei km 545. Sehr verdientes, extrem schnell im Magen verdampfendes ISO-Getränk.
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Tja. Was muss, das muss. 60 km noch.
Da fällt mir nicht mehr viel zu ein. Die Routen sind einigermaßen bekannt. Thomas fährt eh öfter in diese Himmelsrichtung; ich war auch schon ein paar Mal dort unterwegs. Fahrerisch ist es eher wieder einfach; dafür wird es mental nun herausfordernd. Ich fand die letzten 40 km oder gar die letzten 10 km bei meinem 600er-Debüt 2015 heftiger, aber auch jetzt zogen sich einige km wie Kaugummi. Und schon auf Münsteraner Stadtgebiet baute Ben noch lustige Kehren und Umwege ein; genau dann, wenn man doch einfach nur noch zum Ziel will. Naja, auch das wurde hübsch fertig gefahren und 18:21 Uhr war der Drops gelutscht.
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Schöne Strecke (echt jetzt, von wenigen Ausnahme abgesehen), tolles Team, super Lokomotive, schönes Radwochenende! Gerne wieder.

Nachbetrachtung:
Man hörte einige Male, dass es eigentlich schöner wäre, tatsächlich bis ans Meer zu fahren. Das finde ich auch. Eines der "Siele" mit in den Track zu bauen würde gewiss funktionieren (z.B. im Tausch gegen das Innenstadtgekurve in Wilhelmshaven und den Abschlussschlenker in Münster).

Die Beine (und der Rest des Körpers) haben sich gut geschlagen; negative Nachwirkungen sind bisher nicht zu verzeichnen. Ok, die Kniebänder muckten ein klein wenig. Bei voller Belastung brennen die Oberschenkel ein wenig. Aber sonst. Alles schick. :)
 
Tolle Tour dacht ich schon beim nachträumen des Teasers.:sneaky:
Klasse Bericht! (y)

Sturmvogel ist seit 1300km pannenfrei :)

Du brauchst mir manche Sachen wirklich nicht nachzumachen, Norbert (jetzt hab ich die Anspielungen verstanden)

Gute Regeneration!

Heiner
 
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