World Bicycle Relief

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Viel mehr als Liegeräder oder Velomobile können wahrscheinlich diese einfachen Räder der World Bicycle Relief die Welt verändern, daher spende ich dieses Jahr wieder 2 Räder = n+2


Wäre schön, wenn noch mehr zusammenkommen würden.
 
Also ich finde die Idee möglichst vielen Menschen ein Fahrrad zu verschaffen super!

Aber für den interessierten Laien:
- Wie stellt der Verein denn sicher, dass er keine bestehende Fahrradinfrastrukur im Sinne von Kleinhändlern und - Werkstätten schädigt?
- Und warum wird _ein_ Fahrradmodell,
- Und auch noch mit gebogenem Oberrohr,
- dass es noch nicht mal auf alle Werbefotos geschafft hat
"Auf den Markt gedrückt?"

Die Argumentation dafür liest sich wie aus dem Kfz Prospekt etwas dünn.
Selbst hierzulande wird diese Idee mit Radstationen und Gebrauchträdern umgesetzt (und ruiniert den Fahrradladen um die Ecke).

Crowd funding ...
 
Das Projekt verdient schon eine nähere Betrachtung:
für den interessierten Laien:
Stellt die Organisation eine Wirksamkeitsermittlung des Projekts zur Verfügung, nennt klare Ziele und hält sie nach (pdf).
Crowd funding ...
Ist es nicht. Das Projekt startete 2006 in Sambia und läuft seit dem auf Spendenbasis.
Die Idee dahinter war, Mobilität zu verbessern und ein für die Lebens- (Transport- und Straßen-) Verhältnisse geeignetes und günstiges Fahrrad bereit zu stellen, vor Ort mit dort ausgebildeten Leuten zu montieren.

Sicherlich eines der besseren Entwicklungsprojekte, über das viel berichtet wurde.
In 20 min:
https://www.arte.tv/de/videos/069127-000-A/sambia-ein-rad-gewinnt/

In 2 min:
https://www.sueddeutsche.de/panorama/fahrrad-hilfsprojekt-world-bicycle-relief-afrika-1.5297757
 
Zu _meinen_ Fragestellungen hab ich halt auf der Webseite und auch im Kurzbericht der SZ so gar nichts gefunden (für 20min Arte fehlt grad die Zeit), und das was dort steht stelle ich ja alles gar nicht in Frage, nur die gezogenen Schlüsse, denn das sind andere Fragestellungen!
Es ist als Spenden-Projekt entstanden, gut! Aus einem Bedarf heraus ein eigenes Fahrrad entwickeln, auch nicht schlecht.
Aber es gibt dort, wo Fahrradbedarf ist auch entsprechende kleine Werkstätten und Händler, den Bericht über die Radtransporter in Burundi hab sicher nicht nur ich gesehen...
Der Schluss, dass man dann _einen_ Fahrradtyp aus eigener Herstellung vertreibt und alles Servicepersonal (nur) auf diesem schult ist marktwirtschaftlichen so einleuchtend, dass es uns in der 1.Welt kaum auffällt.

Aber das dient doch nicht dem Zweck dass möglichst viele Mädchen ein Fahrrad bekommen, sondern hat zur Folge dass eine möglichst hohe Abhängigkeit zu dieser einen Organisation entsteht, die wir von außen mit Geld füttern...

OffT:
Das erinnert mich ein bisschen an die Schule meines Sohnes, wo es für die knappe Hälfte der Klassen I-Pads gibt, obwohl es auch für alle hätte Android-Tablets geben können...
Die andere Hälfte hat mittlerweile Linux-Mint-Laptops, finde ich gut...

OnT:
Ich meine mich zu erinnern, dass z. B. Mikrokredite eine wesentlich bessere Entwicklungshilfemaßnahme, als "fremde" Waren und fremdes Geld, und auch wenn Bicyle Relief selbst keinen Gewinn macht, werden die beteilgten Hersteller das schon zu ihrem Vorteil zu nutzen wissen.
 
Hi Dan,

Der Schluss, dass man dann _einen_ Fahrradtyp aus eigener Herstellung vertreibt und alles Servicepersonal (nur) auf diesem schult ist marktwirtschaftlichen so einleuchtend, dass es uns in der 1.Welt kaum auffällt.
Dann kann dieses Servicepersonal also nur mehr bei diesem Modell eine Kette wechseln, eine Bremse richten, einen Reifen wechseln?
Und bei anderen Rädern sollten sie das dann nicht können?

Und die Fahrräder können dann nur mehr von dieser einen Organisation serviciert werden, damit "eine möglichst hohe Abhängigkeit zu dieser einen Organisation entsteht, die wir von außen mit Geld füttern..." ?
Glaubst Du wirklich, dass eine Besitzerin so eines Rades nicht einfach zum nächstbesten Punkt hingeht, wo sie Hilfe bekommt?
Und "World Bicyclee Relief" Räder von anderen nicht repariert werden können?

So ganz kann ich Deiner Argumentation nicht folgen... :)

Gruß, Harald

PS:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/World_Bicycle_Relief schrieb:
Die Rahmen werden von Giant in China hergestellt. Die Fahrräder werden allerdings in Afrika (Sambia, Simbabwe, Kenia, Malawi, Kolumbien) montiert, womit lokal Arbeitsplätze geschaffen werden.[5] Abhängig vom Einsatzgebiet kann mit durchschnittlich 147 Euro[7] Spendengeldern ein Fahrrad in einem WBR-Programm übergeben werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einer der Brelinger Berg Marathons war dem WBR gewidmet. Jonas Deichmann war mit dabei und hatte ein BuffaloBike dabei. Fährt sich. Sehr stabil. Sehr robust. Mit 10l Wasserkanister hinten drauf ging es immer wieder rum um den Hubbel.
Man könnte eine Spendenaktion aufmachen und €2.023,- sammeln...
Dann kann man auch weniger als ein Fahrrad (€147,-) in den Topf tun.
Gruß Krischan
 
Man könnte eine Spendenaktion aufmachen und €2.023,- sammeln...
Dann kann man auch weniger als ein Fahrrad (€147,-) in den Topf tun.
Gruß Krischan
Die Idee hat Charme, ist aber organisatorisch aufwendig (wer sammelt das Geld treuhänderisch ein, auf welchem Konto...).

Wir können ja alle im Verwendungszweck unserer Überweisung "Spendenaktion Velomobilforum 2023" angeben. Es ist ja auch nicht verboten, Kleinbeträge zu spenden.

Ich bin mit einem Fahrrad dabei.

Gruß Fetzer
 
Oder wir versteigern ein paar Dinge / Liegeräder aus dem Fundus für den guten Zweck. Da wir im Forum einen festen Preis brauchen, wird der Preis regelmäßig gesenkt, bis verkauft.
 
Na gut, wenn ihr überzeugt seid, dass World Bicycle Relief der Beste ist, dann mag das so sein...

Der Einzige sind sie jedenfalls nicht: https://www.google.com/search?q=fahrrad+spenden+afrika+unabhängig

@Krischan mein Google ist nicht kaputt, aber... für mich "klingelt" da überall "Business" zwischen den Zeilen, wenn ich sowas lese:
1702136818142.png
von hier
Das könnte direkt vom Unternehmensberater deiner Wahl für den Konzern deiner Wahl geschrieben sein (wenn man "bicycle" weglässt), sind alle Bullshit-Bingo Begriffe dabei...
Aber ich bin wahrscheinlich zu naiv, wenn ich mir eine wohltätige Organisation anders vorstelle...
 
Dann kann man auch weniger als ein Fahrrad (€147,-) in den Topf tun.
Man kann bei WBR auch problemlos weniger als 147 € am Stück spenden. (Hab ich zumindest so in Erinnerung; ob es aktuell einfach geht, hab ich nicht nachgelesen. Ich spende gewohnheitsgemäß x Räder am Stück, aber bin mir sehr sicher auch schon "unrunde" Summen gespendet zu haben.

In meinen Augen eine der transparenteren bis transparentesten Spenden-Organisationen. Sie unterstützen Mobilität, sie unterstützen berufliche Bildung und Entwicklung (durch die Werkstätten und Shops), schaffen Arbeitsplätze bzw. eine Grundlage zur Selbständigkeit.
Ich "verfolge" das Projekt seit seiner Gründung (ich weiß gar nicht, wo durch ich damals darauf aufmerksam geworden bin) und spende recht regelmäßig. (Besonders gern auch zu Aktionszeiten, wenn Sponsoren die Spenden nochmal verdoppeln oder so ...)

In etlichen Ländern / Gegenden ist die gute Verfügbarkeit standardisierter und auf Zuverlässigkeit / Stabilität getrimmter Fahrräder ein echter Gewinn.
Das muss "man" auch nicht als Konkurrenz oder vollwertige Alternative zu anderen Formen von Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekten-/Methoden betrachten. Es ist halt ein Baustein.
Bei Mikro-Kredit-Organisationen muss man allerdings auch sehr scharf hinschauen, um zu checken, wer da wieviel mit verdient / mitverdient. Ich bin aus dem Mikrokredit-Thema aktuell allerdings ziemlich raus (aka nicht aktuell informiert), weil wir seit einigen Jahren ein einzelnes Projekt in Ghana unterstützen, zu dem wir sehr direkten und guten Kontakt zu den Menschen vor Ort und den Organisatoren / Trägern hierzulande (Familie ;-)) haben.
 
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