Wölfe (Lupus) und Liegeräder??

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Moin,
schon lange mache ich mir Gedanken, ob das Risiko eines Wolfangriffes bei Nachtfahrten durch zb die niedersächsische Pampa vergleichbar mit durchgeknallten deutschen Kötern ist, die bei Sichtung von Liegeradlern regelmäßig durchdrehen und schnapp die Wade spielen wollen.
Dieses Video facht meine Sorge etwas an, vor allem wegen einer vor mir liegenden Nachtfahrt...
Was meint Ihr?
Achso, KEIN Hundethema!
Gruß Krischan
 
Naaah, der Angsmacherei einer Bild würde ich da nicht auf den Leim gehen. In der Regel sagt man Wölfen eigentlich eher nach, den Menschen zu meiden. Für ihren Revieranspruch sind wir ihnen wohl eher egal. Das ist den Hunden angezüchtet und anerzogen. Dass Wölfe einem Menschen gefährlich werden, passiert nur in ganz seltenen Sondersituationen. Und so häufig sind sie sowieso weiterhin nicht, oder? Also würde ich es eh schon für unwahrscheinlich halten, dass man überhaupt einem nahe kommt, dass der auch nur auf die Idee kommen könnte, sich für einen zu interessieren.
Aber falls du dir trotzdem Sorgen machen solltest, schau halt mal nach, wie man Wölfe verjagt. Vielleicht kann man dafür auch noch sowas wie eine Pfeife umhängen oder so? Würde mich nicht wundern, wenn ihnen auch gerade nachts Licht am Fahrrad nicht geheuer wäre.
 
Ich fahre ständig durch die niedersächsische Pampa, zu allen Uhrzeiten und da wo definitiv Wölfe sind. Meine Sorgen gelten, wie vor den Wolfszeiten, den durchgeknallten Dosentreibern.

Der Mensch fällt nicht ins wölfische Beuteschema. Eine nächtliche Begegnung mit einer Wildschweinrotte mit Frischlingen - das würde mir Angst machen.

Grüße
Silke
 
Moin,
schon lange mache ich mir Gedanken, ob das Risiko eines Wolfangriffes bei Nachtfahrten durch zb die niedersächsische Pampa vergleichbar mit durchgeknallten deutschen Kötern ist, die bei Sichtung von Liegeradlern regelmäßig durchdrehen und schnapp die Wade spielen wollen.
Dieses Video facht meine Sorge etwas an, vor allem wegen einer vor mir liegenden Nachtfahrt...
Was meint Ihr?
Achso, KEIN Hundethema!
Gruß Krischan
Wie gut kommst du mit Hunden klar, bzw wie gut verstehst du ihre Körpersprache?

Als Nicht-Wolfskenner und Nicht-Hundebesitzer würd ich den Wolf im Video als neugierigen Jungwolf einschätzen, der zum erstem mal einen Radfahrer gesichtet hat und wissen will was zum Geier das denn für'n Vieh ist.

Meine Reaktion (wenn ich mich bedroht fühlen würde) wäre anhalten, Rad zwischen mich und den Wolf bringen, ihm böse direkt in die Augen schauen und knurren. Wenn er dichter kommt: anschreien, in die Hände klatschen. Wenn er trotzdem zu dicht kommt: ihm die Wasserflasche an den Kopf werfen und laut brüllend nen kurzen Scheinangriff mit der Schwimmnudel starten.

Tip: zwei Dosen Pfefferspray kaufen (eine zum üben). Als "letzte Rettung" wenn er dichter als ca 3m kommt.
Es würd mir in der Seele wehtun einen Wolf damit zu besprühen, aber der muss lernen das Menschen übel sind und man ihnen im weiten Bogen aus dem Weg gehen sollte.

Und frag mal den/die für deine Gegend zuständigen Wolfsbeauftragten:
Der/die Wolfsbeauftragte würde sich auch sehr für einen zu neugierigen Wolf interessieren! Wenn ihr einen Wolf seht: Foto machen und per Email ne Meldung an euren Wolfsbeauftragten absetzen (genauer Ort, Uhrzeit, Bild, Verhalten des Wolfs).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, das Risiko ist nicht vergleichbar. Ein Hund hat idR andere Gründe.

Strategie in De Hoge Veluwe (niederländischer Nationalpark, der seit einiger Zeit Wölfe hat, die Gäste belagern) ist übrigens Paintball.
Paintball ist in DE leider keine Alternative. Wenn du mit ner Paintball-Knarre durch die Gegend radelst, verstösst du gegen das deutsche Waffengesetz! Da verstehen die Beamten so gar keinen Spass... (ne Zwille mit Gummikugeln wäre möglich)
 
Moin,
schon lange mache ich mir Gedanken, ob das Risiko eines Wolfangriffes bei Nachtfahrten durch zb die niedersächsische Pampa vergleichbar mit durchgeknallten deutschen Kötern ist, die bei Sichtung von Liegeradlern regelmäßig durchdrehen und schnapp die Wade spielen wollen.
Daß der echte Wolf einen Menschen angreift, ist für Europa wohl eher weniger überliefert?

Das Problem könnten aber Wolfs-Hybride darstellen; aber auch hier wäre im Vorfeld der Mensch verantwortlich, der nicht dafür gesorgt hat, daß sich seine Hunde nicht vom Menschen ungewollt artübergreifend vergnügen können.

Vor echten Wölfen ist mir auch nachts, (bin beruflich in Dauernachtarbeit draussen unterwegs), nicht bange; freilaufende Hunde hingegen begegnen mir fast jede Nacht, und einen Hundeangriff hab' ich hinter mir.

Ob der Laie Wolfs-Hybride, (also Wolf-Hund-Mischlinge), erkennt? Fraglich, außer daß evtl. der dt. Schäferhund der andere Part war?

Freilich soll es hier nicht um Hunde gehen, aber die Option "Wolfs-Hybrid" kann wohl nicht gänzlich ausgeschlossen werden?

Für einen unverstellten Blick empfehle ich die quartalsweise erscheinende Zeitschrift "Öko und Jagd", (die durchweg ohne "Herumschreiere" auskommt und im gut sortierten Bahnhofsbuchhandel erhältlich ist), in der fast immer sachliche Artikel über Wölfe und deren Tun zu lesen sind; Wolfs-Hybride wurden darin auch schon thematisiert.
 
Mir reicht es, wenn sie nicht wie degeneriert hinter mir herrennen, ohne jegliche Körpersprache.
Dass rund um die Ostsee nur in Deutschland Liegeradler verfolgt, angebellt und angeschnappt werden, liegt an den gestörten Haltern, das hat sich hoffentlich nicht auf den hier beschriebenen lieben Kuschelwolf übertragen ;)
Insofern danke für die beruhigenden Worte.
Ich werde von meiner Pfingstreise berichten.
Gruß Krischan
 
das hat sich hoffentlich nicht auf den hier beschriebenen lieben Kuschelwolf übertragen ;)
Echte Wölfe sind extremst neugierig, nicht bösartig; das Problem des Menschen ist hier allerdings, nicht dazwischen unterscheiden zu können, bzw., zu wollen.

Einen echten Wolf erkennt man übrigens daran, daß er nicht im Zick-Zack läuft, sondern zügig entlang einer geraden Linie; eine Wolfsbegegnung hatte ich schon, allerdings tagsüber. Wie es bei Wildschweinen der Fall ist, schauen auch echte Wölfe im Waldgebiet vor Querung einer Straße weder nach links, noch nach rechts; meine Erfahrung aus dieser einen Begegnung. Erst später fand ich heraus, daß in diesem Bereich Wölfe bereits ansässig sind.
 
Von einem wildlebenden Wolf geht in der Regel keine Gefahr für Menschen aus. Wölfe sind von Natur aus vorsichtige Tiere, die normalerweise Begegnungen mit Menschen meiden. Sie interessieren sich schlicht nicht für uns Menschen - weder nehmen sie uns als Beutetiere, noch als Artgenossen wahr.
Ich würd mir da keine all zu großen Gedanken zu machen.

Zumal du dem Wolf einfach zu schnell sein dürftest:

Dabei läuft der Wolf als Ausdauerläufer durchschnittlich 10 bis 12 Stundenkilometer im Trab. Bei kurzen Sprints schafft er sogar Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h.

 
Danke für den Link, ich habe hier
mal folgende Anfrage gestellt:
Sehr geehrte Damen und Herren, ich fahre lange Strecken mit dem Liegerad (+200km/Tag) und bin mehrfach von Hunden angebellt, verfolgt und auch gebissen worden (in den letzten 5 Jahren bei ca 60.000km 5mal verfolgt, 3mal geschnappt und einmal gebissen). Wenn ich nachts über Land radle, frage ich mich immer wieder, ob auch Wölfe auf hochgelegte, rotierende Waden mit einem Jagd- und Beißreflex reagieren. Können Sie dazu eine Einschätzung abgeben? Herzlichen Dank, mit freundlichen Grüßen, Krischan K.
Gruß Krischan
 
Anzahl Verkehrstote in DE 2023: >2'800
Anzahl Todesfälle durch Wölfe in DE (1923 - 2023): <10 oder sogar 0?

Würde mir auch Sorgen machen wegen den Wölfen :sneaky:

Im Ernst, falls du ausserhalb von Zoos oder Tierpärken einen Wolf zu Gesicht bekommst wäre dies überraschend.
 
Bei Hunde gibt es mehrere Grunde weswegen die Angreifen können. Verteidigung vom Grundgebiet, der Wachhund am Bauernhof z.b. Hab da so einen Bordercollie auf mein Arbeitsweg der sein Hof heftig verteidigt, bis zum electrozaun. Bellen, Rennen. Beim Herrchen an die Leine, wahrend der morgentliche Ausgang auf die Strasse, macht er uberhaupt nichts, keine Reaction. Noch nicht mal eine Kopfbewegung. Verteidigung von sichselbst oder Herrchen/Frauchen. Da kommt was grosses, unbekanntes rasch auf uns zu, Hund vertraut es nicht, Angriff ist die beste Verteidigung. Angst kann es auch sein. Hab schon einige sehr ruhige Hunde, Labrador z.b. erlebt die ganz gemutlich und entspannt an die Leine Leifen, und dann ganz Ploztlich vollig ausgerasstet sind, als sie mir bemerkten.

Bei Wolfe sehe ich dieses verhalten eher als untersuchen, so wie auch denn Jungwolf auf de Veluwe. Mal sehen was das ist und wie sich das verhalt. Gibt auch ein Niederlandischen Video von eine ahnliche situation, wo ein Wolf ein Radfahrer hinterher lauft. Irgendwo gibt es auch ein video von ein Wolf der von ein Schaf mit Lamm ein Scheinangriff mit Kopfstoss angedroht kriegt. Beim zweiten angriff haut der Wolf ab.

Bei Wolfsangriffe die ich so in Tierfilme sah, kommen die oft von hinten, Treiben die Beute vor sich hin, und greifen es dann. Ein Wolf davon fahren, da muss man schon ziemlich flott sein. Damit fugt mann sich im Beute verhalten. Und es ist wahrscheinlich ein durchtrainiertes Tier, kein ubergewichtiges Haustier, was 3x pro tag ne Viertelstunde wandert.

Das man als Radfahrer ein Wolf so nah kommt, an die Wolfshöhle, scheint mir sehr unwahrscheinlich. Ein Testangriff, mal sehen was das ist, ob es zu essen ist. Wahre nicht unmöglich.
 
Hm, ein Video von  BILD... da bin ich grundsätzlich erstmal skeptisch. In diesem Fall hört es sich immerhin einigermaßen sachlich an... aber gerade daß das in den Wäldern Rumäniens passiert ist, läßt die Wahrscheinlichkeit für Deutschland doch recht gering erscheinen... in Rumänien sind die Wölfe schon viel länger wieder heimisch und wohl auch wesentlich zahlreicher.
 
... aber gerade daß das in den Wäldern Rumäniens passiert ist, läßt die Wahrscheinlichkeit für Deutschland doch recht gering erscheinen... in Rumänien sind die Wölfe schon viel länger wieder heimisch und wohl auch wesentlich zahlreicher.
In Rumänien sind die Wölfe genauso geschützt, wie in jedem Unionsland, bzw., wie in jedem Mitgliedsland des Europarates; der Schutz des Wolfes geht auf die Berner Konvention zurück


die via obigem Link und den darin genannten Direktlink zum Regelwerk aufrufbar ist.

Diese Berner Konvention wiederum ist gültiges Recht in der ganzen Union, (von der Union ratifiziert am 07. Mai 1982), und kann/darf von der Union solange nicht geändert werden, wie der Europarat dieses Regelwerk nicht ändert.

Ein Änderung ist aus jetziger Sicht unwahrscheinlich, obwohl es unionsseitig wohl diesbezügliche Wünsche hat.

Aber der Schutz des Wolfes ist kein Selbstzweck, denn er dient einerseits der artgerechten Stabilisierung wildlebender Tiere und andererseits der europa- wie unionsweiten Sicherung der Laub- und Mischwälder, die allein in der Lage sind, die Grundwasserressourcen zu stabilisieren. Nadelwald trägt nicht zum Grundwasserzuwachs bei, jedenfalls nicht in der Menge, wie es Laubwald bewirkt und bewirken kann.
 
Tip: zwei Dosen Pfefferspray kaufen (eine zum üben). Als "letzte Rettung" wenn er dichter als ca 3m kommt.
Tip zum Tip: Kein PfefferSPRAY kaufen, sondern PfefferSCHAUM. Bei Spray besteht die große (und oftmals unterschätze) Gefahr, dass der Wind doof steht und man selber eine ordentliche Ladung abbekommt. Bei Schaum ist dem nicht so. Die Reichweite ist bei beiden ziemlich identisch, die Wirkung auch.
 
Daß der echte Wolf einen Menschen angreift, ist für Europa wohl eher weniger überliefert?
AFAIR wurden in Europa Angriffe von Wölfen auf Menschen nur in den strengen Wintern nach dem 2. Weltkrieg in der SU/Russland dokumentiert.

Das Problem könnten aber Wolfs-Hybride darstellen;
Wilde Wolf-Hybride kann man IMO schon von den Zahlen vernachlässigen.

Wenn Hybride als Wolf sozialisiert sind, würde ich zudem annehmen das sie wie ein "wilder" Wolf auf Menschen reagieren.
Wie viele Wildtiere leben in Deutschland, deren Eltern einerseits ein Wolf und andererseits ein Hund sind? Das wollte die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung (SGN) wissen und machte 2018 eine Stichprobe unter der in Deutschland lebenden Wolfspopulation. Die Forscher kamen auf eine Hybridisierungsrate von weniger als einem Prozent.
Gerade solche Tiere mit hohem Wolfsanteil seien genauso menschenscheu wie Wölfe und reagierten deshalb oft sehr deutlich auf ungewohnte Reize.
 
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