Verschleißschutzschicht für CFK-Rohre (Gepäckträger)?

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Ich spiele mit der Schnapsidee, einen Gepäckträger aus günstigen CFK-Pultrusionsrohren zu basteln (ganz konventionell, also ein Ding aus Rohren, an das man Gepäckträgertaschen hängt und/oder vielleicht einen Packsack schnallt ... Gepäckträgerdinge halt).

Über Steifigkeit und Festigkeit muss man nicht nachdenken. Bei der Verschleißbeständigkeit allerdings ist das Material nur marginal besser als gründlich vertrocknetes Schwarzbrot (eigentlich fast alles aus CFK, was abrassiv beansprucht wird und nicht ausweichen kann).

Nun war meine zweite Schnapsidee, die absehbaren Berührungsbereiche zum Gepäck und besonders exponierte Stellen mit Aramid-Flechtschlauch überzulaminieren. Könnte das funktionieren? Oder würde das Aramid nur geringfügig langsamer (aber genauso sicher) weggeraspelt? Oder muss ich damit rechnen, dass das Aramidlaminat zu einem kratzig-haarigen Flausch aufgeschmirgelt wird? Irgendwelche vergleichbaren Erfahrungen?
 
Kleb je ein Stück passendes VA-Rohr drauf (Alurohr mit Harteloxal wird schwierig zu bekommen sein)
 
Das wollte ich auch grad schreiben....

Wenn's sehr dünn sein soll, genügen auch selbst geprägte Halbschalen aus einem sehr dünnen Blech.
Mir selbst wäre das aber wegen wenigen Gramm den Aufwand nicht wert.
 
Kleb je ein Stück passendes VA-Rohr drauf
Naja, mit Blick darauf, wie zerranzt meine metallenen Gepäckträger bisher immer aussagen, ist die Realität wohl, dass es an ganz schön vielen Stellen schubbern kann (nicht bloß 2x3 Punkte für Taschenhaken). Wöllte ich da überall Stahl haben, könnte ich fast das Carbon weglassen.
 
Fahrradtaschen an trockenes Schwarzbrot zu hängen ist aber keine besonders nachhaltige Lösung...
 
Das Fasermaterial was im Laminat steckt hilft vor allen bei Zugstarke, Druckstarke macht eher das Epoxid, und das ist eben nicht so hart. Ungefahr wie sehr weiches Alu. Das Aramid dauert zwar ein bisschen langer bis es durch ist, aber Reibung halt ein Laminat nicht lange stand. Schau mal bei Ultraleicht (bikepacking backpacking) wie Dyneema das uberlebt. ( Nicht lange)

Allerdings sind viele Liegeradtaschen auch nur aus Nylon (Cordura) gewebe, was schon viel uberlebt. Nur sind da keine harte Metalhacken drann.

Im Velomobil wird mein Gepack vom 1,5mm (mm nicht cm) Birke Sperrholz gehalten und da hatt sich in uber 20.000km nichts durch gerubbelt.
 
Ich finde die Ideen mit V2A-Rohr und PA-Rohr am interessantesten. PA könnte das Klappern harter Taschenhaken etwas besser dämpfen als Stahl. Am Trekkingrad habe ich die Erfahrung gemacht, dass der eloxierte Gepäckträger etwa 3x so schnell abgerieben wurde wie die Ortlieb-Haken, der Stahl-Lowrider an der Hornet schlug sich da besser.
Wie soll denn der Träger nachher aussehen? Wäre es möglich, die Schutzrohre bei Bedarf auszutauschen? Kann ruhig aufwendiger sein, das passiert ja hoffentlich nicht so oft.
 
Es geht um einen mehr oder weniger normalen Gepäckträger für ein Aufrechtrad. Ganz gleich, wie der Träger nun im Detail aussehen würde, er hätte Schleifen (geschlossene Züge ... kein Anfang/Ende mehr). Irgendetwas drauf zu schieben, wäre da nur einmal möglich (vorher).

Kurze Stahlrohrstücke funktionieren nur in einer Idealsituation mit sehr wenigen gut definierten Berührungspunkten. Bei Stahlrohr würde ich eher drüber nachdenken, löten zu lernen und gleich was im Ganzen zu machen. Was dann schwer und krumm wäre.

Edelstahlfolie aufkleben wäre denkbar, aber ich habe keinen Plan, wie in Form bekommen, ggf. lösen/erneuern ...

PA-Schlauch könnte gehen. Falls er längs geschlitzt und drüber geclipst auch hielte, wäre das sogar erneuerbar. Muss ich mal drüber nachdenken, wie schlimm ich ~50 g/m mehr finde.
 
PA-Schlauch könnte gehen. Falls er längs geschlitzt und drüber geclipst auch hielte
Ich probiere das Zeug (PA12-HIPL 12x1, ~35g/m) erst mal an den besonders angekatschten Stellen meines Alu-Trägers. Längs schlitzen und einfach draufclipsen klappt zumindest für längere gerade Abschnitte wunderbar. In sehr kurzen Segmenten (z.B. zwischen den Querstreben der Plattform) sitzt es mir allerdings zu wackelig. Bögen gehen kalt überhaupt nicht (Hitze könnte helfen, nicht probiert).

Jetzt muss es nur noch das Wetter und die Bisse von den Taschenhaken überstehen. Und bei letzteren hätte ich nach erstem flüchtigem Blick auch eher Bedenken, dass die Haken das geschlitzte Material irgendwie zu greifen bekommen und vom Rohr runter schieben könnten, als dass das Material zu schnell durchgekaut wird. Mal gucken, was passiert ...
 
Ich habe mir auch einen Gepäckträger aus dem Rohr gebastelt, und die Stellen mit ordinäreren Gaffa abgeklebt. Wenn es Mal durch sein sollte kommt neues drauf. Der Gepäckträger hielt sehr gut,bis zu dem Zeitpunkt,wo sich ein dickes übergewichtiges Kind mit ü 40 kg drauf gesetzt hat,ist eine Verbindung gebrochen. Konnte leicht repariert werden. Seit dem keine Probleme. Gewicht um die 200g hält seit vielen Urlauben.
 
In sehr kurzen Segmenten (z.B. zwischen den Querstreben der Plattform) sitzt es mir allerdings zu wackelig. Bögen gehen kalt überhaupt nich
Da könnte der weiter oben genannte Spiralschlauch helfen. Ein Bekannter von mir schützt so seine Tubus-Träger und das Zeug geht ja ganz passabel auch um Kurven herum. Wie der Träger nach einer Weile drunter aussieht, weiß ich nicht, das kann man sich aber bei Bedarf sicher mal ansehen.

Gruß,
Martin
 
Wie der Träger nach einer Weile drunter aussieht, weiß ich nicht, das kann man sich aber bei Bedarf sicher mal ansehen.
Das wird auch beim draufgeclipsten PA-Rohr interessant. Bei beidem rechne ich außerdem damit, dass die Taschen es irgendwann mal so hindrehen, dass der Druck genau auf den Schlitz kommt
 
Wird der irgendwie zusätzlich fixiert (Enden festkleben/-klemmen oder irgendwas)?
Nein, aber hängt eigentlich super stabil an Ort und Stelle, wenn es erstmal draufgewickelt ist. Selbst wenn man da mal in eine Lücke rein kommt, dann fixiert der ganze Rest es noch.
Edit wollte dem Ganzen noch Nachdruck verleihen: Bei Elektro-Lastenrädern werden mit Spiralschlauch zum Teil die zahlreichen Züge und Kabel zusammengehalten. Das wird dort auch nur draufgewickelt, bleibt dann dort hängen und kann aber problemlos ohne Werkzeug wieder entfernt und nachher wiederverwendet werden, wenn mal was repariert werden muss.
 
Der Spiralschlauch bewegt sich auch,ist relativ fest,also immernoch ausreichend Reibung. Nicht vom Klipser aber vom Schlauch. Mir will nicht ganz einleuchten,was daran viel besser sein soll, zumal man nicht sieht was unter dem Schlauch passiert. Manchmal ist das einfachste am besten. Gaffa,die Allroundwaffe.
 
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