Vollgefederter HighRacer

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Da mein letzter HighRacer wirklich gut fährt (schnell, gut am Berg, sehr guter Geradeauslauf, man kann freihändig darauf fahren) habe ich beschlossen, ich brauche so etwas mit Federung.

Es soll mein neues Alltags- und Reiserad werden, deshalb bekommt es eine Rohloff-Nabe hinten, habe ich günstig geschossen. Der Sitz wird wieder aus Sperrholz, 14mm Buchenholz-Rundstäben und Kiefernholz gebaut. Die Federhabel ist eine RST M7 Single-Shock.

Ich habe mich an einem Flux orientiert, es bekommt aber 28" Reifen vorne und hinten. Die Schwinge ist von einem Radon-Bike und aus Alu. Der Hauptrohr ist 60x60x1 und waren mal Tischbeine. Das Tretlagerteleskop ist 52x1 Rohr, deshalb muss das Runde ins Eckige, in diesem Fall mit einem 55x1 Rohr im Hauptrohr.

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Back to the roots, die Konstruktion ist in 2D, zwei Bilder ins CAD kopiert und ein paar Linien drübergemalt, fertig. Besser stundenlang bauen als stundenlang zeichnen ...

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Aus dem 2D habe ich dann doch noch eine 3D Zeichnung gemacht. Ist noch nicht alles auskonstruiert, dieses mal wird die Zeichnung an den Baufortschritt angepasst.

Eine OSB Platte ist meine Rahmenlehre und Zeichnung gleichzeitig. Zeichnung per Bleistift auf die Platte übertragen und los geht es. Die OSB Platte ist rückseitig mit Dachlatten ausgesteift.

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Das Ergebnis vom ersten Bautag. Das Steuerrohr wird noch gekürzt, ist aber wegen der visuellen Ausrichtung zum Sitzrohr hinten erstmal noch so lang. Steuerrohr und Sitzrohr wurden eingeschweißt, die Schnitte wurden mit Neusilberlot verlötet. In den Schnitten sind stehende Bleche, die verlötet wurden

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Bild vom Schnitt des Rahmens mit halb eingepassten Steuerrohr.

Quadratrohr sieht zwar nicht so schick aus wie Rundrohr, läßt sich aber einfacher verarbeiten und das Ausrichten der Rohre ist wirklich einfach. Der Rahmen wird sehr steif, weil im Vergleich zu meinem alten Standmaterial 55x1 hat es die doppelte Steifigkeit.
 
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Heute hatte ich nicht so viel Zeit. Das Runde musste ja in Eckige. Damit es schöner aussieht habe ich die Kanten 45 Grad abgesägt und mit Karosserieblech wieder zugelötet.

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Heute hatte ich nicht so viel Zeit. Das Runde musste ja in Eckige.
Warum eigentlich? Bei Rechteck-Rohr kann man sehr einfach einen Tretlagerschlitten drauf oder drunter klemmen. So wie das in vielen Velomobilen auch gemacht wird. Dürfte sogar leichter werden als deine Lösung.
 
Der Hauptgrund ist, der Tretlagerausleger aus 52x1 war schon vorhanden. Ich finde außerdem, ein oben oder unten geklemmter Block sieht nicht so gut aus wie ein Teleskop.

Leicht wird der Rahmen eh nicht, da hätte ich dann wieder 60x0,8mm Rundrohr nehmen müssen.

Aber durch die Schwinge spare etwas Gewicht ein und mein Weg zur Arbeit ist eher flach.
 
Quadratrohr sieht zwar nicht so schick aus wie Rundrohr, läßt sich aber einfacher verarbeiten und das Ausrichten der Rohre ist wirklich einfach. Der Rahmen wird sehr steif, weil im Vergleich zu meinem alten Standmaterial 55x1 hat es die doppelte Steifigkeit.

Hallo @jensNBG ,

weisst Du, oder @all, woher ich noch 55x1 Quadratrohr bekomme?

HG, Mark
 
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Ich habe die Schwinge mal an den Rahmen gestellt.


Das untere Schwingenlager stammt aus einem Billig Fully-MTB.

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@Dreiengel: Ich habe keine Quelle, mein 55x1 ist Rundrohr. Vielleicht 60x60x1 umarbeiten?
 
Jetzt bist Du ja schon fertig, aber bei Tennant liegt nocb ne Menge 60x1 CrMo rum. Für den nächsten Ausleger :)
Gruß Krischan
 
@Krischan: Im Shop steht man müsse 4-6m nehmen und 25€ Fracht. Ich bin mit 1,4m ausgekommen (zwei Tischbeine). CroMo in der Dimension für ein Ein-Personen-Rad ist nicht erforderlich. Bei einem Tandem würde ich aber CroMo nehmen.

@Dreiengel : Die Beine sind von Hettich aus dem Baumarkt.
 
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Ausrichtvorrichtung für das Schwingenlager:

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Eine M8 Schraube spielfrei in das Lager eingepasst (Tesafilm und Kunststoffhülse). Dann den Schraubenkopf abgesägt und alles in die Bohrmaschine eingespannt.

Den Bohrständer mit Bohrmaschine auf die OSB Platte gestellt. Bei dem billigen Bohrständer alle Schrauben angezogen, dadurch ist alles Spiel raus und er verstellt sich nicht.
 
Die Schwinge ist drinnen. @schlawag: Ist ein Schwingenlagergehäuse eines billigen MTB, aber eine teure Schwinge.



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Das Schwingenlager unten ist ein Gleitlager aus POM.

Die anderen Lager in der Schwinge sind ja Kugellager, wobei die einschlägigen MTB Foren einen regelmäßigen Wechsel empfehlen. Wahrscheinlich ersetze ich die Kugellager auch noch durch POM Gleitlager.
 
Kugellager haben idealerweise eine Drehzahl, bei der die Kugeln auf einem Ölfilm laufen. Es gibt dann keinen metallischen Kontakt zwischen Laufbahn und Kugeln.

Bei niedrigen Drehzahlen und/oder kleinen Schwenkwinkeln befindet sich das Lager in der Mischreibung, d.h. es gibt auch metallischen Kontakt zwischen Kugeln und Laufbahn. Dadurch sinkt die Lebensdauer erheblich.

Ungeschmierte Lager (nur metallischer Kontakt) haben eine Lebensdauer von ca. 5% der rechnerischen Lebensdauer Lh10.

Ein Kugellager ist also suboptimal als Gelenklager. Es ist aber genormt, günstig zu beschaffen und präzise gefertigt. Die Schwinge ist bei neuen Kugellagern leichtgängig und spielfrei, das ist mit Gleitlagern schwer hinzubekommen. Das wird der Grund für den Einsatz der Kugellager gewesen sein. Außerdem kann man an den Ersatzteilen ja auch noch was verdienen.
 
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