Bambus-Trike Eigenbau

Das mit dem Leistung fressen kann man nicht verallgemeinern.

Trifft dann wohl zu, denn gerade in Kombi Trike und Camper wurde die Federung hinten mehrfach als nachteilig angesehen. Sie strammer, oder gar starr zu stellen über einen Seilzug, klingt da aber schon mehr als interessant.

Kantig ist schlecht für Faserverbund, "schlank" allerdings auch nicht optimal,

Ich habe mich da vielleicht etwas zu verallgemeinert ausgedrückt. Der Rahmen sollte ehr höher, dafür aber nicht so sehr in die Breite gehen. Mir schwebte da eine recht hohe ovale und organische vorm vor, aber nicht so kantig breit. Die ovale Form sollte zu dem oben ehr breiter und nach unten hin schmaler zulaufen.

Der Tipp kam ja oben schon mit den C-Schläuchen, die gibt es auch in recht großen Durchmessern und sind super zu verarbeiten durch die Möglichkeit des
Rovings im entsprechenden Winkel gewickelt sind allerdings mechanisch sehr ähnlich. Bei meinem Uralt-Carbonlieger aus dem letzten Jahrhundert habe ich mit UD Band gearbeitet, das ich in Rahmenrichtung auf den XPS Kern gelegt habe, und danach dann die 45° Faserrichtung mit Gewebe und das alles mit Abreissgewebe in Form gebracht.

Mit Rovings wollte ich beim nächsten Trike so wenig wie möglich arbeiten, kann die nach diesem Trike echt nicht mehr sehen :)
Ich hatte da auch ehr an Matten und UD-Band gedacht, dass es die auch in schlauchvorm gibt, war mir nicht bekannt.

"UD-Band in Rahmenrichtung und danach die 45° Faserrichtung mit Gewebe" ....verstehe ich das richtig, nur diese 2 Lagen, mehr braucht es nicht?

Ein Tipp für "organische" Rohrbiegungen: Hier kann man auch dieses graue Isolationsrohr aus dem Baumarkt verwenden. Das lässt sich in einem weiten Bereich biegen und dann mit Schlauch verstärken, ich hatte daraus mal einen Ausleger für ein Outrigger-Kanu (OC-1) gebaut.

Tatsächlich hatte unter den Kommentaren der Bauanleitung nach der ich grob gearbeitet habe jemand gefragt, ob der Verfasser versucht hätte sein 1:1 Modell aus PVC-Rohr mit Carbon zu umwickeln. Anfangs wollte ich genau das versuchen, habe es dann aber verworfen da ich lieber die zusätzliche Stabilität des Bambus mitnehmen wollte.
 
Trifft dann wohl zu, denn gerade in Kombi Trike und Camper wurde die Federung hinten mehrfach als nachteilig angesehen. Sie strammer, oder gar starr zu stellen über einen Seilzug, klingt da aber schon mehr als interessant.



Ich habe mich da vielleicht etwas zu verallgemeinert ausgedrückt. Der Rahmen sollte ehr höher, dafür aber nicht so sehr in die Breite gehen. Mir schwebte da eine recht hohe ovale und organische vorm vor, aber nicht so kantig breit. Die ovale Form sollte zu dem oben ehr breiter und nach unten hin schmaler zulaufen.



Mit Rovings wollte ich beim nächsten Trike so wenig wie möglich arbeiten, kann die nach diesem Trike echt nicht mehr sehen :)
Ich hatte da auch ehr an Matten und UD-Band gedacht, dass es die auch in schlauchvorm gibt, war mir nicht bekannt.

"UD-Band in Rahmenrichtung und danach die 45° Faserrichtung mit Gewebe" ....verstehe ich das richtig, nur diese 2 Lagen, mehr braucht es nicht?
Das wird nicht reichen, hier war nur die generelle Richtung der Fasern gemeint. Wie viele Lagen - von welchem Gewebe/Dicke ist eine Wissenschaft für sich. Ich bevorzuge „gefühlt etwas zu wenig“ beim ersten Anlauf, und dann testen (in‘s Pedal treten, Bremse anziehen und mit Kraft dagegen arbeiten o.Ä.), danach kann man an den Stellen, die sich verformen, weitere Lagen verbauen.
Tatsächlich hatte unter den Kommentaren der Bauanleitung nach der ich grob gearbeitet habe jemand gefragt, ob der Verfasser versucht hätte sein 1:1 Modell aus PVC-Rohr mit Carbon zu umwickeln.
PVC verbindet sich sehr schlecht bzw gar nicht mit dem Laminat. Dann schleppt man es nur als Gewicht rum. Ausserdem geht damit nur Rund und im schlimmsten Fall mit den hässlichen Steckmuffen.
Anfangs wollte ich genau das versuchen, habe es dann aber verworfen da ich lieber die zusätzliche Stabilität des Bambus mitnehmen wollte.
Holz ist für solche Konstruktionen immer noch ein top Werkstoff, ist übrigens selbst ein Faserverbundwerkstoff.
Mit Balsa kann man leicht und schnell komplexe Kerne bauen, aber XPS ist natürlich billiger und i.d.R. leichter.
Ansonsten kann man natürlich alles als Kern verwenden, wenn es sich anbietet. Ich habe z.B bei der Form für den Rennradrahmen dünnwandige Alurohre in der Aussenkontur gebogen und mit dem XPS Kern verklebt, dann kann man das Styrozeugs klasse an die Rohre anpassen / schleifen und hat perfekte Radien.
Was man halt so macht wenn man keinen riesigen Maschinenpark zur Verfügung hat :cool:
 
Nachdem heute zum Glück mal der Wind nachgelassen hatte, konnte ich endlich lackieren.
Auch die Insekten hatten ein nachsehen, ich hatte schon befürchtet sie würden in Scharen
am Lack haften, weil sie die Farbe so ja toll finden :) Zu guter Letzt sind auch die neongelben
Schnüre vom Chinamann rechtzeitig angekommen. Der Meshsitz Sitz hat nun auch die
passenden Spannschnüre. Nun muss nur noch zusammen gebaut werden.

IMG_20230920_194937.jpg
 
Hättest du die Lagerschalen der Lenkung nicht abkleben sollen?
Wollte sie zuerst anthrazit machen, wie die restlichen Metalteile auch, doch dafür hätt ich sie wieder rauskloppen müssen. Also hab ich sie einfach mit lackiert, im nachhinein aus Faulheit wohl nicht die beste Idee. Mal sehen wie es ausschaut wenn es zusammen gebaut ist.
 
Wollte sie zuerst anthrazit machen, wie die restlichen Metalteile auch, doch dafür hätt ich sie wieder rauskloppen müssen. Also hab ich sie einfach mit lackiert, im nachhinein aus Faulheit wohl nicht die beste Idee. Mal sehen wie es ausschaut wenn es zusammen gebaut ist.
Aussen ... geschenkt

1695235317039.png

aber innen? :oops:

Gruß Jörg
 
RAW fand ich den Rahmen übrigens besser.
Damit meine ich nicht die spezielle Farbe, es wäre egal gewesen welche.Aber dein Projekt ist trotzdem toll. Und meine Kritik nur die Petersilie auf der Kartoffel betreffend,die glatt und nicht kraus ist.
 
Aussen ... geschenkt

Anhang anzeigen 343122

aber innen? :oops:

Gruß Jörg
Innen war mir zu umständlich abzukleben, da ist ordentlich Lagerfett unter dem Lack, ........Fuchs muss man sein! ;)

Ein Bambus Trike nicht nach einem Bambus Trike aussehen zu lassen, da bist du nicht der Erste, der da nicht mit mir konform geht. Doch es sollte halt möglichst nahe an das Bild des Catrike-700 heran reichen, welche ich eine Seite zuvor gepostet hatte. Zudem habe ich mich nicht für Bambus endschieden weil es mir Optisch zusagt, sondern wegen seiner Eigenschaften. Die Endscheidung ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass ich einfach nicht sonderlich gut schweißen kann.

.....ich bin halt ein Banause und klatsch quietschgelbe Farbe über den hübschen Bambus. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Completed :)

DAS WAR WILD!

Das wichtigste zuerst, vielen Dank an alle die hier geholfen haben. Ein großartiges Forum mit tollen und Kompetenten Mitgliedern.
Mein Dank geht auch an alle diejenigen, die hier interesseiert mitgelesen und geschaut haben.

Ein für mich tolles Projekt mit vielen Herausforderungen und allerlei Höhen und Tiefen ist nun abgeschlossen. Wenn man so etwas bei einem Eigenbau überhaupt sagen kann. Bis zu diesem Punkt bin ich jedoch mehr als zufrieden. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und möchte behaupten, für mein erstes Projekt dieser Art sowie dem Wagnis der Materialwahl, ist es wirklich gut gelungen.

Wie geht es nun weiter! Zum einen ist da der Bike-Camper und der Einspuranhänger, beides Projekte für den kommenden Winter. Im darauf folgenden Winter steht dann der Bau eines gefederten Vollcarbon-Trikes auf einem Styrodurkern an. Ich bleibe euch also auch in Zukunft erhalten;)

Sobald der Bau des Campers beginnt, werde ich hier einen Link setzen zum Fahradwohnwagen-Forum, für den Fall das Interesse besteht, auch dieses Projekt zu verfolgen.

Last but not least einige Bildes des fertigen Trikes.

ende-vorgabe2.jpg


ende4.jpg


ende2.jpg


ende3.jpg
 
Die ersten 500 Kilometer sind absolviert, keinerlei Probleme. Was ich heute feststellen konnte, als ich eine Weile mit einem HP-Scorpion zusammen gefahren bin ist, dass mein Trike unglaublich leise fährt. Dies hatte auch den Fahrer des anderen Trikes gewundert. Lediglich von der hinteren Umlenkrolle ist ein kaum wahrnehmbares surren zu hören. Vermutlich weil dort der Winkel der Kette ziemlich steil ist.

Neben dem Scorpion war mein Trike überhaupt nicht mehr hörbar. Bei dem Hp-Trike war vor allen das Geräusch der Kettenleitrohre ziemlich "nervig", zumal es zwei waren und bei mir nur eines, welches gar nicht zu hören ist. Dieses permanente Gerassel, würde mir glatt den Fahrspaß verderben. Meine Kette ist heiß gewachst muss ich dazu sagen. Vermutlich ist es einfach dieser Tatsache geschuldet.

Weitere Trikes habe ich bislang noch nicht getroffen, kann sein das blos dieses lauter rasselt wie ne Klapperschlange und die HP Trikes und andere sonst auch leiser fahren. Meine Trike Bekanntschaft wird es nun ebenso mit einer gewachten Kette versuchen und mir berichten.
 
Hallo Vincent,
Toll gemacht, und dein Eigenbau macht sogar sachen besser als das Profi exemplar. Wenn ich die Bilder so sehe geht mir allerdings ein Gedanken durch denn Kopf.

Der herr braucht nen Schutzblech hinten! :)
 
Der herr braucht nen Schutzblech hinten! :)

Danke, und mit dem Schutzblech hast du verdammt recht. Obwohl ich nicht vorhabe groß bei Regen zu fahren, kleine Steinchen oder dieser winzig kleine Splitt auf so manchen Radwegen landet nur zu gerne in meinem Nacken. Wo er von da aus hinwandert, da gehe ich an dieser Stelle nicht weiter drauf ein ;) .....und ich meine nicht auf dem Sitz!

Ein kurzes aber breites Schutzblech aus Kunststoff ist schon beim China-Mann bestellt. Nur so, dass es den Kram abfängt der sonst im Nacken landet. Um genau zu sein, 3 davon. Von den Vorderrädern landet auch so manches auf meinen Händen und Armen. Mal sehen wie ich die anbringe, es sollen nur so 10cm lange Schutzbleche am unteren, hinteren Drittel der Vorderräder werden. Hinten ebenso höchsten 20cm.
 
Ich denke es wird auch noch eine Rolle spielen, dass hohle Alurohre einen "besseren" Resonanzkörper darstellen als die sehr dickwandigen Bambusrohre an Deinem Rahmen.
 
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