Wie lange halten die Bremsschuhe in den Sturmey-Archer-Trommelbremsen?

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Halli-hallo everybody!

Folgende Geschichte: Ich bin mittlerweile 5000km im Quattrovelo gefahren und seit ein paar Tagen quietscht die Bremse vorne rechts. Da ich in einer eher hügeligen Gegend wohne, schätze ich, dass ich um die 50.000 Höhenmeter gemacht habe, meistens stark bremsend berg ab (vor meiner Haustür geht es 100m mit 15% bergab mit im Schnitt 10 km/h).

Frage Doppelpunkt. Wie lange werden die Sturmey-Archer-Bremsschuhe in so einer Gegend halten plus minus pi mal daumen? Auf dem Liegerad wechsele ich die Bremsschuhe alle 500 km.
 
Quietschen ist bei den Bremsen nichts aussergewöhnliches. Es wird tendentiell vorübergehend besser wenn man die Trommel und die Beläge putzt. Abrieb rausputzen Beläge abputzen und eventuell 2-3 mal mit feinem Schleifpapier drüber. Abgenutzt sind sie dann wenn der Bremsnocken nach der Vollbremsung stecken bleibt, weil zu weit gedreht. Dann kann man 0.8mm Einlegesohlen in die Schuhe legen, dann geht's nochmal eine Weile.

Die Abnutzung hängt stark davon ab wie heiss die Beläge werden. Bei sehr heisser Trommel verlieren die Beläge schnell an Dicke. Ob das jetzt Abrieb oder Schrumpfung ist... Eher Schrumpfung, weil es gibt dann auch ein Netz an Rissen im Belag. 90er Trommeln mit Kühlkörpern helfen da sehr.
 
90er S&A Standard ohne Kühlkörper:
Heute morgen kam ich noch problemlos bei dichtem Nebel auf die Arbeit,
aber beim Losfahren auf dem Rückweg fiel mir ein Dauerbremsen auf.
Trotz Einstellversuchen mit da tilla von @Gear7Lover unterwegs keine Chance:
beidseitiges Dauerbremsen, nur mit Mühe kam ich noch heim.
Gestern hatte ich eine unfreiwillige Vollbremsung.
Schuhe haben jetzt ca. 12000 km runter (viel Stadtverkehr) und die Shims von @heisseiliger sind schon drin.
Klingt nach abgenutzt, oder?

Früher fing die Bremserei langsam einseitig an und ließ sich meist mit etwas ruckartigem Bremsen wieder gangbar machen
oder wenn nicht dann mit Reinigen/Schmieren.
Bin aber geschockt über das beiseitige Auftreten - so plötzlich und unterwegs.
Ist das jemand auch schon so passiert ?
 
Das stecken bleiben kann auch mit feuchtigkeit und daher schlechter flutschende Bremszuge zu tun haben. Dann ist die Ruckhohlfeder einfach nicht stark genug.

z..z ist ja dichter nebel enorme luftfeuchtigkeit morgens. Irgendwie kriegt das auch in die Hullen. Vermute ich wenigstens, muss da auch mal nachschauen.
 
Rekord:
Davor steht mehr zum Thema,
Gruß Krischan
 
vor dem Winter mal die Bremszüge renovieren
die sind gerade mal 5 Monate alt und wurden beim Einziehen etwas geölt -
eigentlich hoffte ich, dass die mit da clamp jetzt länger halten ;)
Die Beläge können da wahrscheinlich nix dafür.
So scheint es mir auch:
nach 24 Stunden im Heizungskeller mit angezogener Bremse ist das beidseitige Bremsen heute spurlos verschwunden !
Wie ich solche Fehler liebe :rolleyes:
 
nach 24 Stunden im Heizungskeller mit angezogener Bremse ist das beidseitige Bremsen heute spurlos verschwunden !
Deutet auf eine Scheuerstelle am Bremszug hin. Die habe ich auch schon mal nicht gefunden. Theo sah dann eine etwas dickere Stelle am Bremszug. Die Scheuerstelle war winzig, hatte aber Wasser gezogen, welches den Stahlmantel rosten und somit aufquellen ließ. Dadurch blieb zu wenig Platz für das Bremsseil.
War es trocken, dann schrumpfte der Rost ein kleines bisschen und es bremste wieder besser dosierbar.
 
Nach 2 Pendelstrecken im Dauerregen war es wieder soweit:
das linke Rad hatte ein Dauerbremsen, was diesmal nicht mehr verschwand.

Die Trommel hatte ich wegen lästiger Bremsgeräusche erst vor wenigen Wochen gewartet
(Ursache war Rost in der Trommel, musste ich innen abschleifen.)
Also blieb nur der Bremszug - genauer: die Bremzugaußenhülle.

Beim Ausbau ist es aufgefallen:
genau an der Stelle, wo der Bremzug vom Tiller im Carbon verschwindet, sitzt eine Kabeldurchführung aus Gummi-
die ist durchgerieben und die Bremzugaußenhülle hatte sich dann am Carbon aufgerieben,
der Stahl lag frei, war verrostet und hat vermutlich das von @berbr oben beschriebene Verhalten.

Nach Erneuerung der Bremszugaußenhülle geht die Bremse wieder einwandfrei :)
Aber dabei bin ich in die "Schaltzugfalle" getappt :oops:
 
(Ursache war Rost in der Trommel, musste ich innen abschleifen.)
Übrigens hast Du immer etwas Rost in der Trommel - besonders wenn das nach Regenfahrten länger steht und nicht "warm gebremst" getrocknet ist.
Haben Autos übrigens ebenfalls - auch an Scheibenbremsen (in der Trommel sieht man es beim Auto ja eher selten, aber darum sollte man die Fahrzeuge auch besser nicht Wochen/Monate mit gezogener Bremse stehen lassen, dann "kleben" die nämlich irgendwann feste).
Ist aber meist nur eine oberflächliche Schicht (außer das Fahrzeug steht über Monate oder Jahre) und wird sich beim Bremsen automatisch wieder frei schleifen - das klingt dann am Anfang etwas anders, ist aber eigentlich kein Problem.
 
Für Rost reicht u.U. schon feuchtes/nebliges Wetter. Wenn das Vm dann den tagüber von dieser Luft "geatmet" hat machen die Bremsen dann erstmal ganz lustig Musik. Gibt sich aber nach den ersten Bremsungen.
Wie lange die Beläge halten, kann ich noch nicht sagen, habe erst 30 TKm. Werde vermutlich demnächst mal unterfüttern müssen, hoffentlich finde ich die frühzeitig besorgten Einlagen wieder ;).
 
immer etwas Rost in der Trommel - besonders wenn das nach Regenfahrten länger steht und nicht "warm gebremst" getrocknet ist.
Ich wohne leider auf einem Hügel, warm bremsen klappt nicht - ziehe aber die Bremse zuhause beim Abstellen nie an- und das VM steht direkt neben der Heizung.
Mein Rost war aber noch etwas anders: die Beläge hatten Einlaufspuren in der Trommel verursacht und der Rostbelag war neben diesen Spuren. Durch Belagwechsel ergaben sich beim Bremsen sehr hohe sirrende Töne- gingen wochenlang nicht weg.
Erst mit gründlichem Ausschleifen (Nassschleifpapier) der Trommel wurde es wieder ruhig.
 
Schon wieder die Sturmey-Archer Trommelbremse :rolleyes:
einseitiges leichtes Dauerbremsen, nicht mehr korrigierbar über da tilla.
Bremszüge + Hüllen sind fast neu und gehen gut, fallen als Ursache aus.
Diesmal blieb nach Regenfahrten der Bremsnocken stecken, nur ein lächerlicher Millimeter, das nervte aber schon gewaltig.
Nach Ausbau des Federbeins:
Rost am Bremsnocken (1 Jahr alt!) und in der Buchse der Bremsplatte :(
vielleicht fahr ich zuviel im Wasser rum :unsure:
Mit 1000er Schleifpapier und Dremel + Drahtbürste den Rost entfernt und mit Weicon Anti-Seize gefettet.
Das Bremsgriffgelenk bekam noch etwas Silkonspray.
So langsam habe ich ALLE Stellen der Bremsanlage durch ...
 
Rost am Bremsnocken (1 Jahr alt!)
Ging mir vor kurzem auch so.
Außerdem stark unterschiedlicher Verschleiß rechte und linke Bremse.
Beim zusammensetzen des Nockens viel mir dann noch auf, dass bei älteren Versionen eine Gleitscheibe unter dem Hebel saß. Diese gibt es jetzt nicht mehr.

Ich habe fast den Eindruck, die Qualität wurde noch weiter reduziert.
 
Die Wellendurchführung vom Hebel zum Nocken ist ein Stahl auf Stahl Gleitlager, welches immer wieder Probleme bei dauernder Feuchtigkeit und/oder Winterbetrieb mit Salz macht. Eigentlich muß man da immer mal wieder ein Tröpfchen Öl dranmachen. Aber nur soviel, dass es nicht in die Bremse läuft. Wenig ist hier mehr.
Die Stahlbremsschuhe /die auf die Bremsbeläge aufgesteckt sind und von der Nockenwelle angesteuert werden, sind bei den letzten Lieferungen von SA wohl nochmal vernickelt worden. Sie gleiten jetzt viel besser wie früher. Ob das aber ein dauerhafter löblicher Zustand ist, muß die Praxis erst herausstellen.
Die von Rumänie verwendeten Bremszüge mit den Längsstahldrähten in der Umhüllung sind zwar Druckfester, scheuern sich aber auch leichter auf und werden dann durch Feuchtigkeitseinwirkung schnell unbrauchbar. Besser aber nicht ganz so druckfest sind die klassischen Spiralhüllen für Bremsbowdenzüge. Diese lästigen aufgescheuerten Stellen bei der Lnekerdurchführung sind leider schon seit längerem Dauerthema.
viele Grüße
der Lutz
 
Besser aber nicht ganz so druckfest sind die klassischen Spiralhüllen für Bremsbowdenzüge.
Ich habe gerade kürzlich (wegen durchgescheuerter Zughüllen am A9) die schon seit 10+ Jahren hier rumliegende Sammlung an Nokon-Dingern verbaut. Aber außen noch mal zusätzlich zum Schutz mit durchsichtigem Schrumpfschlauch überzogen.
Und es ist einfach irre, wie hart der Bremspunkt selbst bei den kurzen Zügen der Panzerlenkung dadurch geworden ist und wie schnell die Räder jetzt zum Blockieren zu bringen sind...
Die Wellendurchführung vom Hebel zum Nocken ist ein Stahl auf Stahl Gleitlager, welches immer wieder Probleme bei dauernder Feuchtigkeit und/oder Winterbetrieb mit Salz macht.
Beim Alpha-Fahrwerk sind da in den Federbeinen Igus Bundbuchsen verbaut. Ist das bei den SA-Bremsplatten nicht so? Ich hatte die noch nie zerlegt...
 
wer stellt eigentlich die unendliche Anzahl verschiedener Rollstuhl- Trommelbremsen her? auch suntour(sA)?
Gruß Krischan
 
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