(Wieder)-Aufbau Test-EVO-K

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Ich habe mir vergangenen Herbst das Test-K von Andreas Beyss geangelt und versuche nun, Schritt für Schritt ein Fahrzeug daraus zu machen. So manches ist schon gemacht, doch das, was noch aussteht, hat es in sich.
Es handelt sich eigentlich um einen Hybrid-Version, aber in einigen Punkten weicht der Aufbau von dem, was sonst so gebaut wurde, ab.
Ich fange mal mit einer größeren Baustelle an: Die Schwinge ist viel tiefer montiert als üblich. Sie ist so tief angebracht, dass die Kette (Leertrum) durch ein kleines Loch nach außen geführt werden musste und unter dem K nach hinten läuft. Über den Sinn zu spekulieren, bringt mich auch nicht gerade weiter ;)
Dazu ist die Schwinge mit langen Alu-Ausfallenden verlängert, um die tiefe Aufhängung auszugleichen.
Der Plan ist jetzt: Ausfallenden kürzen und provisorisch verschiebbar befestigen, Schwinge provisorisch höher montieren. Passende Höhe der Schwinge und korrekte Länge der Schwinge bestimmen. Dann Schwingenaufnahmen höher einkleben und die gekürzten Ausfallenden einkleben. Die alten Schwingenaufnahmen möcht ich erstmal an der Karosse lassen, um die neuen Aufnahmen daran ausrichten zu können. Später sollen die alten Aufnahmen raus, wenn ich dann noch halbwegs drankomme.
Und jetzt die erste Frage: Mit welchem Material sind die Schwingenaufnahmen an die vertikalen Profile geklebt? Die Suche im Forum und auch eine Probebohrung waren nicht so richtig eindeutig. Ist das Karosseriekleber für tragende Teile? Das Foto ist nicht von meinem K.
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Bin für alle Tips dankbar...
Uwe
 
Der Kleber sieht bei mir (vermutlich allererstes Evo-S) so aus wie J-B Weld Auto Weld. Kann aber nicht sagen, ob das der beim Evo verwendete Kleber ist.
Hast Du die Platten mal abgeschraubt? Würde der gewünschte Schwingenlagerpunkt noch im Bereich der jetzigen Aufnahmeböcke liegen? Dann kannst Du die Platten mit neuen Bohrungen versehen, falls es nicht sogar ausreicht, sie zu verdrehen (weil die Bohrung außermittig in den Platten angebracht ist).
Hast Du einen Radkasten? Die Kollisionen von Kette, Ritzeln und Radkasten bei meinem Evo waren lange ein Quell der Freude, und wenn Du eh schon dran bist, könntest Du das auch gleich beheben.
 
mir ist es schleierhaft, wieso du das in dem forum fragst und nicht direkt bei beiss anrufst ...

Darüber habe ich nachgedacht. Das kann ich notfalls auch noch machen. Aber ich habe hier gefragt, weil ich bei einigen anderen Fragen froh war, dass sie hier gestellt wurden und nicht telefonisch bei Beyss.
 
Hast Du die Platten mal abgeschraubt? Würde der gewünschte Schwingenlagerpunkt noch im Bereich der jetzigen Aufnahmeböcke liegen? Dann kannst Du die Platten mit neuen Bohrungen versehen, falls es nicht sogar ausreicht, sie zu verdrehen (weil die Bohrung außermittig in den Platten angebracht ist).
Hast Du einen Radkasten? Die Kollisionen von Kette, Ritzeln und Radkasten bei meinem Evo waren lange ein Quell der Freude, und wenn Du eh schon dran bist, könntest Du das auch gleich beheben.

Die Platten sind bei mir mittig gebohrt. Mit anderen Bohrungen ließe sich die Schwinge bei weitem nicht um das Maß versetzen, was nötig wäre. Es geht um einen Bereich von einigen Zentimetern (mindestens 5). Die normalerweise unter der Schwinge liegende Rippe wurde auch weggelassen, weil dafür kein Platz war. Ich hab vor, die dann noch zu ergänzen. Einen Radkasten gibt es nicht. Das ist der größte Nachteil, finde ich. Aber da lässt sich später vielleicht noch etwas machen.
Jetzt sollen erstmal neue U-Profile über den alten eingeklebt werden, um die Schwinge höher zu bekommen.
 
Ok, dann besorge ich mir mal den J-B Weld Wunderkleber und fertige neue Alu-Profile an, die ich dann über die alten setze. Und dann noch die Schwinge kürzen.
 
Einfach zwei passende Aluplatten machen. Die sind 5 oder 6 mm Dick mit 5 Schraubenlöchern. Am oberen Ende der Platte dann an der Verstärkungsrippe eine Verbindung herstellen mit einigen Lagen Carbon oder zB ein Stück Hartholz dazwischen Kleben. Damit kannst du die Schwinge höher und nach vorne bringen, ohne an den Ausfallenden was zu ändern, wenn ich das richtig verstanden habe was du vor hast. Wenn es eine Hybrid-Version

normalerweise unter der Schwinge liegende Rippe wurde auch weggelassen

ist die Rippe überflüssig.
Was du beim Einkauf vermutlich gespart hast, wirst du bei deinen Änderungen mehrfach drauflegen?
Ist es das Teil mit dem abgeschnittenen Heck?
Stelle mal Bilder ein, dann hat man eine besser Vorstellung davon.
 
Die sind 5 oder 6 mm Dick mit 5 Schraubenlöchern.

Es sind 8 mm

Verbindung herstellen mit einigen Lagen Carbon oder zB ein Stück Hartholz dazwischen Kleben.
Die andere Variante stelle ich mir sauberer vor.

Damit kannst du die Schwinge höher und nach vorne bringen, ohne an den Ausfallenden was zu ändern

So müsste ich die Aluplatten in Höhe und Winkel in Abhängigkeit von der Schwingenlänge bauen. Die Schwinge ist dazu noch viel weicher wegen der viel zu langen Ausfallenden. Auch da sehe ich den anderen Vorschlag im Vorteil.

ist die Rippe überflüssig.

Die haben die anderen Hybriden auch, bilde ich mir ein. Und sie macht meiner Meinung auch trotz des Wabenbodens Sinn.

Was du beim Einkauf vermutlich gespart hast, wirst du bei deinen Änderungen mehrfach drauflegen?
Ist es das Teil mit dem abgeschnittenen Heck?
Stelle mal Bilder ein, dann hat man eine besser Vorstellung davon.

Was meinst du mit drauflegen? Arbeitszeit umgerechnet in Euro? Das zählt nicht ;) Ja, es ist das Teil mit dem abgeschnittenen Heck.
Bilder mach ich die Tage mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch besser, ist doch stabil.
Die andere Variante stelle ich mir deutlich sauberer vor.
Klar, aber aufwendiger, wenns nicht passend wird, nochmal ändern.
"Einfach" mit Platte kannst du noch verschieben und wieder festschrauben.
So müsste ich die Aluplatten in Höhe und Winkel in Abhängigkeit von der Schwingenlänge bauen. Die Schwinge ist dazu noch viel weicher wegen der viel zu langen Ausfallenden. Auch da sehe ich den anderen Vorschlag im Vorteil.
Wenn du die Aufnahme der Schwinge höher setzt, kommst auch weiter nach hinten, weil die Verstärkung an der Seite ja auch schräg nach oben läuft. Die Dämpferaufnahme passt doch dann auch nicht mehr? 8 mm Aluplatte passende Größe, 5 Löcher bohren, das ist in meinen Augen jetzt keine große Baukunst. In welche Richtung sind die Ausfallenden zu lang, nach unten, oben oder nach hinten?Kannst du die Ausfallenden passend einkleben? Und die Schwinge einfach kürzen? Oder eine passende bei Beyss bestellen?
bilde ich mir ein
Frag lieber mal bei Beyss oder DF, ob notwendig. Überhaupt muß sich Andreas Beyss doch was dabei gedacht haben, das so zu machen?
Was meinst du mit drauflegen?
Mit Zeit allein ist es ja nicht fahrbereit?
Einen Radkasten brauchst du auch noch? Gibts bei Andreas Beyss fertig zu kaufen:sneaky:
Habe mir auch schon mal einen mitbringen lassen.
Ich habe auch einige Baustellen, aber was bringts wenn ich nicht fahren kann und immer bauen "muß"
 
Zuletzt bearbeitet:
Am oberen Ende der Platte dann an der Verstärkungsrippe eine Verbindung herstellen mit einigen Lagen Carbon oder zB ein Stück Hartholz dazwischen Kleben.

Vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch: Wie baut man die Schwinge wieder aus, wenn die Aluplatten an die Karosse laminiert sind? Wenn, dann muss dort auch eine Schraubverbindung hin.

Kannst du die Ausfallenden passend einkleben? Und die Schwinge einfach kürzen?

Was heißt einfach. Es sollte machbar sein und hat den Vorteil, dass die Schwinge dann so arbeitet, wie sie konstruiert wurde. Also ohne 10 cm lange Ausfallenden. Das spart Gewicht und verwindet sich weniger.

"Einfach" mit Platte kannst du noch verschieben und wieder festschrauben.

Ich möchte es ja vorher mit vergrößerter Platte testen und dann die richtige Position bestimmen.

Überhaupt muß sich Andreas Beyss doch was dabei gedacht haben, das so zu machen?

Er meinte, er hätte auch mit 20-Zoll-Hinterrad experimentiert. War aber ziemlicher Mist, so seine Aussage. Die Einbauposition machte ja auch noch eine zweite Umlenkrolle nötig, die auf die Schwinge geschraubt war.

Ich habe auch einige Baustellen, aber was bringts wenn ich nicht fahren kann und immer bauen "muß"

Das ist doch müßig...


Mir ging es eigentlich um den richtigen Kleber. J-B Weld Auto Weld wurde ohne Widerspruch genannt. Ansonsten hätte ich es mal damit versucht:
https://www.ebay.de/itm/PETEC-2K-KA...292071334754?_trksid=p2385738.m4383.l4275.c10
 
Nun ist der Winter vorbei und die erste Testfahrt steht so langsam an. Ich hab ziemlich viel Zeit am K verbracht, die meiste davon mit Nachdenken, schätze ich. Ab und zu hab ich mit dem Handy ein Foto gemacht. Die Bildqualität bitte ich zu entschuldigen und Carbonästheten schauen am besten gleich weg (kein Spaß :eek:). Meine besten Freunde sind inzwischen Atemschutzmaske und Handschuhe.

Zuerst stand der Aufbau der Laufräder und Anlenkplatten auf dem Plan. Die Anlenkplatten sind aus Edelstahl (mit Flex, Feile :whistle: und etwas Geduld) nach der Vorlage der aktuellen Beyss-Platten hergestellt und anhand von Schlussfolgerungen aus den dutzenden Threats zum Thema Lenkgeometrie noch etwas modifiziert. Mal sehen, ob man damit fahren kann. Die Platten haben verschiedene Bohrungen, um etwas experimentieren zu können.

Die größte zusammenhängende Baustelle ist der Antrieb, beginnend mit dem Ausleger, über die Positionierung der Umlenkrolle bis zur Verlegung der Schwingenlagerung. Der Ausleger war definitiv zu kurz. Selbst mit dem Sitz im Anschlag ganz hinten war keine ausreichende Beinstreckung möglich. Ich bin 1,84 und hab 89 cm Schrittlänge, was gefühlt schon an der Obergrenze sinnvoller Körpermaße für das K liegt.

Also mit viel Mut die Abstützung am Boden herausgetrennt, so dass man sie einfach nach vorn schieben kann. Und dann den Ausleger getrennt. Da hab ich vor allem über die Wandstärken gestaunt. Das ist alles ziemlich massiv.
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Dann wurde mit einer provisorischen Befestigung und den kurzen Kurben die Länge getestet, bis ich bei plus 7cm hängen blieb. Ganz wichtig: Mit der gezeigten Raspel konnte ich einiges an Styropor aus dem Ausleger entfernen und auf diese Weise 4 bis 5 Gramm von der Waage nehmen.

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Und dann laminiert. Das ist nicht der Endzustand, von dem hab ich noch kein Foto gemacht.
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Als nächstes kam die Halterung der Umlenkrolle. Die ist momentan so lang, dass drei Befestigungspositionen möglich sind. So richtig nutzbar sind zumindest mit dieser großen Rolle nur zwei, da in der hinteren Position nicht genug Platz im Kettentunnel ist. In der Bildmitte ist die Durchführung des Leertrums. Dort war der Querholm vorher unterbrochen und hatte an der Oberseite nur eine "Bogenbrücke", da zu Testzwecken eine zweite Umlenkrolle verbaut war und auch das Zugtrum fast auf dem Boden des Ks lief. Den Bogen hab ich entfernt und das Profil ergänzt mit dem Tunnel für das Leertrum. Hinten ist die provisorische Höherlegung der Schwinge zu sehen. Die endgültige Befestigung der Alu-Profile, mit der ich eigentlich anfangen wollte, hab ich ans Ende verschoben. Zwischenzeitlich hatte ich gelesen, dass Daniel seinerzeit 10 cm Bodenfreiheit hatte und konnte damit schon besser erahnen, wo die Schwinge hin soll.

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Dann wurde die Schwinge auf ein hoffentlich brauchbares Maß gekürzt. Das Hinterrad ist ein 622er, so dass von der ursprünglich sehr langen Schwinge nur 4 cm zu viel waren. Mit etwas Wärme dehnten sich die Alu-Ausfallenden aus und fielen regelrecht aus der Schwinge heraus. Nach dem Kürzen wurden sie wieder eingeklebt und zurechtgeschliffen (Foto während des Schleifens) und dann laminiert. Da steht noch mindestens eine Lage aus. Vielleicht hat jemand einen Tip, wie die Belegung sein sollte. Ich denke, 45/45 macht am meisten Sinn (?).
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Hier noch ein älteres Bild mit der Rückwand und der zentralen Schwingenbefestigung. Beides musste weg, weil die gekürzte Schwinge das Rad näher an den Sitz holt. Das K hatte mit langer Schwinge deutlich mehr Radstand als original. Das ließ sich etwas reduzieren, aber wegen der Teilbarkeit bekomme ich das Rad nicht ganz so weit vor wie beim Serien-K.
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Und hier die neue obere Dämpferaufnahme. Der Dämpfer ist zu lang, um ihn so, wie es vorher war, von unten senkrecht gegen das Querrohr abzustützen. Einen kürzerer Dämpfer wollte ich mir jetzt aber nicht besorgen müssen und so musste die Aufnahme etwas höher und seitlich an das Rohr. Ich hoffe, das hält so. Auch hier ist wieder nichts richtig fertig. Mit Loch und Schraube funktioniert es besser :D. Die ersten Trockenübungen mit dem Dämpfer machen einen guten Eindruck. Ich hatte befürchtet, die Übersetzung könnte zu klein werden durch die Umsetzung (etwa 5 cm nach hinten), aber das scheint kein größeres Problem zu werden.
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Das Heck und die Haube haben ein helleres Weiß als das übrige VM, dessen Weiß eher richtung Elfenbein geht. Sieht ziemlich komisch aus...eine Gesamtaufnahme kommt zur hoffentlich bald stattfindenden Probefahrt, die ich kaum noch erwarten kann.
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Ich wollte mit dem K eigentich die sächsichen Brevets angehen, aber trotz Überarbeitung des Übergangs von Mast zu Brücke werde ich kein 39er als inneres Blatt montieren können, um es mit einem Umwerfer zu schalten. Die Kette geht aktuell mit einem inneren 52er gerade so ohne zu schleifen durch. Ich kann noch ein Loch nach hinten mit der Umlenkrolle, muss dann aber eventuell schon wieder die Schwingenbefestigung leicht versetzen, da die ganz knapp so liegt, dass die Kette auf dem kleinsten Ritzel nicht auf der Schwinge liegt.
Ein Vorteil der Teilbarkeit ist, dass man den Antrieb bequem auf einer festen Rolle testen kann.

Allen einen schönen Sonntag!
Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Uwe,

sehr schöner und gut dokumentierter Bericht. Vielen Dank dafür, es ist toll wie du andere an deinem Projekt teilhaben lässt! Falls du noch Zeit und Lust hast stell doch noch mal Bilder von dem ganzen Vm hier ein, sobald es soweit ist. Ich freu mich schon auf deine ersten Fahreindrücke...

Viele Grüße,
Andreas
 
Die arbeit kann sich sehen lassen . Dazu sollst du dich nicht schamen. Gut gemacht, nur so weiter.
 
Ja, nicht wahr? Den Mann sollte man sich warmhalten :D. Falls ich Deine Hilfe mal brauche, @uage - von Leipzig nach Kassel gibt es einen komfortablen Direktzug ;)

Ich bin immer wieder vor den Kopf geschlagen, wieviel geballte Kompetenz hier im Forum herrscht.
 
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