Wo sind meine 3km/h geblieben?

Jag

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Hallo @labella-baron ,
Allgemein: Die Energie kommt ja bergab wieder weitgehend zurück, solange man sie nicht wegbremsen muss !
Ich bin mal mit 20kg mehr und ohne 20kg mehr gefahren. Selbe Strecke hin und zurück. Ohne 20kg gab mir knapp 3km/h mehr an Durchschnittsgeschwindigkeit. Jetzt frage ich mich, wenn weitgehend alles wieder zurückkommt, wo sind denn die 3km/h bei der Fahrt mit dem Zusatzgewicht reingegangen?
 
Ich bin ab und zu mit einem Lastenrad unterwegs und spüre 20-30kg Zuladung deutlich was die körperliche Anstrengung angeht. Gewicht geht halt mit in den Rollwiderstand ein.
 
wo sind denn die 3km/h bei der Fahrt mit dem Zusatzgewicht reingegangen?
Kurz zusammengefasst : Rennen werden auf den langsamen Teilstrecken gewonnen.
Ich glaube Daniel nannte das delphinieren.

Die Energiemenge bekommst du zwar zurück, aber Energie ist nicht gleich Geschwindigkeit.
Beispiel 1:
Du nutzt Deine Energie um an Steigungen möglichst schnell zu fahren und lässt Dich im Gefälle einfach nur rollen. Dann bist Du insgesamt schneller, als wenn Du langsam bergauf fährst und bergab sämtliche Energie verbrauchst, welche Du bergauf eingespart hast.
Beispiel 2:
Du wirst aufgrund von zusätzlichen Gewicht bergauf langsamer. Dabei verlierst Du mehr Zeit, als Du bergab wieder hinzugewinnen kannst.

Hinzu kommt noch ein kleines bisschen erhöhter Rollwiderstand.
 
Das hab ich bei einem Zeitfahren auf die harte Tour gelernt. Ich hatte ein toxy ZR mit Heckkoffer, etwa 18kg schwer und wurde kurz vor der Bergkuppe noch von einem Rennradfahrer überholt. Na warte, dachte ich, gleich gehts runter!

60-70km/h wird der da geschafft haben, ich flog mit über 90 vorbei und hatte genug Schwung um am Ende vom Flachstück immer noch 50km/h zu fahren.

Da war der Rennradfahrer im Spiegel schon nicht mehr zu sehen. Dann kam der Endanstieg, nach ein paar Hundert Metern hatte er mich wieder eingeholt und war weg!

Die langsamen (bergauf) Stücke kosten viel mehr Zeit, wenn ich da ein paar km/h langsamer bin habe ich keine Chance das in ein paar Sekunden Abfahrt wieder wett zu machen, selbst wenn ich unendliche Leistung hätte und Lichtgeschwindigkeit gefahren wäre.
 
Mir geht es immer so, wenn ich mit meiner behinderten Tochter am Tandem fahre. Sie tritt eh, wie sie kann, das ist aber zwangsläufig bescheiden. Also mach dir keine Gedanken!
georg
 
Hallo @labella-baron ,

Ich bin mal mit 20kg mehr und ohne 20kg mehr gefahren. Selbe Strecke hin und zurück. Ohne 20kg gab mir knapp 3km/h mehr an Durchschnittsgeschwindigkeit. Jetzt frage ich mich, wenn weitgehend alles wieder zurückkommt, wo sind denn die 3km/h bei der Fahrt mit dem Zusatzgewicht reingegangen?
Mit dem Velomobil gefahren? Wenn ja, Spur eingestellt auf das Mehrgewicht? Und egal, ob Ein- oder Mehrspurer: Reifendruck angepasst? Es gibt ein Optimum für beide Einstellungen für jedes Systemgewicht. Wenn du für ein Gewicht das Optimum einstellst und dann die Fahrwerte mit denen des anderen Gewicht vergleichst ohne das Fahrzeug anzupassen wirst du z.B. Energie in der Walkarbeit des Reifens verlieren und bei der Spureinstellung noch krasser in der unnötigen Abtrennung der Reifenmoleküle.
 
Mit dem Velomobil gefahren? Wenn ja, Spur eingestellt auf das Mehrgewicht?
Ja (1) und nein (2).
Ich habe diesen Test gemacht, weil mein VM nicht nur ein Sportgerät für mich ist, sondern manchmal auch ein Mittel, um von A nach B zu kommen. In dieser Funktion muss ich manchmal ein bisschen Gepäck mit mir mitführen und da ist mir aufgefallen, dass ich in letzter Zeit doch ungewöhnlich lange für meine Strecke brauche (ca. 6 statt 5h). Deshalb hab ich diesen Test gemacht. (Teststrecke war nicht die 5h-Strecke, sondern mehmal ein ca. Viertelstunde lange Strecke.)
Wär allerdings blöd, wenn ich vor jeder Fahrt die Spur extra einstellen müsste. Beim Test war aber das Gewicht eher hinten.

Die Frage war ja, wo die 3 km/h hingegangen sind. Es heißt ja, es geht keine Energie verloren, sondern sie wir nur in eine andere Form umgewandelt. Nur in welche?
 
Mehr gewicht macht eben langsamer. Ich fahr ein ganz schweres Velomobil. Wenn da dann auch noch Gepack oder einkaufen dazu kommen, wird mann eben erheblich langsamer. Wenn's hoch geht wird schon ein kleineren Hugel zu ein hinderniss, Beschleunigen kostet mehr Zeit. Ich Beschleunige auch weniger hoch, wenn ich weiss das ich die Energie in Wenige hundert meter eh wieder weg bremsen muss. Wenn es gelegentlich mal runter geht, muss ich die Bremse wegen Strassenqualitat und Ubersicht meist eh nutzen vor die Endgeschwindigkeit erreicht wird. Mit Gepack/Gewicht Brems ich da eben mehr weg.
 
Die Frage war ja, wo die 3 km/h hingegangen sind. Es heißt ja, es geht keine Energie verloren, sondern sie wir nur in eine andere Form umgewandelt.
Erstens ist km/h ist keine Energieeinheit und gerade die Durchschnittsgeschwindigkeit ist nochmal was ganz anderes.

Denk dir eine flache Rennstrecke, du fährst 2 Runden mit 20km/h Durchschnitt, ich fahre die erste Runde mit 10km/h, wie schnell muss ich die zweite fahren um auch auf 20km/h Durchschnitt zu kommen?

Da siehst du sehr eindrücklich dass du für höhere Durchschnitte möglichst konstant fahren solltest und das geht mit 20kg mehr einfach nicht so gut. Du brauchst länger bergauf und länger zum beschleunigen, selbst wenn du die Energie bergab komplett zurückbekommst und länger ausrollen kannst, was aber auch wieder Zeit kostet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es heißt ja, es geht keine Energie verloren, sondern sie wir nur in eine andere Form umgewandelt. Nur in welche?
In Wärme.

Ich weiß, die Antwort hilft nicht. Liegt aber auch an der gestellten Frage.

Die Rollreibung ist grob proportional zum Gewicht. Klar ist die größer, wenn man mal eben 20 kg schwerer fährt.
 
Ich weiß, die Antwort hilft nicht.
Na klar hifft die; ich wollte es ja wissen.
Also ist es der Rollwiderstand und nur im geringen Maße die Arbeit für das Hochfahren der Hügelchen? D.h. bei einer sehr flachen Strecke wären das auch etwa 3km/h Unterschied gewesen?

Ach so, bzgl. der Spur: Ich fahre Federn, keine Elastomere.
 
Also ist es der Rollwiderstand und nur im geringen Maße die Arbeit für das Hochfahren der Hügelchen? D.h. bei einer sehr flachen Strecke wären das auch etwa 3km/h Unterschied gewesen?
Sicher nicht, denn es ist weder der Rollwiderstand noch die Hubarbeit sondern einfach die Zeit die du am Anstieg liegen lässt!
 
Ja, ja, aber die Zeit ist doch die Folge von irgendwelchen zusätzlichen Widerständen.
 
Nein, auch komplett ohne Reibung würdest du länger brauchen weil dich die Erdanziehungskraft bremst. Die zusätzliche Lageenergie bekommst du bergab zurück, die Zeit nicht!

Ich stelle die Aufgabe mal anders:
Denk dir einen Hügel, du fährst hoch, drehst um und fährst wieder runter, dabei erreichst du 20km/h Durchschnitt. Ich fahre einen Schnitt von 10km/h bis oben, wie schnell muss ich runterfahren um auch auf 20km/h Durchschnitt zu kommen?
 
I remember you teaching me this :)

If it is a 10 km hill you take an hour to climb at 10 km/h so to have an average of 20 km/h you have to come back down at the speed of light...
 
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