AW: Kommentare zu Liegerädern
Kommentar eins: Samstag in Salzburg an einer Kreuzung passiere ich zwei Frauen. Da meint eine: "Des is fesch."
Zum Thema Rachegedanken, Revanchieren, Selbstjustiz etc... gegen nervende Verkehrsteilnehmer: Gehört eigentlich nicht hierher, deshalb nur kurz:
Bitte zwischen Phantasie und Realität unterscheiden. So heilsam und wohltuend es gelegentlich für die Psyche sein kann, sich Rachephantasien hinzugeben, kann ich nur davon abraten, sie selbst auch nur ansatzweise in die Tat umzusetzen.
Darunter fällt alles, was auch nur annähernd als Aggression oder Angriff auf Personen oder Sachen aufgefasst werden könnte. (Das Auto wird von vielen übrigens als Ausweitung der eigenen Persönlichkeit verstanden).
Also bitte auch keine Farbschmierereien mit löslicher Farbe oder dergleichen. Die Gefahr, dass der andere sich angegriffen fühlt, überreagiert und das ganze dann eskaliert ist einfach zu groß. Außerdem bleibt nach derartigen Aktionen üblicherweise auf keiner Seite ein gutes Gefühl zurück, wie die simple Lebenserfahrung zeigt.
Was also tun?
Meiner Überzeugung nach besteht die beste Reaktion auf lästige oder nervige Attacken im Ignorieren, also negative Bemerkungen schlicht nicht zur Kenntnis zu nehmen. Dies schont nicht nur die eigenen Nerven, sondern ärgert die Nervensägen meist auch am allermeisten.
Die Wirkung läst sich sogar noch steigern, indem man die Frechheiten nicht nur ignoriert, sondern ins Gegenteil verkehrt und freundlich darauf reagiert. Also z.B. bei Hupern freundlich zurückwinkt oder sich beim Angespritztwerden freundlich bedankt: "Eine Wohltat bei der Hitze. Vielen Dank, das habe ich gerade jetzt gebraucht!"
Diese Taktik ist allerdings nur für Fortgeschrittene, da sie Kreativität, Schauspieltalent, Schlagfertigkeit und eine überdurchschnittliche Selbstbeherrschung erfordert.
Gefährliche Angriffe auf Leib und Leben sind wieder ein ganz anderes Kapitel, aber darum ging es hier ja nicht. Selbstjustiz ist aber auch da fehl am Platz ---->Anzeige
Bewährte und wirksame Methoden, um einen plötzlichen Adrenalinschub abzuleiten, sind z.B. das Ballen der Fäuste, ruhiges Durchatmen oder an geeigneter Stelle einige Urschreie loszulassen. Entspannt ungemein. Kräftig reintreten wirkt natürlich auch, in die Pedale, wohlgemerkt.
Die Gedanken sind ja frei, ansonsten aber lautet das beste Motto: Was kümmert es die stolze Eiche...
Und jetzt weiter mit den Kommentaren:
Kommentar zwei:
Mitten in einer Ortschaft am Chiemsee: junger Mann, offensichtlich kein Einheimischer, provozierend: "Du bist ja ein ganz Toller!"
Da hab ich nur gelacht, hat mich wirklich amüsiert. Habe natürlich auch nach über 20 Jahren auf dem Liegerad schon ein dickes Fell entwickelt.
Kommentar drei, einer der intelligentesten bisher: Am Waginger See treffe ich eine Gruppe Spazierfahrer, da meint einer: "Der fährt ja ein Panorama-Rad, auf dem kann er sich besonders gut die Landschaft ansehen."
Konnte ich natürlich nur bestätigen.