Verhältnis optmale Kurbelfrequenz zu Gewicht

Jag

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hallo,
@MartinL hat die interessante Frage aufgeworfen, ob die geschätzten 500 g Mehrgewicht, die mein HalfStepSystem gegenüber einem einzelnen Kettenblatt vorne hat, den Vorteil einer optimaleren Kurbelfrequenz in vielen Geschwindigkeitsbereichen wieder zu Nichte macht. Ich habe 20 Gänge, die den Bereich von 15 km/h bis 70 km/h mehr oder weniger fein unterteilen.
500 g Mehrgewicht, dafür optimale Kurbelfrequenz. Frage ist jetzt: 500g weniger, auch optmale Kurbelfrequenz, weil man sich etwas zurückfallen lässt = gleich schnell (oder schneller), weil weniger Gewicht?
Kann jemand die Frage beantworten?
 
genauer erklären
Vorne hab ich ein 60iger und ein 65iger Kettenblatt, hinten eine weit gespreizte Kassette (42 -12). wenn ich abwechselnd zw. den beiden Kettenblätter schalte, scahlte ich einen halben Schritt - also z.B von 65/14 auf 60/12 müsste in etwa 65/13 entsprechen. Das 13ner Ritzel hab ich aber nicht - und so kann ich es trotzdem fahren. (D.h. ich glaub, ich hab ein 13ner doch. Dann entpricht das eben 65/12,5).
 
Ich kann mir nicht vorstellen das die 500g langsamer machen. Das du dich damit wohler fühlst, macht dich schneller.
 
Und hier Sitze ich, habe auch eine 11-42 Kassette, aber nur mit elf Ritzeln und kein Half-Step. (Ich habe das zweite Kettenblatt für mehr Spreizung, also vorne 39-65.) Ich finde auch immer die selbe Kadenz langweilig. Fahre mal unter sechzig und bestimmt auch mal über hundert. - Ist also alles vorrangig persönliche Geschmackssache, wie schon gemeint wurde. Und 500g wären bei mir gut 0,4% vom Gesamtgewicht. :ROFLMAO:

Wenn ich mal am Wegesrand die Blase leere, merke ich nicht, dass ich danach schneller bin, weil ich auch so knapp 500g Gewicht liegen lasse. :barefoot:
 
. Ich glaub, es ist jetzt sowas hier:
Bei welchem Prozentsatz deiner Schaltvorgänge nutzt du denn den Half-Step in der Realität?
Ich fahre 12 bis 17er Ritzel in 1-Zahn Abständen und selbst da passen immer 2 Gänge zum Wohlfühlen. Daher vermisse ich die Entfaltung dazwischen absolut nicht.
Alternativ sind bei 11-52 ja immer mindestens 2-Zähne Abstand. Selbst da hat noch keiner nach HS gefragt. Gut das sind vorwiegend Hochleistungstreter.
 
Zuletzt bearbeitet:
bitte genauer erklären (ein Foto machen)?
Visuel dann so
1615371966360.png
Oben ist die 2 KB mit 65 & 60 bei 11-42 Kasette 10-fach von @Jag
Unten 1 KM mit 70 Zähnen und 11-52 Kasette 12-fach als Vergleich, wie zB im A7

Jag hat damit sehr feine Sprünge von etwa 8% und einmal 11, muss allerdings mit beiden Händen konstant schalten.
Da würde ich gerne mal wissen, wie viel mehr Aufwand das macht? Du musst ja erst KB schalten, dann Kasette und KB gleichzeitig (um nicht zwei Gänge zu nehmen) Bzw wie oft Du dann doch nur Kasette schaltest, weil KB etwas lästig ist. Also Praxis gegen Theorie.

Die 12-fach mit 11-52 kommt auf etwas mehr Breite, hat dann aber größere Sprünge 14-17% beim Wechsel zum nächsten Ritzel.

link zum Ritzelrechner
 
Das ganze Thema ist wahrscheinlich zu komplex für eine allgemeine Aussage. Ich hab mal mit Kreuzotter ein konkretes Beispiel gerechnet:
Angenommen optimale Drehzahl für mich ist 100. Dann ist 60/42 = 16,9km/h. Nächst schwererer Gang wäre 65/42. Für eine Frequenz von 100 müsste ich dafür 18,3km/h fahren.
Angenommen mein Milan wiegt 30 kg und die Steigung ist 10 %, dann sind für 16,9 km/h etwa 540 W nötig. Der Milan müsste 7 kg leichter sein, damit ich mit gleicher Leistung 18,3 fahren könnte und somit die gleiche Drehzahl mit dem großen Kettenblatt hätte.
Bei 3% Steigung wären für die Geschwindigkeit nur noch 180 W nötig und der Milan bräuchte auch nur noch 5 kg leichter sein.
Und selbst bei nur 0,5 % Steigung bräuchte ich 5 kg Gewichtsersparniss, um mit gleicher Kraft den nächst höheren Gang meiner halfstepSchaltung zu fahren bei gleicher Drehzahl.
Damit gehen für mich die 500g Mehrgewicht in Ordnung.
Wem aber feinabgestimmte Gänge keinen Nutzen bringen, für den sind natürlich die 500g Mehrgewicht umsonst.
Bei welchem Prozentsatz deiner Schsltvorgänge nutzt du denn den Half-Step in der Realität?
Beim Runterschalten, also wenn ich in eine Steigung fahre und die Geschwindigkeit nicht halten kann. Dann geht es auf einmal nicht ganz so leicht, sondern etwas weniger. Könnte man natürlich auch mit einer eng abgestuften Kassette machen, aber dann fehlen wieder die leichten Gänge zum schnellen Anfahren an der Kreuzung oder für 50 + sind keine Gänge mehr da.
 
Bzw wie oft Du dann doch nur Kasette schaltest, weil KB etwas lästig ist.
Der Wechsel zw. den Kettenblättern geht sehr gut und schnell, viel besser als vorher zw. 39t. und 65t. Es gibt eine Schaltsituation, wo man eben mit beiden Händen schalten muss. Das muss man ein bischen üben.
Zum Beschleunigen im unteren Tempobereich brauch ich die feinen Stufen nicht. Da würde ich mir die Kassette breiter gespreizt wünschen, dafür dann im oberen Bereich immer nur ein Zahn Unterschied. Aber ich hab hier 3 Strecken, wo die Steigungen etwas länger sind. Vielleicht ist da meine Kassette genau richtig. (Bin ich noch nicht gefahren.)
 
Bei welchem Prozentsatz deiner Schaltvorgänge nutzt du denn den Half-Step in der Realität?
Die Häufigkeit in % wäre bei mir kein Thema.
Manchmal gibt's den Zustand, dass der eine Gang zu lang, der andere aber schon zu kurz ist.

Ob dieses "manchmal" den Mehraufwand wert ist, muss jede(r) für sich entscheiden.
 
Ich finde das ein wirklich interessantes Konzept, bin aber skeptisch, ob bei mir die Pro-Contra-Betrachtung aufgeht.

Bei mir in der Gegend ändern sich die Gegebenheiten meistens so schnell, dass ich mit dem Schalten kaum hinterher käme. Über kleine Buckel drücke ich lieber drüber, und ich trainiere so, dass ich von 60 rpm bis 110 komfortabel treten kann und notfalls von 45 bis 120. Zudem lege ich Wert auf ein leichteres Fahrzeug, wo möglich.

Mit der hier oft erwähnten Rotor-Kassette ist die Abstufung übrigens folgende:
11-12-13-15-17-19-22-26-31-37-44-52

Die Entfaltung bei 28-584 und 65er KB ist folgende:
2.512.973.534.215.035.946.887.698.7110.0510.8911.88
Und die resultierenden Geschwindigkeiten bei 90 rpm sind diese:
13.61619.122.727.232.137.241.54754.358.864.2

Ich werde das mit 68er KB fahren. Gegenüber meiner 70-42 und 11-32 Originalausstattung am Milan SL fehlt mir quasi nur das 14er Ritzel.
 
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bin aber skeptisch, ob bei mir die Pro-Contra-Betrachtung aufgeht.
Genauso seh ich das auch. Alles absolut individuell. Und man sollte erstmal eine Weile VMErfahrung haben, um dann sich die Mühe zu machen, was umzubauen oder auch nicht. Mein Antrieb war verschlissen, ich musste ihn austauschen. Weniger Mühe hätte es gemacht, wenn ich alles so ersetzt hätte, wie es war. Noch geiler würde so eine Kassette sein, aber das erst, wenn die jetzige verschlissen ist.
 
Ich bin half Step auf meinem Triarad zu meinen WettkampfZeiten gefahren (damals Max 10fach) . das Terrain war eher flach, NorddeutschLand halt ohne große Überraschung, Da fand ich Half Step nützlich um Puls und Trittfrequenz zu optimieren, Jetzt haben alle Räder, ob Baron. Streetmaschine oder RR „klassische„ Übersetzungen.

Ich war aber eine Ausnahme, und jetzt mit 11 und 12 fach Schaltungen hat man auch genug Feinabstimmung im relevanten Bereich, das es auch ohne 2tem Blatt geht, wen man die Spreizung nicht benötigt.

Rein optisch mag ich die Pizzateller hinten aber nicht..... , aber das ist natürlich technisch irrelevant.
 
Ich bin half Step auf meinem Triarad zu meinen WettkampfZeiten gefahren (damals Max 10fach) .
Das ist ein interessanter Punkt. Je näher man an seiner Leistungsgrenze fährt, um so intoleranter ist man gegenüber "falschen" Gängen. So ist es zumindestens bei mir. Auf Radreise (mit niedriger Leistung) ist mir die Übersetzung relativ egal.
 
Ich fahr ein relativ langsames velomobil. Eins der dinge der mir beim velomobilfahren immer noch auffällt ist das ich eher einen bestimmten drehzahl habe bei dem ich mir wohl fuhle. Wenn ich dann noch ein gang hoher schalte und wieder denn gleichen drehzahl habe, scheint auch das gut fahrbar. Bis zu eine bestimmte geschwindigkeit wo die leistung dann doch deutlich an der grenze ist. Vermute beim Milan ist diesen bereich noch grosser.

Ich hab mir bewust eine flache cassette ausgewahlt. Berge gibt es hier nicht. Wenn es doch steil hoch geht reicht die 58-32 mir nicht. Wenn ich eine neue kette kaufen muss, dann kommt doch ein pizzateller dran.
 
Je näher man an seiner Leistungsgrenze fährt, um so intoleranter ist man gegenüber "falschen" Gängen.
An meiner Schwelle kann ich länger mit 70er oder auch 100er Frequenz treten ohne übermäßig zu ermüden, wenn es sein muss. Auch das ist anscheinend sehr individuell. Aber es stimmt schon, dass es zwischen 80 und 90 Umdrehungen am besten geht und sich am besten anfühlt.
 
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