_{(Autoren: diverse)}

Alternativ zu den öfter besprochenen Methoden der Spur-Justage unter Zuhilfenahme von geeigneten Messapparturen möchte ich folgende „ganzheitliche“ Methode anbieten: Unabhängig von der Bauart bzw. des Lenkrollradius des Velomobiles lässt sich die Spur mittels Ausrolltests optimieren. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass Messfehler, die aufgrund von Änderungen der Spur durch Seitenschlag der Räder oder die aufgrund von Lagerspiel in den Kugelköpfen oder Naben oder Führungshülsen entstehen, nicht mehr zu Fehleinstellungen führen. Diese sind in der Praxis erheblich.

Da an den meisten Velomobilen die Spurstangen nur mit Rechts-Gewinden ausgeführt sind, ist es sinnvoll, eine Seite neu aufzubauen. Sonst kann man immer nur eine ganze Drehung im Kugelkopf-Gewinde machen und sich nur in Millimeter-Schritten an das Optimum annähern. Das reicht für eine gute Spureinstellung aber nicht. Ich habe dafür das linke äussere Kugelkopfgelenk gegen eines mit Linksgewinde getauscht, die linke Spurstange in der Mitte getrennt und ein Stück Linksgewinde eingeschweißt. Die Schweißnaht zur Sicherheit mit einer Hülse überzogen und mit Epoxi geklebt. So kann ich nun durch Drehen der „Links-Rechts-Spurstange“ stufenlos die Länge einstellen und somit eine sehr genaue Spureinstellung realisieren.

Nun geht es auf zum Mess-Berg. Am besten ein größeres langes Gefälle mit Ausrollzone. Jede Messung mindestens doppelt machen; bei externen Irritationen wie Verkehr o.ä. nochmals wiederholen. Am besten, man beginnt mit dem Ist-Zustand. Danach dreht man eine volle Drehung nach rechts und misst, dann eine volle Drehung nach links (ausgehend vom Ist-Zustand natürlich). Jetzt müsste sich schon ein vorläufiges Ergebnis herausschälen. Die Tendenz kann jetzt in immer kleiner werdenen Drehschritten angenähert werden.

Viel Erfolg! Jens Buckbesch

Velomobil: Quest

Die Spur einstellen ist nicht so schwierig; ich habe mir eine U-förmige Vorrichtung gemacht, mit der ich mittels Einstellschrauben die Breite in einer bestimmten Höhe zwischen den Felgenhörnern messen kann. Wichtig ist nur, dass du es im belasteten Zustand messen solltest, da sich die Spur beim Einfedern leicht verändert. Ein Helfer wäre also hilfreich oder du packst entsprechend Gewicht ins Rad. Bei meinem Rad sind beide Seiten Rechtsgewinde, daher kann ich nur in 1mm Schritten einstellen; vielleicht ist's am Cab-Bike ja mit Links-/Rechtsgewinde, dann gehts stufenlos

Gruß Peter H.

Velomobil: Cab-Bike

So habe ich es gemacht:

Da ich jetzt die härtesten erhältlichen Federn in mein Cab-Bike eingebaut habe, macht es keinen Unterschied, ob jemand im Fahrzeug sitzt oder nicht. Die Federung sinkt bei mir nicht ein.

Ich habe einfach einen Zollstock genommen und jeweils den Abstand der äusseren Felgenkante der beiden Vorderräder gemessen. Am genauesten wäre es, wenn man dabei jeweils vorne und hinten an der Felge in Höhe der Nabe messen könnte, nur ist da leider die Karosserie zwischen den beiden Rädern im Weg.

Also habe ich etwas tiefer gemessen und konnte dann durch Drehen/Einstellen des Kugelgelenkes der Spurstange die Räder parallel ausrichten. Die Spurstange ist die Gewindestange mit dem kleinsten Kugelkopf drauf.

Unmittelbar danach hat sich meine Höchstgeschwindigkeit um ca. 6km/h(!!) erhöht. Ich hatte zuvor eine Differenz von 4mm ermittelt.

Der Erfolg gibt mir Recht, ich muss aber anmerken, dass die Methode recht ungenau ist. Eine steife Stange an Stelle eines Zollstockes ist bestimmt besser geeignet, ausserdem kann ich mir vorstellen, dass sich mit belastetem Fahrersitz auch das Spiel in den Kugelgelenken nicht mehr so stark auswirkt.

Peter N.

Velomobil: Leiba

Auch bei meiner Leiba steigt der Speed (und Spass) mit der richtigen Spureinstellung, besonders mit breiten Reifen (ich fahre mit Marathon Plus) macht man sich das Leben deutlich leichter. Bei diesem Reifen hört man sogar eine falsche Einstellung.

Zum Spureinstellen benutze ich zwei Wandregalträger aus dem Baumarkt (1.5m lang), die bekommen an einem Ende (ca. 50mm vom Rand) eine 6er Bohrung und werden mit der Achsschraube des jeweiligen Vorderrades aussen auf die Nabe verschraubt (SA-Trommeln). Die beiden Profile zeigen nach vorne und werden etwa auf Achshöhe unterlegt.

Eine Person Deiner Statur auf dem Fahrersitz platzieren, Lenkung geradeaus stellen und die Abstände zwischen den Profilen messen: am vorderen Ende und nahe des VM-Buges. Dann mit den Spurstangengewinden auf das gewünschte Mass einstellen. Ich stelle die Vorderräder parallel ein. Zeitaufwand etwa 20 Minuten.

Gruss, Mathias