E-Autos verbrauchen viel mehr Strom als angegeben -- meist Fahrten unter 5 km

Hallo ich habe da was Interessantes generell zum Thema gelesen.
Es ging um Effizienz und Suffizienz dem das Heft 10 von Movum gewidmet war.

Da wird stark auf Rebound Effekte eingegangen, die viel wahres haben.
Z.B. hat meine Oma immer sehr darauf geachtet überall das Licht zu löschen, wo man es nicht brauchte. Strom war teuer und Licht verbrauchte relativ viel davon.
Schon bei meinen Eltern brennt aber im ganzen Haus Licht, auch wenn sie nur Fernseh schauen.
Das Licht braucht ja kaum Strom sagen die dann.

Mit jeder Effizienzsteigerung wird ein Teil durch Sorglosigkeit und ein weiterer Teil durch Verbreitung zunichte gemacht. Oft steigt der Bedarf erst durch die Effizienz an, da es sich dann jeder leisten kann.

Was mich wundert, dass mit dem Klima argumentiert wird und man dies retten könne.
Wer glaubt, dass sich alle Menschen einigen können, ein Stück Kohle, dem Klima zu Liebe, liegen zu lassen, der muss naiv sein.
Es wird immer wenigstens einen geben, wenn man nicht guckt, hebt er es auf und verbrennt es.
Und wenn man fragen würde warum, dann sagt er ihm wäre kalt, wer könnte es ihm verübeln.
 
Sehr interessante Diskussion, finde ich. Das Hauptproblem ist doch die Aktzeptanz des Fahrradfahrers, zumindest auf dem Land gilt man halt als Spinner, wenn man bei Wind und Wetter Fahrrad fährt. Deutschland ist das Land der Autofahrer, für die tun wir alles.

Als wir vor ein paar Jahren den letzten richtigen Winter hatten (mit viel Schnee, der auch länger liegenblieb), habe ich in der 4ma gefordert, dass die paar Meter von/zum Fahrradständer Schnee geräumt wird. Keine Chance. Der Chefhausmeister, pardon, Real Estate Manager, hat das abgelehnt, weil es zuviel Aufwand sei. Der riesige Parkplatz und alle Wege auf dem Werksgelände waren spätestens um halb acht immer pico bello geräumt und gestreut...
Die Sicherheitsbeauftragte hat mir (sinngemäß, nicht wörtlich) gesagt, wer im Winter mit dem Fahrrad herumfahre sei schlicht ein Verrückter.

Das ist die Mentalität, und wir sind immerhin ein solides Unternehmen mit leicht grünem Anstrich. In Politik, Verwaltung und einem guten Teil der Gesellschaft wird es keinesfalls besser sein.

Ich erwarte von der E-Autowelle keine Änderung dieser Zustände. Möglicherweise habe ich dann in der Stadt weniger Abgase. Das wäre ja auch schon was.

bergauf
 
Moin!

Was in dem im Eingangspost verlinkten Artikel leider fehlt ist der Hinweis, dass das bei Verbrennern noch viel schlechter aussieht. Wenn die mit 30km/h Durchschnitt im innerstädtischen Stop'n Go unterwegs sind fällt der Wirkungsgrad ins Bodenlose.

Die Kurve "Stromverbrauch im Verhältnis zur Durchschnittsgeschwindigkeit" im Heise-Artikel wäre viel interessanter, wenn man ins gleiche Diagramm auch noch die entsprechende Kurve für die momentane Geschwindigkeit eingezeichnet hätte. (Bei nahezu baugleichen Fahrzeugen wäre das sicher die Mühe wert gewesen.)

Die Kluft zwischen theoretischem und praktischen Verbrauch hätte ich gern dargestekkt gesehen.

Daß sie bei Verbrennern noch viel größer ist, bezweifele ich für keine Sekunde! :-/

Tschüs!

Hein
 
Das Problem, die Faulheit der Menschen hier, kann man aber so oder so nicht umgehen.. Ohne es wie Nordkorea zu machen und Privat-KFZ zu verbieten (da läuft man gern auf arbeit..auch mal 30km am Tag!).
Locker 50% aller Fahrten lassen sich zu Fuß oder per Rad erledigen und man wäre meist sogar schneller.
Wenn man die Arbeitszeit rechnen, die man aufwenden muss um sich ein Auto leisten zu können, gibt es kaum etwas langsameres als ein Auto zu fahren.

Nur..was für konsequenzen ziehen wir daraus?
 
Nur..was für konsequenzen ziehen wir daraus?

Also, ich hatte vor 5 Jahren aus genau diesem Grunde mein Auto gegen ein Lastenrad eingetauscht.
Aber ich habe gut Reden, wir hatten damals zwei Autos und meinst stand meist nur rum, weil ich eh fast alles mit dem Rad erledigt hatte.
Meine Frau ist leider auf das Auto zum Pendeln angewiesen.

Aber wenn ich so sehe, welch kurze Strecken viele Leute jeden Tag alleine mit dem Auto fahren, frage ich mich schon.....
Andererseits haben die Leute inzwischen gar keine Chance mehr, Öffis zu nutzen, weil die Fahrpläne nicht im Geringsten zu den Schichtzeiten der Firmen passen!
 
die Hälfte aller Autofahrten unter 5 km Distzanz waren und nur 1 % Fahrten über 50 km -- und ich gehe mal davon aus, dass das nicht nur für die großen Wochen- oder Monatseinkäufe war... :-o D.h. locker geschätzt die Hälfte der Fahrten könnte man ohne Probleme mit Rad / VM machen.
Vollkommen korrekt, aber (oh je, jetzt wird 's lang) hier meine Gegenrede zur Nahmobilität 2.0:

Die Substitution des PKW-Verkehrs durch das Fahrrad nur auf der Kurzstrecke zu propagieren ist kontraproduktiv.
Werden innerstädtische Fahrten zu einem Großteil vom PKW aufs Fahrrad verlagert, sinkt die km-Leistung des motorisierten Individual-Verkehrs (MIV) nicht etwa, sie steigt an! Mit einer nennenswerten Anzahl an Elektroautos wahrscheinlich sogar schneller als ohne.
In Münster konnte man das in den letzten Jahren gut beobachten: Die km-Leistung des MIV stieg proportional zum innerstädtischen Radverkehrsanteil. Dieses Phänomen erscheint auf den ersten Blick paradox, entbehrt aber nicht einer gewissen Logik:

Die durch den Umstieg vom PKW aufs Rad freigewordene Verkehrsfläche wird schnell vom einpendelnden MIV belegt, sodass letztendlich nur die "motorisierte Kurzstrecke" von der "motorisierten Mittelstrecke" abgelöst wird.
Die Folgen sind höhere km-Leistung, höherer Schadstoffausstoß und die weitere Ausdehnung des Staus ins Umland der Städte. Das Verkehrsklima verschlechtert sich, die "gefühlte Sicherheit" bei Radfahrern nimmt ab und der Radverkehrsanteil stagniert letztlich auf einem leicht erhöhtem Niveau.

Dieses Dilemma ist nur durch die Ertüchtigung der Mittelstrecke für das Fahrrad aufzulösen: denn i.d.R. wird eine Fahrzeit von 30 (max. 45 min) etwa für den Arbeitsweg toleriert, relativ unabhängig vom Verkehrsmittel.
Nur wenn es gelingt, die Reisezeit für Radfahrer so zu optimieren, dass innerhalb dieses begrenzten Zeitkontingents eine Strecke von 10-15 km fahrbar ist (und der ruhende Verkehr domestiziert wird), kann das Potenzial des Fahrrades als Verkehrsmittel –also jenseits von „Nahmobilität 2.0“- sinnvoll genutzt werden.

Die derzeitige innerstädtische Infrastruktur ist hierfür vollkommen untauglich; sie bremst Radfahrer durch nachrangige Ampelschaltungen, zu enge Kurvenradien und schlechte Oberflächen gleich dreifach aus. Auch "vehicular cycling" ist keine Lösung, es stellt den Radfahrer in die Blechlawine. Was es braucht, ist eine vorrangige Radverkehrsführung auf der Mittelstrecke radial ins Zentrum der Städte.
Die Verkehrsachsen hierfür sind vorhanden; sie müssen lediglich in Teilen umgewidmet werden, mit dem Ziel, ein separates Radnetz entlang der Hauptverkehrsachsen zu schaffen. Dieses Netz muss direkt und vorrangig und vor allen Dingen Fahrzeit-optimiert (Kurvenradien, Oberfläche etc.) geführt werden. Da zu muss es ganztägig und ganzjährig benutzbar sein. Bei Fahrbahnen ist das eine Selbstverständlichkeit, bei Radwegen nicht einmal die Regel.

Eine echte Förderung des Radverkehrs muss daher zwingend zunächst zu Lasten des MIV gehen, indem Querschnitte von Hauptstraßen reduziert und die freiwerdende Verkehrsfläche exklusiv dem Radverkehr (und leichten motorisierten Zweirädern) zur Verfügung stellt. Die Radialen dieses Primäre Streckennetzes müssen nach dem „Leiterprinzip“ miteinander verbunden sein, wobei der Radverkehr auch auf den Verbindungen selbst nicht nachrangig geführt werden darf. Reine „Anwohner-Park-Straßen“ (die derzeit gern als „Fahrradstraßen“ ausgezeichnet werden) sind ungeeignet, solange der ruhende MIV nicht auch reduziert wird.

Langfristig profitiert sogar der MIV von dieser Regelung; das ist das "zweite Paradox" der Radförderung (das genau wie das erste keines ist). Ein vierspuriger Straßenquerschnitt hat eben nicht eine doppelt so hohe Verkehrskapazität für den MIV wie ein zweispuriger. Auf einer sechsspurigen Straße können sich auch nicht 1/3 mehr KFZ bewegen als auf einer vierspurigen. Die Kapazität einer Straße steigt (oder sinkt) nämlich nicht linear zum Querschnitt.

Wird bei einer sechsspurigen Hauptverkehrsstraße eine Fahrspur je Richtung für den Radverkehr umgebaut (nicht einfach nur umgewidmet) und es gelingt, nur ein Drittel des MIVs aufs Fahrrad zu verlagern profitiert der MIV. Selbst wenn nicht die vollen 6-7 m von 2 kompletten Spuren, sondern lediglich Parkstände und Abbiegespuren dem MIV entzogen werden, kann hieraus eine leistungsfähige, sichere und von der Allgemeinheit akzeptierte Fahrradinfrastruktur entstehen.

Bezieht man sinnvollerweise den Fußverkehr und den ÖPNV mit ein, so lautet die Kurzformel für eine sinnvolle Verkehrsplanung:
„Reisezeitoptimierung auf mittleren Distanzen – nur nicht für den MIV“
Die Förderung von E-Autos ist kontraproduktiv. Sie lässt die Verkehrsplanung in ihrem alten Paradigma des 20. Jahrhunderts „Straßen sollen möglichst viele KFZ transportieren können“ verharren. Dabei vollzieht sich gerade ein Paradigmenwechsel.
Das des 21. Jahrhunderts lautet: „Straßen sollen möglichst viele Menschen transportieren können“. Das erreicht man durch dern Ersatz des MIV, nicht durch dessen Förderung. Die Bauart des Motors ist hierbei relativ unerheblich.

Gruß
Christoph
 
Also, spätestens wenn ich mit meinem Tret-E-Auto auf dem Radweg am Stau vorbei flitze ist mir der Neid der Autofahrer sicher, egal ob sie hinten stinken oder nicht...
Zu "vehicular cycling" Wechsel ich schon jetzt vor Bettelampeln, an bescheuerten Verkehrsführungen etc.
Beim nächsten Stau bin ich wieder auf dem Radweg.
Ohne Radweg ist es deutlich nerviger.

Schlimm fände ich, wenn Komunen Hybrid-Autos Busspuren freigeben.
 
Andererseits haben die Leute inzwischen gar keine Chance mehr, Öffis zu nutzen, weil die Fahrpläne nicht im Geringsten zu den Schichtzeiten der Firmen passen!
Und warum? Weil die Leute mit dem Auto fahren!
Hier fuhr vor 26 Jahren jeder mit den Öffis auf Arbeit. Auch auf die Nachtshcicht, auch wenn er aus dem hinterletzten Kuhdorf kam.
Aber da jeder nur mit dem Auto fahren will, fahren hier dutzende Busse komplett leer rum..die werden dann irgendwann, logischerweise, vom Fahrplan gestrichen.
Selbsterfüllende Prohpezeiung.
 
@Jack-Lee :
Genau das, was Du im vorrletzten Beitrag schriebst, ist ungefähr das, was ich meinte mit Autverkehr unattraktiv und Radfahren attraktiv machen.
Allerdings gehst Du, völlig zurecht, noch deutlich weiter im Konzept.

Daß durch Förderung des Radverkehrs mehr Pendler in die Städte drängen, war mir gar nicht bewusst.

Toller Beitrag!

Und warum? Weil die Leute mit dem Auto fahren!
Hier fuhr vor 26 Jahren jeder mit den Öffis auf Arbeit. Auch auf die Nachtshcicht, auch wenn er aus dem hinterletzten Kuhdorf kam.
Aber da jeder nur mit dem Auto fahren will, fahren hier dutzende Busse komplett leer rum..die werden dann irgendwann, logischerweise, vom Fahrplan gestrichen.
Selbsterfüllende Prohpezeiung.

Du kommst, wie ich sehe, aus Sachsen.
Ich stamme zwar aus dem Westen, lebe aber in Eisenach und sehe hier, daß genau das passiert ist, was Du beschreibst.
Früher standen kurz nach Schichtende vor dem Wartburgwerk zwei bis drei Busse pünktlich vor dem Werkstor, um die Leute heim zu fahren.
Es waren sogar die Schichten der verschiedenen Betriebe aufeinander abgestimmt, so daß es verkehrs- udn auch familienfreundlich war.

Wenn heute die Leute nach Hötzelsroda zu Bosch pendeln, geht das fast nur mit dem PKW.
Nach der Schicht müsste man erst mal ne Stunde auf den Bus warten! Wer tut sich das denn bei 5 km Strecke an?
Und daß da kaum einer mit dem Rad hinfahren mag, kann ich gut verstehen, es geht den Berg hoch.
Wahlweise sehr steil und holperig, steil auf Straße oder lang mit einer quälenden schleichenden Steigung auf eine viel befahrenen Bundesstraße.
Das mag sich kaum einer antun.
Die fahren alle mit dem PKW und erzeugen dabei perfider Weise auch noch selber den Verkehr, der das Radeln auf der Bundesstraße so unangenehm macht.

Das ist irgendwie so schwachsinnig, wie die Leute, die ihre Kinde rmit dem Auto zur Schule fahren, um sie vor dem gefährlichen Verkehr zu schützen, der da jeden früh herrscht.
Und in den Ferien ist dort fast gar kein Verkehr!

Aber unser ganzes Wirtschafts- und Geldsystem ist auf Autos dringend angewiesen! Der Rubel muss rollen und das tut er am besten, wenn die (Auto-)Räder rollen!
Und drum wird sich daran auch so schnell nichts ändern. Leider!

Ich träume schon seit Kindheit davon, daß wir uns in den Städten nur noch mit "Tretautos", wei ich die früher immer nannte, fortbewegen.
Heute mit Velomobilen und Pedelecantrieben wäre so was locker machbar!
 
Ich frage mich die ganze Zeit, wie wir den Energieverbrauch des individualverkehrs effektiv senken wollen, wenn wir nicht die Fahrzeuggewichte senken. Wenn ich 1,5 Tonnen von 0 auf 50 oder 100 km/h beschleunige, dann braucht das doch netto eine bestimmte Energiemenge, so oder so. Das scheint aber noch gar nicht das Thema zu sein, momentan doktern Industrie und Politik am Bruttoverbrauch und Schadstoffausstoß herum, d.h. an der Effizienz der Antriebe.
Trotzdem wird das auch irgendwann ausgereizt sein und dann muss es eben doch an das Gewicht und damit an die Komfortausstattung gehen. Momentan sehe ich das nicht: Der Polo I von 1975 wog laut Wikipedia zwischen 685 und 700 kg, der aktuelle wiegt zwischen 1050 und 1269 kg. Selbst wenn ich den Up als realen Nachfolger als Kleinstmodell der Firmenpalette sehe, dann wiegt der immer noch zwischen 929 und 1214 kg.
 
Habe heute eine Holzeisenbahnschwellennachbildung aus Beton gesehen.

Vielleicht zeigt das den Weg auf.
Bekannte Bilder bedienen, um neues Einzuführen.

Wenn man Erfolg haben will, muss die Balance zwischen Erneuerung und Vertrautem gehalten werden.

Wenn die Leute sich in Retro-Design wohl fühlen sollen sie es doch haben.
Ein Tretauto im Stil (und ebenso spartanisch) wie ein Porsche Cabrio aus den 60ern?
Warum nicht?
Wenn drinn moderne Velomobil bzw. Pedelectechnik steckt...
 
momentan doktern Industrie und Politik am Bruttoverbrauch und Schadstoffausstoß herum, d.h. an der Effizienz der Antriebe.

Und was dabei an Verbesserung erreicht wird, wird locker durch mehr Gewicht und mehr Leistung, die auch gerne ausgereizt wird, wieder wettgemacht.

Wenn ich einen Golf 1 durch einen aktuellen Golf ersetze, ist die Spritersparniss so lächerlich, daß ich den neuen erst mal 160.000 (in Worten Hundertsechzigtausend!) km fahren muss, um nur die Resourcen für die Herstellung des neuen Golf wieder wettzumachen!

Ein Tretauto im Stil (und ebenso spartanisch) wie ein Porsche Cabrio aus den 60ern?

Coole Idee!
Siehe Asphalttretboot! finde ich süß, das Ding!
Aber es muss noch ein Geräuschgenerator an Bord, der das Motorgeräusch erzeugt. :ROFLMAO::cry:
Wobei ich sagen muss, der Gedanke hat auch was. So kann jeder seine Karre auf Knopfdruck mit einem Sportauspuff versehen und den aber z.B. Nachts abschalten. ;)
 
Tolle Diskussion, tolle sachliche Beiträge! Vot einiger Zeit habe ich mal einen Bericht gesehen, in dem es über den Nahverkehr in Paris ging. Die haben unter der grünen Stadtregierung gezielt angefangen, die sternförmig in die Stadt führenden Hauptverkehrsachsen für PKW unattraktiv zu machen. Den entstehenden Platz haben sie dann für eine extra aufnahmefähige, breite Straßenbahn modernster Bauart und Radwege verwendet. Beides mit vorrangigen Schaltungen vor dem anderen Verkehr! Die Verbindung der Endhaltestellen ins Umland soll mit Schnellbussen erfolgen! Das war mal ein großer Schritt in die richtige Richtung und ein Beweis dafür, daß es geht, wenn man nur will...
 
Vielleicht statt ein Modell auch eine Mischung aus verschiedenen Design-Ikonen der frühen Sechziger, so ähnlich wie beim Luka EV
image.jpeg
https://hackaday.io/project/5066-luka-ev
Hier zugelassene Rückleuchten, die man einfach im Glas um Blinker und Bremslicht ergänzen könnte:
 

Anhänge

  • image.jpeg
    image.jpeg
    113,8 KB · Aufrufe: 81
Zuletzt bearbeitet:
Wirkungsgrad E-Auto liegt bei ca. 90%, Verbrenner bei 30%.
Quelle: e-auto.tv (Verlinken klappt mit dem Handy leider nicht)

Klar, da sich bekanntlich Strom verlustfrei erzeugen läßt und Energieumwandlungen erfahrungsgemäß mit 100% ablaufen dank der Erfindung des Thermodynamikdeaktierungskompensators ist das so. Da bleibt dann nur noch der Spitzenwirkungsgrad von 90% eines Elektromotors übrig, den man zwar nur unter optimalsten Bedingungen erreicht wird, aber das ist bei Elektormobilen selbstverständlich immer der Fall. :rolleyes: Und die Leistungselektronik hat auch einen Wirkungsgrad von 100% Unglaublich, wie sich die Welt weiterentwickelt hat. Als ich mal Physik studiert hatte, gab es das Perpetuum Mobile noch nicht. Wer hätte das gedacht.
 
Noch was zum Thema alternative Antriebe. Wir haben unseren alten VW Bus sehr viele Jahre mit reinem Pflanzenöl betrieben, wobei wir immer direkten Kontakt zum Bauern hatten, der den Raps angebaut hat. Vor einigen Jahren führte die langsam steigende Nachfrage zu einem kleinen Boom in unserer Region Mittelfranken und auch der Oberpfalz - es wurden kleine Start-ups gegründet, einige haben viel investiert in Maschinen und Technologie, Umrüster speziell auch für LKW und Traktoren wagten den Sprung in die Selbständigkeit. Mehr Umweltschutz war für viele ein ganz wichtiges Thema. Ich kenne einige der Leute, die heute noch Kredite abbezahlen, als unsere Regierung plötzlich per Steuergesetz alles über Nacht beendete, um unsere ach so innovationsfreudige Autoindustrie präventiv zu schützen. 40 Cent Steuer pro Liter plus viel Bürokratie - schon sind alle abgesprungen. Es waren halt auch viele ältere Dieselfahrzeuge dabei, die den Kauf von Neufahrzeugen verhindert hätten... Heute findet man keine ÖLmühlen mehr. Fast hätten wir aktiven Umweltschutz betrieben...
 
Und gerade die alten Diesel waren prädestiniert für den Umbau auf Rapsöl.
Ich kenne wen, der hatte beim VW-Bus (T4 glaube ich. Der letzte mit Heckmotor) eigentlich nur den Dieselrücklauf direkt vor der Dieselpumpe wieder an die Leitung angeschlossen und einen Filter über Kopf eingebaut, in dem sich die Luft an einer Entlüftungsschraube sammeln konnte.
Die Wärme der Einspritzpumpe reichte so, um das Öl auf genug Temperatur zu bringen, weil der warme Treibstoff nicht mehr in den kalten Tank ging.

Den Umbau hätte jeder geschafft, der nicht gerade zwei linke Hände hat.

Mercedes W123 ging ähnlich einfach.

Aber welche Autos hätte die Industrie dann verkaufen können?
 
Naja, Deutschland ist nicht mal in der Lage genug Ackerflächen für die Ernährung der Bevölkerung bereitzustellen. Ich frage mich was für ein Umweltschutz es ist, wenn diese Flächen dann benutzt werden um Kraftstoff zu erzeugen. Dafür muss dann Nahrung aus Südamerika importiert werden mit all den Folgen für die Umwelt dort. Wenn man dann noch überlegt, dass es genau wegen diesem Bedarf den Menschen dort nicht mehr zum Essen reicht, dann ist es eigentlich ein Verbrechen was aber dem ölmahlenden Bauern als gute Idee vorkommt.
Bauernschläue halt.

Ach ja, übrigens wird mehr primäenergie für die Herstellung von Biodiesel benötigt als daraus gewonnen wird.

Die Probleme die aber auf uns zu kommen sind akuter und trivialer als man denkt.
Bin erst letztes Jahr darauf gestoßen als ich mir dachte, wo die ganze scheiße, die man das Klo runterspült, hingeht.
Antwort: ins Klärwerk, klar, da holt man raus was man kann und was nicht bleibt drin.
Aber das was man rausholen kann wird zumindest in BW zu 100% verbrannt und die Asche unter Straßen verscharrt.
Jedem Kind ist klar, dass dies nicht lange funktionieren kann.
In vier Jahren sollen die Phosphat-lagerstätten zur Neige gehen, dann wird sich schon was ändern.

So wie beim Öl, man wird um die Suffizienz auch nicht drumrum kommen, aber noch sind genügend Stühle da die man den Anderen unterm Arsch wegziehen kann, bis die Reise nach Jerusalem zu Ende geht.
 
@Kulle : Durch ne Überschlagsrechnung bekommt man raus obs denn reicht.
Ertrag für Raps pro Hektar liegt bei ca. 4Tonnen. Da kommen grade mal 1400l/ha Biodiesel raus.
In Deutschland wurden letztes Jahr schlappe 627Milliarden km mit dem PKW zurückgelegt (LKW-Verkehr nicht reingerechnet!).
Der durchschnittliche Verbrauch liegt immernoch bei fast 10l/100km.. Kurzstrecke, schwere und übermotorisierte Fahrzeug und Fahrzeugführer die oft nur "GAS!" oder "BREMSE!" kennen.
Wir brauchen also läppische 6,27Milliarden Liter Biodiesel. Also gut 4,5Mio Hektar Acker, nur für die PKW. 12Mio. stehen uns insgesamt zur Verfügung.
Wenn wir die LKW mit reinrechnen, können wir mit unserer gesamten Ackerfläche nicht mal den Verkehr versorgen. SO geht das defintiv nicht.. Denn ich esse lieber, als dass ich Auto fahre..

GRuß,
Patrick
 
Zurück
Oben Unten