watdennnumehrKipp?

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Hallo,

eine oder mehrere Fragen in die Trike-Runde: ihr aus viel getretener Erfahrung, was kippt denn nun schneller in der Kurve, Beinchen heben und so...?
Mir hat ein Kettwiesel Fahrer glaubhaft versichert, dass er damit auch mit voll karacho mit 25 kmh VR voll einschlagen es nicht geschafft hat, das Kettwiesel aus der Ruhe zu bringen, geschweige denn, dass ein Hinterrad hochkommt... Bei einem Tadpole sei das ganz anders gewesen...
Was stimmt denn nun , aus der Sicht der Fahrwerks-Physiker? Oder denen, die beide Bauformen aus Er-fahrung gut kennen im Vergleich...?
Hab da öfters gelesen, dass die Tadpoles die Kurven besser meistern, hab vor Jahren aber auch schon gesehn, wie leicht ein mit Gepäck bestücktes Tadpole in der starken Kurve umkippt-
Hatte im Oberstübchen die Idee, es könnte mal ein vollverkleidetes Kettwiesel gebaut werden, wär dann ein alltagstaugliches gemütliches quasi VM...
Greetings HFKLR
 
Es kommt auf Gewichte, Nachlauf und Höhe an beim Tadpol an.
Das ICE hat zb einen sehr guten Geradeauslauf und ist marginal Kippstabiler (aber meine Vergleiche sind 15 Jahr alt und nicht statistisch abgesichert).
Umkippen ist aber möglich mit entsprechenden Rahmenbedingungen möglich (besoffen, dämlich gelenkt/gesteuert, ...), anders als beim Up.
 
total kipp oder nur eines der Hinterräder?
Früher gabs doch auch den Wettbewerb mit so Kettwiesels u.ä., mit driften um die Kurven usw., da sind keine aus der Kurve geflgen : )
 
Kommt auch auf die dynamische Verschiebung des Schwerpunktes an. Tadpole wird kippeliger, wenn man steil bergauf fährt oder stark beschleunigt. Da fährt man dann aber meist keine schnelle Kurve, weil man ja bergauf fährt oder erst anfährt. Delta wird kippeliger, wenn man steil bergab fährt oder stark bremst und das kann eher mal beides zusammen mit hoher Geschwindigkeit auftreten (und dann auch schnellen Ausweich-Reaktionen). Auch sind Deltas in der Regel nicht niedeig, weil man auf dem Antrieb an der Achse sitzt. Beim Tadpole kann man sehr niedrig sitzen und diese dynamische Verschiebung des Schwerpunktes verringern. Auch der stabilisierende Effekt vom Sich-in-die-Kurve-Legen sollte meinem Verständnis nach bei niedriger Sitzposition mehr effekt haben.

Dafür kann man am Tadpole ganz schnell eine Rolle machen, wenn das Hinterrad wegrutscht.

Es kommt also wie immer auf den Vergleich und die Situation an. :D
 
Ich habe es auch schon mit dem Lepus geschafft. War aber ein eindeutig ein Fahrfehler, für die Stelle zu schnell und zu stark eingelenkt.
 
Delta hat, üblicherweise, einen eher großzügigen Radstand. Vergleichbar einem Lanlieger. Tadpole eher kurz und knackig. So eng kann ein Delta gar nicht ums Eck wie ein Tadpole.
Mit dem Scorpion komm ich durch Drängelgitter bei denen mein LongJohn schon umfangreiche Rangieraktionen benötigt.
 
Nun, ein Kettwiesel hat einen Wendekreis von 3,50 m, damit kommst du um jede Ecke. Mein Specbike dagegen het einen Wendekreis von 4,50 m.
 
Auf der Spezi beim Rennen ist das Kettwiesel neben mir in der Kurve umgekippt, bei gleicher Geschwindigkeit, aber außen.
Also bei größerem Kurvenradius. :confused:
 
Ich hab unser altes Kettwiesel bisher nur zum Übersteuern gebracht. Bevor das kippt, rutschen hinten die Räder weg. Macht Spaß. Ich verlagere allerdings schon mein Gewicht nach innen.

Meine Frau hat es trotzdem zum Kippen gebracht: Da hat das Fahrzeug im Drift auf einmal Haftung bekommen und ist dann nach außen gekippt. Bei Motorrädern nennt man so etwas ähnliches Highsider. Weiss nicht, wie das beim Mehrspurer heisst.
 
So eng kann ein Delta gar nicht ums Eck wie ein Tadpole.
Sogar noch viel enger. Das aktuelle Kettwiesel/Lepus hat einen Lenkeinschlag von max. ca. 100 Grad (ja, über 90 Frad hinaus, die Spitze des Vorderrads zeigt dann tatsächlich gegen die Fahrtrichtung. Um das nicht angetriebene Hinterrad herum ist der Wendekreis exakt das doppelte der Gesamtlänge des Rades, bei 90 Grad Einschlag. Die 10 zusätzlichen Grad helfen hingegen beim engen Rangieren sehr.

Was das Kippen angeht: Um Wiesel und Lepus noch kippsicherer zu machen baut Hase diese ja mit sehr starkem Sturz an den Hinterrädern. Unsere Lepus (1x alt, 1x neu) bekomme ich selbst mit Absicht nicht gekippt, sie lupfen maximal mal kurz ein Rad, aber nur ein kleines Stück.
 
Mit meinen Kettwieseln fahre ich hier im Schwarzwald deutlich schneller als 25km/h durch enge Kurven ohne jemals umgekippt zu sein - natürlich muss man schon ein wenig sein Gewicht verlagern und die Kurve aktiv mitfahren....
Trotzdem sind sowohl mein Liebster als auch ich schon umgekippt mit dem Wiesel, allerdings nicht in einer Kurve sondern auf einer (zu) schiefen Ebene - es war jeweils ein Absatz im Gelände, der durch Vegetation verdeckt war.
Zum Wendekreis wurde ja schon alles gesagt.
 
so beschrieb es mein Freund auch... insbesondere das günstigere Modell mit nur einem angetriebenen Hinterrad und dann voller Lenkeinschlag, da kannste bei langsamer Geschwindigkeit fast auf der Steller wenden, da kommt kein Tadpole ran...
 
dass er damit auch mit voll karacho mit 25 kmh VR voll einschlagen es nicht geschafft hat, das Kettwiesel aus der Ruhe zu bringen, geschweige denn, dass ein Hinterrad hochkommt...
... kann ich aus eigener Erfahrung leider nicht bestätigen-ich habe beim zackigem Abbiegen die Strasse mit eine Rolle seitwärts verlassen. Das lag aber vor allem an dem engen Lenkeinschlag, der mit dem Kettwiesel möglich ist; im Vergleich damit hat mein Wildone (Tadpole) einen Wendekreis wie ein Kleinlaster...
 
ich habe ein Foto von jemandem, der sein Metier beherrscht. Damit sollte klar sein, dass auch das Kettwiesel nicht unkippbar ist - dass daraus ein Unfall werden kann, ist offensichtlich nicht nur mir schmerzhaft bewusst geworden.
 

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bekomme ich selbst mit Absicht nicht gekippt,
ich hab bis jetzt jedes rad zum kippen gebracht, das geht im null komma nichts, selbst bei kleinen geschwindigkeiten,
beim up sogar im stillstand. :p
das ist aber jeweils auch in etwa das erste was ich teste, wenn ein rad meins ist und es ist auch nicht immer gewollt. :rolleyes:
Dafür kann man am Tadpole ganz schnell eine Rolle machen, wenn das Hinterrad wegrutscht.
auch das kann man mit glück auffangen, aber mann braucht platz es war grad kein auto zur stelle und die strasse schön breit.
das hintere schutzblech hats unter das rad gezogen ,von jetzt auf nichts war das eine plasikkuffe,
die dann die form eines doppel S auf die strasse gezeichnet hat bis nichts mehr vorhanden war.
muss aber erwähnen das es nur etwa 25Km/h waren und ich bezweifle das mir das mit 50Km/h gelingen würde.
was kippt denn nun schneller in der Kurve, Beinchen heben und so...?
ich denke wer den oberkörper beim fahren mitbenutzt / mitbenutzen kann der ist mit beiden sicher unterwegs.
wer seinen oberkörper nur eingeschränkt nutzen kann der ist wahrscheinlich bei einem delta besser aufgehoben da in engen situationen,
die sich besser rangieren lassen.

und zuguter letzt beinchenheben geht auch bei 4 rädrigen velos @carbono hat das vorzüglich demonstriert an der WM mehr als 1 mal (y)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man das von @LiegeradPodgorica im Foto gezeigte Manöver mit einem EVO-gefederten Hasebike macht hat es zur Folge, dass die Federung auf der Seite, an der das Hinterrad Fahrbahnkontakt hält, komplett einfedert. Der Rahmen kommt dann locker 10 cm (bei auf "hoch" eingestellter EVO-Federung) tiefer, dementsprechend der Fahrer und der gesamte Schwerpunkt. Bei einigermaßen ebener Fahrbahn plumpst dann die Beinchenhebseite einfach wieder hinunter (durch das Einfedern, welches minimalst zeitversetzt zum Beinchenheben erfolgt, bekommt das Trike auch zusätzlich einen Impuls nach unten). Habe ich, als wie das Lepus Steps meiner Frau probegefahren sind, ausgiebigst getestet, denn "kippt man damit nicht schnell um" war ihre größte Sorge.
 
ich habe ein Foto von jemandem, der sein Metier beherrscht. Damit sollte klar sein, dass auch das Kettwiesel nicht unkippbar ist - dass daraus ein Unfall werden kann, ist offensichtlich nicht nur mir schmerzhaft bewusst geworden.
Hallo in die Runde,
ja, das bin ja ich auf dem Bild :) . Eine Demonstrationsfahrt für Kunden. Ist aber schon lange her .
Zum Thema:
Tadpole Trikes sind , gleiche Sitzhöhe vorausgesetzt, fahrstabiler und liegen sicherer in der Kurve.
Denn wo will denn die Masse hin, wenn man eine Kurve einleitet ? Sie will erstmal geradeaus weiter fahren. So fällt man da beim Delta Trike in ein Loch und das Trike stellt sich gerne und oft beim in die Kurve hineinbremsen auf zwei Rädchen oder überschlägt sich. Siehe auch Vespa Dreiräder.
Die fahren nicht umsonst hier in Wien nur auf den Friedhöfen herum, zwecks Gartenarbeiten.
Beim Tadpole Trike stützt sich die Masse auf das vordere ,kurvenäußere Rad ab . Soviel zur Theorie.

Das Kettwiesel erkauft sich seine Sicherheit durch eine extrem nach hinten verlagerte Sitzposition. So hat das Vorderrad wenig Auflast und überträgt auch die Lenkbefehle viel behäbiger als ein Tadpole Trike. Oder das Vorderrad rutscht bei verschmutztem Asphalt oder auf Schotterwegen erstmal quer radierend geradeaus weiter. So stand ich schon öfters vorm Baum .
Man muß mit dem Kettwiesel oder Lepus nur schnell in eine Kurve reinfahren, die zuzieht. Dann wird es ungemütlich, wenn man nicht vorher das Tempo angepasst hat, denn der Schwerpunkt liegt sehr hoch. Auf Grund der schlechteren Aerodynamik von Delta Trikes, der aufrechten Sitzposition und dem meist zu tiefen Tretlager ist es nicht so effizient (Ergonomie des menschlichen Körpers)) fortzubewegen wie ein schnittiges Tadpole Trike mit z.b. 25 cm Sitzhöhe und ordentlicher Tretlagerüberhöhung
.
Unter den Delta Trikes zählt das Kettwiesel aber zu den besten Cruiser Trikes. Der weitere Vorteil ist der montierte Netzsitz ala Gartenstuhl und die schnelle Verstellbarkeit. So können es mehrere Familienmitglieder nutzen . In den 90er Jahren zählte das Kettwiesel noch zu den sportlichsten Trikes am Markt. Kein Wunder, wenn der "einzige" Konkurrent ein Anthro Tech war .;)
Wenn man unbedingt hoch sitzen muß oder will, sollte man lieber zu einem Delta Trike greifen. Denn es reagiert nicht so giftig und bremst sich auch vieeeeeel sicherer als ein kopflastiges Hochstuhltrike in Tadpole Bauweise. Ein Tadpole Trike mit hoher Sitzposition kippt dann schnell vorne über oder macht eine Rolle mit halber Schraube .... siehe diverse Unfallberichte.
Zusammengefasst: Wer gemütlich herumrollen möchte, mit kleiner sportlichen Note, sich wirklich nicht mehr tiefer setzen kann, der nimmt lieber ein Delta Trike.
Wer mit der gleichen Kraft schneller auf der Geraden und in Kurven fahren will, nimmt lieber ein Tadpole Trike mit höchsten 29 cm Sitzhöhe, okay, 30 cm lasse ich auch noch durchgehen ;).
Die schönere Optik von Tadpole Trikes ist natürlich auch nicht zu verachten (vor allem mit doppelten Querlenkern), aber dies ist Ansichtssache .
Aber egal was ich hier schreibe. Wichtig ist, dass man sich auf seinem Trike wohl fühlt und mit breitem Grinsen durch die Gegend radelt. Im Gegensatz zum wackeligem, ungesundem Aufrechtrad mit diversen körperlichen Fehlhaltungen....;):)
LG
Thomas
 
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