Blackadder bringt mich auf die Idee, mit meinem Erfahrungsbericht beim Thema Federungskomfort des velomo HiTrike GTI weiterzumachen.
2. Gerne aber nimmt man auch ihre Federn in Gebrauch (frei nach Wilhelm Busch)
Hier im Forum ist ja schon viel vom exzellenten Federungsverhalten der HiTrikes zu lesen gewesen. Ich kann diese Berichte nur bestätigen.
Die Federung fällt bei meinem TGV insgesamt zwar etwas straffer und robuster aus als bei meiner HP-Schaukel, aber so habe ich es ja gewollt und nur so passt es zum sportlichen Anspruch meines neues Flitzers.
In Verbindung mit dem geringen Gesamtgewicht und den deutlich höheren Geschwindigkeiten, die ich auf dem velomo-HiTrike erziele (bisher in der Spitze 39,7 km/h), stellen sich da ganz ungewohnte Glücksgefühle ein.
Auf meiner Hausrennstrecke schließt sich am Ende einer langen Abfahrt eine nur wenige Meter kurze (steil ansteigende) Rampe an, die auf eine kleine Brücke führt.
Durch den abrupten Lastwechsel an der Brückenkante vollführt das TGV dort jedes Mal einen ordentlichen Luftsprung, den die Federung bei der Landung aber souverän wegsteckt.
Ein Heidenspaß, den ich mit meinem trägen HP-Scorpion gar nicht reproduzieren könnte.
Auf Kopfsteinpflaster sprechen die vorderen Blattfedern meines TGV nicht nur erstaunlich feinfühlig und ohne erkennbares Losbrechmoment an. Auch die Dämpfung funktioniert hervorragend.
Mein Brillenspiegel, der am Ende einer 8 cm langen Metallantenne befestigt ist, quittiert diese Erschütterung nur mit einem leichten Zittern.
Aufgefallen ist mir allerdings, dass der superleichte Elastomer-Dämpfer an der hinteren Monoschwinge meines TGV einen deutlich geringeren Federweg hat als der Rockshox-Monarch-Dämpfer am Hinterbau meines HP-Scorpions. Beim Durchfahren sehr tiefer Schlaglöcher, von denen es nach dem Winter wieder einige auf den hiesigen Straßen gibt, kommt der TGV-Dämpfer schon mal an seine Grenzen. Aber für den Off-road-Einsatz war mein TGV ja nie gedacht.
Der größte Zugewinn an Bequemlichkeit und Fahrkomfort resultiert beim TGV aber aus einer Notlösung:
Weil ich mich mit den scharfkantigen Lufthutzen meines Radhelms immer wieder im Netz der Kopfstütze verfing, hat Bus velomo diese kurzerhand in eine Nackenrolle verwandelt.
Beim HP-Scorpion muss ich während der Fahrt den Kopf von der Kopfstütze lösen, wenn ich den Tag nicht mit einer mittleren Gehirnerschütterung im Bett beschließen will.
Im Liegesitz des TGV kann ich mein Haupt jetzt permanent an der Nackenrolle abstützen, wodurch beim Treten auch der Spannungsbogen im restlichen Körper noch einmal positiv beeinflusst wird.
Ganz abgesehen davon gefällt mir die kleine Nackenrolle in der Verlängerung der Sitzlinie auch optisch besser als die nach hinten wegknickende Kopfstütze (welche noch auf dem Foto im Beitrag #422 dieses Fadens zu sehen ist).
Und als I-Tüpfelchen auf dem Ganzen, kann ich im Hohlraum der Nackenstütze sogar noch einen Ersatzschlauch für die 20"-Vorderräder spazieren fahren.
Fazit:
Das kompromisslos auf Vortrieb getrimmte TGV bietet ein unerwartet hohes Maß an Fahrkomfort.