Velayo - Hecklenkung auch für zwei Hinterräder möglich?

Nein, das wäre die selbe Lenkung wie mit dem Rad in der Mitte und das ist ja auch keine Drehschemellenkung sondern eine komplexe Konstruktion die sich stabilisiert.
OK, lassen wir "Drehschemel" weg und bleiben bei "komplexe Konstruktion". Es hat meiner Meinung nach trotzdem einen großen Lenkrollradius mit den damit verbundenen Nachteilen, deshalb noch ein Anlauf:
Auf eine zweirädrige Achse übertragen tut die Velayo-Hinterradlenkung zwei Dinge: Einen negativen Nachlauf erzeugen und die Lenkrollradien so ändern, dass der am kurveninneren Rad deutlich vergrößert und am äußeren deutlich verkleinert wird. Nimm mal in Gedanken eine Quest-Vorderachse und kippe die Federbeine oben ein Stück nach vorn. Kommt dann nicht genau das heraus? Wahrscheinlich muss man die Geometrie noch optimieren, z.B. die Längslenker verkürzen oder weiter vor der resultierenden Lenkachse an der Achsplatte befestigen, damit die Lenkrollradien weit genug wandern. Aber es gibt ja genug Freiheitsgrade in dieser Konstruktion.
 
Auf eine zweirädrige Achse übertragen tut die Velayo-Hinterradlenkung zwei Dinge: Einen negativen Nachlauf erzeugen und die Lenkrollradien so ändern, dass der am kurveninneren Rad deutlich vergrößert und am äußeren deutlich verkleinert wird.
Ich denke du musst das mal von einer ganz anderen Seite betrachten: Was ändert sich wenn man da 2 Hinterräder verwendet?

Kräfte können sie nicht übertragen weil sie frei drehbar sind und sie laufen genau dahin wo das einzelne Rad auch hinläuft. Das einzige was sich ändert ist die Kippsicherheit.
 
Ich denke du musst das mal von einer ganz anderen Seite betrachten: Was ändert sich wenn man da 2 Hinterräder verwendet?
Auf glattem Asphalt und ohne Bremse wenig. Da passiert das:
Kräfte können sie nicht übertragen weil sie frei drehbar sind und sie laufen genau dahin wo das einzelne Rad auch hinläuft.
Unterschiede werden sichtbar (spürbar), wenn der Boden uneben wird oder wenn gebremst wird, da entstehen Längskräfte an den einzelnen Rädern, die in die Lenkung greifen. Das muss noch lange kein k.o.-Kriterium sein - immerhin hatte @obelixius überlegt, ein zweites Trike auch mit Drehschemellenkung zu bauen. Nur sonderlich verbreitet ist sowas nicht, meist wird versucht, die Lenkrollradien klein oder leicht negativ zu machen.
 
Unterschiede werden sichtbar (spürbar), wenn der Boden uneben wird oder wenn gebremst wird, da entstehen Längskräfte an den einzelnen Rädern, die in die Lenkung greifen.
Man könnte die Bremsen koppeln und die Einflüsse von Unebenheiten sind sehr klein (wie bei der Vorderradlenkung).

Das muss noch lange kein k.o.-Kriterium sein - immerhin hatte @obelixius überlegt, ein zweites Trike auch mit Drehschemellenkung zu bauen.
Die Drehschemellenkung ist etwas anderes und nicht selbststabilisierend. Die Geometrie vom Velayo ist eine tolle Sache.
 
Hier nochmal das Video dazu:

Das das Gewicht eine Rückstellkraft erzeugt versteh ich, aber warum stabilisiert sich ein gelenktes Hinterrad bei ausreichendem Nachlauf nicht selbst ? Ein Anhänger, bei dem die Drehachse der Deichsel deutlich vor dem Aufstandspunkt der Räder liegt macht das doch auch .
 
Weil die Hinterräder den gelenkten Vorderrädern hinterherlaufen, gelenkte Hinterräder laufen aber nicht hinterher sondern das Heck "bricht aus".

Nachlauf kann das höchstens etwas dämpfen aber der Effekt bleibt.
 
Weil die Hinterräder den gelenkten Vorderrädern hinterherlaufen, gelenkte Hinterräder laufen aber nicht hinterher sondern das Heck "bricht aus".

Glauben tu ich das, verstehen irgendwie noch nicht. In meiner Vorstellung laufen Hinterräder den angetriebenen Vorderrädern hinterher.

Wenn das Hinterrad beim lenken mit dem Aufstandspunkt näher an die Drehachse geführt wird, sollte es sich doch aus Faulheit beim Geradeauslauf wieder maximal davon entfernen wollen.
 
Überleg dir, in welche Richtung das Gesamtfahrzeug lenkt, wenn es in der Kurve einer Fliehkraft ausgesetzt ist.
Nachlauf führt dazu, dass die Lenkachse vor den Rädern in Kraftrichtung auswandern will. Bei Vorderradlenkung dreht das Fahrzeug dadurch aus der Kurve heraus, bei Hinterradlenkung dreht es in die Kurve hinein.

Edit:
Positiver Nachlauf bewirkt außerdem, dass ein leicht schief stehendes Rad sich selbst wieder geradezieht. Negativer Nachlauf (Vorlauf?) dagegen führt dazu, dass ein leicht schief stehendes Rad immer weiter zur Seite lenkt. Stell dir ein Einkaufswagenrad vor, das nach vorn gedreht ist, das will auch immer weiter zur Seite. Beim gelenkten Vorderrad bekommt man durch den Nachlauf zwei Effekte, die unabhängig voneinander die Lenkung stabilisieren.
Beim gelenkten Hinterrad muss man sich entscheiden. Baut man positiven Nachlauf ein, ist es bei niedrigen Geschwindigkeiten eigenstabil und wird bei hohen Geschwindigkeiten, wo Fliehkräfte wesentlich werden, instabil. Baut man negativen Nachlauf ein, ist es bei hohen Geschwindigkeiten eigenstabil, läuft aber bei niedrigen Geschwindigkeiten gern aus der Spur. Die erste Variante ist vermutlich in Haralds VM realisiert, die zweite im Velayo, und der jeweils störende Einfluss wird kompensiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aufgrund der sinnvollen Balance zwischen dem Komfort der Erneuerung und dem des Vertrauten (zur Erreichung von Akzeptanz ;-) bleibt es für mein Velocar bei einer vorderen Lenkung.
Für die Reduzierung der Breite brauche ich dann andere Lösungen.
Aber danke nochmal für den vielen Input!
 
Zurück
Oben Unten