Zum Schmunzeln? Eher nicht ...

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Hallo zusammen,

gestern kam es in der aktuellen Stunde im WDR.
Ein Polizist verhängt ein Bußgeld gegen einen einarmigen
Radfahrer, weil er keine zwei Handbremsen am Fahrrad hat.
Er argumentierte, daß ein Fahrrad zwei unabhängige Bremsen
haben müßte (richtig!), aber die Rücktrittbremse ignorierte
der Polizist. Erst die Nachfrage bei den Vorgesetzten führte zur
Erstsattng des Bußgeldes.

Ok, Fehler sind dazu da, gemacht zu werden.

Liebe Grüße aus Aachen,
Uwe

http://www.express.de/koeln/polizei...-fuer-einarmigen-radfahrer,2856,27664214.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, noch ist nichts erstattet, denn man zieht sich auf die Position zurück, dass damals auch keine korrekte Beleuchtung am Rad gewesen sei.
Dies sei damals zwar nicht beanstandet worden, allerdings können aus dem Grund von den 25€ nur 5€ erstattet werden. Warum die angeblich fehlende Beleuchtung nicht damals gleich beanstandet wurde bleibt zu prüfen.
 
Hm, wie ist das dann mit einem VM mit Steuerknüppel und zentralem Bremshebel? Ich hatte nämlich genau so eines einer Bekannten empfohlen, die mit linken Arm in den Rübenhäcksler gekommen war und den jetzt nur noch bis zur Mitte des Unterarms hatte. Das ist jetzt eine ernstgemeinte Frage. Oder gibt es Sonderzulassungen / - regelungen für Versehrtenfahrzeuge?
 
Hm, wie ist das dann mit einem VM mit Steuerknüppel und zentralem Bremshebel?
Das sind zwei unabhängige Bremsen, bei denen prinzipiell nur zwei Bremsgriffe mechanisch verbunden sind, siehe Anleitung Seite 7. Selbst wenn am Bremsgriff ein Bruch auftritt, ist mind. eine Bremse noch voll funktionsfähig.

Gruß,

Tim
 
Hm, wie ist das dann mit einem VM mit Steuerknüppel und zentralem Bremshebel? Ich hatte nämlich genau so eines einer Bekannten empfohlen, die mit linken Arm in den Rübenhäcksler gekommen war und den jetzt nur noch bis zur Mitte des Unterarms hatte. Das ist jetzt eine ernstgemeinte Frage. Oder gibt es Sonderzulassungen / - regelungen für Versehrtenfahrzeuge?

Das Ziel des Gesetzgebers interpretiere ich mal so, dass bei Ausfall einer Bremse noch eine redundante 2te zur Verfügung steht (die nicht "Schuhabsatz" heisst). Ein einziger Bremshebel wird das wohl nicht erfüllen.

In diesem Zusammenhang sind vielleicht auch 2 Fäden zum Thema Rücktritt Nachrüstung vielleicht von Interesse:
https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/mögliche-Überlastung-einer-rücktrittbremse-bei-einbau-im-vorderrad.31427/page-2
und
https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/rücktritt-nachrüstbar-für-kettenschaltung.32917/page-2#post-447797

Gruß, Harald
 
Die Sache bekommt dadurch noch eine bizarre Wendung und ein Gschmäckle, wenn man den ausführlicheren Bericht im Kölner Stadtanzeiger liest. Danach hat sich der Betroffene bei der Polizei beschwert, worauf er nach längerer Zeit die Antwort erhielt, daß er zwar recht habe, aber bei der gleichen Kontrolle festgestellt wurde, das an seinem Fahrrad die Beleuchtung nicht ordnungsgemäß sei. Daran erinnerte sich der kontrollierenden Uniformierte urplötzlich im Nachhinein. Das wurde dann angeblich von einem zweiten Uniformträger als Zeugen bestätigt. Das ging nach dem Motto: Okay, du wagst es, dich gegen unsere Willkür zu wehren und auch noch recht zu haben; dann drehen wir dir eben anders ein Ding daraus, aber ungeschoren lassen wir dich nicht gehen. Korpsgeist vom Übelsten, um bloß nicht einzugestehen, daß man gründlich Shice gebaut hat.

KSTA:Gesetz ist Gesetz

Zum Glück hat sich die Presse des Falls angenommen, so daß die Sache jetzt beigelegt ist.

KSTA: Polizei entschuldigt sich bei einarmigem Radfahrer

Ich kann nur hoffen, daß das Opfer der Polizeiwillkür, das sich erfolgreich gewehrt hat, jetzt nicht Zielscheibe von Rachegelüsten wird, was nicht auszuschließen ist.
 
Opfer der Polizeiwillkür
Bei den Kontrollen, die ich bisher erlebt habe, haben sich die Beamten immer korrekt verhalten. Auch wenn Sie manchmal von den Vorschriften bzgl. Fahrrädern keine Ahnung hatten, konnte ich Sie durch sachliche Hinweise von Ihrer Falscheinschätzung der Rechtslage überzeugen.

Schwarze Schafe gibt es leider überall. Diese Beamten sollten sich aber auch mal bewußt machen, daß sie selbst mit dem Feuer spielen und es ganz schnell nach hinten losgehen kann. In Braunschweig wurde jetzt z.B. ein 40 jähriger Polizist wegen Nötigung(*) zu 12 Monaten Bewährung verurteilt. Mit diesem Strafmaß ist eine Disziplinarverfahren fällig, an dessen Ende der Polizist sehr wahrscheinlich entlassen und seine Pensionsansprüche verlieren wird. Wenn solche Dinge wie in Köln öfter mit einem bestimmten Polizisten passieren, hilft irgendwann auch kein Korpsgeist mehr. Deshalb immer Anzeigen, wenn so etwas vorkommt. Einmal, zweimal mögen sie davonkommen, irgendwann sind sie aber dran und dann aber richtig.

Gruß Hartmut

(*)
- Einer Falschparkerin durch Auflegen der Hand auf das Holster mit Waffeneinsatz gedroht
- Bei Einsatz wegen Ruhestörung den Vater eines Jugendlichen (die Jugendlichen haben eine Party gefeiert) mit Handschellen abgeführt und zur Blutabnahme mitgenommen. Einen Atemalkoholtest vor Ort hat er ihm verweigert. Der Bluttest ergab 0.2 Promille.
 
offtopic, @Hartmut: da muss aber ein bisschen mehr vorgefallen sein, oder? in Deiner knappen Schilderung erkenne ich jetzt nicht auf Anhieb die Straftaten
 
Gegen den entsprechenden Polizisten gabe es schon vorher öfter mal Beschwerden (die natürlich im Sande verliefen), aber verurteilt wurde er wegen Nötigung aufgrund dieser beiden Fälle. Der Fall wurde in der Braunschweiger Zeitung in der letzten Woche ziemlich breit ausgerollt. Artikel sind online leider nur gegen Bezahlung sichtbar. Kann ja nochmal gucken, ob ich die Print-Ausgabe in der Altpapiertonne finde.

Die Bestrafung (verliert wahrscheinlich Job und Pensionsansprüche) ist natürlich (etwas sehr) hart. Das ist halt das Problem: wenn solche Beamten jahrelang durch Korpsgeist geschützt werden, kriegen sie nie einen Warnschuß verpaßt und machen weiter wie bisher. Irgendwann knallst dann aber doch richtig und dann stehen sie plötzlich vor dem Nichts. Das kann als Beamter ganz schnell gehen und ist dann natürlich bitter (Doppelbestrafung: Strafrecht und Disziplinarrecht).

Gruß Hartmut
 
Das ist nicht bitter sondern korrekt. Ist ja nicht so dass die Regeln geheim wären, das kann man sich schon vorher überlegen ob man es sich leisten will im Dienst Straftaten zu verüben.
 
Servus,

sich jetzt über die Bestrafung wundern, ist auf dem gleichen Nivau wie die Autofahrer die sich über Blitzer als "ABZOCKE!" beschweren.
Einfach mal an die maximale Geschwindigkeit halten und shcon ist es unmöglich abgezockt zu werden..
Aber wenn man in der 30er Zone Leute überholt die schon 32 fahren (und das mit sich nochmal so großer DIfferenzgeschwindigkeit)...
Die Warnschüsse fehlen. Es wird einfach zu wenig kontrolliert. Auf beiden Seiten.

Gruß,
Patrick
 
Hallo Patrick,

genau das brauchen wir in Deutschland NOCHMEHR KONTROLLE! :( Dann aber bitte auch nicht beschweren, wenn deine illegalen Lampen, Missachtung der Radwegbenutzungspflicht und Co. bei dir angekreidet werden.

viele Grüße

Christoph
 
Servus,

ich will nicht mehr "Kontrolle", es sollten nur die derzeitig gelten Gesetze hin und wieder auch mal objektiv umgesetzt werden.
Wenn die Polizei unangeschnallt ("uns kontrolliert eh keiner") einen PKW Fahrer anhält und ihm wegen fehlenden Gurtes 60€ abknöpft läuft doch was schief, oder?
Auch ist es nicht grade witzig das man als Radfahrer angehupt, beschimpft, mit Gegenständen beworfen und geschnitten werden darf, ohne das es jemand von der Obrigkeit auch nur im Ansatz stört (die haben das selbst gesehen, da sie 2 Fahrzeuge dahinter waren!).
Es geht mir NICHT darum Gesetzte durchzuprügeln die keinerlei Sicherheitsrelevantnis aufweisen (da zähle ich z.B. die Beleuchtung komplett mit dazu. Selbst bei fehlendem Licht gibt es beinahe keine Unfälle dadurch. Durch nichtgucken beim Abbiegen hingegen tausende).

Und die Radwegpflicht ist noch son Ding der Kontrolle. Die Pflicht wäre, wenn man sich auch nur annähernd ans Gesetz gehalten hätte, nicht mal angeordnet worden!

Gruß,
Patrick
 
Ich bin gegen Kontrolle von peanuts und für mehr kreativen Freestyle (auch im Verkehr). Wäre doch auch nur (egal bei welcher Verkehrsteilnehmer-Gruppe) das Orientieren der Theorie an der Realität. Solange nicht tatsächliche Gefährdungspotentiale "übersehen" werden... rock'n roll...

Edit aufgrund zeitl. Überschneidung mit dem post vor meinem..

Ich bin als Radfahrer noch nie so angegangen worden ,wie von Patrick beschrieben.. Das würde ich auch als mehr als verfolgungswürdig ansehen.

Fehlendes Licht in der Dunkelheit ist für mich ein Ausdruck von suicidaler Sehnsucht. Auf letzten Drücker als Autofahrer den Dunkel-Geister-Rad-Fahrer erschreckt zu bemerken, ist nicht lustig.
Ich würde niemals ohne Licht mit dem Rad im Dunkeln/Dämmern fahren, weil ich weiß ,dass ich als Autofahrer schon oft nur zufällig den Dunkel-Radler sehen konnte. Ohne Straßenbeleuchtung mit Gegenverkehr in mondloser Nacht, Wahnsinn... wenn es dann noch regnet..

Ansonsten gilt für mich weiterhin..:
rock'n roll...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
und wenn ein Autofahrer kontrolliert wird mosert er rum, dass:

"er ja nur ein "wenig" zu schnell war und das noch nichteinmal in einem besonders gefährdeten Bereich, er hatte in 25Jahren noch keinen selbstverschuldeten Unfall usw. usw. usw. AUßERDEM sollte endlich mal jemand die RadlRambos kontrollieren, immer ohne Licht über dir roten Ampeln..."

Schuld sind immer die anderen, nie man selbst; Fehler machen immer die anderen und DIE MÜSSEN bestraft werden...

Wie wäre es mit einfach mal entspannen und mit Freundlichkeit und Rücksichtnahme bei sich selber anzufangen, statt (vermeintliche) Rechte auf biegen und brechen durchzusetzen? Damit lebt es sich wesentlich angenehmer.

viele Grüße
 
Servus,

@christoph_d : Ein so starkes verdrehen der Tatsachen hätte ich von dir jetzt nicht erwartet.
Du weist selbst das unter 1% aller Radunfälle aufgrund mangelnder Beleuchtung passieren. Die HAUPTursache ALLER Unfälle im Straßenverkehr ist hingegen überhöhte Geschwindkeit.. Und du stellst das jetzt auf eine Stufe?
Und ich wäre ja sehr froh wenn die Rücksichtnahme von allein kommen würde. Kommt aber nicht. Menschen die Macht ausüben können (selbst wenn sie es eigentlich nicht dürfen), verhalten sich anders. Gibt nur wenige die damit umgehen können.
So ist der schwächere Verkehrsteilnehmer nur ein Radfahrer und kein Mensch mehr. Da nimmt man auch in Kauf das dieser tödlich verunglückt. "Ist ja selbst schuld, hatte ja keinen Helm auf!" oder "Fährt einfach bei Rot über die Ampel!".
Das Radfahrer, selbst wenn sie sich nicht an die Regeln halten, nur in den seltensten Fällen sich oder andere gefährden geht da irgendwie vollkommen unter.
Mit 40 durch die Spielstraße via PKW ist hingegen normal.
Mir ist es eigentlich wurst, ob sich jetzt wieder ein tiefergelegter Golf um einen Baum gewickelt hat, weil er meinte auf der Waldstraße mit 160 zu zeigen "was er kann". Mich stört eher, das er damit andere akut gefährdet. (Nicht nur mich, auch andere Autofahrer). Und für das Oberlehrerhafte absichtliche gefährden habe ich nunmal keinerlei Verständnis.

Gruß,
Patrick
 
Ich bin gegen Kontrolle von peanuts und für mehr kreativen Freestyle (auch im Verkehr). Wäre doch auch nur (egal bei welcher Verkehrsteilnehmer-Gruppe) das Orientieren der Theorie an der Realität. Solange nicht tatsächliche Gefährdungspotentiale "übersehen" werden... rock'n roll...
So siehts aus, deshalb ist Patricks Beispiel mit der Geschwindigkeitsüberschreitung nicht ganz passend. Der geschilderte Fall ist eher vergleichbar mit jemandem der die Fahrerlaubnis verliert weil er 8 Punkte hat, sowas ist kein Versehen und für den Betroffenen leicht abseh- und verhinderbar.
 
Servus,

naja, mir wurde auch von Leuten die hier in die Gegend kamen bestätigt das hier gefahren wird, als gäbe es keinen Morgen.. Deshalb ist wohl meine Einstellung etwas radikaler.
Lasse mich halt ungern 3 mal über den Haufen fahren um dann mitzuerleben wie die Leute schnell wegfahren und einer vorher sogar noch kurz anhält um sicherzugehen das ich auch liegenbleibe. Das senkt das Verständnis doch etwas.

Gruß,
Patrick
 
Du weist selbst das unter 1% aller Radunfälle aufgrund mangelnder Beleuchtung passieren.

Das dürfte eine der schwachsinnigsten Zahlen sein, die in Radforen im Umlauf ist.
Dem Rest deines Postings will ich damit nicht widersprechen, aber diese Zahl ist der beste Beweis dafür, dass sich jeder seine Realität so zurechtbiegt wie es ihm am besten passt (und ich selbst werde da keine Ausnahme sein).
 
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