Werden beim Liegeradfahren andere Muskeln als beim normalen Radfahren beansprucht?

L

lila

Mich würde einmal sehr interessieren, ob die Muskelbeanspruchung beim Liegerad-Fahren eigentlich über die des normalen Radfahrens hinaus geht, oder eher sogar vermindert ist. Ist es nicht so, das beim Liegeradfahren die Rumpfmuskulatur mehr involviert wird?
 
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Hallo lila,

gute Frage.
Als Anfänger merke ich bei den ersten 4 Fahrten den Oberschenkelmuskel vorne nahe beim Knie (beim Up eher in der Mitte) und die Gesäßmuskeln sowie die Nackenmuskeln (noch keine Kopfstütze). Sonst kann ich nichts Anderes bemerken ausser manchmal etwas verspannte Backenmuskulatur (vom Grinsen).
 
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Mich würde einmal sehr interessieren, ob die Muskelbeanspruchung beim Liegerad-Fahren eigentlich über die des normalen Radfahrens hinaus geht, oder eher sogar vermindert ist. Ist es nicht so, das beim Liegeradfahren die Rumpfmuskulatur mehr involviert wird?
Ich glaube auch das da Unterschiede sind. Ich habe letzt einen Leistungstest gemacht und war Erschreckend schlecht. Gut nur Teils . 250watt bringe ich die Stunde Auf dem Rennrad. Naja egal auf welchen Fahrrad das ist natürlich nicht so . Ich fahre jetzt viel Rennrad und mache bald wieder den gleichen Leistungstest , dann bin ich angeglichen am Rennrad da sollte sich dann einiges geändert haben.

Ich fahre allerdings auf dem Rennrad sehr ähnlich wie auf dem Liegerad.
 
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Hallo,

die Muskelketten werden beim LR natürlich in anderen Winkeln belastet, was grundsätzlich ähnlich belastet. Einige Synapsen in der übergeordneten Steuerung der Koordination müssen sich jedoch erst mal an die etwas andere Situation anpassen und das braucht schon eine ganze Weile bzw. einige Trainingskilometer. Einiges hängt davon ab, wie Du bisher getreten hast und ob diese Muster sich bei Dir mit der LR-Position grundsätzlich verändert. Der von Daniel erwähnte Leistungstest gibt hier wichtige Auskünfte. Nach meinen bisherigen Messwerten outdoor bin ich aber der Meinung, dass ein objektiver Test nur stationär mit klar definiertem Widerstand sinnvolle Daten ergibt. Ein Leistungstest macht nur Sinn, wenn er mit dem nächsten vergleichbar ist, braucht dafür also "Normbedingungen".

Ich arbeite mit einem Freund daran, dass wir das hier mal für Liegeradposition anbieten können.

Gruß, Roland
 
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Bei meinem Umstieg auf den Lieger hatte ich im vorderen Halsbereich ein paar Anpassungserscheinungen, aber nichts dramatisches. Das verging nach einer Woche. Nach einigen Monaten hatte ich feststellen können, dass die Bauchmuskulatur ausgeprägter daher kam. Dafür verrringerte sich nicht wenig die Rückenmuskulatur, besonders im oberen Bereich und ich musste einige Anpassungen im wöchentlichen Sportprogramm vornehmen.
 
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Jetzt nur bei den Beinen sollte sich nur was wegen der Waagerechten etwas ändern. Wenn ich Gas auf der Bahn gebe, bin ja deutlich schneller als uv spüre das 1g hinsichtlich Muskeln deutlich.
 
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Hallo,

meine Erfahrungen:

Mein erstes LR hatte ich extra so konstruiert, dass die Körperwinkel sehr nahe an der Haltung auf einem sportlichen RR sind, nur halt etwa 90° gedreht. Bei mir hieß das nicht zu flacher Sitz und viel Tretlagerüberhöhung. Trotz nahezu gleicher Haltung fühlte ich am Anfang (jetzt aber auch etwas), dass die Beinstrecker am Oberschenkel isolierter belastet werden; diese Muskeln waren immer eher platt, als ich außer Atem. Das hat sich jetzt aber besser angepasst.
Außerdem spüre ich die Gesäßmuskeln auch jetzt noch immer viel stärker nach LR Fahrten als nach dem RR. Andersrum scheinen mir aber besonders die Rückenstrecker auf LR viel angenehmer belastet zu werden als auf dem RR, dort machen mir diese Muskeln immer als erstes Probleme, beim LR viel weniger.
Im Prinzip trifft das alles auch auf mein zweites LR mit flacherer Sitzposition zu, da kann allerdings je nachdem mal ohne Kopfstütze der Hals etwas schwer werden.

Viele Grüße
 
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Servus Lila!

Meine Erfahrung hierzu:

Seitdem ich LR fahre, habe ich mich von anfang an selber beobachtet!
Ich fahre nun seit 11. Jahren Lieger!

1. Liegerad: Focus Sport von Challenge (22kg Panzer) ca. 22kg schwer, aber super steif! (2. Jahre gefahren)
2. Liegerad: Baron Pro Version: 15kg nackt, gefahren ca. 21.000km - deutlich schneller aber etwas "weicher"! (4. Jahre gefahren)
3. Liegerad: Fujin SL2: 9,5kg nackt, gefahren ca. 31.000km. nochmals schneller - insbesondere am Berg aber nicht steifer! (5. Jahre gefahren)
4. und aktuelles Liegerad: TTR: ca. 10,3kg nackt! Super steif, RR-Übersetzung (vorne: 53/39) hinten 28-11 bei 10-fach bei 23-622 Hinterrad). Nochmals am Berg ca. 10% schneller im Vergleich zum Fujin! (TTR fahre ich seit 05/2011 mit derzeit ca. 8.600km am Tacho)

In diesen 11. Jahren fuhr und fahre ich immer sehr zügig, da ich schnelles Radfahren liebe - ich gebe es zu, ich schinde mich gern.:D
Seitdem ich den Baron liegen meine Jahresdurchschnitte bei ca. 35-36km/h. Momentan ist mein Trainingsstand in diesem Jahr: ca. 6.000km mit einem Jahresdurchschnitt (Speed) von gut 36km/h pro Tour. Keine Trainingsrunde hat bei mir einen niedrigeren Schnitt als 34km/h und das nur wenn ein Haufen hm dabei sind!

Soviel dazu:

Meine Erfahrung ist eine andere wie von eingen anderen hier allzu oft beschrieben wird! Ich spüre deutlich, dass während der Fahrt - insbesondere am Berg die Bauchmuskulatur deutlich belastet wird, ebenso der Oberkörper! Das liegt daran, dass ich mich mit dem Rücken abstütze und so denke wird auch die Rückenmuskulatur "gekräftigt" Das glaube bzw. empfinde ich jedenfalls so!
In den ersten 6. Wochen mit meinem Focus nahm ich ca. 10kg ab. Ich fuhr jeden Tag - nur ca. 20km, dafür aber immer Vollgas! Seit gut 10. Jahren habe ich ungewollt natürlich- war ein netter Nebeneffekt des Ganzen fast einen regelrechten "Waschbrettbauch - naja zumindest eine kräftige Bauchmuskulatur mit flachen Bauch bekommen!
Die einzigen Muskeln, welche meiner Meinung nach überhaupt nicht belastet werden ist die Armmuskulatur;)!
Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass meiner Meinung auch der Fahrstil entscheidend ist, wie stark welche Muskeln belastet werden!

Soviel von mir dazu!

Grüße

Chris, der gestern in den richtigen Bergen war mit einem Anstieg von 3km Länge über 10-13%!:D
 
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Als Gelegenheitsfahrer konnte ich über die letzten 1000 km ( in diesem Jahr ) keine auffällige Veränderung feststellen.
Ich glaube im ersten Monat hat man es noch ein bißchen in den Oberschenkeln gespürt und wenn man sich verspannt weil man maximal strampelt spürt man es im Nacken, das ist einfach eine Fehlhaltung wenn man mit dem Kopf umbewußt nach vorne will.
Vielleicht hat es Einfluß auf die Atmung weil man bei einem flachen Liegewinkel den Bauch nicht so eindrückt.
 
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Ich denke es liegt auch stark daran wie viel und wie schnell man Liegerad fährt. Ich fahre eher gemütlich und auch nur wenige Tausend Kilometer im Jahr. Am Anfang vor vielen Jahren gab es die bekannten Muskelprobleme kurz oberhalb des Knies. Nackenprobleme oder eine Kopfstütze hatte ich nie. Aber starke Bauchmuskeln auch nicht. Liegeradfahren soll gut für den Rücken sein. Rückenprobleme gab es nie, lag aber vielleicht auch nicht am Liegeradfahren.
 
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Also ich habe die Beobachtung bei mir gemacht, dass schon andere Muskelstränge benötigt werden. Wir hatten ein Tandem ähnlich Pino mit hinten einem Sesselsitz. Trotz intensivem Training auf dem Einzelliegerad vor dem Urlaub an Pfingsten letzten Jahres, war allein der Umstieg auf den Sesselsitz mit Treten schräg nach unten sehr schmerzhaft (Muskelkater) in den ersten zwei Urlaubstagen. Am dritten waren meine Oberschenkelmuskeln beleidigt und ab dem vierten waren die Geschwindigkeiten wieder deutlich höher.
 
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Selbst zwischen den verschiedenen Liegern in meinem Stall habe ich deutliche Unterschiede: Vom BikeE Tretlager ca. 20 cm tiefer über Sinner Demon, Flux V220 und (mein!) Anthro Tretlagerhöhe = Sitzhöhe und GrassHopper ca. 12 cm höher zum CB Tretlager ca. 20 cm höher. Für längere Fahrten muss ich entsprechend auch mit dem gleichen Fahrzeug(typ) "trainieren".
Der Unterschied ist so groß, dass ich nach einer Tagestour von 70 - 80 km mit dem Lieger z.B. GH abends bequem mit dem Up noch eine kleine Runde fahren kann, ohne durch die schweren Beine von der Tagestour behindert zu werden.;)


C.
 
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Antwort aufs Thema ist ja.
Ob und wenn ja welche, ist, wie man an den Antworten sieht, individuell verschieden. Dazu kommt noch wie sportlich man ist, und welche anderen Aktivitäten neben dem Fahrradfahren laufen.
Ich habe wegen Lendenwirbelsäulenproblemen Liege-Zweirad und -Dreirad probiert, aber wieder verkauft.
In meinem, speziellen Fall glaube ich ist:
-die permanente, unabgestützte Bewegung des gesamten Körpers auf dem MTB besser als die ab Bauch aufwärts etwas mehr fixierte der Liegeradsitze die ich fuhr
-der Körperöffnungswinkel von zirka 130 Grad beim MTB günstiger als die maximal 110 Grad beim Lieger
-der Sitz als Widerlager für den Hüftstrecker beim Beschleunigen und Bergauffahren ein Verursacher von Belastungen der Wirbelsäule über die Muskelansätze an den Wirbeln die bei mir zu massiv mehr Schmerzen führten als beim MTB
-die Lenkerhaltung bei Untenlenkern schlechter für Sehnen und Muskulatur an den Armen (ich hatte dauernd mit "Tennisarmen" zu kämpfen)

Details beiseite: Testen, Probe fahren, Probieren....
Lieger sind aus meiner heutigen Sicht kein allgemein gültiges Mittel um mehr, schneller, bequemer Fahrrad zu Fahren.

Gruß
Stefan
 
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infolge eines Unfalles konnte ich relativ wenig trainieren und habe messbar in cm und in Watt weniger Muskeln.
Die Brevetserie im Frühjahr habe ich trotzdem in Lebensbestzeit absolviert 8=0
Auch in Dänemark war ich nicht wirklich langsam.

Lange rede kurzer Sinn: macht Euch über Muskeln nicht so viel Gedanken. Viel wichtiger ist es das richtige Tempo, wenn wenn man unterwegs ist. Nicht zu langsam, aber noch wichtiger Tempo nicht überziehen. Und schon gar nicht sinnlos schnell, wenn es gut rollt.

Was bei mir dies Jahr besser geht als zuvor: Ich erhole mich bei 150 bis 160W und mache so meine regenerativen Fahrten. Früher habe ich immer nüchtern trainiert. Jetzt mache ich das Gegenteil und stopfe mir lieber noch kurz vorm Heimweg zwei Bananen rein, damit der Magen beim Fahren zu tun hat. Das macht mich keinesfalls schneller. Soll aber sicherstellen, das man nach dem Essen nicht in Schleichfahrt kommt, weil man das nicht gewohnt ist.
 
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Ich habe nach 1000 km in 6 Wochen auch 5 kg abgenommen, habe aber vorher fast keinen Sport gemacht und mit dem Up immer nur 2 km bis zum Kindergarten geradelt. Auf der Liege habe ich den Ansporn Kadenz, Speed und RR jagen :). Wenn ich nach 18 km von der Liege auf das Up umsteige sind die ersten Meter immer sehr seltsam zu fahren.
 
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