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Scheibenbremse

Magura Louise

(René)

Ich fahre seit 1999 auf zwei verschiedenen Rädern die Louise. Sie ist an sich eine gute Bremse, aber es gibt Probleme die einen den Spaß an der Bremse verderben. Die 99er Ausgabe machte beim Bremsen ziemlich viel Krach(kreischen). Mittlerweile hat Magura das Problem beseitigt. Ich glaube sie verbauen andere Bremsklötze. Problematischer ist aber ein Schleifen der Bremsscheibe an den Bremsklötzen. Bei der Louise kann man das beseitigen indem man die Klötze mittels der Einstellschraube zurückdreht(bei Clara und Julie gibst keine Einstellschraube). Das hat Allerdings den Nachteil das der ohnehin schon große Leerweg des Bremshebels noch größer wird. Wenn man dann eine Bremsung mit zwei Fingern durchführt, kommt man mit dem Hebel an den Ringfinger und kann nicht mehr voll Bremsen. Ist dann natürlich ein Sicherheitsrisiko.

Doch wie entsteht das Problem mit der schleifenden Bremsscheibe: Entgegen landläufiger Meinung hat es nichts mit Luft im Ölsystem zu tun! Es gibt zwei Möglichkeiten:

1. Bremsscheibe eiert!
Die Bremsscheibe hat irgendwie einen SeitenSchlag bekommen und eine Stelle der Scheibe kommt nun and einen Bremsklotz. Ich bin der Meinung daß ab einem Seitenschlag von 0,5mm(! ja die Angabe ist Korrekt) die Scheibe nicht mehr zu gebrauchen ist. Magura gibt soweit mir bekannt ist 0,4mm als Verschleißgrenze an.

2. Bremssattel sitzt schief! Teilweise machen die Fahrradhändler beim Aufbauen eines Rades sich nicht die Mühe den Bremssattel auszurichten. Das muß aber geschehen, da die Rahmen- und Gabelbauer teilweise nicht so genau arbeiten können, wie es nötig ist( ich spreche hier von zehntel mm). Es gibt dafür Unterlegscheiben von 0,2mm Dicke (ich würde 0,1 mm vorziehen). Manchmal sitzen die Anlöter sogar so schief das man sie gerade biegen muß(Vorsicht bloß nicht selber machen, wegen Garantieverlust).

Wer sich ein Rad mit Bremsscheibe kauft sollte also darauf achten, daß sie nicht schleift UND einen kurzen BremsHebelWeg hat. Dann hat man schon so gut wie keine Probleme. Teilweise kennen Händler obige Probleme nicht, weil sie kaum Räder mit Scheibe verkaufen.

Wenn man obige Probleme gemeistert hat, hat man eine Bremse mit sehr guten Verzögerungswerten, besonders ist sie im Nassen zu empfehlen. Der Bremshebelweg ist mir zu groß, nur bei einer völlig geraden Scheibe ist er in Ordnung. Der Druckpunkt ist gut. Dosierbarkeit ist auch Problemlos. Ein Hinterrad blockiert schon mal beim Bremsen. Hinten tuts aber auch eine normale CantiBremse. Man nutzt dort die vorhandene Kraft einer Scheibe eh nicht. Auf steilen Abfahrten lernt man eine Scheibe schätzen.

Im Allgemeinen benötigt keiner die Bremskraft einer Scheibe. Ich würde sie für Leute empfehlen, die viel im Nassen, viel Downhill oder steile Berge fahren. Der Rest ist mit einer Magura HS33 besser bedient. Sie ist robuster als eine Scheibe und viel günstiger.

Meine Wertung:
Bremsverzögerung: 1+
Druckpunkt: 2
Bremshebelweg: 3-5 (je nach Güte der Originalscheibe)
Preis: 4
Gesamt : 3, wegen häufig qualitativ schlechter Scheiben(Seitenschlag)

Mein letzter Tip: Wer eine Scheibe hat und an ihr rumstellen will: auf der Webseite von MAGURA gibts eine Doku zur Wartung der Magura Louise. Unbedingt durchlesen! Die Doku beschreibt viele meiner Probleme, die ich mit der Louise hatte.



Magura Clara

(Martin G.)

hab mir Anfang 2002 eine Magura Clara gekauft. Das ist ein 2-Kolben Festsattel Scheibenbremse. Mein Ziel war wartungsarme, allwettertaugliche Hochleistungsbremse (auch bei viel Gewicht: Hänger+Kind+Einkauf) Die Bremswirkung ist wirklich gut, man bekommt den Kurzlieger mit 2 Fingern in die Senkrechte. Bremsen bei Nässe ist etwas schlechter (bin Trommeln gewöhnt) aber deutlich besser als Felgenrutscher.

Enttäuscht bin ich von der Wartung:

  • die automatische Belagnachstellung führt zum Schleifen der Beläge. Das liegt hauptsächlich an der viel zu leichten und weichen Bremsscheibe. Die verbiegt sich und verhindert damit, daß die Kolben in der Bremszange sich um die Scheibe automatisch zentrieren. Ich hab bisher 2 mal die Spacer am Bremssattel verändert (2 raus, 2 rein) um die Scheibe wieder mittig zu bekommen.
  • Die Scheibe ist sehr empfindlich. Ich habe sie einmal ziemlich heftig verbogen und im Alltagsbetrieb verzieht sie sich recht leicht. Wenn man mal irgendwo anstößt ist ein Schlag drin. Zum Richten versuche ich, durch den Bremssattel zu leuchten, und bei eingebautem Rad die Scheibe mit einem Engländer (verstellbarer Maulschlüssel) zurechtzubiegen. Klappt ganz gut, braucht aber Zeit. Muß bis auf 1/10 mm genau werden.

Langes bergabfahren muß ich noch testen. Probleme mit heißen Reifen gibts sicher nicht, aber auch der Bremssattel hat eine Grenztemperatur (Siedepunk Öl).



Tektro Io

(Bernd N.)

Serienmässige Kabelbremsen vorn und hinten am 2003 HP Velotechnik Spirit. Schliff etwas im Neuzustand. Feineinstellung mit Peilen durch den Spalt an der Scheibe vorbei geht schnell dank Langlöchern im Halter und ohne Unterlegscheiben. Seit dem so Nachstellen schleift nichts und ich kann problemlos und dosiert Anker werfen. Gelegentliches Zirpen bei leichtem Bremsen stört mich nicht, das warnt Fussgänger. Lästig ist die Empfindlichkeit gegen Fettspuren, z.B. von Neugierigen, die die Scheibe bewundern und dann befingern.

Rad-Ein-Ausbau nicht schwieriger als bei anderen Scheiben auch. Aufbau ist simpel, und leichter als Shimano Kabelbremse (s.u.). Bei der Tektro werden die Beläge mit Magneten gehalten. Scheibe hinreichend stabil, bin beim Tragen einmal angeschlagen - PING - und leichten Schlag weg. Von Hand wieder rausgebogen (mit Handschuhen oder Rollgabelschluessel).

Täglicher Arbeitsweg mit einer Bergab-Bremsung aus 50 km/h bis Stopschild. Mit nur einer Bremse wird diese gut heiss, kaum merkbares Fading. Will sagen, ich bremse recht oft und lange. Nach 6000 km ist noch genug Dicke auf den Original-Belägen, dass ich denen weitere 2-3000km zutraue. Scheibe trotz relativ grosser Löcher nicht merkbar dünner geworden. Halteschrauben aus rostfreiem Stahl zeigen Rost(!) im und um den Sechskant, vermutl. von Werkzeugabrieb. Muss mir wohl rostfreie Sechskantschlüssel besorgen.

Aufbau 1, Funktion 2, Haltbarkeit 2



Shimano BR-M515

(Bernd N.)

Kabelbremse am T-Bone dual 700 Hochlieger hinten, eben eingefahren (550km) keine Langzeiterfahrung. Einstellung und Bremsergebnis problemlos wie Tektro - nichts schleift, gut zu dosieren. Die Bremse ist nur schwerer und hat mehr fummelige Kleinteile wie eine Belag-Halteschraube mit Ausfallsicherung und eine Spreizfeder die beim Belagwechsel mit ausgetauscht wird; nach meiner Erfahrung mit der simplen Tektro Io nur totes Gewicht. Dennoch sind Ersatz-Beläge billiger als vieles andere am Markt. Die Scheibe zeigte ungleichmässige Reibwerte am Umfang. Wurde mit sorgfältigem Richten etwas besser. Am 2. Radsatz ist nun eine Avid-Scheibe dran, die war nicht verzogen und bremst gleichmässig, viel besser nahe an die Haftgrenze der Reifen zu dosieren.

Aufbau 3, Funktion 3, Haltbarkeit nicht bewertet



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